WM 2018: Alle Spiele, alle Tore

  • Jetzt mal unabhängig von Özil, ich finds schon krass wie man mittlerweile über (Deutsch-)Türken redet. Dass man sie klar von den Deutschen trennt, dass man sie mitterlweile im Zweifelsfall sogar als Erdogan-Anhänger sieht, dass jemand wie Özil Verräter genannt wird. Als wäre die Türkei unser schlimmster Feind und Erdogan die Verkörperung des Bösen, überspitzt ausgedrückt.


    Zum Thema Özil zurück, er hat ja selbst auch geschrieben, dass das nicht das erste Bild dieser Art war. Als er 2010 zusammen mit Merkel und Erdogan Bilder machte interessierte das keine Sau. Klar, die politischen Beziehungen waren da andere, das Verhältnis noch nicht so angespannt. Nur, das ist genau der Punkt, bei dem ich Özil absolut nachfühlen kann. Er macht keine Politik, hat er nie gemacht. Aber das Bild wird politisiert. Was für ihn stehen bleibt ist, dass man sein Verhalten und seine Werte nicht respektiert. Was ja auch genau ein Teil der Kritik an seinen Fotos ist. Und da fehlt mir ehrlich gesagt beidseitig ein Stück weit Toleranz und gegenseitiges Verständnis. Auf Seiten von Özil wie bereits erwähnt im Bezug auf die Fotos und den Umgang damit, aber "wir" und "die Medien" eben um Umgang mit Spielern.


    Das bringt mich jetzt zu dem Punkt mit der Opfer-Rolle. Ehrlich, ich find das hart sowas zu sagen. Fehlende Selbstkritik, ja. Dass er sich die Opfer-Rolle selbst verpasst? Warum? Um seine Leistung zu kaschieren? Das ist aberwitzig, er selbst betont doch sogar, dass genau das völlig in Ordnung ist, Kritik an der Leistung.


    Weil er Mist gebaut hat ist er in den Focus gerückt. Und weil ihm das nicht schmeckt und sein Schweigen ihm auch nicht geholfen hat, packt er jetzt die Rassismuskeule aus. Komisch, ein Boateng, ein Khedira oder sonst wer, hat diese Probleme nicht.


    Meinst du den Boateng, den der Gauland nicht zum Nachbarn haben möchte?


    Özil beschreibt neben dem Medien-Wahnsinn ja auch einige persönliche Erfahrungen wie direkte Konfrontation von Fans, Anrufe, Briefe, allesamt mit Drohungen und Beleidigungen. Wenn ich deine Zeilen lese zweifle ich ernsthaft daran, dass du ihm glaubst. Es klingt als würde er nach deiner Ansicht seine eigentlichen Motive verstecken wollen und die Schuld auf andere lenken. Sorry, ich find diese Haltung völlig absurd, denn dann kann der Özil sagen was er will, dann wirds "den Deutschen" eh nicht recht sein. Und suggeriert gleichzeitig, dass Rassismus gar nicht das Problem sei. Dabei hat Özil wie gesagt auf öffentliche und private Diffamierungen hingewiesen, da sind eindeutig getätigte Aussagen bzw geschriebene Texte, nachlesbar. In dieser ganzen Geschichte ist Rassismus NICHT der Auslöser und nicht das eigentliche Problem, das eigentliche Problem ist eine Mischung aus schlechter WM, schlechter politischer Stimmung und einem naiven Fussballer, der von Politik wohl nichts versteht. Trotzdem sind die rassistischen Aussagen gefallen und das war nicht das erste Mal. Ich behaupte auch nicht, dass alle oder du solche Aussagen tätigen würden - überhaupt nicht. Özils persönliche Erfahrung mit dem DFB, den Medien und den Fans ist durch Rassismus offensichtlich ein Stück weit geprägt worden und meiner Meinung nach sollte ein langjähriger Nationalspieler allemal das Recht haben das zu äußern und dabei ernst genommen zu werden.

  • Erdogan ist ein autokratischer Despot. Er inhaftiert mal eben so, nach dem "Putsch" 50.000 Leute. Mit einer zufällig vorhandenen Liste. Seitdem sind weitere 100.000 Leute inhaftiert worden, teilweise 2 Jahre ohne Anklage. Journalisten werden eingesperrt, weil Sie ihren Job gemacht haben. Eine Stadträtin aus Alzey ist bei der Ausreise aus der Türkei verhaftet worden, weil sie zwei Jahre zuvor Erdogankritische Posts bei FB schrieb. Menschen werden einfach so entlassen, weil sie im Verdacht stehen, der Gülen-Bewegung nahe zu stehen. Und so ganz nebenbei wurden wir alle als Nazis und Faschisten beschimpft.


