Diskussionsthema zum Artikel: Brotlose Kunst
Brotlose Kunst
Der FCK verliert trotz einer couragierten Leistung in Hamburg und verschenkt erneut mindestens einen Punkt gegen eine Spitzenmannschaft. Die Luft wird zunehmend dünner.
Beim angeschlagenen Hamburger Sportverein traten die Roten Teufel engagiert, mutig und vor allem mit Rückkehrer Ragnar Ache auf. Zwar dominierten die Gastgeber das Spiel über weite Strecken mit viel Ballbesitz, doch auch der 1. FC Kaiserslautern erarbeitete sich mit sehenswerten und schnellen Kombinationen über die Außenbahnen einige sehr gute Einschussmöglichkeiten. Spielerisch und konditionell blieb der Kater nach dem Pokal-Halbfinale am Dienstag zwar aus, doch bereiten fehlende Kaltschnäuzigkeit und Effizienz vor dem gegnerischen Tor inzwischen heftige Kopfschmerzen.
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"Dümmste Mannschaft der Liga"
Kaum zu glauben, aber es war durchaus realistisch, drei Punkte aus Hamburg zu entführen. Am Ende setzte sich nicht etwa die bessere Mannschaft durch, sondern die, die die Fahrlässigkeiten des Gegners schlicht besser zu nutzen wusste. Die Pfälzer schafften es einfach nicht, die vielen aussichtsreichen Situationen konsequent auszuspielen oder die richtigen Entscheidungen zu treffen. So landete der Ball fast folgerichtig im Tor des blassen Robin Himmelmann, dem es aderzeit trotz seiner Routine und Erfahrung nicht gelingt, der Mannschaft Stabilität zu verleihen. Statt nach einer Doppelchance durch Almamy Touré mit 2:1 in Führung zu gehen, setzte es im Gegenzug den Knock-out. Spätestens da wurde der Geist von Mo Idrissou wach, der einst nach einer Niederlage gegen Energie Cottbus sagte: "Wir sind die dümmste Mannschaft der Liga".
Gut gespielt ist nicht gewonnen
Zwei Duelle gegen Aufstiegsaspiranten, zwei mindestens ordentliche Leistungen und trotzdem keine Punkte für die Roten Teufel. Das ist die Bilanz nach der Länderspielpause. Und wie schon nach der Niederlage gegen Düsseldorf weiß man nicht so recht, wie man sich nach so einer Pleite fühlen soll. Soll man sich ärgern, weil die schlechteste Abwehr der Liga wieder zwei Gegentore kassiert hat und nun schon 15 Mal verloren hat? Oder darf man Hoffnung schöpfen, weil eine ersatzgeschwächte FCK-Elf mit fünf Neulingen in der Startelf einem der Top-Fünf-Teams der Liga über weite Strecken Paroli bieten konnte? Fakt ist: Eine gute Leistung bringt keine Punkte. Und die hat der FCK, der nun auf einem direkten Abstiegsplatz steht, bitter nötig.
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Kein Vorwurf an die Mannschaft
Doch was hätten die Lautrer Spieler an diesem Samstagnachmittag besser machen können? Es waren kleine Nachlässigkeiten und falsche Entscheidungen, die der FCK-Offensive mehr als das nur eine Tor verwehrten. Auch die letzte Konsequenz und das berühmte Quäntchen Glück fehlten im Volksparkstadion. Die Erwartung, in jeder Situation die beste Entscheidung zu treffen und aus zwei Chancen drei Tore zu machen, ist nur dann nicht vermessen, wenn die Flügelstürmer Vinicius Jr. und Kylian Mbappé heißen. Das zumindest unglückliche Duo Opoku/Tachie zeigte - wie der Rest der Mannschaft - gute Ansätze, belohnte sich aber nicht.
Die Luft wird dünner auf dem Betzenberg
Wäre es der 8. Spieltag einer noch jungen Zweitligasaison, könnte man jetzt schreiben: Ja, die Leistung hat gestimmt und es ist noch Zeit, diese in den kommenden Spielen zu bestätigen. In Wirklichkeit biegt die Zweitligasaison 2023/24 allmählich auf die Zielgerade ein und der FCK steht auf einem direkten Abstiegsplatz. Sechs Spiele bleiben noch, um das Ruder herumzureißen. Der Abstiegskampf ist zwar eng, aber es ist klar, dass sich die Roten Teufel nicht mehr viele Niederlagen leisten können. Punkte gegen den HSV oder die Fortuna sind kein Muss, hätten aber gut getan und Druck aus der Situation genommen. Der liegt nun auf den kommenden Partien, beginnend mit dem Auswärtsspiel in Fürth. Wenn der FCK an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpft, ist es nur eine Frage der Zeit, bis etwas Zählbares herausspringt. Doch die Zeit läuft den Roten Teufeln davon.
#HSVFCK: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze-Redaktion: