Fans gegen Rechts

  • genau, da stimme ich voll zu. und die verantwortliche politik hat es immer noch nicht verstanden bzw. will es auch gar nicht verstehen. da muss man sich nur anschauen/anhören, was da immer noch von diesen "gewählten" personen verbreitet wird. und wirklich gewählt sind sie ja auch nicht, sie werden in parteilisten aufgestellt. und in diese kommt man nur, wenn man jahrelang der parteilinie folgt. am volk (dem, das die gesellschaft aufrecht hält) sind diese leute schon lange nicht mehr dran.

    Nicht nur in Politik wird da nicht ideal gehandelt. Auch in Unternehmen, Verbänden und Vereinen

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • Das grundlegende Problem ist doch, zumindest meiner Meinung nach, dass keiner Lösungen anzubieten hat. Dann bleibt eigentlich nicht viel mehr, als auf vermeintliche Fehler (politische und ideologische) der anderen Lager zu verweisen.

    Das klingt immer so, nach "alle sind gleich", " so schlimm ist es nicht", "die großen Probleme sind nicht einseitig" usw.

    Klar ist, es reicht nicht mehr rechtsradikale Parteien zu verbieten. Das Internet führt dazu, dass Leute sich separieren, abkoppeln und ihre eigene Realität schaffen. Das sieht man an den Reichsbürgern, an den Identitären und anderen Extremisten.

    Insgesamt ist das demokratiegefährdend. Und wenn das Wahlergebnis wie in Thüringen aussieht, dann gibt es nicht einmal mehr Mehrheiten für die Vernunft.

    Ja, eine Lösung habe ich auch nicht. Man kann nur aufklären, faktenbasierte Argumente zugänglich machen und die Verrückten möglichst klein halten. Gegen Dummheit helfen keine Gesetze.

  • Gegen Dummheit helfen keine Gesetze.

    Ich halte es allerdings auch nicht für zielführend, das Ganze nur mit Dummheit erklären zu wollen. Bestimmt sind da dumme Menschen dabei. Wo ist das nicht so? Aber mit dem Argument Dummheit zieht man gleich wieder Grenzen im Kopf. Das halte ich für gefährlich und könnte ein böses Erwachen geben. Es wird auch in diesem Spektrum Leute geben wie zb. Horst Mahler, um mal ein prominentes Beispiel zu nennen. Also Mahler selbst ist inzwischen wahrscheinlich zu alt dafür, aber die Mahlers dieser Welt sterben nicht aus. Aber gut, dann reden wir wieder über Randgruppen. Ich glaub auch in der Mitte der Gesellschaft würde sich inzwischen eine Mehrheit finden, die Leuten wie zb. Scheuer den Strick flechten würde.


    Das eigentliche Problem ist doch, dass wir von Blendern regiert werden, die inzwischen nicht mal mehr den Anstand haben, zu verschleiern, dass sie sich nur um ihr eigenes Wohl sorgen. Sieht man auch an der immer weiter auseinandergehenden Wohlstandsschere. Und diese Blender nehmen inzwischen einen so großen Raum ein, dass ein Wegignorieren nahezu unmöglich erscheint. Auch Hitlers frühe Erfolge sind auf Versprechen zurückzuführen, solch ein Pack zu entfernen. Die Parallelen sind unübersehbar, wenn man sich mit der Geschichte beschäftigen möchte. Und ich muss sagen, wenn unsre heutigen Politiker in Lager gesperrt würden und dort Torf stechen müssten, meinen Segen hätte das Ganze. Dürfen dann sogar singen. "Wir sind die Moorsoldaten und ziehen mit dem Spaten hinaus ins Moor..."

  • Ich hoffe nur, dass man nicht später wieder einmal sagt, das habe man alles nicht gewusst.

    Man sollte aus der Geschichte lernen.

    Auch in Weimar waren die demokratischen Parteien in den Augen der Populisten das Übel des Landes.

    Schließlich konnte dann die NSDAP plakatieren:

    " Hitler, unsere letzte Hoffnung".


    Man sollte sich klar machen: Menschen - auch regierende - machen Fehler.

    Aber Hass verdienen sie nicht.

  • @dreispitz

    Zitat

    Klar ist, es reicht nicht mehr rechtsradikale Parteien zu verbieten.

