Diskussionsthema zum Artikel: #FCKSGS: Mit Grill und einem 3-4-3 in die Rückrunde
#FCKSGS: Mit Grill und einem 3-4-3 in die Rückrunde
Endlich rollt der Ball wieder. Am Samstag startet das neue Jahr mit einem Heimspiel gegen den selbst ernannten Dorfklub. Trainer Hildmann wird dabei einige Änderungen vornehmen.
Fußballfreie Zeit ade. Nach exakt 35 Tagen hat das durch die Winterpause bedingte Warten auf den rollenden Ball endlich ein Ende, dann stürmen die Roten Teufel wieder los. Zu Gast auf dem Betze ist der selbst ernannte Dorfclub aus Großaspach. Also Sascha, lass die Teufel raus!
Eine hoch brisante Winterpause neigt sich allmählich dem Ende entgegen. Während sich Mannschaft und Trainerteam im spanischen Trainingslager auf eine intensive und lange Rückrunde vorbereiteten, brannte der Betzenberg währenddessen beinahe lichterloh. Dabei standen vor allem FCK-Hauptsponsor Harald Layenberger und die Aufsichtsräte im Fokus. Beinahe täglich überschlugen sich die Pressemeldungen des finanziell taumelnden Traditionsvereins, der sich seit einigen Wochen der dringenden Frage stellen muss, wie er bis März 12 Millionen Euro auftreiben will, um die Lizenz für die kommende Saison zu sichern. Gerüchte um potentielle Investoren wie Flavio Becca oder Mikhail Ponomarev waren dabei das eine, hitzige und teils persönliche Auseinandersetzungen das andere. Zeit, dass der Ball wieder rollt und ein Stück weit Normalität in den Alltag den Roten Teufel rückt.
Die Lage vor dem Spiel
Zumindest die Schwächen im Defensivverbund konnte Sascha Hildmann bereits in seinen ersten drei Spielen vor der Winterpause ein wenig einstellen. Ganze 30 Treffer kassierte der FCK in den ersten 20 Saisonspielen, nur fünf andere Vereine weisen noch eine schlechtere Quote auf. Doch mit Blick auf das Torverhältnis offenbart sich im Spiel der Lautrer noch eine ganz andere Schwäche, die Torausbeute. Zwar gehört der FCK was die Torverteilung anbetrifft mit 12 unterschiedlichen Torschützen zur Ligaspitze, doch erst 23 geschossene Treffer sprechen eine eindeutige Sprache. So lässt sich auch schnell nachvollziehen, warum Sascha Hildmann die Winterpause nutzte, um neue Spielsysteme und Taktiken einzustudieren. Während Frontzeck noch ein klassisches 4-4-2 präferierte, setzt Hildmann vor allem auf Variabilität, die den FCK im besten Fall unberechenbarer macht. Mit der neu formierten Dreierkette will Hildmann den Fokus eine stärkere Besetzung im Zentrum legen, dadurch erhofft sich der Trainer mehr und bessere Anspielstationen im Spielaufbau und in Folge dessen ein schnelleres Spiel in die Spitze. Gerade letzteres wird Stürmer Timmy Thiele hoffentlich besser ins Spiel bringen.
Obwohl in Lautern niemand mehr so richtig an die Chance zum Aufstieg glaubt, wollen Trainer, Vorstände und Mannschaft dieses zu Saisonbeginn formulierte Ziel in der Rückrunde noch nicht endgültig abschreiben. Dennoch begegnet Sascha Hildmann der derzeitigen sportlichen Situation mit Demut: "Jetzt vom Aufstieg zu sprechen, wäre vermessen. Auch wenn es langweilig klingt, wir konzentrieren uns jetzt auf jedes einzelne Spiel. Für mich ist es wichtig, Großaspach anzunehmen, diesen Spiel zu gewinnen". Der Abstand zum direkten Aufstiegsplatz ist nach der letzten Niederlage gegen 1860 München sogar auf satte 14 Punkte angestiegen. Nach unten haben die Lauterer hingegen nur vier Zähler Abstand zum ersten Abstiegsplatz. Es gibt also genügend Gründe, um mit eher gemischten Gefühlen diese neue Rückrunde zu beginnen. Andererseits kann der FCK mit einem Auftaktsieg gegen Großaspach aber zumindest mit einer kleinen Euphoriewelle ins neue Jahr starten, um doch nochmal das Feld von hinten aufzurollen.
