Beiträge von Raimund

    Diskussionsthema zum Artikel: Lauterns chronische Schwäche bei „Auswärts-Heimspielen“


    Lauterns chronische Schwäche bei „Auswärts-Heimspielen“

    In einem kampfbetonten Spiel verliert der FCK in Wiesbaden mit 1:2 und rutscht damit ins Mittelfeld der Tabelle ab. Wieder einmal waren individuelle Fehler entscheidend.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. Ist Wiesbaden das neue Sandhausen?
    2. Ein Schuss, ein Tor, die Lautrer
    3. Klement zurück in der Startelf
    4. Momentaufnahme Mittelfeldplatz: Wohin geht die Reise?

    Erwartungsgemäß war das Spiel des 1. FC Kaiserslautern beim SV Wehen Wiesbaden eher ein Fest für Taktiknerds als für Fußball-Ästheten. Die kampfstarken Hausherren ließen kaum ein Lautrer Kombinationsspiel zu. Letztlich drehten die Wiesbadener das Spiel durch zwei unglücklich abgefälschte Schüsse. Ein Unentschieden hätte dem Spielverlauf sicherlich besser entsprochen. Doppelt schade, denn aus Sicht der Fans war die BRITA-Arena wieder klar in Lautrer Hand.

    Ist Wiesbaden das neue Sandhausen?


    Es gibt Dinge im Fußball, die lassen sich einfach nicht erklären. Beim SV Sandhausen war es regelmäßig so, bei Viktoria Köln in der Aufstiegssaison oder jetzt - wieder einmal - beim SVWW: Wenn das fremde Stadion fast komplett in Lautrer Hand ist und alles für die Auswärtsparty angerichtet scheint, geht das Spiel in die Hose. So auch diesmal. Dabei war man gerade erst froh, nicht mehr nach Sandhausen fahren zu müssen.

    Ein Schuss, ein Tor, die Lautrer


    Getreu der Textzeile eines Fangesangs ("Ein Schuss, ein Tor, die Lautrer") schossen die Roten Teufel in der 38. Spielminute zum ersten Mal auf das gegnerische Tor und gingen damit prompt in Führung. Nach einem schönen Angriff über die rechte Seite legte Terrence Boyd auf Marlon Ritter ab, der bereits sein viertes Saisontor erzielte. Leider blieben sehenswerte Kombinationen der Pfälzer Gäste an diesem Sonntagnachmittag Mangelware. Grund dafür war die gut organisierte Defensive der Hessen. Diese begann bereits in der gegnerischen Hälfte, wo die Lautrer immer wieder effektiv beim Spielaufbau gestört wurden. Es war zu unschwer zu erkennen, warum die bis dahin punktgleichen Wiesbadener gegenüber den Lautrern gerade einmal halb so viele eigene Tore, aber auch nur halb so viele Gegentore aufzuweisen hatten.


    Durch zwei - aus Sicht der Gastgeber - mehr als glücklich abgefälschte Schüsse konnte der SVWW das Spiel schließlich drehen. Ärgerlich war dabei vor allem der zweite Treffer: Ein vielversprechender Angriff des FCK endete mit einem unnötigen Ballverlust. Anstatt den Konter noch in der gegnerischen Hälfte durch ein rechtzeitiges Foul zu unterbinden, ließ man den Gegner bis kurz vor den Lautrer Strafraum laufen, wo Nikola Soldo ihn schließlich nur noch regelwidrig stoppen konnte. Immer wieder sind es individuelle Fehler, wie hier von Julian Niehues, die Kaiserslautern in dieser Saison Punkte kosten.

    Klement zurück in der Startelf


    Bereits nach seiner Einwechslung im Heimspiel gegen Greuther Fürth erwies sich Philipp Klement als belebendes Element. In Wiesbaden durfte der 31-Jährige nun endlich seinen ersten Startelfeinsatz in der neuen Saison absolvieren und tat dies solide, aber nicht herausragend. Dabei hätte er durchaus zum „Mann des Tages“ werden können, wäre der Treffer von Terrence Boyd - nach absolutem Traumpass des Ludwigshafeners - nicht zurecht wegen Abseits aberkannt worden. Mit seiner Ballsicherheit tut Klement dem Spiel der Roten Teufel sichtbar gut und erhöht somit die Konkurrenzsituation im Mittelfeld. Insbesondere Tobias Raschl, der sich zum ersten Mal in dieser Saison auf der Bank wiederfand, dürfte hier ein wenig sportlichen Druck verspüren.

    Momentaufnahme Mittelfeldplatz: Wohin geht die Reise?


    Mit nur einem Punkt aus den letzten vier Spielen liegt der FCK auf dem zehnten Tabellenplatz mit jeweils fünf Punkten Abstand zu beiden Relegationsplätzen. Da das Tabellenmittelfeld in der 2. Bundesliga bekanntlich allenfalls eine Momentaufnahme ist, werden die beiden Partien nach der Länderspielpause zeigen, wohin die Reise geht. Die Konstellationen der beiden Spiele könnten unterschiedlicher kaum sein: Zunächst empfangen die „Männer in Rot“ absolut formstarke Gäste von Holstein Kiel, die sich nach einem spektakulären Heimsieg gegen den HSV nun auf dem dritten Tabellenrang wiederfinden. Anschließend geht es nach Magdeburg, wo der gastgebende 1. FCM nach traumhaftem Saisonstart seit nunmehr neun Spielen auf den nächsten Saisonsieg wartet.


    Mindestens drei Punkte sollte das Team von Trainer Dirk Schuster aus den beiden Spielen mitnehmen. Ansonsten wird man sich am Betzenberg, erstmals seit der Rückkehr aus der dritten Liga, wieder am unteren Relegationsplatz orientieren müssen.


    #SVWWFCK: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze Redaktion:



    Quelle: Treffpunkt Betze


    //


    Du willst alle Neuigkeiten rund um den FCK einfach und direkt auf deinem Smartphone empfangen?


    - 90+6. Der Treffpunkt Betze Podcast: Spotify

    - Whatsapp-Nutzer klicken hier: Whatsapp-Kanal

    - Telegram-Nutzer klicken hier: https://t.me/treffpunktbetze

    - Treffpunkt Betze in der Google News-App: https://bit.ly/TB_google_news

    Diskussionsthema zum Artikel: Erfolgsgeheimnis Flanken: FCK siegt endlich wieder auswärts


    Erfolgsgeheimnis Flanken: FCK siegt endlich wieder auswärts

    Die Roten Teufel können es doch noch: Nach sieben Monaten ohne Auswärtserfolg gewinnt der FCK in einer hart umkämpften Partie beim SC Paderborn verdient mit 2:1.


    Nur die Hörerinnen und Hörer des Treffpunkt Betze Podcasts 90+6 „wussten“ bereits seit Donnerstag, dass der 1. FC Kaiserslautern in Paderborn drei Punkte holen würde. Alle anderen mussten zunächst das Auswärtsspiel in Ostwestfalen abwarten, um dann ebenfalls Gewissheit zu haben: Zum ersten Mal seit dem 28. Januar in Hannover gelang dem FCK wieder ein Auswärtssieg in einem Ligaspiel. Der größte Unterschied zu den ersten drei Spieltagen war wohl, dass sich das Team von Dirk Schuster diesmal nicht wieder durch individuelle Fehler oder grobe Abwehrschnitzer Gegentore kassierte. Wie schon beim Heimsieg gegen Elversberg waren es die Flanken, die am Ende den Unterschied ausmachten.

    Schlechte Raumaufteilung in der ersten Halbzeit


    Wir waren in den ersten 20 Minuten zu passiv und nicht nah genug an den Leuten dran“ resümierte Trainer Dirk Schuster nach dem Spiel. In der Tat war die erste Halbzeit aus Lautrer Sicht sehr dürftig, die Raumaufteilung zwischen den verschiedenen Mannschaftsteilen stimmte oftmals überhaupt nicht. Angriffslinie, Mittelfeld und Verteidigung standen bei den Gästen zu weit auseinander. Wenn die Paderborner eine dieser Linien überspielten, hatten sie viel zu viel Zeit und Platz, um den Ball relativ ungestört nach vorne zu treiben. Zum Glück für den FCK kam vor dem Wechsel nur ein Schuss der Paderborner gefährlich auf das Tor der Roten Teufel, den Torhüter Julian Krahl durch starkes Herauslaufen entschärfen konnte.


