Kommunikationsmängel in der Kaderplanung?

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    Kommunikationsmängel in der Kaderplanung?

    Im zweiten Teil unserer Zwischenbilanz steht die Kaderplanung im Fokus. Dabei fällt auf, dass nicht alle Entscheidungen zwischen Hengen und Antwerpen abgestimmt wirken. Die Auswirkungen für den FCK könnten gravierend sein.


    Im ersten Teil unserer Zwischenbilanz stand die sportliche Entwicklung der Roten Teufel im Vordergrund. Nach dem verpatzten Saisonstart folgte zuletzt eine beeindruckende Serie von drei Siegen in Folge, die mit einer "besonderen Teambuildung-Maßnahme" im Südwestderby gegen Waldhof Mannheim begann. Der heutige zweite Teil dreht sich vor allem um die Kaderzusammenstellung, für die Geschäftsführer Sport Thomas Hengen verantwortlich ist. Trotz gelungener Verpflichtungen gibt es auch Anzeichen darauf, dass längst nicht alle Entscheidungen zwischen Thomas Hengen und FCK-Cheftrainer Marco Antwerpen abgestimmt wirken.


    Es ist angenehm Thomas Hengen zuzuhören - und das nicht nur wegen seines ungewöhnlichen Pfälzer Dialektes mit rheinischem Einschlag. Vom verbalen Politikerstil seiner Vorgänger ist er genauso weit entfernt wie von fußballertypischen Satzbausteinen. In Interviews und Pressekonferenzen wirkt der Geschäftsführer Sport angenehm bodenständig. Neben dem Trainer ist er momentan der einzige Entscheider mit Fußballkompetenz im gesamten Verein. Umso wichtiger also, dass beide in ihrer Zusammenarbeit harmonieren. Anfangs wurden sie nicht müde, die vertrauensvolle Zusammenarbeit und enge Kommunikation zu betonen. Solche Bekundungen sind in den letzten Wochen allerdings zur Rarität geworden. In der Gesamtbetrachtung scheint es, als ob manche Entscheidung einem mangelnden Austausch zwischen Hengen und Antwerpen geschuldet sei.

    Hammerkader oder unausgewogene Truppe?

    Die guten Nachrichten wollten in der Sommerpause einfach nicht abreißen: Nach und nach gelang es Thomas Hengen die Leihgaben der vergangen Spielzeit fest zu verpflichten beziehungsweise abermals auszuleihen. Speziell Felix Götze und Jean Zimmer sind für einen Drittligisten geradezu sensationelle Transfers. Zudem wurde Daniel Hanslik von Holstein Kiel gekauft und Marvin Senger ein weiteres Mal vom FC St. Pauli ausgeliehen. Dazu kamen Kiprit, Klingenburg und Wunderlich. Das überwiegende Feedback in den FCK-Fanforen zu dieser Zeit: Was für einen Hammerkader hat Sportvorstand Hengen denn da zusammengestellt?


    Als die Saison dann los ging offenbarte sich mehr und mehr, wie unausgewogen das Team dann doch ist: Das zentrale Mittelfeld und die rechte Seite sind phantastisch besetzt, dazu kommen zwei bärenstarke Torhüter. Die Besetzung auf der linken Seite ist hingegen sehr dünn. Zudem fehlt wie schon seit Jahren ein Abwehrchef beziehungsweise ein schneller Innenverteidiger. Auch einen „Wandspieler“ im Sturm sucht man nach dem Abgang Marvin Pouriés vergeblich. Kurz vor Ende der Transferperiode wurde dann noch einmal nachgebessert: Simon Stehle von Hannover 96 und Max Hippe vom Ligakonkurrenten Borussia Dortmund II kamen zum Betzenberg. Dass seitdem keiner der beiden bislang überhaupt eine Rolle beim FCK spielt, hat unterschiedliche Gründe. Hippe verletzte sich beim Aufwärmen vor dem Spiel in Magdeburg und fällt seitdem aus. Bei Stehle sind die Gründe vielschichtiger.