    Du verharmlost hier Erdogan in einer Art und Weise, die mich wütend macht.

    Erdogan IST die Verkörperung des Bösen.

  • ... Meinst du den Boateng, den der Gauland nicht zum Nachbarn haben möchte?


    Özil beschreibt neben dem Medien-Wahnsinn ja auch einige persönliche Erfahrungen wie direkte Konfrontation von Fans, Anrufe, Briefe, allesamt mit Drohungen und Beleidigungen. Wenn ich deine Zeilen lese zweifle ich ernsthaft daran, dass du ihm glaubst. Es klingt als würde er nach deiner Ansicht seine eigentlichen Motive verstecken wollen und die Schuld auf andere lenken. Sorry, ich find diese Haltung völlig absurd, denn dann kann der Özil sagen was er will, dann wirds "den Deutschen" eh nicht recht sein. Und suggeriert gleichzeitig, dass Rassismus gar nicht das Problem sei. Dabei hat Özil wie gesagt auf öffentliche und private Diffamierungen hingewiesen, da sind eindeutig getätigte Aussagen bzw geschriebene Texte, nachlesbar. ....

    Mit Deinem Post zerredest Du die Fakten. Die greifst einzelne Dinge heraus und versuchst es als etwas ständiges dar zu stellen.


    Über Boateng wurde meines Wissens eine einzige negative Aussage getätigt. Und von wem? Von dem Herrn Gauland. Hat der schon einmal etwas vernünftiges vom Stapel gelassen?


    Okay, der Herr Özil beschreibt persönliche Erfahrungen, die negativ waren. Wie oft wurden unsere Spieler nach miesen Spielen, abgesehen von jeglischer ethnischen Zugehörigkeit, aufs übelste angemacht? Wurdest Du noch nie diffamierend angemacht?


    Nee, Ursache und Wirkung sollten schon unverdreht bleiben. Özil hat Mist gebaut und jetzt meint er - bzw. sein Berater - sich mit der Rassismuskeule rauswinden zu können. Und - klar - der Zentralrat der Muslime in Deutschland, dieverse Politiker und sonst noch ein paar Andere meinen auf diesen Zug aufspringen zu müssen. Nochmals - Ursache und Wirkung sollten nicht über den Umweg der Herstellung eines Breis umgekehrt werden!


    Und von was reden wir eigentlich? Von einem Multimillionär mit deutscher Staatsbürgerschaft und türkischen Wurzeln, der seit Jahren in England lebt und arbeitet!

  • Gonzo es sind die Deutsch-Türken bzw. in Deutschland lebende Türken selbst, die sich immer mehr ausgrenzen. Hier werden Partys gefeiert, wenn Erdogan die Wahl gewinnt. hunderttausende demonstrieren pro Erdogan. Mit solchen Leuten will ich nicht in einem Land leben.


    Erdogan ist ein Despot und sein Verhalten erinnert an die Anfangsjahre von Hitler. Ich sag nur Ermächtigungsgesetze 1933.

    16.05.2019 - R.I.P 1.FC Kaiserslautern - R.I.P Anstand, Werte und Moral


    01.09.2019 - Der Tag, an dem ich mein Fantum aufgegeben habe

  • Nur mal so am Rand: Erdogan und seine Erdogang haben Deutschland als faschistischen Staat, und uns Deutsche als Nazis und Faschisten beschimpft. Kein Superlativ war ausreichend, was uns Ankara entgegen warf.

    Und mit diesem Mann trifft sich ein deutscher Nationalspieler, lässt sich zu Wahlkampfzeiten vor den Karren spannen, macht die Sache Erdogans zu seiner.

    Ein Schlag ins Gesicht aller anständigen Deutschen, nichts weiter.

    In Deutschland, nicht in der Türkei, wurde Özil geboren, ist aufgewachsen, ging er zur Schule.


    Und um all den so eifrigen Verteidigern von Özil einmal den Spiegel vorzuhalten.....

    Wir stellen uns jetzt mal vor, Neuer und Kimmich treffen sich vor der WM und zur Wahlkampfzeit mit Alexander Gauland.

    Und? Immer noch Rassismus? Oder fangen wir jetzt einmal an, klar zu denken?


    Ich für meinen Teil gehe lieber aufrecht.

    Und was Özil und Gündogan taten, dafür haben sie zurecht harsche Kritik bekommen. Sich jetzt hinter angeblichem Rassismus zu verstecken, ist exakt die Opfermasche aller Erdogan-Fanboys, die auf Kritik und Widerspruch treffen.