    Auch in der FCK-Offensive passierte herzlich wenig. Der sonst so agile Ragnar Prince Friedel Ache bekam im ersten Durchgang einfach zu wenig Unterstützung. Insbesondere sein Sturmkollege und Namensvetter Kenny-Prince Redondo blieb sehr blass. Der Prinzensturm scheint für den FCK keine zukunftsfähige Lösung zu sein.

    Nur 30% Ballbesitz, aber bei "Flanken" und "Toren" besser


    Im zweiten Durchgang präsentierten sich die Männer in Rot - die am Freitag dank der neuen Auswärtstrikots wohl eher „Männer in Gelb-Grau“ waren - endlich konzentrierter. Es gelang den Roten Teufeln, die Räume enger zu machen und das Spiel mehr in Richtung gegnerischer Hälfte zu verlagern. Dafür sorgte nicht zuletzt der für Redondo eingewechselte Richmond Tachie, der gemeinsam mit dem unermüdlich rackernden Tymo Puchasz auf der linken Seite immer wieder für Unruhe sorgte.


    Mit zunehmender Spieldauer gelang den Lautrern das, was schon gegen Elversberg zumindest teilweise funktionierte: Das Zentrum zu schließen und die gegnerischen Angriffe auf die Flügel zu verlagern. Trotz 70 Prozent Ballbesitz schaffte es Paderborn nicht, sich bessere Chancen zu erspielen als der Gast aus der Pfalz. Neben den erzielten Toren konnte der FCK lediglich eine einzige Statistik für sich entscheiden: 50 Prozent der Flanken fanden ihren Abnehmer, bei den Hausherren waren es nur 21 Prozent. Bereits in der Vorwoche gegen Elversberg lag diese Quote beim FCK bei 53 Prozent, bei den Saarländern nur bei 11 Prozent.


    Zwei dieser Flanken auf Ragnar Ache sicherten am Freitagabend letztlich den Sieg. Beim ersten Mal konnte SCP-Torhüter Huth noch abwehren, doch gegen den Abstauber von Marlon Ritter war er machtlos. Nur sechs Minuten später traf Ache dann direkt. Wieder per Kopf! Mit „nur“ 1,83 Metern überragt der Lautrer Mittelstürmer normalerweise keinen gegnerischen Innenverteidiger und sollte beim Kopfball eigentlich relativ leicht zu verteidigen sein. Doch der 25-jährige Ex-Fürther ist im Strafraum unfassbar beweglich und mit einer enormen Sprungkraft ausgestattet, so dass er immer wieder per Kopf zum Erfolg kommt. Gegen den SC Paderborn erzielte Ache bereits sein drittes Kopfballtor im Dress des 1.FC Kaiserslautern.

    Klement vor dem Absprung?


    Während Aches Stern über dem Betzenberg gerade erst aufgeht, könnte die Zeit von Philipp Klement beim FCK schon bald wieder beendet sein. Bereits in der vergangenen Spielzeit galt das Verhältnis zwischen dem ehemaligen Stuttgarter und Trainer Dirk Schuster als angespannt. In dieser Saison kam „Pippo“ lediglich im ersten Spiel gegen St. Pauli zum Einsatz und präsentierte sich nach seiner Einwechslung auffallend lustlos. Seitdem kam der gebürtige Ludwigshafener nicht mehr zum Einsatz, in Paderborn stand er nicht einmal im Kader.


    Eine Trennung scheint derzeit für beide Seiten die beste Lösung zu sein. Bei einem Abgang von Klement müsste allerdings kurzfristig ein spielstarker Ersatz für die Zentrale gefunden werden. Bislang sind Marlon Ritter und Tobias Raschl die einzigen kreativen Geister im Mittelfeld und als solche konkurrenzlos. Bis zum Ende der Transferperiode am Freitag (01. September) könnte sich hier noch etwas tun.

    Heimspiel gegen den „Glubb“


    Zum Spitzenspiel des 5. Spieltages gastiert am kommenden Samstagabend (Anstoß: 20:30 Uhr) der 1. FC Nürnberg auf dem Betzenberg. Die Franken haben aus den ersten drei Spielen vier Punkte geholt und bleiben ein schwer einzuschätzender Gegner. Neben einem prall gefüllten Auswärtsblock darf man sich bei den „Glubberern“ auf einen außergewöhnlichen Spieler freuen: Dem offensiven Mittelfeldspieler Can Uzun gelangen bislang bereits sechs Saisontreffer – je drei in der Meisterschaft und im DFB-Pokal. Was daran besonders erwähnenswert ist? Uzun ist erst 17 Jahre alt.

    Wohin geht die weitere Reise?


    Wie schnell es im Fußball manchmal doch gehen kann. Erst null Punkte aus zwei Spielen, jetzt sechs Punkte aus vier Partien und dazu im Pokal eine Runde weiter. Nun steht mit Nürnberg eine harte Bewährungsprobe an, die zeigen könnte, wohin die Reise für den FCK in der Tabelle geht. Teile der Lautrer Fan-Community könnten sich derweil einmal selbst fragen, inwiefern es hilfreich ist, Spielern, Trainern oder Funktionären des Vereins immer wieder jegliches Können abzusprechen und sie anderweitig zu diskreditieren. Damit sind sowohl emotionsgeladene Social Media Posts als auch rein ergebnisabhängige Reaktionen im Stadion gemeint.


    #SCPFCK: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze Redaktion:


    &thumbnail=medium


    Quelle: Treffpunkt Betze


    //


    Du willst alle Neuigkeiten rund um den FCK einfach und direkt auf deinem Smartphone empfangen?


    - 90+6. Der Treffpunkt Betze Podcast: Spotify

    - Whatsapp-Nutzer klicken hier: https://bit.ly/whatsapp_TB

    - Telegram-Nutzer klicken hier: https://t.me/treffpunktbetze

    - Treffpunkt Betze in der Google News-App: https://bit.ly/TB_google_news

    Diskussionsthema zum Artikel: „Der Aufstieg in Dresden, das war unglaublich!“


    „Der Aufstieg in Dresden, das war unglaublich!“

    FCK-Fan Frank Hüttenberger im Gespräch mit Treffpunkt Betze über Auswärtsfahrten als „Rolli“, Ticketkontingente, Handbike fahren und natürlich die Roten Teufel.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. Neuer Stammplatz vor der Südtribüne
    2. Nur zwei Rollstuhlfahrer-Gästetickets beim Derby in Mannheim
    3. 223 unterschiedliche Stadien - Old Trafford fehlt noch
    4. Auswärtsspiele sind Highlights

    Frank Hüttenberger ist seit seiner Kindheit Fan des 1. FC Kaiserslautern. Dass er im Rollstuhl sitzt, hält ihn nicht davon ab, bei fast jedem Heim- und Auswärtsspiel der Roten Teufel dabei zu sein. Auch international ist der Verwaltungsfachangestellte in Sachen Fußball unterwegs - seit Jahren leider ohne FCK-Beteiligung. Und selbst wenn kein Spiel ansteht, spult der 36-Jährige mit seinem Handbike ordentlich Kilometer ab.

    Neuer Stammplatz vor der Südtribüne


    Treffpunkt Betze: Frank, wie bist Du zum FCK gekommen und welches war dein erstes FCK-Spiel?


    Frank: Zum FCK bin ich durch meinen Vater gekommen, der bereits seit den 70er Jahren zum Betze fährt und seine Leidenschaft an mich weitergegeben hat. Mein erstes Match, an das ich mich erinnern kann, war ein Heimspiel gegen Zwickau im Jahr 1996, gemeinsam mit meinem Vater. Angeblich hatte er mich 1991 auch mal zum Auswärtsspiel nach Düsseldorf mitgenommen. Da war ich allerdings erst 4 Jahre alt und habe somit keinerlei Erinnerungen an das Spiel.


    Treffpunkt Betze: Wie sieht ein gewöhnlicher Heimspielbesuch für Dich aus?