Der selbst ernannte Dorfklub hingegen steht genau dort, wo er sich wahrscheinlich selbst zu Beginn der neuen Runde sah, nämlich mitten im Abstiegskampf. Mit erst 21 Punkten steht Großaspach derzeit auf dem 17. Tabellenrang. Und natürlich will der Verein die Abstiegszone so schnell wie möglich verlassen. Was natürlich in keiner Weise wie ein Schlüsselspiel klingt, könnte sich am Samstag allerdings gegenteilig erweisen. Denn schließlich könnte der Sonnenhof mit einem Auswärtssieg auf dem Betze nicht nur die Abstiegszone verlassen, sondern vor allem an einen Punkt an den FCK ran kommen und diesen tief unten rein ziehen.
Unsere Roten Teufel
Personell kann Sascha Hildmann am Samstag leider nicht aus dem Vollen schöpfen. Neben den langzeitverletzten Spielern Spalvis, Botiseriu und Esmel fehlen auch Mads Albaek und Lukas Gottwalt verletzungsbedingt. Auch Linksverteidiger Janek Sternberg ist nach seiner gelb-roten Karten im Spiel gegen München zum Zuschauen verdammt. Ebenfalls auszufallen droht Hendrick Zuck aufgrund eines grippalen Infekts - Hemlein oder Pick stehen als Alternativen zur Verfügung. Bereits nach der letzten Generalprobe gegen Homburg ließ Hildmann durchblicken, dass er an der Startelf wahrscheinlich nicht mehr all zu viel rütteln wird. So werden wahrscheinlich Kraus, Sickinger und Hainault die neue Dreierkette bilden und Biada, Kühlwetter und Thiele die neue dreiköpfige Stürmerreihe. Neu im Tor stehen wird hingegen Lauterns neue Nummer 1 Lennart Grill. Doch wie immer ließ sich der Trainer bei der Pressekonferenz nicht in die Karten blicken: "Wie genau wir das dann am Samstag lösen werden, da werde ich noch zweimal darüber schlafen".
Unser Gegner
Auch der Dorfklub verbrachte sein Wintertrainingslager teilweise in Spanien. Trainer Florian Schnorrenberg zeigte sich mit den Leistungen seiner Mannschaft sehr zufrieden, vor allem "intensiv" sei die Vorbereitung gewesen. Zwei Testspiele rundeten die Vorbereitung ab. Gegen Jahn Regensburg ging Großaspach mit einer knappen 0:1-Niederlage vom Platz, das Spiel gegen den Viertligisten SV Elversberg entschied der Dorfklub dagegen für sich. "Jetzt wollen wir den Schwung mitnehmen und freuen uns auf das bevorstehende Spiel am kommenden Samstag auf dem Betze", betonte der Trainer mit Blick auf die Partie gegen den FCK. Verzichten muss Trainer Schnorrenberg auf Nicolas Jüllich (Leistenverletzung), Marco Hingerl (Abriss des Oberschenkelmuskels) und Joel Gerezgiher (Adduktorenprobleme).
Daten, Fakten, Statistiken
- Bislang trafen beide Vereine erst in einem Pflichtspiel aufeinander. Die Partie zu Saisonbeginn endete nach 90 Minuten 1:1-Unentschieden.
- FCK-Cheftrainer Sascha Hildmann trifft mit dem Dorfklub auf seinen ehemaligen Verein. Großaspach trainierte Hildmann zwischen Juli 2017 und Oktober 2018.
Stimmen zum Spiel
FCK-Cheftrainer Sascha Hildmann: „Großaspachs Stärke ist sicherlich ihre mannschaftliche Geschlossenheit. Sie kommen viel über die Physis. Es wird entscheidend sein, in wie weit wir sie von unserem Tor weghalten und diese Umschaltmomente verhindern können. Wir wollen hochaggressiv sein, den Gegner zu fehlern zwingen und nach Möglichkeit natürlich frühzeitig ein Tor erzielen".
Florian Schnorrenberg: "Die Vorfreude ist natürlich riesig. Es geht endlich wieder um Punkte in der Liga und gleichzeitig ist es für uns auch eine tolle Geschichte, dass wir als Dorfklub auf dem legendären Betzenberg in einem Pflichtspiel gegen den großen 1. FC Kaiserslautern spielen".
Voraussichtliche Aufstellung
Grill – Kraus, Sickinger, Hainault, Schad, Löhmannsröben, Pick, Bergmann, Biada, Thiele, Kühlwetter
Faninfos
Bisher hat der FCK für das Heimspiel am Samstag 15.400 Tickets verkauft. Das Redaktionsteam von Treffpunkt Betze wird auch bei dieser Partie live aus dem Stadion berichten. Da nur Telekom Sport das Spiel live überträgt, empfehlen wir allen FCK-Anhängern wie gewohnt unseren Liveticker.
Quelle: Treffpunkt Betze