Heiße Debatten um Sforzas Werbeverträge
Zivilprozess des FCK gegen Hans-Peter Briegel und Axel Ulmer - Der Schweizer fehlt mit Attest
KAISERSLAUTERN (dür). Haben der frühere FCK-Vizepräsident Axel Ulmer und der frühere Sportmanager Hans-Peter Briegel an der Vertragsgestaltung von Ciriaco Sforza beim Transfer 1997 zum FCK mitgewirkt und ist dem Verein dadurch ein Schaden entstanden? Um diese Fragen geht es im Zivilprozess vor dem Landgericht, den der FCK gegen Ulmer und Briegel angestrengt hat. Dabei sind prominente Zeugen geladen.
Wie berichtet, hat der FCK Briegel und Ulmer auf die Zahlung von zusammen 544.817 Euro verklagt. Der FCK argumentiert, 1997 seien bei der Verpflichtung von Sforza Gelder an dessen Berater Martin Wiesner gezahlt worden, die verschleierte Gehaltszahlungen an den Schweizer Nationalspieler gewesen seien. Der Verein habe hierfür Steuern nachzahlen müssen. Briegel war 1997 Sportmanager des FCK und soll im Mai und Juni 1997 Vertragsverhandlungen mit Wiesner geführt haben, Ulmer habe als Vizepräsident die Verträge ausgearbeitet.
Gestern trat Wiesner in den Zeugenstand. Er hatte auch vor zwei Jahren im Strafprozess gegen die frühere FCK-Führung ausgesagt. Nach seinen Worten wurde im Juli 1997 vereinbart, dass über vier Werbeverträge eine Million Mark netto an Sforza fließen solle. Ihm sei das damals vom FCK vorgeschlagen und mitgeteilt worden, Ulmer habe die Verträge ausgearbeitet.
Der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Robert Wieschemann und der frühere Vorstandsvorsitzende Jürgen Friedrich traten gestern ebenfalls in den Zeugenstand und erklärten unter Eid, die Werbeverträge seien von Wiesner vorgelegt und nicht von Ulmer aufgesetzt worden. Wieschemann sagte, Wiesner habe lediglich den DFB-Vertrag und den Prämienvertrag für Sforza aufgesetzt, die Werbeverträge seien aus Wiesners Büro gefaxt worden. Wiesners Ausführungen seien gelogen, es habe sich nicht um Scheinverträge gehandelt, im ganzen Aufsichtsrat des FCK „hätte niemand mitgemacht, wenn so etwas an uns herangetragen worden wäre". Auch Friedrich sagte, die Werbeverträge seien keine Scheinverträge gewesen, sondern mit Leben erfüllt worden; dass Wiesner das Geld an Sforza weiterleitete, „habe ich erst im Strafverfahren gegen mich erfahren".
Sforza, der auch als Zeuge geladen gewesen war, kam gestern nicht. Ein Attest einer Klinik in Luzern bescheinigte ihm, nicht reisefähig zu sein. Auch der frühere FCK-Trainer Karl-Heinz Feldkamp fehlte entschuldigt.
MUELLEJ
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.177
Datum: Donnerstag, den 02. August 2007
Seite: Nr.12