Diskussionsthema zum Artikel: Das Muss macht mit
Das Muss macht mit
Fünf Spiele ohne Sieg und nach den Partien vom Wochenende nun sogar auf Rang 18 abgerutscht: Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern steht bei der Hausaufgabe heute (19 Uhr) im ziemlich leeren Fritz-Walter-Stadion gegen Fortuna Köln unter Druck.
Rund 15.000 Tickets hat der FCK für die Partie verkauft; die 12.706 Dauerkarten sind darin enthalten. Zwei Drittel der Arena bleiben unbesetzt. Dennoch sagt FCK-Trainer Michael Frontzeck: „Wenn vielleicht 16.000 Leute den Weg ins Fritz-Walter-Stadion suchen, dann werden sie zu 100 Prozent hinter dieser neu formierten Mannschaft stehen.“ Auch wenn die Erwartungen an den Zweitliga-Absteiger traditionell hoch sind und der Druck des Gewinnenmüssens immer höher wird, wirbt Frontzeck Spiel für Spiel um Geduld. Die richtige Mischung aus Wagemut und Vorsicht zu finden, ist die große Herausforderung. „Fortuna Köln hat eine gute Defensivstruktur und setzt nach vorne gezielt Nadelstiche“, sagt der 54-Jährige, „sie haben sechs ihrer neun Punkte auswärts geholt mit Siegen in Halle (2:1) und Braunschweig (2:0).“
So setzt sein 47 Jahre alter Gegenüber Uwe Koschinat auch heute auf Defensive und gelegentliche Umschaltmöglichkeiten. Die mögliche Ungeduld des Lauterer Publikums angesichts der bislang enttäuschenden Ausbeute der Roten Teufel sieht Koschinat als Plus für sein Team. Der FCK steht nun noch tiefer im Tabellenkeller und ist unter Zugzwang. „Es ist nicht einfach, montags zu spielen, nach allen anderen. Du musst zwar probieren, die Ergebnisse der anderen auszublenden“, sagt FCK-Sportvorstand Martin Bader, „aber irgendwo registrierst du sie natürlich schon, das ist doch klar.“ Mit einem Sieg, dem ersten seit dem 1:0 am Premieren-Spieltag gegen 1860 München, wollen die Roten Teufel heute den Weg aus dem „Tal“ (Bader) finden. Beim 1:1 zuletzt beim FSV Zwickau waren die Lauterer dabei, ein Zeichen zu setzen, hatten aber am Ende Pech.
So reichte das erste Pflichtspiel-Tor Timmy Thieles für den FCK zum vorübergehenden 1:0 nur zu einem Punkt. Die Vorarbeit hatte Hendrick Zuck mit einem langen Steilpass gegeben. Ansonsten aber ist Zuck in den ersten Partien der noch jungen Spielzeit weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben – auch hinter den eigenen. „Bisher hat noch keiner von uns die Leistung gezeigt, die er zeigen kann“, meint der Außenbahnspieler, „das wird noch kommen, die Mannschaft muss sich finden. Jeder hat mehr drauf, aber du merkst eben, dass da nicht fünf, sechs neue Spieler sind, sondern doppelt so viel. Da stimmen noch nicht alle Abstände exakt“, sagt der 28-Jährige. „Und dann hatten wir auch Pech. Gegen Münster sind wir nicht schlechter, kriegen aber zwei Freistoßtore und verlieren. Und in Zwickau müssen wir zwar deutlicher führen, haben am Schluss mit dem Elfmeter aber Pech.“
Jungvater Zuck, mit dem einen Monat alten Paul und seiner Frau sehr glücklich, hofft, dass mit einem Sieg heute auch fußballerisch alles in Ordnung kommt. Gegen die Fortuna, bei der der heutige FCK-Stürmer Julius Biada 2015/16 seine beste Saison hatte, wird Innenverteidiger Lukas Gottwalt wohl zum zweiten Mal in der Startelf stehen. Gestern ist er 21 geworden – drei Punkte heute stehen weit oben auf seiner Wunschliste.
SO SPIELEN SIE
1. FC Kaiserslautern: Sievers - Dick, Gottwalt, Kraus, Sternberg - Hemlein, Löhmannsröben, Albaek, Zuck - Biada, Thiele
Ersatz: Grill, Schad, Hainault, Fechner, Bergmann, Pick, Huth
Es fehlen: Spalvis (Knieverletzung), Esmel (Kreuzbandriss)
Fortuna Köln: Rehnen - Ernst, Kyere Mensah, Uaferro, Schiek - Brandenburger, Kegel - Scheu, Eberwein, Yeboah - Hartmann
Schiedsrichter: Schröder (Hannover).
Quelle: Die Rheinpfalz