    Frank: Seit 2002 habe ich eine Dauerkarte und stand immer in der West in Block 7.1. 2012 erlitt ich eine unfallbedingte Querschnittlähmung und habe seitdem meinen Stammplatz auf den Rolliplätzen vor der Südtribüne. Obwohl die Plätze nicht exakt festgelegt werden, hat hier jeder seinen „festen Platz“, daher kennt man die meisten Leute natürlich. Hier sind im Laufe der Jahre viele gute Kontakte und Freundschaften entstanden. Natürlich bin ich froh, die Chance zu haben, bei jedem Spiel im Stadion dabei zu sein. Auch bei den Rollis ist es schön: Die Plätze sind gut und man ist sehr nah am Spielfeld. Trotzdem gehört zu den Dingen, die ich am meisten vermisse, in der West zu stehen.


    Treffpunkt Betze: Du hast aber nicht nur eine Heimdauerkarte.


    Frank: Grundsätzlich habe ich das Ziel, bei jedem FCK-Spiel vor Ort dabei zu sein, obwohl da natürlich auch mal beruflich oder privat was dazwischenkommen kann. Seit 2004 habe ich auch eine Auswärtsdauerkarte, mittlerweile eine Auswärtsdauerkarte für Rollis.


    Treffpunkt Betze: Die vielen Auswärtsfahrten klingen sehr planungsintensiv. Hast Du auch schon mal eine „34er-Runde“ absolviert?


    Frank: Seit ich im Rollstuhl sitze, hat es leider noch nie vollständig geklappt, weil auch mal gesundheitlich was dazwischen kam. In solche Fällen gebe ich mein Ticket dann weiter. Davor hatte ich allerdings auch schon zwei 34er Runden geschafft. Ich bin natürlich immer froh, wenn die Terminierung der Spiele rechtzeitig bekannt gegeben wird. Wir sind normalerweise in der Gruppe im Auto unterwegs, wodurch es eigentlich wie früher ist und man auch nah ans Stadion rankommt. Bei Zugfahrten muss man noch die Strecke vom Bahnhof zum Stadion einplanen, was mitunter etwas schwieriger sein kann. Außerdem muss ich unterwegs Pausen einplanen, damit ich wegen der Druckentlastung nicht zu lange sitze.


    Treffpunkt Betze: Gibt es bei Rollis eigentlich eine Fantrennung? Wie ist hier der Umgang mit den gegnerischen Fans?


    Frank: In der Regel steht man mit den Rollis der Heimmannschaft zusammen. Auch in Kaiserslautern sind die Gäste-Rollifahrer im gleichen Bereich. Hier gibt es vielleicht mal einen Spruch, aber in der Regel ist der Umgang mit den Fans des anderen Teams sehr respektvoll.

    Nur zwei Rollstuhlfahrer-Gästetickets beim Derby in Mannheim


    Treffpunkt Betze: Du warst mit dem FCK in so ziemlich jedem deutschen Stadion. Welche Stadien sind aus Deiner persönlichen Sicht sehr Rolli-freundlich bzw. -unfreundlich?


    Frank: Von den Gesamtbedingungen sind die Plätze in der Münchner Allianz-Arena top: Es gibt sehr viele Rollstuhlplätze, diese sind erhöht und die Sicht ist super. In anderen Stadien steht man mitunter auf Spielfeldhöhe, was schon schwieriger ist. Da bin ich lieber etwas weiter oben. Allerdings gibt es auch Stadien, in denen man in der obersten Reihe angesiedelt ist und wenn dann die Zuschauer auf den Sitzen davor aufspringen, sieht man nichts mehr. Eine positive Ausnahme bildet Dresden, wo man als Rolli im Gäste-Sitzplatzbereich ist - was sehr schön ist, weil man inmitten der eigenen Fans sitzt.


    Negativer Spitzenreiter war für mich das alte Stadion in Freiburg, wo man hinter dem Zaun hinter dem Tor stand und kaum etwas gesehen hat. Mittlerweile spielt dort nur noch die zweite Mannschaft des SC Freiburg, bei der wir hoffentlich nie wieder antreten müssen.


    Treffpunkt Betze: Was könnten die Vereine hier noch verbessern?


    Frank: Schwierig ist manchmal das geringe Kartenkontingent. Eigentlich müssten 1% der Gesamtplätze auch Rollstuhlfahrerplätze sein, aber das wird de facto fast nirgendwo eingehalten. Der FCK ist hier mit fast 100 Plätzen schon sehr gut dabei, so viele gibt es sonst nur selten. Grundsätzlich sollten auch bei den Rolli-Tickets 10% der verfügbaren Plätze an die Gästefans gehen, was in der Praxis aber leider nicht immer umgesetzt wird. Zum Derby beim Waldhof gab es beispielsweise lediglich zwei Gäste-Rollstuhlfahrer-Karten.


    Treffpunkt Betze: Würdest Du anderen Rollis einen Stadionbesuch empfehlen? Wie kommt man an entsprechende Tickets?


    Frank: Das kann ich auf jeden Fall empfehlen! Grundsätzlich habe ich noch bei keinem Stadionbesuch negative Erfahrungen gemacht. In der Regel sind die Leute sehr nett und hilfsbereit. Eintrittskarten bekommt man in Lautern über den Kartenservice. Der Behindertenbeauftragte Erich Huber kümmert sich auch super um alle Belange der Rollis. Die Tickets sollte man aber einfach per Mail über [email protected] anfordern. Je nach Möglichkeiten stellt der Verein dann die Auswärts- oder Heimtickets zur Verfügung. Hier fühlen wir uns vom 1. FCK sehr gut unterstützt. Sollte es mal bei Auswärtsspielen nicht genug Tickets geben, liegt es leider am Heimverein.


    //


    Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.


    2236-supporter-banner-960x168-png


    Treffpunkt Betze: Was sind deine persönlichen Höhepunkte, die Du mit dem FCK erlebt hast?


    Frank: Da gibt es einige: Zum Beispiel den 3:2 Auswärtssieg 2014 auf St. Pauli durch Ruben Jenssens Fernschuss in der 97. Spielminute. Oder auch das Pokalspiel in Leverkusen, wo der FCK als Zweitligist den Champions League Teilnehmer Bayer 04 in der Verlängerung besiegte. Da ich im Mainzer Einzugsgebiet wohne, war der Sieg im DFB-Pokal gegen die Nullfünfer für mich eine besondere Genugtuung. Kaum zu toppen war natürlich der Aufstieg in Dresden, wo ich den Aufstieg inmitten der FCK-Fans miterleben konnte. Das war ein unglaubliches Erlebnis.

    223 unterschiedliche Stadien - Old Trafford fehlt noch


    Treffpunkt Betze: Unterwegs in Sachen Fußball bist Du nicht nur, wenn der FCK spielt. Wieviele Matches bzw. Länderpunkte haben sich hier angesammelt?


    Frank: Mit dem Groundhopping habe ich schon vor meiner Rollstuhlzeit angefangen und bin auch jetzt noch öfter unterwegs, wenn es Zeit und Geld zulassen. Auf Rat meines Vaters habe ich mir alle Spiele von Anfang an in einem Excel-Sheet notiert, sodass ich noch alles genau nachvollziehen kann. Insgesamt habe ich mir in den letzten 25 Jahren 830 Spiele in 223 verschiedenen Stadien/Grounds angesehen, 631 davon mit FCK-Beteiligung. Im Ausland waren es 58 Spiele in 19 Ländern.


    Treffpunkt Betze: Welche Stadien waren hier die Höhepunkte und welche Grounds stehen noch auf deiner „Bucket List“?


    Frank: Das exotischste der mit Rollstuhl besuchten Grounds war wahrscheinlich Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo ich bei zwei Spielen war. Und das Olympiastadion in Helsinki/Finnland. „Highlight-Grounds“ waren für mich das Wembley-Stadion in London und das Stade Velodrome in Marseille. Ansonsten bin ich gerne in Holland, was auch stimmungstechnisch richtig gut ist. Neben Holland war ich Frankreich am häufigsten unterwegs. Auf meiner „Wunschliste“ steht noch vieles: Ich würde sehr gerne mal ins Old Trafford nach Manchester und auch das San Bernabéu in Madrid steht ganz weit oben auf der Liste.


    Treffpunkt Betze: Aktuell ist Sommerpause. Wie verbringt ein „Fußballverrückter“ wie Du die fußballfreie Zeit?


    Frank: Früher war ich eigentlich nicht so sportlich, aber seit ich im Rollstuhl sitze, habe ich meine Liebe zum Handbike Sport entdeckt. Hier fahre ich regelmäßig und habe in den letzten Jahren auch schon einige Rennen absolviert. Das ist für mich ein schöner Ausgleich.


