Je mehr ich über die gestrige PK von Lieberknecht im Vergleich zu den Auftritten von Markus Anfang nachdenke, umso größer fällt für mich auch die offensichtliche Auffassung in der eigentlichen Trainerarbeit der Beiden ins Auge.
Anfang erwähnte in den PK’s oft gewisse „Freiheiten“ seiner Spieler, kein stringentes bzw. in Stein gemeißeltes Spielsystem oder auch den Punkt, dass man sich gar nicht allzu sehr an fixen/starren Rollen der Spieler orientieren sollte. Erschien mir persönlich schon zum Zeitpunkt dieser Aussagen irgendwie komisch, als wolle er die Hauptverantwortung in diesen Fragen nicht auf ihn als Chefcoach zurückfallen lassen, sondern auf die Spieler übertragen.
Sehr viel weitergebracht haben uns diese taktischen Freiheiten nach 30. Spieltagen aber offenbar nicht, man könnte sogar fast die Meinung aufstellen, dass die Mannschaft irgendwann über die letzten Wochen immer mehr eine gewisse „FCK-DNA“ hat vermissen lassen oder sogar in Teilen überfordert gewirkt hat, weil man mit diesen „Freiheiten“ auf dem Rasen offenbar nichts (mehr) anzufangen wusste, gerade in einer Negativphase.
Dann hingegen Auftritt Lieberknecht - Die Mannschaft bekommt für das morgige Spiel offenbar einen klaren Fahrplan an die Hand, er bemängelt die fehlende „Boxbesetzung“ und die Frage „wie wir wieder mehr Spieler dort hinein bekommen“. Zusätzlich sagt er auch, dass er als Trainer das Spielsystem vorgibt, sich die Spieler natürlich mit ihm abstimmen können, er aber am Ende des Spieltags der „starke Mann“ an der Linie bleibt, der die finalen Entscheidungen trifft und seine Hauptaufgabe darin sieht, den Spielern die notwendige Sicherheit zu vermitteln.
Ich glaube dass diese klare Marschroute und vor allem die eindeutigen Vorgaben von der Trainerbank der Mannschaft extrem weiterhelfen kann - auch vor dem Hintergrund, dass wir offenbar keine richtigen Leader und Anführer wie Wunderlich damals im aktuellen Kader haben, die im Spiel selbst die Fähigkeit dazu haben, die restlichen Mitspieler wachzurütteln oder zu „coachen“. Das Team braucht klare und eindeutige Lösungen an der fußballerischen Hand bzw. am Fuß. Ich glaube und hoffe, dass Torsten Lieberknecht der Mannschaft genau das wird mit auf den Weg geben können.