Der Betze als Fußball-Paradies

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    Der Betze als Fußball-Paradies

    Eine tolle Kulisse, ein großer Fight, Schuster'sche Masterclass und ein verdienter 2:0 Sieg gegen ein Spitzenteam. Doch der gestrige Tag war viel mehr als das.


    Samstagabend, Flutlichtspiel, zwei der größten Traditionsvereine des Landes, ausverkauftes Haus, Live-Übertragung im Free-TV: Der Rahmen für das Fußballfest beim Spiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem Hamburger SV hätte nicht großartiger sein können.

    Der FCK untermauert seine Relevanz


    Doch das Spektakel beschränkte sich nicht nur auf das Spiel an sich. Die Fans der Roten Teufel hatten einen Traditionstag ausgerufen, der damit begann, dass sich bereits am Mittag viele tausende Anhängerinnen und Anhänger in der Innenstadt zusammenfanden, um sich auf das Highlight-Spiel der Saison einzustimmen. Es wurde ein großer Fanmarsch zum Stadion organisiert, ebenso wurden in der Stadt Spieltagsplakate aufgehangen, die im selben Retro-Design gestaltet waren wie die historischen Eintrittskarten zum Spiel. Zusätzlich gab es einen vielfach abgesetzten Motto-Schal, der dieselbe Botschaft verkündete, wie die später folgende, gigantische Choreografie: „Ein Verein voller Geschichte und Legenden“. Die Choreo, die sich über zwei Tribünen erstreckte, wurde untermalt von Kommentator-Einspielern aus legendären Lautrer Zeiten. Torwart Andi Luthe betonte nach der Partie, das habe „in der Mannschaft niemanden kalt gelassen“. Das hat im ganzen Stadion wohl niemanden. Es war ein Paradies für jeden Fußballromantiker.

    Der Betze wird wieder gefürchtet


    Der 1. FC Kaiserslautern als gesamter Verein untermauerte an diesem 28. Spieltag wieder einmal, welch großen Mehrwert er dem deutschen Fußball bietet. In den vergangenen 17 Jahren lief der Club lediglich zwei Spielzeiten in der höchsten deutschen Spielklasse auf – und hat trotzdem kaum etwas von seiner Strahlkraft verloren. Dies hängt natürlich auch mit den großen Erfolgen aus dem letzten Jahrtausend zusammen, aber vor allem mit der Treue und der Leidenschaft, die die Anhängerinnen und Anhänger der Roten Teufel ihrem Verein immer noch entgegenbringen. Sie sind es, die den Verein über all die Jahre am Leben erhalten und seinen Mythos nicht haben vergessen lassen. Nach all den harten Jahren in der 3. Liga ernten die FCK-Fans im Moment den Lohn für ihre bedingungslose Treue. Und das haben sie sich auch verdient. Der FCK gilt weit über die Grenzen der Pfalz hinaus immer noch als ein Verein, der – wie man so oft hört – in die Bundesliga gehört. Der gestrige Abend war der Beleg dafür, warum dies immer noch so ist.

    Dirk Schuster Masterclass


    Allerdings sollte dabei nicht unterschlagen werden, dass auch der HSV seinen Anteil an dem Spektakel hatte. Über 5.000 Fans begleiteten ihre Mannschaft trotz des weiten Wegs aus dem hohen Norden in den Südwesten und unterstützen die Spieler lautstark und konstant. Die Partie an sich konnte der Atmosphäre in der ersten Halbzeit nur phasenweise gerecht werden. Die Roten Teufel, die überraschend ohne Sturmtank Terrence Boyd begannen, hatten die Hanseaten derartig gut im Griff, dass diese erst in 43. Minute den ersten Schuss abgeben konnten. Die Hausherren hatten nach etwa 20 Minuten eine gute Gelegenheit durch Nicolas de Preville. Der Franzose zeigte mehrfach seine große technische Qualität sowie seine fantastische Spielintelligenz - womit er andeutete, dass er für diese Liga eigentlich etwas überqualifiziert ist. Kapitän Jean Zimmer fand ebenfalls nur lobende Worte für den Winterneuzugang: „Nicolas tut uns als Mannschaft gut, mit seiner Art die Bälle festzumachen und Eins-gegen-Eins-Duelle für sich zu entscheiden, was ihm vor allem in der ersten Halbzeit sehr häufig gelungen ist.“


