Aber wollte nicht Kuka mit allen Mitteln nach Gladbach? Aber man bestand auf einen gültigen Vertrag.
Bei Brehme war es nicht anders. Der war mit dem Angebot alles andere als zufrieden. Das sagte er sogar öffentlich.
Aber egal. Am Ende sind viele Spieler geblieben haben eine Einheit gebildet und den Karren aus dem Dreck gezogen. So muss es sein.
Genau das ist mir auch noch in Erinnerung! Scheinbar überzeugte der Martin alle, mit am gleichen Strang zu ziehen und sie vollbrachten etwas, was wahrscheinlich wohl niemals mehr passieren wird! Abstieg, Pokalsieger, Meister, Aufstieg und wieder Meister! 
ZitatAlles anzeigenVor 20 Jahren holte der FCK eine Woche nach dem Abstieg den Pokal
Kaiserslautern (aboe). 20 Jahre ist es nun her, dass der 1. FC Kaiserslautern im Berliner Olympiastadion das deutsche Pokalfinale gegen den Karlsruher SC 1:0 gewann. Fragt man Martin Wagner nach dem Frischegrad seiner Erinnerungen, fällt er sofort in eine Art Flashback.
Als wäre es gestern gewesen, taucht der heute 48-Jährige ein in diese eine Woche im Mai 1996, die alle, denen der 1. FC Kaiserslautern etwas bedeutet, niemals vergessen werden. Den Schmerz nicht. Und auch nicht die Freude. Alles beginnt mit dem 18. Mai. Der letzte Bundesliga-Spieltag steht an, der FCK ist gezwungen, bei Bayer Leverkusen zu obsiegen, will er den erstmaligen Abstieg in die Zweite Liga vermeiden. Martin Wagner ist gesperrt, er leidet auf der Tribüne, wie all die Fans, die den Weg unters Bayer-Kreuz mitangetreten haben. Wagner stirbt „tausend Tode“.
1:1. Abstieg! Wie, um Himmels willen, soll man das je wieder gutmachen, fragt sich Wagner. Er ist der Erste, der Fritz Walter in die Hand verspricht, beim Reparieren des Schadens zu helfen. Walter vergisst Wagner das nie, bei seiner Goldenen Hochzeit sitzt er am Tisch des alten Fritz, als eine von zwölf Personen.
Der Betzenberg ist ein Jammertal, welch ein Paradox in der damaligen Zeit. Doch schon am Tag nach der Tragödie beginnen sich die Emotionen zu verändern. „Als wir morgens zum Training kamen, waren da nur Leute, die uns Mut zugesprochen haben, das war unglaublich“, erzählt Wagner. Der Anfang der Wende. Pokalsieg, als bislang einziger Absteiger, der dies geschafft hat. Rückkehr in die Bundesliga. Meistertitel. Alles binnen zwei Jahren. Alles miteinander verwoben. „Es sind zweierlei Gefühle“, sagt Wagner mit Blick zurück auf den Mai 1996, „doch es überwiegt, das Positive. Es war der Beginn einer unnachahmlichen Geschichte.“
In das Finale von Berlin geht der FCK als Außenseiter, nicht allein wegen der Bürde des Abstiegs. Der Karlsruher SC hat die Bundesliga-Saison als Siebter beschlossen. Für Wagner selbst beginnt die Partie nicht gerade optimal, nach zehn Minuten reißt ihm die Kapsel im Sprunggelenk. Die Ärzte empfehlen ihm, den Rasen zu verlassen, das aber kommt für ihn nicht infrage. Und so bietet sich in der 42. Minute jene Gelegenheit, welche die spielentscheidende werden soll. Ein Freistoß kurz vor dem Strafraum, zentrale Position, 17 Meter Torentfernung. Zu wenig für einen Schnippelkünstler wie Miroslav Kadlec, dem Wagner noch heute höchsten Respekt zollt, nicht nur, weil er ihm ohne Zögern den Ball überlassen hat. „Vor ihm und Pavel Kuka ziehe ich alle Hüte, die ich habe. Sie haben mit Tschechien ein EM-Finale gespielt, sie hätten damals locker gehen können, aber sie sind geblieben. Das ist Leidenschaft, das ist Identifikation. Ich bekomme heute noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke.“
Wagner läuft an. Fünf schnelle Schritte. Ein strammer Flachschuss, durch die Beine des in der Mauer außenstehenden Dirk Schuster – und durch die ein X beschreibenden Haxen von Torwart Claus Reitmaier. „Ich wusste, ich kann nur in die Torwartecke schießen“, erzählt Wagner, „ich wusste auch, Claus kriegt sehr schwer seine Beine zusammen. Aber natürlich war da auch etwas Glück dabei.“ Glück, das bei Wagner für einen großen Glücksmoment sorgte. Reitmaier spielte von 1993 bis 1994 für den FCK, Wagner wusste um seine Marotten.