    Treffpunkt Betze: Wie kann man sich die Rennen hinsichtlich Distanz und Geschwindigkeit vorstellen?


    Frank: Rennen bedeutet für mich Marathondistanz, also 42,195 Kilometer mit dem armbetriebenen Fahrrad. Meine Bestzeit liegt bei einer Stunde und 25 Minuten, was ungefähr einem Schnitt von 29-30 Kilometer pro Stunde entspricht.

    Auswärtsspiele sind Highlights


    Treffpunkt Betze: Zurück zum FCK. Wie beurteilst Du die abgelaufene Saison?


    Frank: In der Rückrunde war ich mitunter schon ein wenig enttäuscht von den Ergebnissen. Obwohl die Spiele fussballerisch zum Teil sogar besser waren als in der Hinrunde, wo wir immer wieder durch späte Tore die Punkte sichern konnten. Dass es in der Rückrunde nach hinten raus einen Einbruch gibt, war fast schon vorauszusehen. Realistisch gesehen war es für einen Aufsteiger eine super Saison.


    Treffpunkt Betze: Wie sind deine Erwartungen für die neue Saison und auf welchem Platz landen die Roten Teufel?


    Frank: Mal schauen, welche Neuzugänge noch kommen. Wenn wir wieder ohne große Abstiegssorgen im Mittelfeld landen, können wir absolut zufrieden sein. Natürlich hofft jeder, dass es wieder nach oben geht, aber man sollte auch realistisch bleiben. Vor etwas mehr als zwei Jahren standen wir kurz vor dem Abstieg in die Regionalliga. Wer hätte damals gedacht, dass wir anschließend in die 2. Liga aufsteigen und dort mit einem Zuschauerschnitt von über 40.000 absolut souverän die Klasse halten?


    Man sollte hier Schritt für Schritt gehen und nicht gleich wieder zu viel erwarten. Wenn wir uns sportlich und finanziell stabilisieren, sind wir auf einem guten Weg. Mit ähnlich vielen Punkten wie in der vergangenen Saison wäre ich schon zufrieden. Wenn ich mich auf einen Platz festlegen muss, dann Rang neun.


    Treffpunkt Betze: Der neue Spielplan ist gerade erschienen. Was sagst Du zum Saisonauftakt daheim gegen St.Pauli?


    Frank: Das erste Saisonspiel gegen St. Pauli werde ich leider versäumen. Allerdings verpasse ich im Zweifel lieber mal ein Heim- als ein Auswärtsspiel. Für mich sind Auswärtsspiele einfach Highlights, was in erster Linie daran liegt, dass ich mit meinen Leuten dort hinfahre. Der Weg ist das Ziel und das Unterwegssein bringt immer viele Erlebnisse mit sich – deshalb bin ich auf Schalke dann wieder am Start.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    //


    Du willst alle Neuigkeiten rund um den FCK einfach und direkt auf deinem Smartphone empfangen?

    - Whatsapp-Nutzer klicken hier: https://bit.ly/whatsapp_TB

    - Telegram-Nutzer klicken hier: https://t.me/treffpunktbetze

    - Treffpunkt Betze in der Google News-App: https://bit.ly/TB_google_news

    Diskussionsthema zum Artikel: Kaderanalyse (2/2): Offensiver Durchschnitt - Boyd konkurrenzlos


    Kaderanalyse (2/2): Offensiver Durchschnitt - Boyd konkurrenzlos

    Lediglich 12 Offensivspieler kamen in der abgelaufenen Saison zum Einsatz. Besonders auffällig war dabei der fehlende Konkurrenzkampf im Sturmzentrum.


    Im ersten Teil unserer Kaderbewertung lag der Fokus auf den Defensivreihen des 1. FC Kaiserlautern. Im zweiten Teil nehmen wir die Offensivreihen der Roten Teufel unter die Lupe. Mit 47 Saisontreffern pendelt sich der FCK auf Rang 12 ein. Gleichzeitig erzielten die Lautrer 16 Jokertore nach Einwechslungen - auch bei den meisten Toren in der Schlussviertelstunde lag die Pfälzer Offensive ganz weit vorne. Die Ergebniskrise in der Rückrunde lässt sich vor allem auf zwei Leistungsträger zurückführen, die nicht an ihre überragende Form der Hinrunde anknüpfen konnten. Insbesondere im Sturmzentrum hat sich keine Konkurrenzsituation entwickelt. Dementsprechend zeichnet sich ab, dass vor allem in der Sturmspitze Alternativen geschaffen werden müssen.


    Mittelfeld: Zu wenig Konstanz nach überragender Hinrunde


    1. Philipp Klement (24 Einsätze, 3 Tore, 6 Assists)

    Erst am sechsten Spieltag kam der Neuzugang vom VfB Stuttgart zum Betzenberg, wo er beim 4:4 gegen Magdeburg gleich zwei Torvorlagen beisteuerte. Das Alleinstellungsmerkmal des 30-Jährigen: Der Ball klebte ihm förmlich am Fuß. Selbst wenn er von zwei Gegenspielern attackiert wurde, fand Klement fast immer eine Lösung mit dem Ball. Zudem trat er gefährliche Standards und erzielte ein Elfmetertor. Trotzdem fand sich der gebürtige Ludwigshafener zwischenzeitlich auf der Bank wieder und deutete an, dass er im defensiven „Schuster-System“ einen schweren Stand habe. In den letzten drei Saisonspielen stand der Spielgestalter wieder jeweils 90 Minuten auf dem Platz und lieferte dabei ordentliche Leistungen ab. Kritisch anzumerken ist, dass ein Spieler mit seinen Fähigkeiten einfach mehr Tore schießen sollte.

    • Ausblick: Sportlich sollte Klement auch für die kommende Saison gesetzt sein. Sollte es tatsächlich ein angespanntes Verhältnis zu Trainer Dirk Schuster bzw. dessen Spielsystem geben, könnten die Zeichen auch auf Trennung stehen.
    • TB-Note: 3,5


    2. Kenny-Prince Redondo (28 Einsätze, 5 Tore, 5 Assists)

    Mit fünf Treffern und vier Assists präsentierte sich der 28-jährige in der Hinrunde so effektiv wie selten. Leider wurde er in der Rückrunde immer wieder von Verletzungen ausgebremst und kam kaum über Kurzeinsätze hinaus. Woran „Prince“ noch arbeiten muss, ist die aktive Teilnahme am Spielgeschehen über volle 90 Minuten. Hier nahm er sich auch in der vergangenen Saison zu viele Auszeiten und traf viele falsche Entscheidungen mit dem Ball.

    • Ausblick: Wenn der gebürtige Münchner weiter an seinen Schwächen arbeitet und leistungsmäßig an die Hinrunde der vergangenen Spielzeit anknüpfen kann, sollte der FCK auch zukünftig viel Freude an dem pfeilschnellen Offensivspieler haben.
    • TB-Note: 3,5


    3. Marlon Ritter (30 Einsätze, 0 Tore, 6 Assists)

    Wie die gesamte Mannschaft spielte der „kreative Sechser“ eine absolute Top-Hinrunde. In seiner Rolle als ballsicherer Antreiber im defensiven Mittelfeld war der „King of Trashtalk“ immer für einen genialen Pass gut, erzielte im Pokal gegen Freiburg ein sensationelles 50-Meter-Tor, arbeitete aber auch konstant gut nach hinten. In der Rückrunde lief es für den Ex-Paderborner nicht mehr rund und er blieb ohne Scorerpunkt.

    • Ausblick: Ritter wird auch nächste Saison im defensiven Mittelfeld gesetzt sein.
    • TB-Note: 3,0


    4. Nicolas de Préville (10 Einsätze, 1 Tor, 0 Assists)

    Keiner im Kader der Lautrer verfügt über so viel Erfahrung auf höchstem Niveau wie der Franzose, der in der französischen Ligue 1 in 273 Spielen 51 Tore erzielte. Auf den Betzenberg kam der zuvor vereinslose Spieler nach der Winterpause mit einem erheblichen Fitnessrückstand. In Kurzeinsätzen konnte der 32-Jährige bereits andeuten, was für ein außergewöhnlicher Fußballer in ihm steckt, doch Krankheiten und Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück. De Preville kann in der Offensive jede Position spielen, sieht sich aber am liebsten auf der Zehnerposition. Letztere Position dürfte mit Klement bereits besetzt sein.

