Zu deinem Böhmermannzitat nur folgendes, da es mir wirklich wichtig ist. Es gibt in Deutschland genau 2 Parteien mit nationalsozialistischer Ausrichtung. Die Heimat (ex NPD) und der 3. Weg. Beide sind von ihrem Wählerpontential her soweit weg von irgendwelchen Machtansprüchen, das sie wohl kaum gemeint sein dürften. Alles weitere in diesem Zitat ist eine ekelhafte Relativierung der NS Diktatur und ihrer Massenmorde. Von Böhmermann erwarte ich nichts anderes, von dir hatte ich mal eine bessere Meinung.
Wo genau relativiert das Zitat die NS-Diktatur und die Massenmorde, erkläre mir das bitte. Ich verstehe das Zitat nicht direkt auf die Diktatur und deren Gräueltaten bezogen (die ich im Übrigen absolut ablehne), sondern eher auf die Zeit vor der sogenannten Machtergreifung, also etwa 1929-1933. Und da gab es viele Entwicklungen (politisch als auch die Weltwirtschaftskrise) die zu einer Unzufriedenheit in der Gesellschaft geführt haben und so den Zulauf zur NSDAP maßgeblich befeuert haben. Ähnliches mache ich derzeit in unserer Gesellschaft aus: es mehrt sich die Unzufriedenheit (die ich im Übrigen in Teilen auch teile) und Parteien, welche am äußeren Rand der linken wie rechten Strömungen sind bekommen erheblichen Zulauf. Und man mag es mir nachsehen, für mich ist das, was die AfD macht verdammt gefährlich und da wird ganz offen mit Nazi-Parolen und Personen die offen rechtsextrem sind mindestens kokettiert.
Das empfinde ich offen gestanden als einen sehr gefährlichen oder zumindest ausgesprochen blauäugigen Satz und er ist für mich zudem „Sign of the Times“.
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Wenn dein Satz stimmt und sein Auftreten damit doch völlig unbedeutend ist, warum spricht man seitens des Vereins mit ihm und setzt anschließend ein solches Statement ab?
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Mit deiner Äußerung verharmlost du meiner Ansicht nach wohlwissend gewaltig die Macht der Medien.
Es wird in der Doku doch deutlich genug dargestellt, wie man zu den präsentierten Erkenntnissen gelangt. Fakt ist, Mause wird namentlich nicht mal genannt, es wird allerdings (mindestens) ein Bild gezeigt, auf dem er eben abgebildet ist und das bereits zuvor gerade nicht von Reporter-Seite veröffentlicht wurde; man greift also auf etwas zurück, was ohnehin öffentlich war. Es wird in der Doku die Nähe des Vereins - durch Vereinsführung und auch Spieler - zur vermuteten rechten Szene oder einzelnen Personen die diesem Spektrum zugeordnet werden hinterfragt. Wenn du einmal mit einer solchen Person in Kontakt kommst, geschenkt, passiert. Im Fall Mause ist aber über die unsozialen Netzwerke mindestens 3x zu unterschiedlichen Zeitpunkten ein Kontakt nachweisbar. Und genau das inklusive den Entwicklungen in diesen unsozialen Netzwerken war Auslöser für die Kontaktaufnahme des Vereins mit seinem Spieler und der öffentlichen Stellungnahme. An der Stelle ist das Thema für mich durch: man sah eine Entwicklung, man prüfte das Material, man hat die betreffende Person darauf angesprochen und öffentlich reinen Tisch gemacht. Aus meiner Sicht ein völlig normaler Vorgang, aber was daraus gemacht wird ist schon abenteuerlich.
Natürlich kann man das hinterfragen. Das ablichten mit bekannten falschen Personen passiert Herrn Philipp Amthor regelmäßig. Soll es nicht verharmlosen, nur erwartet man von einem Fußballer die selbe Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein wie die von einem Politiker aus der bürgerlichen Mitte?
Ist das so? Wenn das Verhalten eines Politikers oder einer sonst wesentlich in der Öffentlichkeit stehenden Person diesbezüglich kritisch hinterfragt und angeprangert wird, sollte es dann a) nicht auch bei anderen Personen so geschehen und b) man für sich selbst ob dieser Messlatte gar ein besseres Verhalten vorleben?