Ultras, Hools, Fans Diskussion

  • Wenn dann das Preisgefüge angepaßt wird, kann ich mit weiteren SItzplätzen á la Block 10 leben. Aber ich fürchte, das wird nicht der Fall sein. Und dann ist auch für viele nicht-chaotische Fans ein häufigerer Besuch im Stadion schwierig.
    Und ich kann da auch aus eigener Rechnung sprechen. Ich fahre normalerweise mit 3 Personen - meine beiden Kids würden ganz schön sauer sein, wenn ich sie die meiste Zeit daheim lasse. Aber: für EINE der günstigsten Sitzplatzkarten kann ich mit ZWEI Leuten in die West gehen. Oder für einen kompletten Besuch mit Sitzplätzen kann ich bei Stehplätzen schon zweimal fahren (ok, Spritkosten vernachlässige ich nun mal). Ich liebe den FCK, ich fahre so oft es m achbar ist, auch ins Stadion. Aber mir sind da durchaus finanzielle Grenzen gesetzt, gerade auch mit zwei Kindern. Ich kann schlecht - ganz überspitzt ausgedrück - denen erzählen, nö, heut gibts nix zu essen, damit wir Samstag ins Stadion fahren können.
    Sicher - mit gestrichenen Sitzplätzen würden eventuell auch die Chaoten aus den Stadien rausgehalten. Aber wenn ich mir anschaue, was DIE ausgeben (viele Auswärtsfahren sind ja nun auch nicht günstig oder für lau zu haben), dann sehe ich dieses Argument als eher nicht so schlagkräftig an.
    Zäune hochziehen wird auch nicht wirklich eine Besserung bringen. Zumindest wenn Ordner und Polizei dann verantwortungsvoll damit umgehen - was nach den Erfahrungen Hilsborough, und teilweise auch Heysel, aber auch Loveparade Düsseldorf dringend geraten ist. Aber dann sind wir im Endeffekt genauso weit wie vorher auch: Menge drängt, aus welchen Gründen auch immer, an den Zaun, Sicherheitsleute öffnen die Tore - Ergebnis: viele Fans auf dem Platz, trotz Zaun usw.


    Die personalisierten Eintrittskarten sind sicherlich eine Maßnahme, aber wirklich durchgreifendes bewirken können die auch nicht. Dafür sind zum einen die Kontrollen leider nicht intensiv genug, zum anderen greift es bei Vorkommnissen wie dem Platzsturm der FRÖHLICHEN Fans auch eher nicht. Zumal sie ohne direkt zugeordneten Platz viel von ihrem Nutzen wieder verlieren würde (siehe oben)


    Das eigentlich wirksamste Mittel wäre ein Umdenken bei vielen Fans, und eine wachsende Zivilcourage. Aber: ganz ehrlich, wo ich vor 10 Jahren noch einem pickligen 15jährigen gehörig die Meinung gesagt hätte, wäre auch ich persönlich da heute vorsichtiger (nachdem ich die Zunahme der Gewaltbereitsschaft allgemein im direkten Umfeld erfahren musste) Ein Teufelskreis...

    Heute ist nicht alle Tage - wir kommen wieder, keine Frage!

  • Sokrates


    Du hattest deine Frage aber so gestellt "wo waren die Pyros in den 80ern". Davon abgesehen sind auch damals in Köln Pyros abgefackelt worden und auch Leuchtkugeln sind geflogen. Dein Vorschlag mit den reinen Sitzplatzarenen bringt auch relativ wenig. Ich kann mich noch ganz gut an das DFB Pokalendspiel 1990 erinnern. Im Berliner Olympiastadion waren damals schon keinerlei Stehplätze. Es wurden auch Rauchbomben und Pyros gezündet und die meisten haben gestanden. Heute sieht es dort genauso aus. Die "Probleme" mit Pyrotechnik sind dort genauso groß wie in anderen Stadien mit Stehplatzbereichen.


    Peewee


    Sorry für meine Entgleisung. Mir sind einfach die Gäule durchgegangen weil dieser saarländische Heisenberg permanent und gerade per Pn beleidigt. Gleichzeitig ist er aber so feige, daß er seinen Empfangsmodus abgestellt hat und man nicht "unter 4 Augen" auf ihn reagieren kann. Das ist nicht nur mir passiert, sondern auch einigen anderen die eine abweichende Meinung von ihm haben. Seis drum, da hast aber recht und ich werde nicht mehr auf diesen Feigling reagieren.