    • Ausblick: Sportlich wäre Nicolas de Préville für die zweite Liga eine absolute Granate. Auf der anderen Seite gilt er als verletzungsanfällig, ist 32 Jahre als und sein Gehalt wird sicher kein „Schnäppchen“ sein. Eine Trennung ist daher sehr wahrscheinlich.
    • TB-Note: Ohne Bewertung


    5. Mike Wunderlich (15 Einsätze, 4 Tore, 1 Assist)

    Es war nicht unbedingt zu erwarten, dass der Mittelfeld-Routinier in der 2. Bundesliga eine ähnlich starke Leistung zeigen würde wie in Liga drei, doch allein in den ersten acht Spielen gingen vier Tore auf das Konto des Kölners. Wunderlichs Abschied auf Raten begann mit der Verpflichtung von Philipp Klement. Im direkten Vergleich erwies sich „Magic Mike“ als der torgefährlichere Akteur, konnte aber mit der Ballsicherheit Klements nicht mithalten. Nur einmal versuchte es Trainer Dirk Schuster mit beiden Kreativköpfen gleichzeitig, dann war der Platz in der Startelf an Klement vergeben. Mit der Reservistenrolle wollte sich der 37-Jährige nicht zufrieden geben und wechselte in der Winterpause zu seinem Heimatverein Viktoria Köln.

    • TB-Note: 3,5


    6. René Klingenburg (1 Einsatz, 0 Tore, 0 Assists)

    René Klingenburg kam in der abgelaufenen Saison nur auf eine Einsatzminute. Warum er in der Winterpause seine Zelte beim FCK abbrach, verriet er auf Treffpunkt Betze im Interview.

    • TB-Note: Ohne Bewertung


    //


    Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.


    2236-supporter-banner-960x168-png



    Angriff: Keinerlei Konkurrenz für Terrence Boyd


    7. Terrence Boyd (33 Einsätze, 13 Tore, 3 Assists)

    Vielleicht steht die Leistungskurve des Mittelstürmers sinnbildlich für die gesamte Mannschaft: Der 32-Jährige spielte eine fantastische Hinrunde, in der ihm acht Tore und zwei Vorlagen gelangen. In der Rückrunde schienen sich die gegnerischen Mannschaften besser auf den FCK-Fußball eingestellt zu haben. Boyd wurde nun häufig gedoppelt und so vom Gegner aus dem Spiel genommen. Die Schwächephase des US-Amerikaners gipfelte darin, dass er gegen den HSV nur auf der Bank saß. Bei seiner Einwechslung erlebte der Betzenberg den ansonsten stets positiven und gut gelaunten Torjäger zum ersten Mal anders: Mit unglaublich schlechter Laune lief der Publikumsliebling aufs Feld, grätschte zunächst jeden Gegenspieler um, der sich ihm in den Weg stellte - und erzielte wenig später das 1:0. Seine Botschaft: Einen Boyd setzt man nicht auf die Bank.

    • Ausblick: Die Abhängigkeit von Terrence Boyd war in der abgelaufenen Saison deutlich zu groß. Für die kommende Saison muss der Verein einen Mittelstürmer präsentieren, der im Idealfall sowohl neben als auch anstelle der gebürtigen Bremers spielen kann. Wenn Boyd sich so präsentiert wie in der letzten Vorrunde, wird er auch weiterhin gesetzt sein.
    • TB-Note: 3,0


    8. Lex-Tyger Lobinger (29 Einsätze 2 Tore, 2 Assists)

    Der Mittelstürmer wurde rekordverdächtige 27 Mal eingewechselt, konnte dabei aber nur selten überzeugen. Der gebürtige Bonner brachte zwar viel Physis und Schnelligkeit auf den Platz, wusste diese aber oft nicht richtig zu dosieren. „Vorne die Bälle festmachen“, die Kernkompetenz seines Sturmkollegen Terrence Boyd, ging ihm leider völlig ab - und auch Kombinationsfußball ist nicht sein Ding.

    • Ausblick: Boyd braucht dringend einen Sturmpartner bzw. ein annähernd gleichstarkes Back-up. Lobinger kann beides nicht erfüllen. Eine Trennung wäre daher für beide Seiten die beste Lösung.
    • TB-Note: 5,0


    9. Daniel Hanslik (27 Tore, 3 Tore, 0 Asssits)

    Man muss den 26-Jährigen live im Stadion gesehen haben, um zu begreifen, was er für die Mannschaft leistet: Ein enormes Laufpensum und viele kraftraubende Sprints, um den ballführenden Gegenspieler zu attackieren. Doch trotz dreier entscheidender Tore war es keine überragende Saison für den Offensiv-Allrounder. Dazu fehlte ihm einfach die Konstanz. Das lag nur zum Teil daran, dass er im Laufe der Saison sechs verschiedene Positionen bekleidete - in der Rückrunde beim KSC sogar im defensiven Mittelfeld. Letztlich folgte bei ihm auf jedes starke Spiel ein eher schwaches.

    • Ausblick: Hanslik muss unbedingt konstanter werden, um sich einen Stammplatz zu erkämpfen. Die Frage ist nur, auf welcher Position? Seine Vielseitigkeit ist für den ehemaligen Kieler Fluch und Segen zugleich.
    • TB-Note: 3,5


    10. Aaron Opoku (20 Einsätze, 2 Tore, 4 Assists)

    Bevor der Hamburger Jung für die Roten Teufel auflaufen durfte, musste er noch eine fünfwöchige Rotsperre absitzen und sich dann über Kurzeinsätze ins Team spielen. Wie viele seiner Teamkollegen konnte auch der 24-Jährige in der Rückrunde keine konstante Leistung abrufen. Dennoch lieferte er mitunter Szenen ab, wie sie kaum ein anderer Zweitligaspieler zu zeigen vermag. Egal, ob ein oder zwei Gegenspieler vor ihm standen: Wenn Opoku den Ball am Fuß hatte, brannte es lichterloh in der gegnerischen Abwehr. Selten gab es auf dem Betzenberg einen Spieler, der seine Gegenspieler so leichtfüßig austanzte. Natürlich ist diese Spielweise riskant und damit auch fehleranfällig, andererseits könnte der Neuzugang vom HSV in Zukunft eine echte Waffe für den FCK werden.

    • Ausblick: Opokus erstes Jahr beim FCK ist gut gelaufen. Trotzdem hat er noch viel Luft nach oben. Wenn er eine Saison lang konstant das spielt, was er kann, führt sein Weg unweigerlich in die Bundesliga.
    • TB-Note: 3,0


    11. Ben Zolinski (14 Einsätze, 0 Tore, 0 Assists)

    Es war einfach nicht seine Saison. Zum Saisonauftakt gegen Hannover zog sich der 31-Jährige bereits nach einer halben Stunde eine Kniescheibenbruch zu, womit die Hinrunde für ihn beendet war. In der Rückrunde fand der Neuzugang aus Aue nie richtig in die Spur, so dass nur der starke Auftritt gegen den HSV positiv in Erinnerung bleibt.

    • Ausblick: Dirk Schuster kennt Zolinski noch aus besseren Zeiten und hat ihn zum FCK gelotst. Gut möglich, dass der spielstarke Offensivmann in der kommenden Saison wieder an der Seite von Terrence Boyd oder auf den Flügeln stürmen wird.
    • TB-Note: 4,5


    12. Angelos Stavridis (1 Einsatz, 0 Tore, 0 Assists)

    Im Trainingslager vor Saisonbeginn schien Gekas noch eine ernsthafte Alternative für den Zweitligakader zu sein, bis ihm ein Knöchelbruch einen Strich durch die Rechnung machte. Von da an kam er nur noch in der Oberliga zum Einsatz, wo er in 16 Spielen 12 Tore und 5 Vorlagen beisteuerte. Gegen Fortuna Düsseldorf durfte der 19-Jährige schließlich seine ersten Zweitliga-Minuten absolvieren.

    • Ausblick: Es bleibt zu hoffen, dass Gekas in der kommenden Saison verletzungsfrei bleibt. Ein unbekümmerter Spieler in seinem Alter würde dem Kader gut tun.
    • TB-Note: Ohne Bewertung

    Quelle: Treffpunkt Betze


    //


    Du willst alle Neuigkeiten rund um den FCK einfach und direkt auf deinem Smartphone empfangen?

