Corona: Die "wirklich ernsthaften" Probleme

  • Man kann, muss aber nicht verzichten. Es kommt immer auf ein gesundes Gleichgewicht an und sofern man nicht von oben herab reguliert werden will muss der Markt das Problem lösen.

    Wer zb bisher schon Erdbeeren kaufte ist kein schlechter Mensch. Nachweislich können das aber nur Früchte aus dem Gewächshaus oder Südländern sein. Bei beiden stehen Fragezeichen im Raum ob das sein muss. Grundwasserspiegel in südlichen Ländern, Energiekosten, Verpackungsmüll etc.

    Wenn die Schäden durch Gegenmaßnahmen repariert werden könnten müsste der Preis diese Kosten entsprechend beinhalten.


    Ich fliege gern nach Nordamerika in Urlaub da ich nur dort Dinge sehe die eine große Leidenschaft von mir sind. Warum soll ich darauf verzichten, Durch Emissionssteuern kann ich die Umwelt im Gleichgewicht halten und in Nordamerika sorge ich dafür dass der Tourismus dort lebt. Die würden sich nämlich so wie in Dutzenden anderen Ländern bedanken wenn keiner mehr reist. Macht nämlich dann nicht satt.


    Bei allen Forderungen sollte man immer auch die mittel und langfristigen Folgen bedenken. Und schon wird der Verzicht an der einen Stelle zum Entzug der Lebensgrundlage an der anderen.


    Und wo wir schon dabei sind: Die Tausenden Tonnen Maskenmüll aus biologisch nicht so leicht zersetzbarem Vlies sind eine Folge des Menschen der Sterblichkeit nicht akzeptieren will. Nur wird der Planet dadurch immer voller, aber nicht größer. Aber für solche sehr kalten Aussagen wird man gern gesteinigt. Nur: Inhaltlich fehlen Gegenargumente.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Diese Sichtweise halte ich auch für absolut legitim. Und man sollte auch immer sehen, dass solche Dinge ein Prozeß sind. Umweltbewusstsein fällt ja nicht über Nacht vom Himmel, genauso wie die Umsetzung. Wir (als Menschheit, genauso wie es Rita sicher auch gemeint hat) sind da doch in einem Lernprozeß. Auch was Sachen wie Recyling angeht usw. Ich glaub, in solchen Bereichen ist lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht.


    Das Problem ist nur die zunehmende Dringlichkeit. Die erste Konferenz, die Klimaerwärmung thematisiert hat, war 1972 (oder 73) in Stockholm. Das war so zu Club of Rome-Zeiten. Die Regierungen Schmidt, Kohl, Schröder waren sich des Problems auch schon bewusst, aber damals war es einfacher, dass zu negieren. Am Schluss muss es der Markt regeln. Das ist richtig. Aber nicht nur. Ich erinnere mich an die Lufthansazahlen von dieser Woche. Da ist irgendso ein Reporter von Berlin nach Frankfurt geflogen. Warum auch immer. Im Flugzeug saßen 26 Leute. Da sehe ich Verbesserungspotenzial. Ähnliches hat man ja auch beim Auto. Wie oft befördert sich damit nur eine einzige Person. Da würden auch innovative Ideen (ähnlich wie Car-Sharing) einen Teil beitragen.


    Und letztlich müssen wir uns bewusst werden, dass es nur über teilweisen Verzicht geht. Zumindest momentan. Die erneuerbaren Energien decken eben nicht 100% des Strombedarfs, mal ganz davon abgesehn, dass erneuerbar nicht umweltfreundlich bedeutet. Nur sehe ich nen anderen Ansatz beim Verzicht. Es bringt nix, jemandem seine Leidenschaft verbieten zu wollen, und wenn diese Nordamerika heisst. Ok, muss man so hinnehmen, auch wenn es auch lohnenswerte Reiseziele gibt, die näher liegen. Aber das nur am Rande. Also soll Maggo weiter nach Nordamerika fliegen, aber er könnte sich überlegen, wo er Verzicht üben könnte. Manch einer braucht auch seinen SUV, und wenns nur fürs Ego ist. Das wird man nicht ändern.