  • Gonzo


    Auch wenn das jetzt etwas ins politische abrückt, aber viele Deutsch-Türken grenzen sich selber aus. Und dürfen sich dann nicht wundern, wenn sie klar von den Deutschen trennt.

    Da sind zum einen jene Mitbürger, die seit zig Jahren in Deutschland leben und KEIN Wort Deutsch sprechen können. Die Kinder können froh sein wenn sie in einen Kindergarten kommen in dem sie Deutsch lernen, sonst passiert das auch nicht. DAS empfinde ich als eine Respektlosigkeit denjenigen gegenüber im Land, die hier leben und Deutsch sprechen. Ich formuliere es extra so, weil auch durchaus fremdstämmige Menschen versuchen sich zu integrieren, ohne schon als Deutsche zu gelten.

    Dann gibt es in Schulen und Vereinen die Türken, die Deutsche Kinder aufs übelste beschimpfen. Und ja, auch als Nazi oder Hitler. DAS grenzt diese Kinder aus der Gesellschaft aus. Und, so habe ich den Eindruck in meiner Umgebung sind die Türken, die sich so verhalten. Ich schreibe bewusst Türken, weil sie sich meiner Meinung nach nicht in unsere Gesellschaft integrieren wollen.

    Im übrigen gibt es auf Deutscher Seite ebenso Menschen, die sich mMn nicht in unsere Gesellschaft integrieren wollen, aber vom Stammbaum her Deutsche sind. Diese Menschen betrachte ich ebenso als störend für die Gesellschaft, jedoch geht es hier nicht um diese Menschen.

    Die Flüchtlinge in unserem Land sind ebenso gespalten. Da gibt es Familien, die wirklich versuchen sich zu integrieren. Wo man merkt, dass sie Dankbar sind für die Hilfe die sie bekommen und es durch Gesten versuchen zu zeigen. Oft ohne ein Wort Deutsch zu können. Aber man merkt den Menschen an, dass sie wollen. Andererseits gibt es auch hier Menschen, die hier her kommen, alles nehmen wollen und sich in keinster Weise auch nur versuchen anzupassen. Und da ziehe ich eine Grenze und teile die Menschen ganz klar auf.

    Wenn ich in ein fremdes Land fahre um Urlaub zu machen, versuche ich mich respektvoll den Einheimischen gegenüber zu benehmen. Ich VERSUCHE in Brocken der fremden Sprache zu sprechen, ich achte ihre Gesetze und gesellschaftlichen Regeln. Wenn ich das für mich im Urlaub so praktiziere, dann kann ich doch erwarten, dass die Menschen, die hier leben oder leben wollen, sich um so mehr versuchen anzupassen und zu integrieren.

    Anpassen bedeutet dabei nicht, seine Identität oder Religion aufzugeben. Aber sich mit den Gesetzen und Werten unserer Gesellschaft zu identifizieren.

    Schaut man sich die Erdogan-Anhänger hier bei uns an kommen mir eben Zweifel, ob diese Menschen wirklich hier integriert werden wollen. Das dürften dann auch die sein, die für mehr Moscheen, mehr Islamunterricht, oder dem Versuch, islamische Mädchen vom Schwimmunterricht zu befreien kämpfen. Dabei sollten sie wissen, wie "Ihr Präsident" mit solchen Dingen in "Ihrem Land der Vorfahren" umgeht. Gibt es dort an den Schulen christliche Religion? Oder einen ordentlichen Politikunterricht? Werden christliche Kirchen gebaut um "unsere" Religion dort leben zu können? Dürfen Frauen gar nackt baden in den Ländern?


    Von uns wird verlangt, offen für neues zu sein. Alle fremden Kulturen zu respektieren, die zu uns kommen und hier leben wollen. Sogar es den Menschen ermöglichen, ihre Kultur weiter bei uns leben zu können. Andersrum verschließen sie sich davor, unsere Kultur zu akzeptieren. Sogar schon in unserem Land, geschweige denn in dem "Land ihrer Vorfahren".


    Ich bin alles andere als rechts eingestellt. Aber wenn Menschen, egal welcher Herkunft, nur nehmen ohne selbst ihren teil zu geben, sind sie für mich untragbar.

    "Wo Licht ist ist auch Schatten.
    Auf die Sonne folgt der Regen, mein Leben ist ein Fluch und Segen.
    Du darfst auf die Fresse fallen, Gewinner stehen wieder auf nur Verlierer bleiben liegen.
    Mund abwischen weiter gehen, ihr werdet mich von hinten sehen!"

