So ich habe mal von DBB was kopiert und stelle es hier ein.Diese Sachlage spricht es eigentlich am besten klar und verständlich aus.
von playball » 27.10.2016, 15:52
Februar 2008 insolvent. Mit Insidern gesprochen? Na so ein Quatsch.
Man kann insolvent sein, in dem Fall hier sprechen wir von Insolvenz aufgrund von Illiquidität. Für den Laien: Ich hab einen negativen Kassen- oder Kontobestand.
Konkret: Man hat 100.000 Euro in der Kasse. Man bekommt noch 200.000 Euro von Geldgebern und man muss aber 400.000 Euro bezahlen.
Macht nach Adam Riese 100.000 + 200.000 - 400.000 = -100.000
Mit -100.000 in der Kasse bist Du eigentlich zahlungsunfähig.
ABER:
Was keiner weiss: in welchem Zeitraum musst Du die 400.000 bezahlen?
Sie sind in der Buchhaltung als Verbindlichkeit ausgewiesen, ja. Aber
bei reiner Bilanzprüfung sieht man nicht die konkrete Fälligkeit.
Vielleicht muss ich sie ja erst in einem halben Jahr bezahlen. Also bin
ich nicht zahlungsunfähig.
Und das wird auch mehr oder weniger ausgedrückt:
Gero
Hagemeister wird zitiert, in dem er sagt, der FCK hatte ein
„existenzielles Liquiditätsproblem“. Im nächsten Satz wird gesagt dass
„wenn ein Verein zahlungsunfähig ist, muss er insolvenz anmelden“.
Das
sind zwei Paar Schuhe. Das existenzielle Liquiditätsproblem war
seinerseits bekannt, war auch mir als gemeinem Fan seinerzeit bekannt,
nicht zuletzt deswegen wurde damals über eine notwendige Ausgliederung
zur Kapitalbeschaffung diskutiert.
Die Sätze nochmal in Deutsch
für Nichtbetriebswirtschaftler: Gero Hagemeister sagt, der FCK war auf
der Intensivstation. Dann sagt RTL, dass man einen Toten begraben muss.
Also ganz langsam: wer auf der Intensivstation liegt, ist noch lange
nicht tot. Hier wird Herrn Hagemeister was in den Mund gelegt, was er
nicht gesagt hat und was Nichtbetriebswirtschafter schnell falsch
verstehen können.
Die Argumentation dieses Berichtes ist
Hanebüchen und ich werde nicht mal das Nachtjournal angucken, weil es
einfach nur billiger Mist ist. Die Frage ist: hat ggf hier jemand
Interesse nachzutreten? Man sollte mal schauen, wer damals nach Februar
das Ruder übernommen hat. Sind dies ggf auch die "Insider", die nun
berichten? Es ist übrigens bekannt, dass damals Grünewalt aktiv war für
den FCK obwohl er erst später zum Vorstand wurde. Dies nur am Rande...
Mal
generell: Ich kann ein illiquides Unternehmen führen. Denn wenn ich
clever bin, kann ich mit meinen Lieferanten längere Zahlungsziele
vereinbaren. Und das war ja mit der Stadt geschehen. Die Stadionmiete
wurde gestundet, also wurde sie nicht fällig, sprich, wir mussten sie
nicht bezahlen. Also gab es keine Illiquidität! Und wie sieht es mit
anderen Geschäftspartnern aus? Wer kann hier Vereinbarungen prüfen?
Ich
selbst hab einmal ein Unternehmen mit 600.000 Dollar negativem
Kassenbestand übernommen und dank Lieferantenvereinbarungen das
Unternehmen über Wasser gehalten und nach 4 Monaten ruhigeres Fahrwasser
erreicht, sprich die schwarze Null in der Kasse erreicht. Es gab Dank
veränderter Zahlungsfristen keine Insolvenz obwohl die Insolvenzgefahr
natürlich da war. 6 Jahre später hatte ich ein Unternehmen mit 1,8 Mio
Dollar negativem Kassenbestand und das selbe Spiel ging wieder los.
Stundungen und Verhandlungen mit Lieferanten bis ich aus der Sch... raus
war. Grünewalt oder Jäggi oder Göbel hätten das sicher nicht geschafft.
Die hätten gejammert.
Also: ein existenzielles
Liquiditätsproblem ist noch lange kein Insolvenzgrund. Daher liebe FCK
Freunde: Durchatmen und Entspannen.
Problem ist nur die DFL: da
diese keine Ahnung von Demokratie und von Gerichtsbarkeit in Deutschland
hat, ist man in Nordkorea vor Gericht sicherer. Denn schon 2003 bekamen
wir einen Punktabzug obwohl es vor einem neutralen Gericht Freisprüche
gab und es faktisch keinerlei Gründe gab, uns zu verurteilen. Das hat
aber auch was mit der eigenen Führung zu tun. Damals hatten wir die
schweizerische Niete in Nadelstreifen (und den ehemaligen Pfaff
Buchhalter, der bei Pfaff das Vermögen nach dem letzten Abgangsdatum
bewertete), die uns kaputt machen wollte. Heute haben wir hoffentlich
integere Personen in der Führung. Daher vertraue ich und bin ganz
schnell wieder beruhigt.