    Aber jeder könnte sich hinterfragen, was er wirklich braucht. Vielleicht würde manch einer merken, dass er auf den SUV verzichten könnt und manch anderer, dass ihm Nordamerika nicht so wichtig ist. Kann man beliebig fortsetzen. Man kann nicht einfach alles aus Umweltgründen streichen, aber der Einzelne könnte mehr Eigenverantwortung zeigen und sich fragen, was is mir so wichtig, dass ich es nicht aufgeben kann und wo könnte ich mich überwinden, Verzicht zu üben. Das würde das Problem nicht komplett lösen, aber es würde es abschwächen und das sollte man als Teilziel anstreben. Das kann man auch noch weiterdenken. Bei uns hängt jede Weihnachten Lichterketten über manchen Straßen für das Weihnachtsfeeling. Darauf könnt man ehrlichgesagt verzichten ohne wirkliche Einbußen an Lebensqualität. Genauso sieht es mit der Beleuchtung öffentlicher Gebäude aus. Es gibt ja sogar die Earth Hour, wo Wahrzeichen halt mal nicht nachts angestrahlt werden. Warum schafft man es in 365 Tagen je 24 Std, gerademal sich eine Std. rauszueiern und feiert dies noch als Symbol? Wie wärs denn damit zu akzeptieren, dass nachts einfach dunkel ist? Bei Verkehrswegen kann ich die Beleuchtung aus Unfallgründen ja noch nachvollziehn, aber ob nachts 40 Strahler das Brandenburger Tor beleuchten, ist doch total egal und steht doch in keinem Verhältnis. Natürlich kann man sagen, wäre auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Aber viele Tropfen ergeben auch irgendwann nen Regenguss. Und es ist allemal besser wie völlig ignorant mit der Thematik umzugehn.


    Edit; Man siehts ja jetzt auch gut bei Telefonkonferenzen. Konnte sich keiner vorstellen, mit nem Geschäftspartner in New York über Monitor zu sprechen. Viel zu unpersönlich. Bloss erst gar nicht ausprobieren. Jetzt zwingt Corona dazu und man stellt verblüfft fest, dass das ja ganz gut funktioniert. Man hätte das einfach schon viel früher pushen können, wenn nicht müssen. Aber da fehlte ja das Feeling vom persönlichen Kontakt. Heut is man froh drüber. Da fehlt es einfach oft nur an "Innovationswillen/-vertrauen".

  • Das mit dem persönlichen Kontakt bei Geschäftspartnern ist diffizil. Mit dem asiatischen Kulturkreis macht es sehr viel Sinn sich wenigstens einmal persönlich zu treffen. Da prallen aber auch extreme Kulturunterschiede aufeinander. Ich persönlich habe Erfahrungen mit Indien, natürlich den Europäern und de Amis. Auch ein Kanadier, ein Afrikaner und eine Mittelamerikaner sind sehr direkte Kollegen.

    Der Kanadier war vor 5 Wochen bollestolz mir sein Vancouver zu zeigen. Und seit ich die kanadische Kultur erlebt habe verstehe ich ihn etwas besser. Mit den Amis und Europäern muss man sich nicht sehen. Da tickt vieles gleich. Aber die indischen Teams....


    Man muss es gesehen haben wie ein Mensch ticket der sich im Verdrängungskampf von einer Milliarde Menschen bewegt. Dann ersteht man sie richtig. Aber auch da: Nicht 5x im Jahr, einmal alle 5 Jahre langt da schon satt. Seit die mich i Eisstadion gesehen haben und ich sie im Tempel wissen wir wo die Knackpunkte liegen. Einen halbleeren Flieger rechtfertigt allerdings nichts davon.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Was ich für ein Auto fahre, was ich esse und trinke, wie oft und wohin ich in Urlaub fahre oder fliege hat dich und deine Genossen einen Scheißdreck zu interessieren.


    Mich und meine Genossen ( welche Genossen eigentlich ? ) muss das nicht unbedingt interessieren.

    Mir ist das eigentlich ziemlich egal. Die paar Jahre, die ich noch zu leben habe, bringe ich irgendwie hinter mich.

    Aber vielleicht WIRD ES UNSERE NACHKOMMEN INTERESSIEREN.

    Mieses Klima und fehlende Ressourcen sind keine gute Basis für ein gutes Leben.


    Mir persönlich ist es auch egal, ob einer nach Nordamerika oder zum Südpol fahren will.

    Ich habe ohnehin keine Lust auf Fernreisen und Touristenziele.

    Mir genügt mein Fahrrad. Fahrradtouren durch eine schöne Landschaft geben mir mehr als jede Fernreise.

    Insofern ist es für mich natürlich leichter, umweltbewusst zu leben.

    Mein Fahrrad, ein gutes Buch, ein gutes Essen sind für mich wichtiger als alles andere.

    Ich besitze nicht einmal ein Smartphone. Ein einfaches Prepaid - Handy genügt mir, wenn ich unterwegs bin.


    Aber tut, was ihr tun müsst, ich will keinen bekehren - ganz im Gegensatz dazu, was mir vorgeworfen wird.

  • Da liessen sich bestimmt andere Worte finden. Garantiert ähnlich verständlich

    Meiner Meinung nach kann es bei Menschen die anderen Vorschreiben wollen wie sie zu leben haben gar nicht deutlich genug sein.

    Allerdings wird es hier zumindest moralisch fragwürdig, da das die Lebensqualität aller beeinflusst.

    Aber wo bleibt da eigentlich die Moral, wenn man dieses große Wort benutzen mag, den Beschäftigten der Reisebranche und Automobilindustrie und damit auch gleichzeitig wieder uns allen gegenüber ? Am Flughafen Frankfurt bietet Fraport sehr viele einigermaßen gut bezahlte und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, Lufthansa und die anderen Fluglinien auch. Genauso sieht es bei den Automobilkonzernen und ihren Zulieferbetrieben von Bosch über Siemens, bis hin zur BASF aus. Alles Arbeitsplätze die in den letzten Jahren die Töpfe der Sozialversicherungen gut gefüllt haben, mit ihren Steuern dem Staat Steuerüberschuß über Steuerüberschuß beschert haben. Schön, lassen wir das doch mal aus Gründen der Moral wegbrechen und schauen wir dann wie es uns in einem Jahr so geht. Ich kann dir garantieren, über Moral amchen wir uns dann keinerlei Gedanken mehr. Die muß man sich nämlich leisten können, auch wenn es auf Kosten derer geht die man vorher moralisch verdammt hat. Etwas was so viele Helden und Pseudowissenschaftler in unserer Gesellschaft anscheinend noch nicht bedacht haben.

    Allmachtsphantasien bzgl. peoples clubs

    Schnuckelchen, was ist denn mit dir wieder ? Bist du immer noch nicht drüber weg das unsere Vereinskoryphäen deinen unglaublichen Sanierungsplan für den FCK noch nicht mal mit einer Antwort gewürdigt haben ? Nochmal für dich, die Beteiligung von uns allen ob Fan oder interessierter Kleinanleger ist noch immer nicht vom Tisch. Was kann man über deine glorreiche Ideensammlung so sagen, außer das sie hier im Forum für Heiterkeit gesorgt hat ?

    Und änder mal deine Signatur. Du weißt doch, der Waldhof ist viel zu gut für dich .....:pupsen:

  • auch ich fahre viel Fahrrad, z.B. über die Alpen, keine Flugreisen, kein Smartphone, gutes Essen und sehr gerne "tolle Spiele auf dem Betze" leider kann man nicht alles haben !

  • Ich besitze nicht einmal ein Smartphone. Ein einfaches Prepaid - Handy genügt mir

    Was ist die Intention dieses Satzes? Handy und Smartphone brauchen zur Herstellung dieselben Rohstoffe, Die Vertriebswege sind dieselben. Wenn es beim "Konsumverzicht" darum geht nicht alles sofort auszutauschen für das schönste, beste und tollste bin ich bei dir. Ich tausche privat in den meisten Fällen nur aus was kaputt ist.

    Beruflich muss ich widersprechen. Ich kann meinen Job derzeit deshalb halbwegs effizient und rund um die Uhr machen WEIL ich halbwegs neue Technologie im Einsatz habe. Und davon profitieren die Kunden meiner Kunden. Das dürfte dann nahezu jeder Deutsche im ein oder anderen Bereich sein.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Was ist die Intention dieses Satzes

    Was ich damit sagen möchte?

    1. mein Handy ist 10 Jahre alt und wird kaum benützt. Ich spare Ressourcen.

    2. ich versuche ein einfaches Leben zu führen - nicht weil ich mir Konsum nicht leisten könnte, sondern weil ich Verzicht übe. Und ich glaube, damit bewusster leben zu können.

    3. Das Prinzip unserer Gesellschaft: immer weiter, höher, besser, mehr geht mir persönlich gewaltig gegen den Strich.

    Ich sage ausdrücklich " mir persönlich", denn es ist allein meine Entscheidung, wie ich lebe - was andere tun, ist mir erst einmal ziemlich egal.

    Und mir ist auch klar, dass berufliche Zwänge Zwänge bedingen.


    Ich konnte mir den Luxus leisten, frühzeitig in den Ruhestand zu gehen - auch weil ich keine großen Ansprüche habe.

  • Auszug aus einem Interview mit einer Friseurin:


    Haben Sie Verständnis für die Maßnahmen der Behörden?

    Um ehrlich zu sein, nicht so ganz. Ich glaube schon, dass wir Friseure weiterarbeiten könnten, natürlich nur unter Beachtung der Hygienevorgaben, also wenn wir Handschuhe tragen, ständig desinfizieren, mit Mundschutz arbeiten.


    Ihr Problem ist das, was ein Unternehmen sonst nicht genug haben kann: Kundennähe.

    Das stimmt. Man kann Haare halt nicht aus der Entfernung schneiden. Man muss schon an den Kunden ran. Aber wie gesagt, mit Handschuhen und Mundschutz sollte das doch gehen. Einige Bundesländer haben das mit uns Friseuren ja auch am Anfang noch lockerer gesehen. Ich empfinde es jedenfalls als übertrieben, dass wir schließen mussten. Im Supermarkt kommen sich die Menschen schließlich auch nah, da wird auch nicht immer so genau hingeschaut.


    Supermärkte gelten als dringender Bedarf.

    Bei manchem Kopf denke ich mir das in Bezug auf einen Haarschnitt derzeit auch. :arbeit:

    Der große Sport fängt da an, wo er längst aufgehört hat, gesund zu sein.
    Bertolt Brecht