Diskussionsthema zum Artikel: Baustelle Verteidigung: Notstand in der FCK-Abwehr
Baustelle Verteidigung: Notstand in der FCK-Abwehr
Im Derby gegen Saarbrücken droht die gesamte Lautrer Innenverteidigung auszufallen. Noch bleiben Marco Antwerpen einige Tage Zeit, um Alternativen zu finden.
Die Lautrer Abwehrreihe ist derzeit vor allem eines: Verletzt. Lukas Gottwalt fehlt aufgrund einer Sprunggelenksfraktur bereits seit Mai vergangenen Jahres, Dominik Schad laboriert seit Oktober an einem Wadenbeinbruch, Andre Hainault musste sich aufgrund einer Teilruptur der Achillessehne einer OP unterziehen. Adam Hlousek, der unter Marco Antwerpen kaum noch zum Zug kommt und zuletzt gegen den Halleschen FC für zwanzig Minuten eingewechselt wurde, fehlte abermals in den letzten beiden Partien gegen Zwickau und Lübeck. Kevin Kraus - unter dem neuen Cheftrainer als wichtiger Führungsspieler gesetzt - pausiert derzeit mit einem Muskelfaserriss im Hüftbeuger. Und Alexander Winkler, der wiederholt Unsicherheiten offenbart und nach Kraus und Senger gegenwärtig Innenverteidiger Nummer drei ist, sah im Auswärtsspiel in Lübeck in der 94. Minute die gelb-rote Karte und fehlt dementsprechend auch im Derby gegen Saarbrücken.
Kaum Alternativen
Marvin Senger, der vor wenigen Tagen in einem persönlichen Instagram-Post verkündete, "bis zur letzten Minute" alles für den FCK zu geben, ist unter Cheftrainer Antwerpen gesetzt. Nun beginnt jedoch die Suche nach Mister-X neben der Leihgabe aus St. Pauli. Carlo Sickinger, der in den vergangenen Wochen einen Muskelbündelriss auskurierte, wird nach Aussage von Marco Antwerpen das Mannschaftstraining ab morgen wieder aufnehmen - ein Startelf-Einsatz gegen Saarbrücken kommt allerdings nicht in Frage. „Wir hoffen, dass er bis Samstag in der Lage ist, der Mannschaft zumindest für 15 Minuten zu helfen“, so Antwerpen im Gespräch mit der Rheinpfalz-Redaktion.
Tim Rieder, der zuletzt aus der Innenverteidigung in die Doppel-6 in Antwerpens 4-2-3-1 Grundformation rückte, wurde in Lübeck verletzungsbedingt ausgewechselt. Ob der gebürtige Dachauer am Samstag einsatzbereit ist, wird die Trainingswoche zeigen. Rieder wäre sicherlich Antwerpens erste Alternative. Ebenfalls denkbar wäre die Innenverteidigung Senger und Götze, die allerdings das Risiko der fehlenden Eingespieltheit birgt. Felix Götze, eigentlich gelernter Innenverteidiger, agierte während der englischen Woche im defensiven Mittelfeld jedoch als kluger Antreiber und Ballverteiler. Ihn in die Innenverteidigung abzustellen wäre also ein enormer Verlust im Spielaufbau der Roten Teufel und würde Antwerpen zusätzlich vor die Frage stellen, wer die Position im defensiven Mittelfeld ausfüllen soll. Hier käme Anas Bakhat in Frage.
Im Überblick: Der aktuelle Teamstatus
Zeit für junge Talente?
Ebenfalls fraglich ist der Einsatz von Jean Zimmer. Der Kapitän wurde in Lübeck mit einer Adduktorenverletzung ausgewechselt. Bei dieser Verletztemisere wird sich Marco Antwerpen womöglich am Fröhnerhof umsehen müssen. Doch obwohl die Talentschmiede im Lautrer Nachwuchsleistungszentrum mit der Profimannschaft stark verzahnt ist, bleibt fraglich, ob junge Talente im Abstiegskampf der dritten Liga die richtige Wahl darstellen. Als Innenverteidiger kämen dennoch Leon Hotopp (20) Kevin Klein (20) und Fynn Kleeschätzky (19) aus der U21 sowie Lukas Preuß (19), Dominik Kajinic (18), Gabriel Laba (17) aus der U19 in Frage. Allen genannten Spielern fehlen jedoch Spielpraxis und Spielrhythmus. Die Situation ist verzwickt. Die Hoffnung liegt auf einer schnellen Rückkehr von Tim Rieder.
Quelle: Treffpunkt Betze