    - Whatsapp-Nutzer klicken hier: https://bit.ly/whatsapp_TB

    - Telegram-Nutzer klicken hier: https://t.me/treffpunktbetze

    - Treffpunkt Betze in der Google News-App: https://bit.ly/TB_google_news

    Diskussionsthema zum Artikel: Kaderanalyse (1/2): Luthe und Kraus stechen hervor


    Kaderanalyse (1/2): Luthe und Kraus stechen hervor

    27 Spieler kamen in dieser Saison für den FCK zum Einsatz. Einige glänzten durch Routine, andere wiederum dürften den FCK verlassen. Teil I unserer Kaderanalyse.


    Während die Profis des 1. FC Kaiserslautern zumindest bis zum 19. Jun im Urlaub verweilen, arbeiten FCK-Cheftrainer Dirk Schuster und Geschäftsführer Thomas Hengen währenddessen an einem schlagfertigen Kader für die kommende Spielzeit. Die Marschrichtung dabei ist noch nicht endgültig definiert. Es wird darauf ankommen, welche Spielsysteme das Trainerteam bevorzugen wird. Nach derzeitigem Stand liegt der Fokus aber vor allem auf einem Außenverteidiger, einem Sechser und einem Konkurrenten für Terrence Boyd. Wo gibt es noch Verbesserungsbedarf? In unserer detaillierten Analyse haben wir den Kader mit all seinen Stärken und Schwächen unter die Lupe genommen.


    Die Torhüter: Luthes „ansteckende“ Ruhe


    1. Andreas Luthe (31 Einsätze)

    Mit dem 35-jährigen Neuzugang kehrte von der ersten Minute der Saison an Souveränität und Sicherheit ins Tor des FCK zurück. Mit starken Paraden und toller Strafraumbeherrschung brachte der ehemaliger Unioner eine wohltuende Ruhe ins Lautrer Defensivspiel. Einziger Kritikpunkt ist die Anzahl an Bällen, die er nach vorne abprallen ließ und damit den Gegnern mehrere hochkarätige Chancen und Gegentore ermöglichte. Insgesamt eine bärenstarke Saison des Routiniers.

    • Ausblick: Luthe sollte auch in der kommenden Saison die Nummer 1 bleiben
    • TB-Note: 2,0


    2. Avdo Spahic (3 Einsätze)

    Bilder von einem schlecht gelaunten Avdo Spahic scheint es nicht zu geben. Das ist für einen Ersatztorhüter wahrlich nicht selbstverständlich. Drei Spiele absolvierte der Deutsch-Bosnier in der abgelaufenen Saison und wusste dabei zu überzeugen. Was ihm jedoch zum Stammtorhüter fehlt, ist die Strafraumbeherrschung. Bei Eckbällen steht Spahic oft auf der Torlinie und lässt viel zu viele hohe Bälle durch den Fünfmeterraum passieren.

    • Ausblick: Während der Saison verlängerte Spahic seinen Vertrag. Für einen Stammplatz sollte es selbst bei einem Abgang Luthes nicht reichen.
    • TB-Note: Ohne Bewertung


    3. Julian Krahl (1 Einsatz)

    Lediglich beim 3:3 in Nürnberg kam der Neuzugang von Viktoria Berlin zum Einsatz und konnte an den Gegentreffern wenig ausrichten. Während der Torhüter in der vorletzten Saison in Berlin noch 26 Drittliga-Einsätze absolvierte, kam er in der Spielzeit 2022/23 fast ausschließlich in der Oberliga zum Einsatz. Krahl kann mit seiner Situation nicht zufrieden sein.

    • Ausblick: Ob es aus Vereinssicht Sinn macht, mit Krahl als dritten Torwart in die neue Saison zu gehen, hängt auch von seiner Vertragslänge ab, die nicht offiziell bekannt ist.
    • TB-Note: Ohne Bewertung


    Abwehr: Wieder mal führt kein Weg an Kraus vorbei


    4. Kevin Kraus (25 Einsätze, 4 Tore, 2 Assists)

    The same procedure as every year: Der Innenverteidiger ging mit eher mäßigen Aussichten auf einen Stammplatz in die Saison und blieb fortan als Abwehrchef gesetzt. Seine fehlende Schnelligkeit machte der 30-Jährige mit gutem Stellungsspiel wett, das defensive Spielsystem unter Dirk Schuster kam ihm entgegen. Mit seinem überragenden Kopfballspiel war der 1,90 Meter große Aushilfskapitän hinten eine Bank und vorne bei Standards immer für ein Tor gut. Durch seine Verletzung ab dem 30. Spieltag wirkte die Abwehr gegen Ende der Saison oft unsortiert.

    • Ausblick: Auch in der neuen Spielzeit sollte ein Oberlippenbart in der Lautrer Innenverteidigung zu finden sein. Eine dauerhafte Umstellung auf Dreierkette würde Kraus' Chancen zusätzlich erhöhen.
    • TB-Note: 2,5


    5. Robin Bormuth (21 Einsätze, 0 Tore, 0 Assists)

    Erst ab dem 6. Spieltag stand der Neuzugang in Diensten der Roten Teufel. Mit seiner robusten Spielweise brachte die Paderborner Leihgabe viel Physis in die Lautrer Defensive. Grundsätzlich hätte der 27-Jährige durchaus das Zeug zum Abwehrchef gehabt. Allerdings ließ er sich mehrfach zu leicht ausspielen und hatte zu viele Fehler in seinem Spiel. Insgesamt blieb Bormuth unter seinen Möglichkeiten.

    • Ausblick: Zunächst kehrt Bormuth nach Paderborn zurück. Eine Rückkehr zum Betzenberg ist nicht ausgeschlossen. Sie ist durch die Verpflichtung von Jan Elvedi allerdings auch ein Stück unwahrscheinlicher geworden.
    • TB-Note: 3,5


    6. Boris Tomiak (33 Einsätze, 3 Tore, 2 Assists)

    Erst in der vorletzten Saison debütierte der Innenverteidiger in der 3. Liga, um in der abgelaufenen Spielzeit seine Zweitligatauglichkeit unter Beweis zu stellen. Während Abwehrchef Kraus der eher stille Organisator der Defensive ist, gibt Tomiak den körperbetont spielenden „Aggressive Leader“. Dass Stellungsfehler oder leichte Ballverluste in Liga zwei deutlich schneller bestraft werden, musste er mehrfach am eigenen Leib erfahren. Auf der anderen Seite lieferte er aber auch bärenstarke Spiele ab und war auch im gegnerischen Strafraum gefährlich.

    • Ausblick: Die Entwicklung des 24-Jährigen ist längst noch nicht abgeschlossen. Der gebürtige Essener sollte weiterhin gesetzt sein.
    • TB-Note: 3,5


    7. Erik Durm (27 Einsätze, 0 Tore, 1 Assist)

    Viel Licht und viel Schatten zeigte der Neuzugang aus Frankfurt in der abgelaufenen Saison. Laufstark, defensiv solide, aber mit zu vielen, oft einfachen Fehlern, präsentierte sich der Außenverteidiger inkonstant und stand in der Rückrunde nur noch selten in der Startelf. Angesichts seiner internationalen Erfahrung mit Dortmund und Frankfurt waren seine Leistungen auf dem Betzenberg insgesamt etwas enttäuschend.

    • Ausblick: Der gebürtige Pirmasenser muss sich schon gewaltig steigern, wenn er auf einer der beiden Abwehrseiten mehr als nur Ersatz sein will.
    • TB-Note: 4,0


    8. Jean Zimmer (32 Einsätze, 0 Tore, 2 Assists)

    Das Lauterer Urgestein musste in der vergangenen Saison viel Kritik einstecken, die nur zum Teil gerechtfertigt war. Während er seine Gegenspieler recht gut im Griff hatte, haderte der Kapitän eher mit seinem Passspiel. Im Laufe der Rückrunde konnte er seine Fehlerquote in den unbedenklichen Bereich senken. Auf der Habenseite stehen sein unbändiger Einsatz für die Mannschaft, seine Führungsqualitäten und seine Physis. In mehreren Spielen wurde bei ihm der schnellste Sprint aller anwesenden Spieler gemessen.