    [ironie] Ist klar. Verbote haben schon immer alles gelöst. Das wirkt auch schon bei Kleinkindern Wunder. [/ironie]

    Das ist kontraproduktiv und war schon von jeher kein adäquates Mittel und zum Scheitern verurteilt. Damit erreichst du genau das Gegenteil. Diese Gruppierungen ziehen sich zurück und spinnen dann ihre Pläne im Verborgenen und sind schwer bis unmöglich zu beobachten. Das Einzige was hilft, sind Lösungswege innerhalb unseres Rechtsraumes um den Leuten Perspektiven zu geben und Ängste zu nehmen . Nur damit kann man das Wahlvolk davon abhalten diesen Schaumschlägern nachzulaufen.

    Optimismus ist ein Schlüsselfaktor der Resilienz

  • Man sollte sich klar machen: Menschen - auch regierende - machen Fehler.

    Aber Hass verdienen sie nicht.

    Doch, verdienen sie.


    Zumal ich nicht glaube, dass da einfach nur Fehler passieren. Das wäre ja noch erträglich. Dann könnte man Verständnis haben. Ich glaub eher, das sind keine Fehler, sondern Kalkül. Die meisten von denen hoffen doch, dass der Kitt der Gesellschaft noch irgendwie reicht, solange sie im Amt sind und die Nachfolger das Ganze ausbaden dürfen. Also wird das Beste rausgeholt, solange man noch im Amt ist und ganz offensichtlich auf die Probleme in diesem Land geschissen. Man hat doch eh keine Lösungen. Bestes Beispiel Klima. Statt mal mit den fridays-for-future-Kids in eine konstruktive Diskussion zu gehn über die Probleme bei der Umsetzung der Klimaziele, wird denen Honig um den Bart geschmiert. Dabei gäbe es genug zu reden. Hauptsache die Kids sind dumm genug, noch einmal ein Kreuz auf einem Stimmzettel an der richtigen Stelle zu machen (dadurch auch das Hoch der Grünen zu erklären, obwohl sich Petra Kelly im Grab rumdrehn würde, wenn sie diese Gestalten sehen müsste, die sich heute Grüne nennen). Ob das dann der Nachfolger nach der zu erwartenden Enttäuschung über die dann gemachte Politik auch noch hinbekommt, spielt keine Rolle.


    Ein Beispiel aus meinem persönlichen Umfeld möchte ich am Ende noch anführen. Ich bin in die Kommunalpolitik gegangen, ein halbes Jahr später war Kommunalwahl. In diesem halben Jahr hat es der Parteivorstand (und die Partei) nicht einmal geschafft, über inhaltliche Fragen zu reden. Da gabs so viele Sitzungen und in allen ging es nur darum, wieviel Feuerzeuge brauchen wir als Werbegeschenk für nen Infostand usw. Letztlich hat man sich dann an der Frage, ob man Kaffeetassen als Werbegeschenke anschaffen soll, der komplette Vorstand zerstritten. Das Wahlergebnis war zum Glück entsprechend. Man hat als einzige kleine Partei (zurecht) Stimmen verloren. Und was macht dann einer der Wahlsieger? Übergibt ein Ausschussmandat an genau diesen zerstrittenen Haufen, damit die trotz fehlender Wahlergebnisse noch als Fraktion im Stadtrat sitzen können. Is auch nicht anders wie in Thüringen. Es bleibt dabei: Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten!

  • Es bleibt dabei: Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten!

    Jetzt schießt du aber gewaltig über das Ziel hinaus.

    Klar ist: wo Menschen am Werk sind, wird gemenschelt:

    - natürlich handelt der Mensch egoistisch. Das entspricht seinem Wesen. Auch Tiere handeln egoistisch.

    - Menschen machen Fehler, ganz klar. Auch das zeichnet sie aus.

    - Menschen sind nicht immer intelligent und sind in ihren Denkmustern gefangen.

    Das alles ist richtig.


    Und trotzdem möchte ich unterscheiden zwischen menschlichen Schwächen und Hass. Wo Hass im Spiel ist, zerbricht früher oder später die menschliche Gemeinschaft.

  • RoteRita

    Zitat

    natürlich handelt der Mensch egoistisch. Das entspricht seinem Wesen. Auch Tiere handeln egoistisch.

    Da muss ich dir widersprechen. Ein Tier handelt nach seinem Instinkt und Selbsterhaltungstrieb. Die Wissenschaft ist sich nicht mal sicher, ob Tiere sich ihrer selbst bewusst sind.

    Im Gegensatz dazu tendiert der Mensch dazu sich aufgrund eingehender Überlegungen Vorteile zu verschaffen. Wesenszüge wie Gier, Neid, Eifersucht usw dürften Tieren fremd sein.

    Da kann man nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Optimismus ist ein Schlüsselfaktor der Resilienz