    Die Causa Simon Stehle

    Nachdem der FCK in den ersten beiden Saisonspielen torlos blieb, wurde Simon Stehle verpflichtet, „ein Mittelstürmer, der der Mannschaft sofort weiterhelfen kann“. Doch in seinen ersten drei möglichen Partien kam die Leihgabe aus Hannover auf exakt eine Spielminute. Zudem verwunderte Trainer Antwerpen mit der Aussage, „Stehle braucht noch Zeit“. Der Tiefpunkt ist für den 20-jährigen beim Heimspiel gegen Zwickau erreicht, in dem er in der 63. Spielminute ein- und in der 85. Spielminute wieder ausgewechselt wird. Zwar trug er hier eine Mitschuld am Zwickauer Gegentreffer, spielte aber auch nicht schlechter als seine Mitspieler. Es hatte den Anschein, als wollte Marco Antwerpen mit der Aktion ein Statement senden im Sinne von: „Ich wollte einen gestandenen Mittelstürmer und keinen 20-jährigen Rechtsaußen“. Die Situation ist für den Spieler natürlich bedauerlich. Nicht nur, dass seine Position mit Zimmer und Hercher bereits bestens besetzt ist. Sein Transfer scheint offenbar das Ergebnis nicht ausreichender Kommunikation zwischen Trainer und Sportdirektor. Leider nicht das einzige.

    Die aussortierten Spieler bleiben

    Schon in der vergangenen Spielzeit ließ sich erkennen, welche Spieler im Konzept von Trainer Antwerpen nicht mehr gefragt sind. Demzufolge war die Streichliste in der Sommerpause nicht gerade kurz: Für Marius Kleinsorge, Elias Huth, Alexander Winkler, Hikmet Ciftci, Mohamed Morabet, Lucas Röser und Marlon Ritter suchte der Verein neue Abnehmer. Letztlich gelang es Thomas Hengen keinen einzigen dieser Spieler zu transferieren. Lediglich bei Marlon Ritter, den Marco Antwerpen erfolgreich sportlich „wiederbelebte“ und Lucas Röser, dessen Kreuzbandriss einen Transfer verhinderte, ist dies sinnvoll zu begründen. Dennoch dürften die Gründe dafür vielfschichtig sein und gewiss nicht nur in der Verantwortung des Geschäftsführers liegen - beispielsweise dann, wenn ein Spieler mit gültigem Vertrag nicht gewillt ist, den Verein zu schlechteren Bezügen zu verlassen. Der einzige Akteur, der den Verein in der Sommerpause trotz gültigen Vertrages verließ, war Tim Rieder. Er wollte von sich aus zurück in seine Münchner Heimat und unterschrieb bei Türkgücü.


    Mit den Transfers der restlichen „Ausgemusterten“ und den damit verbundenen Gehaltseinsparungen hätte der Verein zum Beispiel rechtzeitig einen Abwehrchef, einen Mittelstürmer oder einen Mann für die linke Außenbahn verpflichten können. Stattdessen ist der FCK-Kader nun 30 Mann stark. Und nach der Länderspielpause sollten bis auf die Langzeitverletzen dann auch wieder alle Profis zur Verfügung stehen. Das klingt wie ein Luxusproblem, ist jedoch schwerwiegender.

    Keine Chance für junge Eigengewächse

    Durch die aktuelle Kadergöße ist die Durchlässigkeit aus der U23 und der U19 in den Profibereich in dieser Saison faktisch nicht existent. Die beiden 19-jährigen Talente Maximilian Fesser und Moritz Theobald aus dem Lauterer Oberligateam sowie Tristan Zobel und Shawn Blum (beide 18 Jahre alt) aus der U19 kamen lediglich beim Benefizspiel gegen Mainz am vergangenen Samstag bei den Profis zum Einsatz. Wie will man die wenigen jungen Lauterer Talente längerfristig an den Verein binden, wenn man ihnen keine Einsatzzeiten im Profiteam gibt?


    Der Trainer ist hier in der Zwickmühle, denn einerseits würde er Talente wie Neal Gibs und andere Nachwuchsspieler sicher gerne behutsam in das Team einbauen. Andererseits erwarten die Investoren von ihm, noch in dieser oder spätestens in der nächsten Saison mit der Mannschaft aufzusteigen. Somit hat der Cheftrainer weder Gelegenheit für Experimente noch für einen langsamen Aufbau der Talente. Er kann, er muss auf die erfahrenen Spieler setzen. So wie beim blamablen Pokalaus bei TuS Mechtersheim. Marco Antwerpen setzte ausschließlich Spieler aus dem Drittligakader ein – und wurde bitter enttäuscht. Hier wurde das Gefälle zwischen Leistungsträgern und Reservisten im FCK-Kader klar erkennbar, insbesondere bei Redondo, Huth, Stehle oder Winkler. Auch Kiprit, Senger und Niehues bringen zweifelsfrei Talent mit, sind aber noch ein gutes Stück davon entfernt, überdurchschnittliche Drittligaspieler zu sein.

    Ohne Marco wärt ihr wohl nicht hier

    Als Geschäftsführer Sport ist Thomas Hengen für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich – idealerweise mit Unterstützung des Trainers. Die meisten Transfers der aktuellen Saison geben einen Hinweis, wer den jeweiligen Spieler zum Betzenberg gelockt haben mag. Jean Zimmer unterschrieb in der Pfalz aus Verbundenheit zum Verein. Felix Götze hätte sich vom FC Augsburg sicher auch in die 2. Liga ausleihen lassen können. Er ist jedoch mit Hengens Unterstützung von Antwerpens Art Fußball spielen zu lassen inklusive seiner Rolle im Team überzeugt worden. Daniel Hanslik und Marvin Senger kannten das komplette FCK-Umfeld ebenfalls. Um diese vier höherklassigen Spieler in die 3. Liga zu locken, bedurfte es eines Trainers, dem sie vertrauen und den Investoren, die das nötige „Kleingeld“ für Ablösesummen und Gehälter bereitstellen. Hengen hat sich in den zum Teil wochenlangen Verhandlungen sicherlich hartnäckig gezeigt und die Transfers auch fixiert – auschlaggebende Faktoren waren womöglich aber der Trainer und die Saar-Pfalz Invest GmbH (SPI).


    René Klingenburg und Mike Wunderlich, mittlerweile beides Leistungsträger im Team, folgten dem Ruf ihres Ex-Trainers aus Münsteraner und Kölner Zeiten zum FCK. Gerade beim 35-jährigen Wunderlich hätte wohl niemand damit gerechnet, dass er Viktoria Köln überhaupt noch einmal verlässt. Auch wenn bei einem Transfer eines Spielers zu einem neuen Verein mehrere Faktoren greifen müssen, so scheint es, dass wenn der Lauterer Coach nicht Marco Antwerpen hieße, sie wohl kaum beim FCK gelandet wären.

    Hengens Fokus: Regionalliga West

    Thomas Hengens Stationen als Scout lesen sich eindrucksvoll: FC Everton, Hamburger SV, West Ham United und PSV Eindhoven. Sein letzter Arbeitgeber vor der Rückkehr nach Kaiserslautern war der Regionalligist Alemannia Aachen, wo er von März 2020 bis Feburar 2021 als Sportdirektor fungierte. Das merkt man seinen Transfers auch sehr deutlich an: Julian Niehues kam von Borussia Mönchengladbach II, Max Hippe vom BvB II und Boris Tomiak von Fortuna Düsseldorf II. Sie alle spielten letzte Saison noch in der Regionalliga West, die der Geschäftsführer Sport offensichtlich bestens im Blick hat. Während Julian Niehues noch recht weit von der Stammformation entfernt ist, lässt sich die Verpflichtung von Boris Tomiak bislang als Volltreffer bezeichnen. Auf Max Hippe darf man ebenfalls gespannt sein.


    Muhammed Kiprit war durch den unerwarteten Lizenzentzug Uerdingens erst kurz vor Saisonbeginn auf dem Markt. In seiner einzigen Drittligasaison erzielte der ehemalige türkische U21-Nationalspieler und frühere Deutsche Meister mit Herthas U19 gleich neun Treffer. Mit der ablösefreien Verpflichtung des 23-jährigen hat Thomas Hengen sicherlich alles richtig gemacht. Dennoch ist weder Kiprit noch Huth der Mittelstürmer, der dem FCK seit dem Weggang von Marvin Pourié fehlt. Mittlerweile teilen sich Hanslik und Klingenburg notgedrungen die Rolle des vordersten, ballsichernden Stürmers. Dies spricht allerdings eher für die taktische Flexibilität des Trainers als für eine perfekte Positionsbesetzung.


    Als einziges Eigengewächs schaffte Neal Gibs diese Saison den Sprung aus der U19 in den Profikader. Er hat aktuell gegenüber Hendrick Zuck das Nachsehen, könnte aber durchaus ein Kandidat für die Zukunft sein. De facto stehen mit Gibs, Zuck und dem mitunter etwas orientierungslosen Redondo überhaupt nur drei klassische linke Außenbahnspieler im Lauterer Kader. Keiner von ihnen gehört zu den Leistungsträgern. Auch wenn Linksfüße generell rar gesät sind, fehlt es dem FCK-Team auf dieser Seite klar an Qualität.

    Was für eine verpasste Chance!

    Es war eigentlich nur ein völlig beiläufiger Halbsatz des Lauterer Torhüters Matheo Raab in einem Interview: „ ...mein Vertrag läuft noch bis der Ende der Saison“. Der laut Kicker notenbeste Torwart der 3. Liga kann den FCK am Ende der Saison Stand heute also ablösefrei verlassen. Von außen betrachtet stellt sich demnach die Frage, warum der Vertrag des damaligen Ersatzkeepers kurz vor Saisonstart und der Perspektive, neuer Stammtorhüter der Roten Teufel zu werden, nicht verlängert wurde. Welcher Nachwuchstorwart hätte es wohl abgelehnt, einen besser dotierten Vertrag zu unterzeichnen und gleichzeitig erstmals die Chance zu bekommen, Nummer 1 zu werden?


    Der Weg des 22-jährigen dürfte nächste Saison sicherlich mindestens eine Liga nach oben führen – ob mit oder ohne FCK. Noch vor dem ersten Spieltag hätte Raab sicher keinen Grund gehabt einen neuen Vertrag abzulehnen. Aktuell hingegen hat er aus sportlicher und finanzieller Sicht keinen Grund am Betzenberg zu verlängern.

    Fatale Folgen für den Verein

    Die hier aufgeführten Beispiele für mögliche Kommunikationsmängel könnten vor dem Hintergrund der finanzielle Zwänge für den Verein eine echte Gefahr darstellen. Am 01. Januar 2022 öffnet das Winter-Transferfenster. Ein Stürmer und ein linker Außenbahnspieler dürften auf der Wunschliste des Trainers ganz oben stehen. Ob Max Hippe der Mann ist, der bisher in der Abwehr gefehlt hat und damit die offene Planstelle sinnvoll besetzen kann, wird sich bis dahin hoffentlich gezeigt haben. Thomas Hengen ist nun am Zug. Er muss durch Spielerabgänge finanziellen Freiraum schaffen, um Neuzugänge zu finanzieren. Idealerweise solche, die auch dem Suchprofil des Trainers entsprechen und der Mannschaft direkt weiterhelfen. Einen solchen Spieler hatte der FCK bereits in seinen Reihen. Er ist schnell, dribbelstark, torgefährlich und auf der linken Angriffsseite beheimatet. Eine Leihe bis Saisonende könnte durchaus im Bereich des Möglichen liegen.


    Quelle: Treffpunkt Betze

  • teile die Analyse zum großen Teil, allerdings nicht den Verweis auf Pick. Der Mann ist völlig von der Rolle.

    Uns fehlt nach wie vor der Zielstürmer, hier muss einfach im Winter nachgebessert werden.

    Position 2 wäre die linke Außenbahn, das ist richtig. Redondo bekäme von mir keinen neuen Vertrag.



    Bzgl. den Talenten und ihre Einsatzzeit : Einfach Leute wie Gözütok und Morabet ausmustern und konsequent zu den Amateuren schieben, wirkliche Talente dafür hochholen

  • Einen solchen Spieler hatte der FCK bereits in seinen Reihen. Er ist schnell, dribbelstark, torgefährlich und auf der linken Angriffsseite beheimatet. Eine Leihe bis Saisonende könnte durchaus im Bereich des Möglichen liegen.


    nach meinem kenntnisstand,hat er es abgelehnt zum jetzigen zeitpunkt zu uns zurück zu kehren.



    ansonsten eine sehr gute analyse mit dem richtigen ansatz

  • Keine Chance für junge Eigengewächse

    Durch die aktuelle Kadergöße ist die Durchlässigkeit aus der U23 und der U19 in den Profibereich in dieser Saison faktisch nicht existent. Die beiden 19-jährigen Talente Maximilian Fesser und Moritz Theobald aus dem Lauterer Oberligateam sowie Tristan Zobel und Shawn Blum (beide 18 Jahre alt) aus der U19 kamen lediglich beim Benefizspiel gegen Mainz am vergangenen Samstag bei den Profis zum Einsatz. Wie will man die wenigen jungen Lauterer Talente längerfristig an den Verein binden, wenn man ihnen keine Einsatzzeiten im Profiteam gibt?


    An sich eigentlich eine gute Analyse, aber diesen Punkt muss ich mal gesondert aufgreifen, besonders zu den Spielern aus der U21. Zunächst mal wurde im Sommer massiv bei der zweiten Mannschaft eingespart, da spielen im Prinzip fast nur noch U19-Kicker, denen oft noch vieles fehlt, um den Sprung nach oben zu schaffen. Das war fast klar, dass die Durchlässigkeit darunter leiden wird.


    Ich habe fast alle Spiele der zweiten Mannschaft gesehen, also kann ich ein bisschen was zu den zwei erstgenannten Kandidaten sagen: Fesser hat in der Tat enorm auf sich aufmerksam gemacht. Zehn Scorerpunkte in elf Oberligaspielen sprechen eine deutliche Sprache. Dementsprechend hat es mich auch gefreut, dass er nun mal beim Benefizkick auflaufen durfte, wobei ich mir ihn schon im Verbandspokal gewünscht hätte. Er ist in der Tat ein Spielertyp, den wir so in der Form bei den Profis auf LA/RA nicht haben und da er sich gut entwickelt und einen ziemlich guten Torriecher hat, hoffe ich, dass Antwerpen ihn weiterhin auf dem Zettel hat.


    Dagegen hat mich die Nominierung von Moritz Theobald schon ein klein wenig gewundert. Also das ist kein schlechter Kicker, im Gegenteil, sondern er ist technisch durchaus beschlagen, aber bei der Personalie sehe ich zwei Probleme. Zum einen ist da seine Position: Anfang der Saison war er einzige Spitze, wo er mich gar nicht überzeugen konnte: Zu klein, zu schmächtig, hing komplett in der Luft. Dann war er HS/OM, was wohl eigentlich seine Paradeposition ist und da hat er mich auch überzeugt, um dann jetzt seit einigen Spielen als RV aufzulaufen und beim Benefizkick sah es so aus, als war er im ZM unterwegs. Also es ist momentan für meine Begriffe einfach völlig unklar, wo man ihn langfristig sehen will. Nur eins sehe ich defnitiv jetzt schon: Wenn man ihn wirklich zum RV umschulen will, muss er im Defensivverhalten sehr stark zulegen, wenn er dann zu den Profis möchte. Offensiv bringt der alles mit und gegen schwache/durchschnittliche Oberligisten geht das momentan in der Form auch noch, aber gegen stärkere Gegner sah er in der Rückwärtsbewegung manchmal schon ziemlich alt aus und es fielen ein paar Gegentore über seine Seite. Und das zweite Problem ist dann noch in meinen Augen, dass RV und OM bei den Profis die Positionen sind, wo man nun wirklich gut besetzt ist.


    Ja und sonst drängt sich zumindest bei der U21 auch keiner wirklich für höhere Aufgaben auf, das ist nunmal aktuell halt die Realität. Da sind sicherlich talentierte Jungs dabei, aber nicht jeder legt auch so eine Entwicklung wie Fesser hin. Viele brauchen einfach noch Zeit und viel Spielpraxis in der Oberliga. In dem Zusammenhang sei übrigens auch noch erwähnt, dass die jungen Kerle enorm von einem aussortierten Morabet in der zweiten Mannschaft profitieren. Absoluter Dreh- und Angelpunkt mit seiner Ruhe und Übersicht. Vielleicht hat er sich so ja auch für einen Wintertransfer empfehlen können.

  • Der Beitrag gefällt mir, es scheint mir sehr interessant das Thema "Hengen" kritisch zu beleuchten, der Mann hatte es in der Phase als es nicht lief wohl durchaus Ambitionen Antwerpen auszutauschen. Wäre er damit durchgekommen hätte uns wahrscheinlich das gleiche Theater wie seit Jahren erwartet!

    Ich finde man sollte den Spieß nun einfach umdrehen und unseren Sportdirektor unter Dampf setzen, die Themen für die Winterpause liegen wie angedeutet bereits auf dem Tisch. Sollte Hengen da nicht vernünftig performen würde ich ihn austauschen oder Antwerpen den Job mitmachen lassen.

    Angenommen die Saison läuft gut und man will mit Antwerpen verlängern, wird der es sich mehr als nur zweimal überlegen ob er Lust darauf hat mit jemand zu arbeiten der an sich nur darauf wartet die Sense auszupacken...

    Marcel Reif: "Im Fußball ist es, zumindest bei mir, anders als in der Liebe: Man verliebt sich einmal - und diese Liebe hält. Um wen ich weine? Um den Verein meiner Kindheit, meiner Jugend, meines Lebens, um den 1. FC Kaiserslautern."

  • Der Kämpfer


    Generell kann ich deine Aussage bezg. Hengen unterschreiben.

    Jedoch finde ich das wir in den letzten Jahren genug ausgetauscht haben und vor Hengen und vor allem Antwerpen immer der "Katz an de Arsch" gelangt haben.

    ( sagt man bei uns in der Pfalz so, wenn was nicht so gelaufen ist wie man sich das vorstellt)

    Die Herren Antwerpen und Hengen sollten sich nicht in Kleinkriegen verzetteln sondern Profi genug sein und den Verein über die eigenen Befindlichkeiten stellen.

    Wenn man heute in einer Firma arbeitet gibt es auch immer mal wieder Kollegen oder Vorgesetzte die einem nicht liegen oder passen und trotzdem muss die Zusammenarbeit funktionieren.

    Ich denke das beide für FCK Verhältnisse der letzten Jahre einen recht guten Job gemacht haben bzw. machen. Hengen konnte alle Spieler die Antwerpen wollte an den FCK binden. Er hat mit Tomiak meiner Meinung nach einen Spieler geholt der uns mit kurz oder lang erheblich mehr Geld in die Kasse spült als er gekostet hat, mit Hippe und Niehues und Kiprit muss man mal abwarten wie sie sich entwickeln.

    Bei den Spielern die wir nicht an den Mann bringen konnten bin ich froh das Ritter noch bei uns ist, Winkler entwickelt sich langsam auch zu einer festen Größe in der Abwehr. Mal abwarten was mit Kleinsorge wird.


    Das Ziel muss heißen gemeinsam für den FCK und nicht alleine gegeneinander.

    Nur so kann es gelingen den FCK wieder in anderen Regionen zu platzieren.

    Ich glaube fest daran das wir am Ende der Saison mindestens auf dem 2. Tabellenplatz stehen werden.

    Wir sind fast wieder da wo wir hin wollen. Aber im Moment sind wir dort wo wir hingehören.

    :schild:

  • Ich kann schwerlich nachvollziehn, warum man zum jetzigen Zeitpunkt eine solche Kritik äussert. Mal davon abgesehen, dass ich Aussagen wie "Sollte Hengen da nicht vernünftig performen würde ich ihn austauschen oder Antwerpen den Job mitmachen lassen." nur kopfschüttelnd lesen kann. Da spielen doch nur persönliche Sympathien eine Rolle, dass der wahre Tausendsassa Antwerpen am besten alles mitmacht nebenbei. Jedoch völlig in meinen Augen absolut utopisch und auch sinnlos. Zumal am Anfang der Saison man hier (in meinen Augen zurecht) sehr froh war, dass man mal mit der halbwegs gleichen Mannschaft wie in der Vorsaison antreten konnte. Und von den genannten Streichkandidaten sind zum Glück einige nicht transferiert worden. Bei Ritter, Winkler und Ciftci kann man froh sein, dass sie noch da sind. Denn alle helfen uns weiter. Und Redondo so wie Kleinsorge können beide die schwache Seite des FCK bespielen. Klar, kann man sagen, die bringens nicht und können weg. Ob das ohne Ersatz so sinnvoll wäre? Zumal Leute wie Kleinsorge (gg. Mannheim) und auch Redondo (gg. Dresden) durchaus schon Qualität nachgewiesen haben. Es liegt auch teilweise Antwerpen, diese Leute nach Möglichkeit wieder aufzubauen und auch an den Spielern dieses Leistungslevel wieder zu erreichen. Bei seinem Amtsantritt und dem starken Spiel von Kleinsorge in Mannheim sagte Antwerpen noch, dass wäre ein Kicker, der schon die ganze Liga schwindlig gespielt hat und man das nur wieder rauskitzeln müsse, denn er könne ja das Fussballspielen nicht verlernt haben. Das mag auch verletzungsbedingt nicht gelungen sein, aber heisst das zwangsläufig, dass da nie mehr kommen kann?


    Mir ist das alles einfach zu einseitig. Auch das mit den Reservisten, die nicht mal gegen Mechtersheim gewinnen konnten. Jo, stimmt, viele davon aber auch ohne Spielrhytmus und -praxis. Auch das mit Stehle. Der wurde vor allem von den Fans nach dem Abgang von Pourie zum neuen Heilsbringer erkoren, der sofort die Liga in Grund und Boden schiesst. Ist vielleicht auch bisle viel verlangt? Dann die Hoffnung auf Pick. Mein Gott. Warum? Damit man wieder das ganze Spiel auf ihn auslegen muss, damit er funktioniert? Ok, dann fällt der fehlende Wandstürmer nimmer so ins Gewicht. Dann wird eh nicht mehr auf den besser postierten abgespielt.


    Ich könnt jetzt bei einigen Aussagen hier noch mehr dazusagen, belasse es aber hierbei. Z.b. die vielleicht auch nicht so zu erwartende Entwicklung von Raab. Insgesamt wäre jedoch auch vielleicht etwas mehr Geduld momentan eine Tugend? Denn neben den (teils vielleicht auch nicht komplett unberechtigten Kritikpunkten) gibt es doch auch Lichtblicke. Man hätte zb. auch erwähnen können, dass wir nicht nur mit Tomiak (scheinbar ist also auch die Regionalliga West inzwischen für den FCK ein sinnvolles Gebiet zum Wildern) einen guten Fang gemacht haben, sondern auch mit Klingenburg einen absoluten Mentalitätsspieler verpflichtet haben, der auch liefert in meinen Augen.


    Sicherlich muss man auch nicht alles komplett unkritisch sehen. Und sicherlich hätte einiges auch besser laufen können. Zumindest bei den Vertragsverlängerungen Hercher, Raab oder Ritter hätte man tatsächlich mehr Weitblick beweisen und früher aktiv werden müssen. Aber ist halt nicht so, jetzt muss man das Beste drauss machen. Das gilt für vieles beim FCK momentan. Statt auf unglaublich wahnsinnige Wintertransfer zu bauen, die dann auch erstmal nach einer Woche am besten voll funktionieren sollten oder müssten.

  • tja-heinz

    ich sehe das etwas relaxter als Du.


    Für mich ist die Story von Raimund eher eine Einladung zur Diskussion.

    Ich kann seine Sicht sehr gut nachvollziehen - aber auch die Sicht die Du aufgestellt hast.

    Und die richtige "Farbe" erhält man meist durch Mischung verschiedener Sichtweisen.

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • tja-heinz Die Frage zum Zeitpunkt ist leicht zu beantworten: Weil Länderspielpause war und damit Zeit für eine Analyse des Kaders "Aufwärtstrend dank Teambuilding "Barackler Art" " sowie die Kaderanalyse in diesem Artikel. Solche grundsätzlichen Bewertungen sollten ohnehin völlig unabhängig von aktuellen Spielergebnissen erfolgen.


    Es geht auch nicht darum eine Position für oder gegen eine Person zu beziehen. Und natürlich kann man auch unterschiedlicher Meinung sein. Ostalb-Devil sieht es vollkommen richtig.



    FCK-Aussenposten Danke für die Einblicke in die U21!

  • Ich habe nichts gegen eine Analyse. Empfand nur eine Diskrepanz zwischen dem Fragezeichen in der Überschrift und den Aussagen/Kommentaren teilweise. Z.b wird ein gestörtes Verhältnis zwischen Antwerpen und Hengen quasi als gegeben angenommen. Vielleicht isses aber ja auch nur ein kritisches Miteinander, dass dem Verein gut tut?


    Bei den verpassten Vertragsverlängerungen wird zb. auch zwangsläufig angenommen, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit den Vorstellungen der Kicker vereinbar sind. Und wenn man fair ist, war diese Entwicklung von Raab vielleicht teilweise absehbar, aber nicht planbar.


    Dann der Hinweis, der implizieren kann je nach Lesart, dass Hengen nur in der Lage wäre, sich in der Regionalliga West umzuschauen. Dabei kamen viele Spieler gar nicht aus dieser Liga. Und wenn man sich Tomiak anschaut, muss man vielleicht auch anerkennen, dass ein Drittligist genau in solchen Ligen die Kirschen pflücken muss. Das scheint zumindest teilweise gelungen.


    Am meisten ärgert mich aber der Hinweis auf Pick. Ich mag das vielleicht falsch auffassen, aber auf mich wirkt das, als ob man überlegt, welchen ehemaligen Lieblingsspieler man gerne wieder sehen würde. Wieviel Wintertransfers hat dieser Verein denn schon in den Sand gesetzt wegen Hoffnungsträgern, die so schnell funktionieren sollten, dass sie schon wieder abgeschrieben waren, bevor sie in Lautern ne eigene Wohnung hatten. Die Erfahrung hat doch gezeigt, dass uns das jahrelang nicht weiter gebracht hat. Und Pick hat eigentlich nur als Einzelspieler in nem Mannschaftssport glänzen können. So einen Transfer fände ich eher mittelgut.


    Aber natürlich kann ich verstehen, aus welcher Intention heraus diese Analyse entstanden ist und kann auch die Sichtweise nachvollziehn, auch wenn ich nicht komplett zustimmen kann. Aber das war mir doch wichtig, diese abweichende Sichtweise meinerseits auch kund zu tun. Da find ich die Aussage von Ostalb auch sehr gut und treffend diesbezüglich.