  • Ich kann mich noch ganz gut an das DFB Pokalendspiel 1990 erinnern. Im Berliner Olympiastadion waren damals schon keinerlei Stehplätze.

    In Düsseldorf ist auch nicht nur der Stehblock auf den Platz gerannt. In Lautern brennts auch mal im 5er Block. Man kann vielleicht besser identifizieren. Aber was für Argument gibt es dann noch gegen Stehplätze?

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • ein argument gegen stehplätze könnte sein, das die blöcke nur noch von den leuten besucht werden die karten dafür haben.. und nicht auf einmal die doppelte anzahl fans drin sind..

    :schild: Danach wird alles besser...:schild:
    schade, scheiße, wie kann das passieren? WIR kommen zurück um uns zu revanchieren...

  • Was hat das mit Randale zu tun?

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • Ich seh das ähnlich wie Angi: Die Fans müssen umdenken, es braucht eine gewisse Zivilcourage, wobei das nicht vor dem Fußballstadion aufhört und beim Rausgehen wieder aufhört. Ein bisschen Verstand, Einsicht und Mitdenken täte auch in anderen Bereichen ganz gut...


    Trotzdem braucht es denke ich eine gewisse Präsenz der Polizei, die dann zur Not eben auch durchgreift und durchgreifen kann. Denn es wird immer einige unverbesserliche Idioten geben, mit denen man leider nicht reden kann. Gleichzeitig braucht es aber keine riesengroßen Repressionen und Einschränkungen. Darunter leiden alle Fans gleichermaßen, nicht nur die Chaoten und letztlich ändert sich - wie bereits dargelegt wurde - nicht viel für die Sicherheit.


    Personalisierte Kontrollen gibt es auch in Polen oder bspw. in Italien. Trotzdem gibt es noch genug Chaoten und Vorfälle. Und wenn nicht im Stadion, dann eben vor den Stadiontoren und in der Stadt. Damit wird letztlich das Problem nicht gelöst, sondern nur verlagert.

    Dehäm is dehäm: Wer reist, lernt das umso mehr schätzen.

  • Übrigens, gerade gesehen und für lesenswert empfunden: Dieser offene Brief eines Eintracht-Fans auf den Kommentar eines Kicker-Redakteurs ist richtig gut geschrieben und kann wohl stellvertretend als Reaktion eines "gewöhnlichen" Fußballfans auf die Ereignisse und die mediale Berichterstattung gewertet werden.


    Edit: Auch interessant und gerade relativ passend zum Thema: "Wild Germany - Ultras" auf ZDF Neo U.a. mit einer Ultra-Gruppierung von Fortuna Düsseldorf.

    Dehäm is dehäm: Wer reist, lernt das umso mehr schätzen.

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  • Was hat das mit Randale zu tun?


    @ Rees: wenn ein block bewusst gestürmt wird und dort sich mehr personen aufhalten als erlaubt sind, dann kann der einzelne sich in der masse besser verstecken.. um zm beispiel unter der abgesenkten fahne bengalos anzuzünden... ausserdem erhöht der reduzierte raum das aggressionspotential (leider in hannover erlebt als sich fans untereinander schlugen weil einer dem anderen ein bier aus der hand geschlagen hat... :autsch: )

    :schild: Danach wird alles besser...:schild:
    schade, scheiße, wie kann das passieren? WIR kommen zurück um uns zu revanchieren...

  • wegen hart aber fair.


    Ich kann verstehen, dass Kerner sich ins Zeug legt wegen der Bengalos, die die Sicherheit aller gefährden.


    Aber er suchte am Anfang die Selbstdarstellung auf Kosten des Fanbeauftragten der Fortuna und der BVB-Frau, die einfach leidenschaftliche Stehplatzfans sind und die Choreos und andere Fan-Aktionen lieben und schätzen.


    Die beiden wehrten sich nach Kräften gegen Pocher und Kerner. Die Medienstars müssten an sich die Gegebenheiten kennen und unterscheiden zwischen gewaltbereiten Kriminellen, die sich in die Fanszene einschleusen, und den vielen Tausend Herzblutfans, die mit Kind und Kegel auch bei uns in der West stehen. Aber Pocher und Kerner brauchen Quoten für ihre kränkelnden Shows.

    " Weiter geht der Lachs!" (frei nach Terence Boyd):arbeit: