FCK II (U21) - Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (Saison 2022/23)

Zitat von Rénebetze

Liegt auch am Verein, sprich den entscheidenden Personen.

Wieviel Spieler des ehemaligen 98er Jahrgangs, spielen noch beim FCK.

Keiner!!! siehe Shipnoski, Luca Jensen, Anton Artemov (russ. Jugendnationalspieler) Luca Schuler (97er Jahrgang)

Von oben kommt keine Unterstützung und das merken die Jungs.

Alle wurden sie vom Berg gejagt

Immer wieder dieses "vom Berg gejagt". Bei Shipnoski mag das vielleicht noch stimmen, da kann man sich vor allem bei Frontzeck bedanken, aber Artemov und Jensen?

Artemov kickt seit fünf Jahren durchgehend Verbandsliga. Daran sieht man auch sehr gut, dass es überhaupt nix zu heißen hat, wenn man in der Jugend Nationalspieler oder Überflieger war. Männerfußball ist was ganz anderes als Jugendfußball. Den erfahrenen Oberligaverteidiger mit 200 Spielen auf dem Buckel interessiert es nicht die Bohne, ob der Jungspund vor ihm letztes Jahr in der A-Jugend alles rasiert hat. Der tappt dem zur Begrüßung zweimal auf die Füße und dann entscheidet sich: Gegenhalten oder absaufen.

Luca Jensen war in der zweiten Mannschaft lange Zeit Kapitän und für mich absolut solide unterwegs, aber auch hier hats durchaus seinen Grund, wieso der heute bei Greifswald in der Regionalliga kickt und nicht höher. Was mich dann zu deiner nächsten Aussage bringt:

Zitat von Rénebetze

Seit ewigen Zeiten hat es kein Jugendspieler auf Dauer in die Profimannschaft geschafft. Schau dir die Zahlen an!

Hier geht´s um die Entwicklung der 2. Mannschaft. Die sind ein Klotz an der Profitruppe

Es könnte ja auch einfach daran liegen, dass hier die Durchlässigkeit nicht mehr gegeben ist, weil man vier Jahre in einer absoluten Pleiteliga unterwegs war, im Jugendbereich fast alles zusammengespart werden musste, was nur irgendwie ging, damit dieser Verein überhaupt noch existieren kann und nicht daran, dass beim FCK im NLZ nur blinde Volldeppen sitzen. Hier spielen schlicht nicht mehr die 1A-Talente wie einst Heintz oder Orban, die problemlos den Sprung nach oben schaffen, die Zeiten sind halt vorbei. Die Konkurrenz in der Region mit Hoffenheim, Frankfurt oder Mainz hat uns komplett abgehängt, das wird Jahre guter Arbeit auf allen Ebenen brauchen, bis man das eventuell wieder aufgeholt hat. Bis auf Stavridis habe ich in den letzten Jahren auch keinen gesehen, dem ich ernsthaft eine größere Zukunft bei uns vorrausgesagt hätte.

Dass es immer wieder auch Spieler geben kann, die in der Jugend wechseln und woanders dann aufblühen wie zum Beispiel ein Schuler, ja das ist halt so, hat aber nix mit "wegjagen" zu tun. Der Talentmarkt ist heutzutage auch einfach brutal, da wird mit allem möglichen gelockt. Gibt halt auch generell Spieler, die einen Tapetenwechsel brauchen, um erst durchzustarten. Genauso haben wir auch schon Leute rausgebracht, die woanders schon abgeschrieben waren. Siehe zum Beispiel Kühlwetter oder auch Tomiak. Das ist einfach der Gang der Dinge im Fußball.

Wo ich dir recht gebe: Solange die zweite Mannschaft in der Oberliga kickt, nützt sie uns nicht viel und ist irgendwo ein Klotz am Bein. Damit lockt man keine hochkarätigen Talente an und der Sprung über drei Ligen ist für 95% der Jungs schlicht zu groß. Mit einer Zweiten in der Regionalliga sähe das schon alles ein bisschen anders aus und genau aus dem Grund muss man eigentlich alles dafür tun, dass die aufsteigen.

Das gelingt aber halt nicht mehr mit ein, zwei Qualitätsspielern und der Rest sind irgendwie Low-Budget-Lösungen. Nächstes Jahr tummeln sich mit Eintracht Trier, Wormatia Worms, dem FK Pirmasens und eventuell auch noch die TuS Koblenz vier knüppelharte Konkurrenten mit uns da unten. Da wird man richtig aufrüsten müssen, um da eine Chance zu haben.

Zitat von Michael

FCK-Aussenposten

Du bist ja immer wieder bei Spieler der U-Mannschaften. Hier gibt es einen Bericht aus der Rheinpfalz mit ziemlich heftigen Aussagen von Trainer Benny Früh. Wie schätzt du diese Situation ein?

Das letzte Spiel in Karbach war in der Tat eine einzige Frechheit. Mit solch einer Leistung und dermaßen krassen Defensivfehlern würde man sogar gegen Kreisligisten baden gehen. Insgesamt fehlt mir hier aber auch ziemlich die Selbstkritik bei Benny Früh. Ich kann mich als Trainer auch nicht von allem komplett freisprechen bei so einer hundsmiserablen Bilanz.

Letztlich war der Wechsel vom davorigen Cheftrainer Peter Tretter zu Wormatia Worms der erste Knackpunkt der Saison. Den musste man Ende Januar ziehen lassen und beförderte den bisherigen Co-Trainer Früh zum Chef, obwohl da schon klar war, dass der im Sommer ebenfalls weg ist. Grundsätzlich keine gute Ausgangslage.

Der zweite Knackpunkt: In den ersten vier Spielen des neuen Jahres hatte man die Aufstiegschancen quasi komplett verspielt. Zwei Spiele waren ja noch aus der Vorrunde zu spielen, in Mechtersheim und in Ludwigshafen. Die erste Begegnung endete 0:0 und da konnte man schon sehen: Manche Leistungsträger laufen ihrer Form hinterher und unsere Taktik im 4-3-3 mit falscher 9 wurde ziemlich gut neutralisiert mit hohem Pressing und Zweikampfhärte des Gegners. Das an sich war noch kein Beinbruch, aber nach der verdienten 1:3-Niederlage in Ludwigshafen, die eine ganz ähnliche Gangart anwandten, wusste man: Mit solch einer Leistung hast du im Aufstiegsrennen eigentlich keine Chance. Zu dem Zeitpunkt war der Tabellenführer Schott Mainz schon sieben Punkte weggezogen.

Trotzdem hatte man aufgrund der vielen direkten Duelle in der Aufstiegsrunde durchaus immer noch eine gute Chance gehabt. Man stellte um auf ein 3-4-2-1 und ganz ehrlich, das sah auch gar nicht so schlecht aus, man hatte wieder wesentlich mehr Zugriff aufs Spiel. Am Herausarbeiten von Chancen lags nicht, eher an der Verwertung. Wie das so oft ist: Machst du sie vorne nicht rein, kommt der Gegner plötzlich einmal vors Tor und bestraft dich direkt. So spielt man nur 1:1 gegen Gonsenheim, aber der absolute Tiefpunkt war wohl das Auswärtsspiel in Engers. Du hast den Gegner eigentlich komplett im Griff, wieder mehrere Großchancen, gehst dann nach gut einer Stunde endlich in Führung, die Engerser kassieren sogar kurz darauf einen Platzverweis, alles läuft für dich...doch aus irgendwelchen Gründen, die ich bis heute nicht ganz kapiere, fängt der Gegner mit zehn Mann "Alles oder nichts" zu spielen und wir verlieren aber mal komplett die Ordnung und die pure Hektik bricht aus. Durch einen Elfmeter stehts dann irgendwann 1:1 und Engers war zum Schluss in Unterzahl sogar näher dran am Siegtor als wir! Danach war eigentlich endgültig klar: Okay, der Aufstiegszug ist weg.

Ein richtiges Highlightspiel gabs trotzdem noch beim hochverdienten 2:2 gegen Tabellenführer und letztlich auch Direktaufsteiger Schott Mainz, was echt von beiden Mannschaften absolut Werbung für den Amateurfußball war! Da hast du gesehen, was mit der Truppe möglich gewesen wäre. Aber danach war dann echt komplett die Luft raus. Spätestens nach einem absolut indiskutablen 1:2 zu Hause gegen die bis dato noch sieglosen Karbacher, konnte man schon ahnen, dass da nicht mehr viel kommt.

Unterm Strich war der Trainerwechsel und die Formtiefs/Verletzungen von Schlüsselspielern wie Basenach oder Bonianga zu viel, das konnte man alles nicht kompensieren. Und Stavridis kanns halt nicht immer im Alleingang regeln. Dass die Aufstiegsrunde kein Zuckerschlecken wird, das war klar, aber dieser Absturz war echt schon brutal.

Für die neue Saison brauchts in meinen Augen DRINGEND zwei Führungsspieler mit der nötigen Ruhe und Abgezocktheit, damit uns solche durchschnittlichen Oberligatruppen mit ihrem Berserkerpressing nicht mehr so leicht aus dem Konzept bringen und damit man wirklich bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen kann.