  • Genau so sieht es aus.

    Das Gejammer um die angeblich mangelnde Integrationsbereitschaft der deutschen Bevölkerung ist die Forderung, dass der Schwanz mit dem Hund wackeln soll.


    Integration ja - aber zu den Regeln und Gesetze der bereits hier lebenen Bevölkerung.

  • Ihr habt mir jetzt größtenteils auf Dinge geantwortet, die nichts mit Fussball oder Özil zu tun haben. Ich werds kurz halten, weil es mir in erster Linie um Özil und dessen Aktion geht und ich jetzt weniger über allgemeine gesellschaftliche Probleme reden will. Ist aber bei dem Thema auch nicht einfach das zu trennen.


    Da sind zum einen jene Mitbürger, die seit zig Jahren in Deutschland leben und KEIN Wort Deutsch sprechen können. Die Kinder können froh sein wenn sie in einen Kindergarten kommen in dem sie Deutsch lernen, sonst passiert das auch nicht. DAS empfinde ich als eine Respektlosigkeit denjenigen gegenüber im Land, die hier leben und Deutsch sprechen. Ich formuliere es extra so, weil auch durchaus fremdstämmige Menschen versuchen sich zu integrieren, ohne schon als Deutsche zu gelten.


    Finde ich schwierig. Wenn du von denen redest, die seit Generationen hier sind, dann verstehe ich das absolut. Ich muss sagen, dass ich viele Türken kenne, aber keinen Türken der kein deutsch, zumindest gebrochen, spricht. Ich kenne auch türkische Familien, weil meine Quasi-Schwägerin einen Türken geheiratet hat. Das ist einfach in einigen Dingen anders, im Zusammenleben. Und die Geschichte mit dem Kindergarten hatte ich in der eigenen Familie. Meine Großeltern kamen von Spanien nach Deutschland ohne deutsch zu sprechen, mein Vater wurde hier im ersten Jahr geboren und lernte erst im Kindergarten deutsch, daheim sprach man spanisch. Mein Opa lernte mit der Zeit deutsch, bekam die deutsche Staatsbürgerschaft und war dann die Hälfte seines Lebens Deutscher. Mein Vater hat Sprachen studiert und ist jetzt Dolmetscher für Deutsch, Spanisch und Portugiesisch. Was ich damit sagen will.. je nach Situation ist es vielleicht schwer den Integrationswillen zu sehen, wenn jemand die Sprache noch überhaupt nicht spricht, und ich finde da muss man eben auch vorsichtig mit Pauschalisierungen sein. Zumal diejenigen, die seit Jahren hier sind, ganz andere Menschen sind als die, die jetzt als Flüchtlinge kommen, sprich wir haben an der Stelle ein ganz anderes Integrationsproblem.


    Du verharmlost hier Erdogan in einer Art und Weise, die mich wütend macht.

    Erdogan IST die Verkörperung des Bösen.


    Es gäbe auch Leute und Medien, die ähnliche Dinge über Putin sagen. Politische Gegner werden weggesperrt oder ausgeschaltet. Und ich will Erdogan nicht verharmlosen. Ich bekomme auch mit was da passiert, halt über die Medien. Und auch wenn Matthäus kein Nationalspieler, er ist Ehrenspielführer der Nationalmannschaft. Ist es wirklich "egal" wenn einer der Repräsentanten so ein Bild macht, aber ein Nationalspieler nicht? Vor der WM gab es deutliche Kritik an Russland, viele Fans wollten oder haben sogar verzichtet die WM zu schauen.


    Es sollte aus meiner Sicht entweder beides unpolitisches gesehen werden oder man macht solche Bilder nicht. Matthäus begründete das mit Dankbarkeit und Respekt dem Gastgeber gegenüber, was als Argument wohl eher zu zählen scheint als Özils Argument, dass seine Bilder aus Respekt gegenüber dem Land seiner Vorfahren gemacht wurde.


    Okay, der Herr Özil beschreibt persönliche Erfahrungen, die negativ waren. Wie oft wurden unsere Spieler nach miesen Spielen, abgesehen von jeglischer ethnischen Zugehörigkeit, aufs übelste angemacht? Wurdest Du noch nie diffamierend angemacht?


    Du willst darauf hinaus, dass er es runterschlucken soll?


