Diskussionsthema zum Artikel: Kopf hoch FCK: Noch immer 15 Punkte Vorsprung!
Kopf hoch FCK: Noch immer 15 Punkte Vorsprung!
Der FCK verliert das Spitzenspiel in Paderborn knapp mit 0:1. Trotz der zweiten Pleite in Folge sollten sich manche Fans allerdings nochmals bewusst machen, wo der Verein herkommt.
Der 1. FC Kaiserslautern hat zum zweiten Mal in Folge auswärts mit 0:1 verloren und damit seinen Höhenflug nach fünf Siegen aus fünf Spielen endgültig beendet. Bei einer Betrachtung der Gesamtsituation wird allerdings schnell klar, dass das kein Beinbruch ist – noch nicht einmal ein blauer Fleck.
Der FCK auf Augenhöhe mit den Spitzenteams
FCK-Trainer Dirk Schuster war mit dem Auftritt seiner Mannschaft beim FC St. Pauli nicht zufrieden und nahm entsprechend am Freitagabend beim SC Paderborn fünf Änderungen in der Startaufstellung vor. Hendrick Zuck kehrte nach leichter Verletzung ebenso in die erste Elf zurück wie Marlon Ritter und Philipp Klement. Außerdem durften der zuvor gesperrte Boris Tomiak und der gefühlte Winterneuzugang Ben Zolinski mitwirken. Die taktische Herangehensweise war ähnlich abwartend wie schon so oft in dieser Spielzeit. Ttrotzdem kamen die Roten Teufel über das gesamte Spiel verteilt zu einigen guten Gelegenheiten. Da es gegen die beste Offensive der Liga kaum möglich ist, gar nichts zuzulassen, stand unter dem Strich ein ziemliches Chancengleichgewicht. Letztlich war das glücklichere Ende für die Hausherren Jannis Heuers Sonntagsschuss zu verdanken. Stichwort Glück: Mit etwas mehr davon hätte Terrence Boyd kurz vor dem Führungstreffer des SCP den Ball nicht an die Latte gesetzt oder der US-Amerikaner und Philipp Hercher hätten sich in der Nachspielzeit nicht gegenseitig beim Kopfballversuch behindert. Aber sei’s drum: Der FCK agierte gegen ein Spitzenteam mit Aufstiegsambitionen wieder einmal auf Augenhöhe und lieferte eine Leistung, die keineswegs besorgniserregend ist.
Ergreifende Szenen nach dem Abpfiff
Vor Ort konnte die Mannschaft erneut auf einen tollen Support seiner Anhängerinnen und Anhänger bauen. Knapp 3.000 Fans begleiteten das Team an einem kühlen, regnerischen Freitag nach Ostwestfalen. Dabei kam allerdings nur selten die gewohnte ausgelassene Stimmung auf, was vielleicht auch schlicht an dem Rahmen liegt, den die Paderborner Blechschüssel bietet. Emotionale Unterstützung gab es sowohl vor dem Spiel als auch nach Schlusspfiff für Lex-Tyger Lobinger, dessen Vater Tim am Vortag im Alter von nur 50 Jahren verstorben war. Der junge Stürmer war überraschend ohne Kaderplatz mit nach Paderborn nachgereist, um seine Kollegen in der Kabine zu unterstützen. „Dass Tyger heute dabei war, war unfassbar von ihm. Das rechnet ihm jeder in der Mannschaft hoch an. Schade, dass wir ihm heute nicht den Sieg schenken konnten“, äußerte FCK-Kapitän Jean Zimmer wenige Augenblicke nach Abpfiff. Das Erscheinen Lobingers war ein weiterer Beweis für den großen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und kann das Team noch weiter zusammenschweißen.
Wir, das Redaktionsteam von Treffpunkt Betze, sprechen Tyger unser herzliches Beileid aus und wünschen ihm sowie seiner Familie für die kommende Zeit viel Kraft.
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Unruhe ist unangebracht
Auch wenn solche Ereignisse Endstände und Spielverläufe in den Hintergrund rücken lassen, ist ein kurzer Blick auf die sportliche Situation dennoch von Bedeutung. Je nach Ausgang der anderen Partien am 21. Spieltag könnte der Abstand auf Rang drei bis auf fünf Punkte anwachsen und der FCK auf Platz sechs abrutschen. Nach der zweiten Pleite in Serie sind die Roten Teufel wieder ein Stück weit in der Normalität und Realität angekommen. Allerdings bekommt man bei einem Blick in die Kommentarspalten der verschiedenen Social-Media-Kanäle rund um den FCK schnell den Eindruck, dass es viel schlechter um den Verein bestellt wäre.
Vom Aufstieg in die Bundesliga zu träumen, ist zwar absolut erlaubt und es macht Freude, sich gedanklich in diesem Szenario zu verlieren. Allerdings darf daraus keine gesteigerte Erwartungshaltung resultieren. Ebenso ist es absolut nachvollziehbar, dass nach einer Niederlage eine gewisse Enttäuschung herrscht und die Stimmung emotional aufgeladen ist. Ebenso ist Kritik erlaubt. An einzelnen Spielern und deren Leistung, an der taktischen Grundausrichtung und den Auswechslungen des Trainers. Wichtig ist dabei aber der Rahmen, der innerhalb einer Meinungsäußerung gesetzt ist. Entspringt aus den Kommentaren ein negativer Tenor, der völlig überzogen Grundsätzliches wie die Position des Trainers oder die des besten Torjägers im Lautrer Trikot in Frage stellt, ist die Formulierung wohl zu drastisch gewählt, da sie die Rahmenbedingungen des Vereins und den Gesamtkontext der Saison in diesem Moment außen vorlässt.
FCK noch kein etablierter Zweitligist
Eines sollte nicht vergessen werden. Der FCK ist immer noch ein Aufsteiger. Die Roten Teufel sind mit dem drittniedrigsten Marktwert der zweiten Bundesliga immer noch ein Außenseiter in dieser Spielklasse. Der FCK ist noch kein etablierter Zweitligist. Und trotzdem sind die Lautrer immer noch in der Top sechs vertreten und haben mit 35 Punkten das Saisonziel, den Klassenerhalt, schon so gut wie erreicht.
Dies sollte die Fangemeinschaft des Vereins immer im Hinterkopf behalten. Und auch wenn die überkritischen Stimmen wohl nicht die Mehrheit darstellen, so sind sie oft eine umso lautere Minderheitsmeinung, die einen gewaltigen Einfluss auf die Stimmung rund um den Verein haben kann. Für den restlichen Saisonverlauf gilt: Sofern es das Team schafft, nicht mehr in den Abstiegskampf zu geraten, darf keine Unruhe entstehen. Es sind weiterhin 15 Punkte Vorsprung!
Quelle: Treffpunkt Betze
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