ZitatAlles anzeigenFCK verpflichtet Ex-Trainer des TSV 1860
Von Oliver Sperk
Die nervenaufreibenden Wochen für den Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern mit vielen großen und kleinen, gezielt gestreuten oder zufällig entstandenen Gerüchten und veröffentlichten Absagen einiger Kandidaten sind vorerst vorbei. Die Tinte ist trocken: Marco Kurz (40) hat gestern einen Zweijahres-Vertrag als Cheftrainer des FCK unterschrieben.
Der bisher größte Erfolg von Ex-Bundesliga-Verteidiger Kurz (wir informierten in unserer Mittwochausgabe) als Cheftrainer war der Einzug ins DFB-Viertelfinale in der Saison 2007/2008 mit dem Zweitligisten TSV 1860 München. In der Runde der letzten Acht boten die Sechziger dem Stadtrivalen FC Bayern ein spannendes Pokalderby, das sie erst in der letzten Minute der Verlängerung durch einen umstrittenen Foul-Elfmeter 0:1 verloren. Kurz, ein gebürtiger Stuttgarter, war von März 2007 bis Februar 2009 Chefcoach der „Löwen", deren Regionalliga-Team er zuvor neun Monate lang betreut hatte. Die Trainerlaufbahn begann für Kurz im April 2005 als Spielercoach beim SC Pfullendorf. Beim Süd-Regionalligisten war er dann 2005/2006 hauptamtlicher Übungsleiter.
„Mit Marco Kurz konnten wir einen jungen deutschen Trainer für die Aufgabe beim FCK gewinnen", äußerte der Lauterer Vorstandsvorsitzende Stefan Kuntz, „er verfügt über Erfahrung in der Arbeit bei einem Traditionsverein und hat zuletzt bei 1860 München mit einigen jungen Spielern gearbeitet, die sich unter seiner Führung wesentlich weiterentwickelt haben."
Bei den Münchner Löwen hat Kurz zudem gelernt, was es heißt, permanent den Spagat zwischen einem recht eng gesteckten Budget für seinen Spielerkader auf der einen und den traditionell sehr hohen Erwartungen der Fans auf der anderen Seite zu vollziehen. Eine Kunst, die auch in Kaiserslautern gefragt ist. In einem schwierigen Umfeld schaffte es Kurz in München mit seinem Team in seiner ersten Restsaison von Platz zehn auf Rang acht. Unter Kurz" Regie in der Runde 2007/2008 gefielen die jungen Löwen zunächst und waren nach der Hinserie Tabellensechster. Allerdings beendeten sie die Saison nur als Elfter. In der abgelaufenen Runde 2008/2009 wurde Kurz - die Sechziger waren da Zwölfter - nach 21 Spieltagen abgelöst.
Nun freut sich der 40-Jährige „sehr auf die Aufgabe beim FCK, die ich aus vollster Überzeugung antrete. Mich erwartet ein fußballverrücktes Umfeld mit großartigen Fans und einem beeindruckenden Stadion. Ich möchte mithelfen, in den kommenden Jahren gemeinsam einen erfolgreichen Weg zu gehen."
Gestern betonte FCK-Chef Kuntz nach den Absagen Franco Fodas und Friedhelm Funkels sowie der Nicht-Freigabe Heiko Herrlichs durch DFB-Sportdirektor Matthias Sammer während der 46-Tage-Trainersuche: „Mit Marco Kurz gehen wir gut gerüstet in die Saison und können gemeinsam die Kaderplanung abschließen."
Fix ist die Verpflichtung des Linksfußes Christoph Buchner (19), einem 1,87 Meter großen Abwehrmann, der ablösefrei bis 2012 vom Drittligisten Wacker Burghausen kommt.
Quelle : Die Rheinpfalz
ZitatAlles anzeigen„Frisches Blut tut gut"
Fussball: Stimmen zum Kurz-Engagement beim FCK
Der 1. FC Kaiserslautern hat gestern Marco Kurz als Trainer für die kommenden beiden Spielzeiten verpflichtert. Wir hörten uns in der Südpfalz um: vier Einschätzungen.
Mathias Basler, in der kommenden Runde Trainer beim SV Gommersheim, war „verwirrt darüber, dass es so lange gedauert hat. Eigentlich rechnete ich mit einer schnelleren Personalentscheidung. Jetzt muss Marco Kurz schnell neue Spieler verpflichten. Ob das noch möglich ist, muss man abwarten. Es gibt generell keine guten und schlechten Trainer - nur erfolgreiche und nicht erfolgreiche. Er kann sicher mit einer jungen Mannschaft gut umgehen. Wenn er Glück hat mit der Einkaufspolitik, kann er Erfolg haben."
Alfred Wünstel, Vorsitzender der FCK-Fan-Region, stellt Kurz für seine Arbeit beim TSV 1860 München ein passables Zeugnis aus. „Dort hat es soweit gepasst. Jeder Trainer wird irgendwann einmal entlassen. Wir müssen ihm eine faire Chance geben. Gut ist, dass es kein Trainer aus den eigenen Reihen ist und so frisches Blut in den Verein strömt. Jetzt müssen noch drei bis vier neue Spieler kommen."
Stefanie Herrmann, Libero beim SV Göcklingen glaubt, dass „es dem FCK sicher gut tut, wenn ein frischer Wind einkehrt." Sie, die mit dem FCK sympathisiert, hofft, dass der FCK dadurch wieder oben mitspielen kann.
Harald Kirschthaler, Vorsitzender des Mörlheimer FCK-Fanclubs, zeigte sich überrascht von der Auswahl, die Stefan Kuntz getroffen hat: „Kurz hat aber immerhin Zweitliga-Erfahrung und ist dadurch sicher eine bessere Wahl als Heiko Herrlich, der bislang noch nie eine Vereinsmannschaft trainierte. Ob Kurz nun den nötigen Schwung in den Verein bringt, muss man abwarten. Wir sollten ihm Vertrauen und Rückenwind geben."