    Ich wurde schon oft beleidigt und verbal angegriffen. Zum Glück ganz selten wegen meiner Herkunft. Da kann ich nur mutmaßen weshalb ich da Glück hatte, vielleicht weil man es mir nicht ansieht oder anhört. Ich wurde schon oft für meine politische Einstellung und Lebenseinstellung angegriffen. Und da kann ich sagen, dass es einfach einen Unterschied ausmacht, ob dich jemand einfach nur beleidigt, weils ein Hohlkopf ist, oder ob du abgelehnt wirst, weil du das Gefühl hast, dass dein Gegenüber nicht bereit ist sich offen mit deiner Wertevorstellung auseinanderzusetzen.* Letzterer Fall kann für dich je nach Situation dazu führen, dass du dich an diesem Ort oder bei diesen Menschen nicht mehr wohl fühlst. Und ich schätze nicht mehr oder weniger das ist mit Özil und der Nationalmanschaft/dem DFB passiert. Die Beleidigungen und verbalen Angriffe von allen möglichen Seiten, dann der amateurhafte Umgang des DFB damit. Mir ist gar nicht wichtig ob man das jetzt Rassismus nennt oder nicht, ich verstehe aber absolut weshalb zurückgetreten ist.



    *Ich betone hier nochmal, dass im Bezug auf die oben geführte Diskussion das natürlich auch bei Leuten so ist, die nicht integrationswillig sind. Nur damit nicht der Eindruck aufkommt ich "schiebe" das alles auf "die Deutschen".


    Nee, Ursache und Wirkung sollten schon unverdreht bleiben. Özil hat Mist gebaut und jetzt meint er - bzw. sein Berater - sich mit der Rassismuskeule rauswinden zu können.


    Es ist eben nicht so einfach mit Ursache und Wirkung. Natürlich war die Ursache das Bild. Nur, wie ich weiter oben versuchte zu erklären, es war nicht das erste Bild. Die politische Situation und Stimmung hat es doch erst zu dem gemacht was es jetzt ist. Und ohne diese aufgeheizte Stimmung wäre es möglicherweise nicht zu diesen Anfeindungen gekommen. Es ist für mich keine Frage, dass Özil einen Fehler gemacht hat. Und die rassistischen Anfeindungen gab es danach. Es ging so weit, dass er an seiner ehemaligen Schule ein soziales Projekt nicht mehr umsetzen konnte, weile Schule und Sponsoren wegen der Berichterstattung nicht mehr wollten. Ich finde die Auswirkungen seines Fehlers, der für mich eben nicht so schwerwiegend ist wie offensichtlich für viele andere, deutlich zu hart. Da passt für mich die Verhältnismäßigkeit nicht.

  • Özils Aktion mit Erdogan war einfach dumm von ihm. Der Fehler des DFB war, ihn und Gündugan nicht rauszuschmeißen auch um sie ein wenig aus der Schusslinie zu nehmen. Und nicht die Medien und nicht "Deutsche" haben hier seinen Sport mit Politik gemischt, sondern das war Özil selber. Özils Aktion war auch ein Verrat an seine türkischen Landsleute die von Erdogan ohne rechtfertigenden Grund entlassen und sogar eingesperrt werden. Sein Versuch, das alles mit Rassismus zu rechtfertigen, ist eine Beleidigung an all jene, die unter Rassismus leiden.


    Und ja Gauland hat Boateng als "ungewollten Nachbar" bezeichnet, aber dafür bekam er auch seine entsprechende Aufmerksamkeit.

    Wer die Menschlichkeit vergisst, weil man anderer Meinung ist, der schlägt der Freiheit ins Gesicht.

  • http://www.faz.net/aktuell/spo…cht-gehoert-15704304.html


    "Özil sagt, dass er von seiner Mutter gelernt habe, niemals seine Herkunft, sein Erbe und seine familiären Traditionen zu vergessen. Für ihn sei es bei dem Foto mit Erdogan nicht um Politik oder um Wahlen gegangen, sondern darum, das höchste Amt des Landes seiner Familie zu respektieren.


    Das ist doch nur eine billige Ausrede. Wenn ihm das Herkunftsland seiner Mutter so wichtig wäre, hätte er sich damals für die türkische Nationalmannschaft entscheiden müssen. Es waren ja nicht nur die Fotos. Gündogan hat Erdogan „meinen Präsidenten“ genannt, spielt aber für die deutsche Nationalmannschaft. Dann kann ja Boateng nach Ghana fliegen und sagen, das ist mein Präsident, Rüdiger nach Sierra Leone und Khedira nach Tunesien. Es zählt nicht nur das Können, sondern auch eine Leidenschaft für das Land, für das man spielt."


    Gibt also viele Meinungen zu dem Thema. Ja der DFB hätte beide vor der WM suspendieren müssen. Es war klar abzusehen dass das Foto politisch genutzt wird. Dieses Thema wird uns zumindest das Sommerloch stopfen