Der Pokalerfolg spült Gelder in die Kasse, die helfen, Verträge auf Erstliga-Niveau weiterzuführen und den Kader beisammenzuhalten. Nur ein Jahr kann das funktionieren. „Wir waren verdammt zu siegen“, sagt Wagner. Die Nacht von Berlin genießt er in vollen Zügen. Im Hotelbett liegt seine Frau im einen Arm, der Pokal im anderen. Das hatte Wagner sich so ausgemalt, als er vor dem Anpfiff der Nationalhymne lauschte. „Ich stand genau in der Flucht des Pokals, 200 Meter entfernt. Ich habe ihn die ganze Zeit fixiert und mir gedacht: Du schläfst heute Nacht bei mir!“
Die Rheinpfalz
Das ist der Martin, wie ich ihn kennen lernte! Ein richtig feiner Mensch!
Wenn man das liest, kriegt man glatt Pippi in die Augen.
Auch ich kann mich gut an diese Zeit erinnern, für mich war der Abstieg ein Weltuntergang und bei der Bemerkung meiner Frau "Ist doch nur Fußball" bin ich an die Decke gegangen.
Ich könnte mir den Martin sehr gut in einer Verantwortungsposition beim FCK vorstellen! Hätte es nicht den Guru oder den Sonnegott gegeben, wäre er vielleicht schon in Amt und würden! 
ZitatAlles anzeigenDie letzten beiden Titelgewinne des 1. FC Kaiserslautern liegen schon ein Weilchen zurück: Der DFB-Pokalsieg 1996 und die Deutsche Meisterschaft 1998. Martin Wagner war bei beiden Erfolgen auf dem Spielfeld dabei, im Pokalfinale 1996 erzielte er sogar den entscheidenden Treffer gegen den Karlsruher SC.
Neun Spielzeiten verbrachte der heute 48-Jährige insgesamt bei den “Roten Teufeln”, bevor er 2001 seine Karriere beim VfL Wolfsburg beendete. Im Interview für unsere Rubrik “Deine Helden von damals” erinnert sich Martin Wagner an seine emotionale Zeit auf dem Betzenberg, außerdem schätzt er die momentane Lage des FCK ein.
Herr Wagner, haben Sie eigentlich immer noch die gefürchtete linke Klebe?
Martin Wagner: “(lacht) Na ja, die ist sehr lädiert. Ich hatte ja schon frühzeitig einen Kreuzbandriss. Deshalb habe ich auch heute noch Probleme bezüglich eines Knorpelschadens. Aber der Fuß ist noch dran und er funktioniert noch einigermaßen.”
Die besagte linke Klebe hat 1996 dafür gesorgt, dass der 1. FC Kaiserslautern Pokalsieger geworden ist. Nur eine Woche zuvor war der Klub abgestiegen. War das die verrückteste Woche Ihres Lebens?
Wagner: “Absolut. Beim Abstiegsspiel in Leverkusen war ich gelbgesperrt. Das kann man sich nicht vorstellen, wie es da in einem aussieht, wenn nach dem Spiel hunderte Leute auf dich zukommen, die weinen. Für mich war da klar, dass ich diesen Menschen wieder ein Lachen ins Gesicht zaubern will. Der Pokalsieg eine Woche später hat natürlich extrem dabei geholfen, unsere Truppe zusammenzuhalten.”
Sie haben damals unmittelbar nach dem Abstieg Fritz Walter versprochen, dass Sie auf dem Betzenberg bleiben werden. Daraufhin hat Walter Sie zu seiner Goldenen Hochzeit eingeladen.
Wagner: “Fritz war einer der größten Fußballer, die Deutschland je hervorgebracht hat. Für mich war er immer ein sehr, sehr großes Vorbild – nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch.
Als er mir mein Wort abgenommen hat, ist mir mal kurz ein bisschen anders geworden. Wenn man so einem Menschen sein Wort gibt, dann sollte man es auch halten. Deshalb hat er mir die Ehre erteilt, bei seiner Goldenen Hochzeit dabei zu sein. Das war für mich eine unglaubliche Geschichte. Am Tisch von Fritz und seiner Frau saßen zwölf Leute – und ich gehörte dazu.” (...)
Schöne Zeiten waren das.
Wagner war und bleibt immer einer meiner Lieblingsspieler beim FCK!
Er war kein Filigrantechniker aber er hat immer ehrlichen Fußball gezeigt.
Das was man auf dem Betze sehen will!