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    Im zweiten Spielabschnitt gelang es dem Sportverein kaum, den Druck zu erhöhen. Abgesehen von Muheims Lattenschuss in der 65. Minute konnte sich der Aufstiegsanwärter keine nennenswerte Torgelegenheiten erspielen. Der FCK hingegen startete mit zwei Warnschüssen von Marlon Ritter und einem Distanzkracher von Ben Zolinski gut in die zweiten 45 Minuten. Zolinski, nach seinen vergebenen Großchancen in Braunschweig noch zum Buhmann gemacht, bekam das Vertrauen von Dirk Schuster und rechtfertigte es mit einem starken Auftritt. Schuster bewies im Anschluss ein weiteres Mal ein glückliches Händchen und wechselte mit Boyd sowie mit Aaron Opoku die Siegtorschützen ein. Passend ins Bild des gesamten Abends wurden beide Treffer eher weniger erspielt, sondern ganz typisch betze-like erzwungen.


    Das Spiel war in Summe die Blaupause einer „Dirk Schuster Masterclass“. Dem erfahrenen Trainerfuchs gelang es wieder einmal sein Team so einzustellen, dass es gegen eine herausragende Offensive nur sehr wenig zulässt und selbst zum gegebenen Zeitpunkt zusticht. Chapeau, Herr Schuster!

    50 Punkte sind das Ziel


    Ohne Druck können die Roten Teufel nun in die letzten Partien gehen. Aaron Opoku ließ im Sky-Interview allerdings durchblicken, welches Ziel sich die Mannschaft bis zum Ende der Saison vorgenommen hat. Es sind 50 Punkte. Durchaus realistisch, sieben Punkte aus sechs Spielen sind definitiv machbar. Mit den abstiegsbedrohten Regensburgern wartet nun zwar ein auf dem Papier machbarer Gegner, das verdiente 0:3 im Hinspiel lässt aber daran erinnern, dass es in der 2. Liga keine leichten Spiele gibt. Auch Jean Zimmer ist das bewusst. „Es ist nicht einfach nach so einem Highlight-Spiel, aber da haben wir in der Hinrunde schon den Schuss vor den Bug bekommen und sind jetzt gewarnt.“ Auch wenn es schwierig wird, einen solchen Höhepunkt und einen solch legendären Abend zu toppen, die Lautrer Fans sind mit Sicherheit heiß auf das nächste Highlight, welches ihnen diese Mannschaft präsentieren wird.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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  • Ich hatte gestern mehrere Gänsehautmomente, einer war ganz klar die Verabschiedung von Mike Wunderlich.

    Jetzt schon eine Legende auf dem Betze.

    Ich hoffe er lässt sich mit Kumpel Klingenburg hin und wieder bei uns blicken.

    Solche Spieler, die nicht sehr lange aber sich mit ihrer Art schnell in die Herzen der Fans gespielt haben sind auf dem Betze immer gerne gesehen.

  • Nicolas De Preville hat ja nur einen Vertrag bis zum Ende dieser Saison. Wäre schön, wenn eine Kulisse, wie am gestrigen Abend, dazu beitragen könnte, dass er auch in der kommenden Spielzeit Bock auf Betze hat. :schal:

  • Als die Startelf vor Spielbeginn gelesen habe, hatte ich eigentlich schon keinen Bock mehr das Spiel zu sehen. Lediglich die Höhe des HSV-Sieges war für mich noch fraglich.....

