wieder mal sehr informativ geschrieben,von bertikoks von tm
ZitatAlles anzeigenDas war schon interessant gestern. Ich habe mich in den letzten Wochen mehrfach mit Michael Klatt austauschen dürfen und kann nur sagen, dass ich ziemlich begeistert von ihm war. Was ich aber nicht wusste war, wie er mit einer Jahreshauptversammlung umgehen kann. Seit gestern kennen wir die Antwort. Dann fassen wir doch mal zusammen.
Ein paar Punkte fand ich besonders interessant:
Wir wissen jetzt offiziell, dass der Zimmer Transfer vorab bezahlt wurde, was "aus Liquiditätsgründen" notwendig war. Wir wissen, dass das enorm teuer bezahlt werden musste: 10% Abschlag für eine kurzfristige Vorfälligkeit, was bei drei Monaten Laufzeit einem Zinssatz von 40% entspräche. Offiziell nicht insolvent, aber solche Zinssätze gibt es sonst nur beim Bahnhofsfinanzierer deines Vertrauens und die nimmt man nur in Anspruch, wenn man sonst nicht mehr seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Vor diesem Hintergrund ist der "offene Brief" von Herrn Grünewalt noch dreister als ohnehin schon. Und obwohl er munter Interna aus Verträgen ausplaudert - auch verbrieft seit gestern, hat man auf eine öffentliche Kampagne gegen ihn verzichtet. Angenehm. Und neu.
Wir wissen zudem, dass die Fan Anleihe praktisch von Beginn an Liquiditätsreserve war. Und wir wissen auch, dass "der Beweis" über die Gelder der Fananleihe auf der unwürdigen JHV 2014 nichts weiter als ein vorsätzliches Täuschungsmanöver gewesen ist: Es wurde der "Liquiditätsberg" aus dem zyklischen Geschäft, mithin die Gelder des FCK auf ein frisch eröffnetes Konto gepackt und als "Fananleihe" ausgegeben. Dreist. Betrug. Zumindest aber Lügenwerk. Kein Einzelfall, wie ich aus Erfahrung sagen kann.
Sehr prägnant fand ich auch die Abhandlung zur Liquiditätsberechnung von Grünewalt, auf die er immer soviel Wert gelegt hat. Klatt wählte zur Einordnung der Qualität dieser Zahlen ein schönes Bild. Er sagte, wenn er die Liquidität des einzelnen Mitglieds beurteilen müsste, würde er kaum den Kontostand am Anfang des Monats verwenden. Interessant und damit aussagekräftig sei wohl eher der am Ende des Monats. An dieser Stelle wischte er mit einem einzigen Satz, den jeder, ob Kaufmann oder nicht, verstehen konnte, das zauberhafte Zahlenwerk von Herrn Grünewalt vom Tisch.
Interessant ist dann aber noch der Umstand, dass Fritz Grünewalt offenbar versucht hat, für nichteingelöste Zinsscheine aus der Fananleihe (ausgerechnet!) der BFW Tailormade Provisionen zuzuschanzen. Mit anderen Worten: Gelder, die ein FCK Fan seinem Verein schenkt, die also gar nicht fließen, sollen laut einer "mündlichen Abrede" von Grünewalt mit der der BFW Tailormade trotzdem vom FCK provisioniert werden. Warum ausgerechnet? Der Laden war auch mit der OF Consulting und der Transmarketing von Grünewalt verbunden. Und es gibt natürlich wieder private Verbindungen. Gut, dass Klatt das gestoppt hat.
Zusammengefasst blieb bei mir folgendes hängen:
Dem FCK drohte bei Abgang von Grünewalt die Zahlungsunfähigkeit, weshalb die Zimmer Ablöse teuer vorgezogen werden musste. Die Fananleihe war Liquiditätsreserve. Die Kosten für die Verwaltung sind in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Der Trend zeigt im Gegensatz zur Liga, deren Einnahmen in den letzten Jahren gestiegen sind beim FCK seit Jahren kontinuierlich nach unten.
Fazit: Der FCK ist kein "Substanzverein". Er ist ein "Sanierungsverein". (Michael Klatt)
Da waren noch ein paar Dinger, aber mir fallen gerade nicht mehr ein. Reicht ja auch. Aus meinem Antrag haben sich im Prinzip alle Punkte bestätigt. Lediglich der Insolvenzfall hat zum Zeitpunkt der vorab angeforderten Zimmer Gelder (noch) nicht vorgelegen. Das hatte mir Klatt aber schon vor einiger Zeit erklärt. Fristenfrage.
Wer jetzt aber immer noch behauptet, der alte Vorstand habe "gute Arbeit gemacht" und bloß ein wenig "Pech" gehabt, der wird es nicht verstehen, auch wenn man die Keule benutzt um es ihm beizubringen. Wer gestern zugehört hat, kann sich keinen Illusionen mehr hingeben. Insofern bin ich froh, dass Klatt nicht die Keule sondern das Florett gewählt hat. Stand ihm gut, wie ich finde.
Gruß Berti