    • Ausblick: Sollte Zimmer fit in die Saison gehen, ist er auf der rechten Seite gesetzt und sollte mit seinen Leistungen an seine Rückkehr in der Rückrunde 2021 anknüpfen können.
    • TB-Note: 3,5


    9. Hendrick Zuck (27 Einsätze, 0 Tore, 4 Assists)

    Nahezu konkurrenzlos agierte der 32-Jährige auf der linken Verteidigerposition. Es gab auch wenig Gründe ihn zu ersetzen, da der Saarländer seine Schnelligkeitsdefizite durch gutes Stellungsspiel oftmals kaschieren konnte. Mit seiner Passsicherheit war er eine Konstante im Aufbauspiel und steuerte zudem gefährliche Standards bei.

    • Ausblick: In der neuen Saison sollte Zuck wieder Konkurrenz auf seiner Seite bekommen. Gerade wenn Geschwindigkeit auf der linken Außenbahn gefordert ist, stößt der gebürtige Püttlinger an seine Grenzen.
    • TB-Note: 3,5


    10. Lars Bünning (4 Einsätze, 0 Tore, 0 Assists)

    Der Neuzugang vom SV Meppen kam an den ersten 31 Spieltagen nur zu einem einzigen Kurzeinsatz, ehe er in den letzten drei Partien zweimal über die volle Distanz ran durfte. Dabei wusste der 25-Jährige durchaus zu überzeugen. Zuletzt brachten ihn Medien mit Preußen Münster in Verbindung. Das wäre überraschend, da Bünning zuletzt sehr solide agierte und zudem der einzige Linksfuß unter den Lautrer Innenverteidigern ist.

    • Ausblick: Sportlich sollte Bünning in der kommenden Saison deutlich bessere Chancen auf mehr Spielzeit haben. Ihn vorzeitig abzugeben, wäre angesichts seiner Leistungen in den letzten drei Partien keine gute Idee.
    • TB-Note: Ohne Bewertung


    11. Philipp Hercher (28 Einsätze, 5 Tore, 2 Assists)

    Von der Bank kommend überragend, in der Startelf eher mäßig“, so könnte man die Saison des Außenspielers zusammenfassen. Immer wieder wurde der 27-Jährige von Leistenproblemen zurückgeworfen. Bei seinen neun Startelfeinsätzen spielte er oft unauffällig und konnte sich so nie einen Stammplatz erkämpfen. Dafür war er als Einwechselspieler eine echte Waffe: Bei seinen 19 Einwechslungen gelangen ihm drei Tore und zwei Vorlagen, darunter der Ausgleich in der Nachspielzeit gegen Heidenheim und das 3:1 in Hannover nach einem Sprint über den halben Platz.

    • Ausblick: Wenn er fit in die neue Saison geht, könnte er für das Team wieder ein wichtiger Spieler werden.
    • TB-Note: 3,5


    Defensives Mittelfeld: Noch reichlich Luft nach oben


    12. Julian Niehues (29 Einsätze, 2 Tore, 0 Assists)

    Zur Überraschung aller stand der 22-Jährige von Saisonbeginn an in der Startelf. Grund dafür war das Anforderungsprofil von Trainer Schuster, der neben „Techniker“ Marlon Ritter einen kopfballstarken Spieler auf der Doppelsechs suchte. Nach einem holprigen Start - am zweiten Spieltag in Kiel erzielte sein Gegenüber Fabian Reese beide Treffer - fand der Münsteraner in seine Rolle. Er spielte solide, ohne zu glänzen. Trotz seiner Körpergröße von 1,95 Meter ist der Kopfball nicht die Paradedisziplin des Mittelfeldspielers - auch Torabschlüsse blieben Mangelware. Allerdings muss man auch Niehues' Entwicklung betrachten: 2020/21 spielte er noch für Mönchengladbach II in der Regionalliga, 2021/22 war er Ersatzspieler beim FCK in der 3. Liga, 2022/23 dann Stammspieler in der 3. Der Trend stimmt absolut.

    • Ausblick: In der neuen Saison könnte die Luft auf der Sechserposition dünner werden. Aktuell wird hier ein Neuzugang gesucht. Schreitet Niehues' persönliche Entwicklung im Maß der letzten Jahre voran, wird er seinen Stammplatz verteidigen.
    • TB-Note: 3,5


    13. Nicolai Rapp (12 Einsätze, 0 Tore, 0 Assists)

    In der Winterpause wurde der gebürtige Heidelberger vom SV Werder Bremen ausgeliehen. Der ambivalente Defensivspieler kam sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der Sechserposition zum Einsatz. Doch auch verletzungsbedingt fand der 26-Jährige nie zu seiner 100-prozentigen Form. Für einen Spieler seines Formats waren die Leistungen im FCK-Trikot eher enttäuschend.

    • Ausblick: Rapp wird zunächst zum SV Werder zurückkehren. Eine Weiterbeschäftigung am Betzenberg ist beinahe ausgeschlossen.
    • TB-Note: 4,0


    14. Hikmet Ciftci (13 Einsätze, 0 Tore, 0 Assists)

    Der 25-Jährige war nicht der kopfballstarke Mittelfeldspieler, den Dirk Schuster neben Marlon Ritter für sein System brauchte. Deshalb verließ der Deutsch-Türke den FCK in der Winterpause in Richtung der zweiten türkischen Liga.

    • Ausblick: Offiziell wird Ciftci zunächst auf den Betzenberg zurückkehren, sich dann aber wohl einen neuen Verein suchen, da er bei Schuster kaum eine Chance auf Einsätze haben wird.
    • TB-Note: Ohne Bewertung


    15. Aaron Basenach (1 Einsatz, 0 Tore, 0 Assists)

    Der 20-Jährige stand lediglich beim Hinspiel im Fürth für 16 Minuten auf dem Feld und spielte ansonsten im Oberligateam des FCK. Das Lautrer Eigengewächs, das seit seinem elften Lebensjahr für die Roten Teufel spielt, hätte sicherlich mehr Einsatzzeiten verdient gehabt, fiel aber gegen Ende der Rückrunde mit Knieproblemen aus.

    • Ausblick: Ein „kopfballstarker Sechser“ könnte das Anforderungsprofil sein, welches Basenach erfüllt. Allerdings wird die Konkurrenz mit Niehues und wohl auch einem Neuzugang bereitstehen.
    • TB-Note: Ohne Bewertung


    Fazit: Die Lautrer Defensive zeigte sich beinahe über die komplette Saison überaus sattelfest und diszipliniert. Gerade die Routiniers waren hier die Erfolgsgaranten. Topteams wie der HSV, Heidenheim oder Paderborn vermochten sich kaum sich Großchancen zu erspielen. Man könnte auch sagen: „Routine schlägt Geschwindigkeit“. Im morgigen zweiten Teil unserer ausführlichen Kaderanalyse blickt Armin auf die Offensivreihen: Von Ritter über Klement bis Boyd.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    //


    Du willst alle Neuigkeiten rund um den FCK einfach und direkt auf deinem Smartphone empfangen?

    - Whatsapp-Nutzer klicken hier: https://bit.ly/whatsapp_TB

    - Telegram-Nutzer klicken hier: https://t.me/treffpunktbetze

    - Treffpunkt Betze in der Google News-App: https://bit.ly/TB_google_news


    Diskussionsthema zum Artikel: Trotz schwacher Rückrunde: Eine richtig geile Saison!


    Trotz schwacher Rückrunde: Eine richtig geile Saison!

    Der FCK beendet eine sehr ordentliche Saison 2022/23 auf dem neunten Tabellenplatz. Das Saisonziel „Klassenerhalt“ war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Ein Fazit über eine Saison ohne Kopfschmerzen.


    Nach einer überragenden Hinrunde und einem gelungenen Rückrundenstart durften die Roten Teufel kurzzeitig an den Aufstiegsrängen schnuppern. Doch der Rest der Rückserie verlief für das Team von Trainer Dirk Schuster mehr als durchwachsen. Trotzdem wurde das Saisonziel „Klassenerhalt“ bereits mehrere Wochen vor Saisonende unter Dach und Fach gebracht. Was bleibt, ist eine völlig sorgenfreie Saison, dramatische Spiele auf dem Betzenberg, ein riesiger Zuschauerzuspruch und eine Mannschaft, mit der man sich jederzeit identifizieren konnte.

