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FCK nach desolatem Auftritt ernüchtert – Heintz fällt wohl aus
VON OLIVER SPERK
Mit ihrem rabenschwarzen Sonntag und dem verdienten 0:2 (0:0) beim FSV Frankfurt haben die Profis des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern sich selbst und ihre Fans geärgert. Die Chance, wieder Flagge zu zeigen, hat der FCK am Freitag (18.30 Uhr) gegen Fürth. Das „Kleeblatt“ kommt mit neuem Trainer: Mike Büskens.
Büskens’ Kollege Kosta Runjaic musste nach der ersten Rückrundenschlappe und dem ersten Rückschlag für seine Lauterer im Jahr 2015 einräumen: „Es war eine verdiente Niederlage.“ Runjaic verspürte wie die 6000 an den Bornheimer Hang gereisten FCK-Anhänger Enttäuschung nach der fußballerisch schwachen, ideenlosen und arg fehlerbehafteten Darbietung seines Teams. „Schade – unsere Fans sind in großer Zahl mit nach Frankfurt gefahren und haben uns toll unterstützt“, sagte Runjaic, „auch sie haben Punkte von uns erwartet.“ Sie sahen jedoch die schwächste Leistung des FCK in dieser Saison.
„Wir haben die Zweikämpfe nicht so angenommen, wie es nötig ist in der Zweiten Liga“, stellte Runjaic fest, der „zu viele Ausfälle auf den Schlüsselpositionen“ sah und für Freitag einige Änderungen ankündigte. Innenverteidiger Dominique Heintz indes war einer der wenigen Lauterer in zumindest durchschnittlicher Verfassung. Er nahm die Zweikämpfe an. Allerdings verletzte sich der 21-Jährige kurz vor der Pause in solch einem Duell mit dem Frankfurter Odise Roshi am Oberschenkel und musste ausgetauscht werden. Eine genaue Diagnose der Muskelblessur soll es heute geben. Gegen Fürth aber ist Heintz’ Mitwirken unwahrscheinlich, Vertreter Tim Heubach steht bereit.
Neben dem überraschend schwachen FCK und dessen Dämpfer im engen Aufstiegsrennen war ein Traumtor das beherrschende Gesprächsthema nach der Partie am Sonntag. Kaiserslauterns Torwart Tobias Sippel sah sich den spektakulären 25-Meter-Freistoß des 21-jährigen Vincenzo Grifo zum 1:0 (71.) gleich noch mal an. Enttäuscht und kopfschüttelnd betrachtete der bei diesem Kunstschuss chancenlose Schlussmann die Wiederholung auf der elektronischen Anzeigetafel im FSV-Stadion.
„Es ist bekannt, dass er solche Freistöße schießen kann“, sagte Sippel, der mit guten Paraden vor allem im ersten Abschnitt eine höhere Niederlage verhinderte. Auch in puncto Schnelligkeit und Zielstrebigkeit hatte Grifo, die Hoffenheimer Leihgabe, den völlig indisponierten Lauterern an diesem Tag einiges voraus. Der FSV, mit zwölf Punkten aus fünf Spielen bester Zweitligist der Rückrunde, attackierte aggressiv, war flink, hellwach und gut auf die Roten Teufel eingestellt. So half auch die Gelb-Rote Karte gegen Mohamed Aoudia (73.) dem FCK nicht; vielmehr erhöhte Zlatko Dedic auf 2:0 (89.). „Wir hatten am Ende zwar einen Mann mehr auf dem Platz – wir hatten aber keine Ideen“, konstatierte Sippel ernüchtert.
Markus Karl, der wie seine Mittelfeldkollegen Fehlpass an Fehlpass reihte, gab sich sehr selbstkritisch, fügte allerdings an: „Es gibt aber keinen Grund, jetzt alles über den Haufen zu werfen. Jede Mannschaft hat mal so ein Spiel drin.“
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung