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Lautern trifft auf Chaos-Klub Türkgücü München
Beim Hinrunden-Abschluss trifft der FCK, der seit Wochen auf der Erfolgswelle reitet, im Münchner Olympiastadion auf den krisengebeutelten Gegner Türkgücü München.
Es ist das vorletzte Spiel dieses Jahr und gleichzeitig die letzte Partie der Hinrunde - zudem nach langer Zeit mal wieder ein Geisterspiel. Die Roten Teufel treffen nach dem fulminanten Heimsieg gegen Viktoria Köln auf Türkgücü München. Auch nach den Nachholspielen der Konkurrenz haben die Pfälzer den Abstand auf die oberen Tabellenplätze verkürzen können und sind somit in Schlagdistanz. Beim bayrischen Gegner herrschen dabei ganz spezielle Umstände, die teilweise sogar Erinnerungen an den „alten FCK“ wecken.
Türkgücü München: Hohe Ambitionen, aber kein sportliches Konzept
Bereits als die Münchner im Sommer 2020 den Aufstieg aus der Regionalliga Bayern in die dritte Liga feiern konnten war klar, dass dies nur eine Zwischenstation sein soll. Insgesamt mehr als 20 Neuzugänge präsentierte Türkgücü in seiner Debüt-Saison. Trotz gutem Start belegten sie am Ende nur den dreizehnten Tabellenplatz. Doch die Ambitionen waren auch in diesem Jahr sehr hoch. Der Durchmarsch in die zweite Bundesliga sollte erzwungen werden, egal was es kostet. Somit wurde mit Peter Ruman wieder ein neuer Trainer verpflichtet und 17 neue Spieler vorgestellt. Darunter auch der letztjährige FCK-Profi Tim Rieder. Nach einem katastrophalen Start musste auch Ruman wieder gehen. Sein Nachfolger Peter Hyballa hatte eine noch kürzere Amtszeit vorzuweisen. Nach nur acht Pflichtspielen als Cheftrainer war für Hyballa ebenfalls Schluss.
Nun soll der nächste Coach das Ruder irgendwie rumreißen. Während der Suche nach einem neuen Fußballtrainer steht der 36-Jährige Alper Kayabunar vorübergehend an der Seitenlinie. Gesucht wird ein erfahrener Drittligacoach, der kurzfristigen Erfolg bringen soll. Doch ob es immer wirklich am Trainer lag, darf stark bezweifelt werden. Schließlich liefert Türkgücü neben den jährlichen Kaderumbrüchen auch neben den Platz immer wieder Schlagzeilen. Ein möglicher Rückzug des Investors und Präsidenten Hassan Kivran stand zu Beginn des Jahres im Raum. Auch Kapitän Sercan Sararer zog aufgrund einer Vertragsoption mit seinem Berater vor das Amtsgericht in München. Sein Arbeitspapier verlängerte er jedoch kurioserweise kurz darauf bis 2024. Aktuell besitzt Türkgücü auch kein drittligataugliches Stadion, weshalb sie momentan ihre Heimspiele im Münchner Olympiastadion austragen. Alles in allem bleibt also festzuhalten, dass dieser Klub ohne jegliches sportliches Konzept oder erkennbare Strukturen vergeblich versucht, den Erfolg zu erzwingen.
Antwerpen fehlt an der Seitenlinie - Tomiak wieder dabei
Beim FCK entspannt sich die personelle Lage zunehmend. Nur die verletzten Bakhat, Gözütok, Röser und Stehle werden nicht zur Verfügung stehen. Zurückkehren wird dahingegen der gegen Köln gelbgesperrte Abwehrrecke Boris Tomiak. Felix Götze, der bereits am vergangenen Wochenende angeschlagen aussetzen musste, konnte in dieser Trainingswoche aufgrund von Rückenprobleme noch nicht trainieren, sein Einsatz ist dementsprechend fraglich. Die größte Personaländerung wird es aber an der Seitenlinie der Roten Teufel geben. Da Marco Antwerpen im Heimspiel gegen Viktoria Köln seine vierte Gelbe Karte sah, muss er nun für ein Spiel das Geschehen von der Tribüne aus betrachten. Sein Vertreter wird Co-Trainer Frank Döpper sein.
Ab in den Schlussspurt
In Kaiserslautern könnten die starken letzten Wochen nun vergoldet werden. Nach dem miserablen Start hat die Mannschaft in einen Flow gefunden, aus dem sie aktuell keiner mehr so schnell rausholen kann. Selten war der FCK so stabil wie in der momentanen Verfassung. Das gilt es nun auch gegen einen angeschlagenen Gegner zu beweisen. Trotz des Fehlens von Antwerpen und zahlreichen FCK-Fans wird dieses Team voller Selbstbewusstsein in die Partie gehen und hoffentlich auch den nächsten Dreier einfahren.
Quelle: Treffpunkt Betze