Diskussionsthema zum Artikel: Träumen erlaubt!
Träumen erlaubt!
Der FCK gewinnt und gewinnt und gewinnt. Der Durchmarsch wird von einer vagen Idee zu einem Licht am Horizont. Und nicht mal Andreas Luthe kann den Betze dabei aufhalten.
Seit langer Zeit legt der 1. FC Kaiserslautern mal wieder ein Traumstart hin. Und wie seit neuestem mal wieder ein Torwartfehler. Aber da dieser, beziehungsweise auch der im Spiel gegen Hannover 96 ohne Folgen blieb, ist den Worten hiermit mehr als genüge getan. Der FCK gewinnt auch sein fünftes Spiel in Folge und bleibt damit dran an den Aufstiegsplätzen zur Bundesliga. Wie so oft waren der Schlüssel zum Erfolg eine geschlossene Mannschaftsleistung, eine taktische Umstellung zur Halbzeitpause und ein treffsicherer Terrence Boyd. Übrigens: Fünf Siege in Folge gab es in der Aufstiegssaison unter Marco Antwerpen kein einziges Mal. Der letzte Trainer, der dieses Kunststück vollbrachte, war Boris Schommers kurz vor der Corona-Pandemie.
Die Dynastie der dritten Liga
Und wo man bei Dingen ist, die es auf dem Betzenberg schon lange nicht mehr gab: Im Heimspiel gegen Holstein Kiel standen vier Spieler auf dem Platz, die für den 1. FC Kaiserslautern schon mehr als hundert Spiele bestritten haben. Jean Zimmer, Hendrick Zuck, Kevin Kraus und Phillip Hercher. Es ist noch ein wenig zu früh, um von einer Dynastie zu sprechen - aber welcher Anhänger der Roten Teufel hätte nach dem Abstieg in die dritte Liga und der Verpflichtung von Kevin Kraus und Hendrick Zuck gedacht, dass beide über 130 Spiele zusammen bestreiten werden. Letzterer übrigens schon mit der dritten Vorlage nach der XXL-Winterpause. Während also auf der einen Abwehrseite der erfahrene Zuck Stöße nach vorne wagt und seine Mitspieler bedient, wirbelt auf der anderen Seite Jean Zimmer, der seit seiner Rückkehr auf den Betzenberg des Öfteren herber Kritik ausgesetzt war. Doch der „Mentalitäts-Spieler“ Zimmer zahlt es Dirk Schuster und besonders den Fans des FCK mit jeder Grätsche und jedem Zweikampf zurück. Ja, seine Aktionen in der Offensive sind von Ungenauigkeiten und fehlendem Glück gekennzeichnet, doch in der Verteidigung zeigte Zimmer gegen Kiel mal wieder, dass er bereit ist, mit dem Kopf dahinzugehen, wo andere Spieler nicht mal mit dem Fuß hingehen würden.
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Besonders gegen Ende der ersten Halbzeit, als der Traumstart der Pfälzer verflogen war, war das auch bitter nötig. Ein ständig die Seite wechselnder Fabian Reese wirbelte, sprintete und warf den Ball ein ums andere Mal Richtung Andreas Luthe. Zwar konnte die stabile Defensive und die - auf Größe gepolte - Doppelsechs, bestehend aus Boris Tomiak und Julian Niehues, in den ersten 20 Minuten jegliches Aufbauspiel im Keim ersticken, doch als der Druck der Kieler größer wurde, musste das Trainergespann wieder einmal umstellen. Ein neuer Mann im Mittelfeld und ein weitaus höheres Angriffspressing sorgten dann in der zweiten Halbzeit für eine dominante Vorstellung der Hausherren und endeten letztlich in einem weiteren Tor des Zyklopen.
Auf alles vorbereitet
Was den 1. FC Kaiserslautern in den letzten Viertel-Stunden eines Spiels so gefährlich macht, sind seine Unberechenbarkeit und Anpassungsfähigkeit. Hannover wird ausgekontert, Kiel unter Druck gesetzt. Der FCK scheint unter Schuster auf nahezu jede Mannschaft eine passende Lösung parat zu haben - und spielt gar nicht so, wie es Schuster gerne nachgesagt wird. Abgewartet wird nur in Halbzeit eins. Wenn überhaupt.
Alles in allem scheint der Verlauf in dieser Saison immer besser zu werden und jeder, dem er mit den Roten Teufeln hält, kann Thomas „Masterclass“ Hengen nur danken, dass er im Winter so viele wichtige Spieler über 2023 hinaus vertraglich binden konnte. Mit jedem Sieg kommt der FCK einem unrealistischen, aber nicht unmöglichen Durchmarsch näher. Und mit jedem Punkt, den sich die Lautrer von den Abstiegsrängen entfernen, wird die Lust größer, es im nächsten Jahr mit aller Ernsthaftigkeit zu versuchen. Aber ob es dann leichter wird, wenn die Schwergewichte Hertha und Schalke runterkommen sollten, ist abzuwarten.
Die Zukunft wird irreal
Vielleicht ist es besser für alle, wenn der 1. FC Kaiserslautern einfach aufsteigt und mal wieder ganz Deutschland erschüttert. Und noch ein Schmankerl zum Schluss: Darmstadt hatte in seiner Durchmarschsaison zu diesem Zeitpunkt weniger Punkte gesammelt als der FCK. Insofern: Träumen erlaubt, die Realität verschieben wir ein weiteres Mal auf den nächsten Spieltag.
Quelle: Treffpunkt Betze
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