    Wieder nur 3 "echte" Offensivspieler und zudem noch "Chancentod" Zolinski mit dabei. Lediglich die Pause für Boyd war nachvollziehbar, ansonsten wieder "Schusters Betonfußball".... :brille:

    Aber :auslachen: ich wurde Lügen gestraft! Alles richtig gemacht Trainer und die Niederlage in Braunschweig, die ich DS anlaste, wieder ausgeglichen :gutgemacht:

    Fakt ist, es gibt den "Heim-FCK" mit seiner unzerstörbaren Festung Betzenberg und es gibt den "Auswärts-FCK", ängstlich, nur auf Defensive ausgerichtet. Und das verstehe wer will, mir ist das jedenfalls unerklärlich!


    P.S. Thomas Hengen - bitte schnellstmöglich den Vertrag mit de Preville verlängern und unbedingt Opoku und Bormuth fest verpflichten.

    P.P.S Was will der HSV eigentlich in der 1.Liga? Unglaublich schlecht gestern, was die Hanseaten gezeigt haben. Genauso schwach, deren Coach!!

    Ich bin nicht auf dieser Welt, um so zu sein, wie andere mich gern hätten..... :bootyshake:

  • DS mit einer tollen Aussage hier ab 11:00



    Auch wenn ich ihn auf Grund der Defensivtaktik insbesondere in Paderborn und Magdeburg etwas angezweifelt habe:


    Wir können froh sein, so einen erfahrenen, geerdeten und mit natürlicher Autorität versehenen Trainer zu haben und sollten auch nicht vergessen, wie souverän er uns durch die Relegation geführt hat.

  • Bin jetzt schon mal auf die nächsten Auftritte gespannt


    nächste 4 Gegner sind alle unter den letzten 5 der Tabelle... Alles andere als angenehme Gegner

  • Bin jetzt schon mal auf die nächsten Auftritte gespannt


    nächste 4 Gegner sind alle unter den letzten 5 der Tabelle... Alles andere als angenehme Gegner

    Definitiv, diese vier Spiele sind auch für mich fast wichtiger als das tolle Ergebnis vom gestrigen Abend.


    Gegen die vermeintlich „großen“ Mannschaften ist der 1. FCK eigentlich immer da und nutzt die ihm gegebene Bühne.


    Es sind eher die Sandhausens, Braunschweigs und Regensburgs in denen wir eine gewisse Einstellung oftmals vermissen lassen und das nicht auch erst in der aktuellen Saison.


    Ich hoffe dass wir auch das irgendwann einmal erkennen und entsprechend abstellen können, in der zweiten Liga geht ein gewisser Erfolg wie in allen anderen Bereichen auch, zum Großteil über dieses „sportliche Tagesgeschäft“.

    `When the seagulls follow the trawler, it is because they think sardines will be thrown into the sea'

  • Hengen sollte jetzt schon alles daran setzen Spieler wie De Preville, Opoku und Bormuth länger an den Verein zu binden. Dann hätten wir für die nächste Saison ein super Grundgerüst.Punktuell könnte man sich dann noch auf der ein oder anderen Position verstärken.

  • Wie es in dem Artikel schon erwähnt wurde, sehe ich einen 100 Prozent fitten De Preville (den wir bislang alle noch nicht erlebt haben) absolut überqualifiziert für diese Liga. Ob TH ein solches Meisterstück gelingt wird spannend. Mich würde es nicht wundern wenn er die Runde jetzt so wie gegen den HSV zu Ende spielt und dann von der halben Zweiten Liga und vielleicht sogar von dem ein oder anderen Erstligisten gejagt werden würde.

  • Falls es so kommen sollte, dann ist es halt so.


    Ich finde es einfach cool, so einen tollen Kicker bei uns zu haben, selbst wenn es nur für ein paar Spiele sein sollte.


    Seltsam ist natürlich, dass er in der Winterpause - Verletzung hin oder her - keinen anderen Verein gefunden hat als am letzten Tag des Transferfensters den FCK .