Diskussionsthema zum Artikel: Unerklärlicher Leistungsabfall: Auswärts stockt der FCK-Motor
Unerklärlicher Leistungsabfall: Auswärts stockt der FCK-Motor
Statt befreit aufzuspielen, liefert der FCK in Braunschweig eine seiner schwächsten Leistungen ab. Der Verfall in alte Muster ist aber nicht so einfach zu erklären.
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Bei der vom Abstieg bedrohten Eintracht aus Braunschweig setzt es für den 1. FC Kaiserslautern die fünfte Auswärtsniederlage ohne einen einzigen eigenen Treffer in Folge. Wer glaubt, dass die Roten Teufel eine Woche nach dem mehr als spektakulärem Erreichen der 40-Punkte-Marke befreit aufspielen und gleichzeitig ohne Druck agieren, um die in den vergangenen Wochen abhanden gegangene Leichtigkeit wiederzufinden, der irrt.
Die Niederlagenserie in der Fremde hält weiter an. Im Vorfeld der Partie sprach Dirk Schuster von einer „breiten Brust“, die sich der FCK durch das Heidenheim-Spiel erarbeitet hatte und mit der man den Braunschweigern nun begegnen wolle. Davon war über die neunzig Minuten hinweg gesehen allerdings nur wenig zu erkennen. Stattdessen waren es die Gastgeber, die die Zügel in der Hand hielten, was sich untermm Strich auch in den Statistiken zum Spiel eindeutig widerspiegelte. Gerade vor dem so heiß erwarteten, traditionsreichem Aufeinandertreffen mit dem HSV am kommenden Spieltag hatte man sich mehr von der Mannschaft erhofft. Dirk Schuster hat nun eine Woche Zeit, sein Team neu zu formieren.
Verfall in alte Muster
Dirk Schuster nahm im Vergleich zur Vorwoche zwei personelle Änderungen in der Startformation vor. So startete Hendrick Zuck anstelle von Erik Durm und Phillip Hercher ersetzte Aaron Opoku, der aufgrund muskulärer Probleme nicht mitwirken konnte. Vor über 2.500 mitgereisten FCK-Fans waren es nach Anstoß die Braunschweiger, die den Takt vorgaben. Bereits nach einer halben Stunde konnten die Gastgeber einige hochkarätige Torraumszenen für sich verbuchen, wohingegen die Roten Teufel lediglich durch einen halbwegs gefährlichen Standard durch Marlon Ritter das erste Mal in Aktion traten. Die zweite Hälfte sollte sich ähnlich gestalten. Wenig Risiko auf beiden Seiten und dennoch mehr Spielanteile für den Gastgeber, dem der FCK nur wenig entgegensetzen konnte. Zwar stand Schusters Mannschaft defensiv gewohnt stabil, in der Offensive tat sich allerdings kaum Gefahr auf, da unnötige Ballverluste oder gut verteidigende Braunschweiger ein ums andere mal das Lautrer Spiel hemmten. „Das sind für mich schon auch Signale, wo ich sage, dass man das durchaus besser machen kann. Das hat sich dann auch ein bisschen fortgesetzt,“ bewertete Schuster die Leistung seiner Mannschaft.
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Die 1:0 Führung der Eintracht eine viertel Stunde vor Schluss war damit völlig verdient. „Ich glaube, es war klar, dass der, der das erste Tor macht, eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit hat, das Spiel zu gewinnen. Wie verlieren im Mittelfeld vielleicht ein bisschen zu einfach den Ball und dann fängst du dir einen“, erklärte Kapitän Jean Zimmer. Ben Zolinski hatte den sicheren Ausgleich nur wenige Minuten im Anschluss auf dem Fuß – vergab jedoch freistehend aus wenigen Metern Torentfernung an den Querbalken. „Dann hast du noch Riesenchancen zum 1:1, die du nicht machst, dann wird es sehr, sehr schwer“, so Zimmer weiter. Das alles passte dann aber irgendwie auch zu diesem schwachen und leeren Auftritt der Roten Teufel.
Woran hat's gelegen?
Ohne Zweifel war diese Leistung eine der schwächsten in dieser Saison gewesen. Aber genau jetzt – eine Woche nach der Sicherung des Klassenerhalts? Man hätte erwarten können, dass die Lautrer ganz ohne Druck befreit aufspielen können – gerade gegen Braunschweig, die im Kampf um den Abstieg jeden Zähler benötigen. So stand der FCK zwar über weite Teile stabil im Defensivverbund, in der Offensive war allerdings kein Hauch von Risiko zu erkennen. Die Abwesenheit von Kenny-Prince Redondo und Aaron Opoku auf den Außenbahnen war deutlich zu spüren. Letztlich waren es aber die fehlenden Basics, die die siebte Niederlage letzten Endes herbeiführten. „Ich glaube auch, dass nicht in jeder Situation des Spiels alle Antennen bei uns auf Sendung waren. Das machte sich beim Einwurf bemerkbar, als wir einen Gegner einfach Richtung unseres Strafraums haben laufen lassen, ohne dass wir ihn irgendwie attackieren, beim Eckball den Gegner parallel zur Grundlinie laufen lassen, wo auch eine Chance entsteht. Beim Gegentor in der eigenen Hälfte ein Dribbling gegen zwei, drei Mann – dann ein Zweikampfverlust. Und hinten raus diesen Gegenstoß, bei dem die Eintracht im Umschaltspiel sehr stark ist, einfach schlecht verteidigt“, so Dirk Schuster.
Voller Fokus auf den HSV
Nach den Ostertagen werden die Roten Teufel dann in die neue Trainingswoche starten. Wem bis dahin das schwache Auftreten in Braunschweig noch immer im Kopf herumspukt, dem dürfte beim Gedanken an das restlos ausverkaufte Topspiel gegen den Hamburger SV auf dem Betzenberg mit großer Sicherheit die Vorfreude emporsteigen. Mit dem HSV ist ein Aufstiegsaspirant zu Gast, gegen den es enorm schwer werden wird - schließlich entschied das Team von Tim Walter das Nordduell gegen Hannover 96 eindrucksvoll mit 6:1 für sich. Der FCK muss gegen das Nordlicht zwingend ein anderes Gesicht zeigen, denn mit einer Leistung ähnlich wie gegen Braunschweig könnte es ungemütlich werden. Mit dem Betzenberg im Rücken werden jedoch bekanntlich noch einmal ganz andere Kräfte auf dem Platz freigesetzt, mit denen quasi nichts unmöglich erscheint. Es ist abzuwarten, ob Dirk Schuster dann personelle Wechsel vollziehen wird, um dem HSV in voller Stärke entgegentreten zu können.
Quelle: Treffpunkt Betze
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