    Hannover als Sinnbild für die Hinrunde


    Der Saisonauftakt gegen Hannover 96 steht fast sinnbildlich für die gesamte Hinrunde. Mit großem Kampf und diszipliniertem Defensivspiel gewann der 1. FC Kaiserslautern durch ein Tor kurz vor Schluss etwas glücklich mit 2:1. Das sollte nun öfter passieren. Gegner, die die Lautrer unterschätzten oder ein Spiel vorzeitig abschrieben, wurden zum Teil bitter bestraft. Mit viel Kampfgeist und manchmal fast unverschämtem Glück drehten die Roten Teufel immer wieder Spiele und erzielten Last-Minute-Tore.


    Gäbe es einen Fußballgott, wären die Lautrer Auftritte in Fürth und Düsseldorf bereits in der ersten Halbzeit zu Gunsten des Gegners entschieden worden. Aber Fußball ist bekanntlich nicht immer gerecht, ein Spiel dauert (mindestens) 90 Minuten und Lautrer geben (meistens) niemals auf. Und so drehten die furios aufspielenden Roten Teufel beide Spiele, die ihre Gegner eigentlich nie verlieren durften. Irgendwann wurde das Ganze zur selbsterfüllenden Prophezeiung: Beim hoch favorisierten Tabellenführer HSV, der zuvor fünfmal in Folge gewonnen hatte, gab es eine rot-weiße Party. Selten war die Stimmung bei einem Auswärtsspiel so gut. Rund 10.000 FCK-Fans peitschten die Mannschaft auch nach dem Rückstand weiter nach vorne. Am Ende feierte die Mannschaft in der Kurve ein hochverdientes, wenn auch glückliches Unentschieden, das sich wie ein Sieg anfühlte. In der englischen Woche kurz vor der WM-Pause holten die Pfälzer in drei engen Spielen, die man durchaus hätte verlieren können, beachtliche neun Punkte. Irgendwie klappte in der Hinrunde fast alles.

    Die Comeback-Könige vom Betzenberg


    Es gab Zeiten, da konnte man nach einem Rückstand des FCK schon fast das Stadion verlassen, weil die Mannschaft weder spielerisch noch kämpferisch in der Lage schien, das Spiel noch zu drehen. In der vergangenen Saison waren Gegentore der Lautrer oft der Startschuss für grandiose Aufholjagden. In 23 Spielen geriet der FCK in Rückstand, verlor aber nicht einmal die Hälfte (3S, 9U, 11N) dieser Partien. Drei Spiele drehten die Männer in Rot sogar komplett. Nicht zu vergessen die Heimspiele gegen Magdeburg, Darmstadt und Heidenheim, die allesamt Unentschieden endeten. Gegen alle drei Gegner gelang es dem FCK, einen Zwei-Tore-Rückstand aufzuholen.


    Achtzehn Tore erzielte Kaiserslautern allein ab der 76. Spielminute - nur der HSV hat eine bessere Bilanz in der Schlussviertelstunde. Die Lautrer Torschützen in der Schlussphase waren meist erst kurz zuvor von Trainer Dirk Schuster eingewechselt worden: Überragende 17 Jokertore gelangen dem FCK, was mit großem Abstand den Ligabestwert darstellt.

    Schuster lässt Schuster-Fußball spielen


    Dirk Schuster und Pep Guardiola werden selten verwechselt, was nicht nur an der Frisur liegt. Der „klassische Schuster-Stil“, den der FCK in der vergangenen Saison zeigte, dürfte daher niemanden überrascht haben: Disziplinierter Defensivfußball mit schnellem Umschaltspiel war schon immer das Erfolgsgeheimnis des 55-jährigen Sachsen. Hohe Laufbereitschaft gepaart mit aggressivem Zweikampfverhalten zogen sich durch die gesamte Saison. Den Ballbesitz hingegen überließ man lieber dem Gegner. Auf diese Weise konnten sich vor allem die Topteams der Liga kaum Großchancen gegen die konzentrierte Lauterner Defensive erspielen. Schwieriger wurde es, wenn der FCK selbst in der Favoritenrolle war und auf Mannschaften traf, die ihrerseits wenig Interesse an Ballbesitz und Offensive zeigten. Gerade gegen Ende der Saison avancierte der 1. FCK immer mehr zum Robin Hood der 2. Liga, der den Aufstiegskandidaten die Punkte stahl, um sie den Kellerkindern der Liga zu schenken.


    //


    Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.


    2236-supporter-banner-960x168-png

    Der Star war die Mannschaft


    Wie schon im Vorjahr hatte der FCK auch in der Saison 2022/23 eine Mannschaft auf dem Platz, mit der sich das Publikum identifizieren konnte. Seien es die Lautrer Urgesteine Jean Zimmer und Hendrick Zuck, die Publikumslieblinge Terrence Boyd und Andreas Luthe oder die 'Aggressive Leaders' Boris Tomiak und Marlon Ritter. Es schien ein überragender Teamgeist in der Mannschaft zu herrschen, was man auch am Verhalten der Einwechselspieler oder Ersatzspieler wie Avdo Spahic oder Dominik Schad, die fast nie zum Einsatz kamen, beobachten konnte. Das Team und nicht der Einzelne stand in der abgelaufenen Saison immer im Vordergrund. Ohne diesen Teamgeist wäre so manche Aufholjagd sicherlich nicht möglich gewesen.

    Geerdet in der Rückrunde


    In der Rückrundentabelle belegt der 1. FC Kaiserlautern mit 16 Punkten den 15 Rang. Für einen Verein mit dem Ziel Klassenerhalt ist auch diese Platzierung vertretbar. Allerdings zeigt die „Punktekurve“ deutlich nach unten. Die Bilanz mit nur einem Sieg aus den letzten 12 Spielen wirkt fast schon erschreckend.


    Betrachtet man jedoch die Spiele als solche - und nicht nur die Ergebnisse - so fällt auf, dass der FCK kaum anders agierte als in der überaus erfolgreichen Hinrunde. Ein wesentlicher Unterschied war der Faktor Glück. Die Hinspiele gegen den KSC, Fortuna Düsseldorf, Arminia Bielefeld und Hansa Rostock wurden allesamt sehr glücklich gewonnen. Vergleicht man hier Hin- und Rückspiel, so muss man attestieren, dass die Lautrer gegen alle genannten Vereine im Rückspiel deutlich besser spielten als im Hinspiel. Dennoch gingen alle vier Rückspiele verloren, während hier in der Hinrunde mit 12 Punkten das Optimum erreicht wurde. Diese Beispiele relativieren sowohl die starke Hinrunde als auch die schwache Rückrunde.

    Kritik an Schuster


    Immer wenn der FCK nicht gewinnt, ist die Kritik (vor allem in den sozialen Medien) groß. War vor der Saison noch von „Demut“ und „Wunsch nach Kontinuität“ die Rede, so machten in der Rückrunde einige Unzufriedene den Trainer zum Sündenbock für die Niederlagen und forderten allen Ernstes seine Entlassung. Wohlgemerkt: Der erste Trainer seit der Saison 2010/11, der mit dem FCK das Saisonziel erreicht hat, der erste Trainer seit Kosta Runjaic (2014/15), der überhaupt eine komplette Saison auf dem Betzenberg wirken durfte, möge bitte wieder gehen! Soviel zum Thema „Demut & Kontinuität“.


    Schuster wurde vor allem vorgeworfen, zu defensiv und unattraktiv spielen zu lassen. Kosta Runjaic wurde kurz vor seiner Entlassung übrigens vorgeworfen, sein Ballbesitzfußball sei zu ineffektiv. Und jetzt auf einmal will man wieder Offensivfußball sehen? Das war mit dieser Mannschaft leider nicht möglich. Der einzige klassische Stürmer mit Zweitliga-Format im Kader war Terrence Boyd. Mit de Préville, Klement und Ritter standen nur drei technisch versierte Spieler zur Verfügung, sprintstarke Innenverteidiger waren schlichtweg nicht an Bord. Würde man mit diesem Kader Offensivfußball spielen, würde es Kontertore hageln. Für die abgelaufene Saison war der Kader ausreichend und das Ergebnis absolut zufriedenstellend. Wenn man als Verein den nächsten Schritt machen will, muss man dem Trainer in der nächsten Saison einfach mehr Qualität zur Verfügung stellen.


    Kleinere Kritikpunkte am Trainer lassen sich dennoch finden. So hat die Mannschaft zwar insgesamt hervorragend funktioniert, aber einzelne Spieler haben sich im Vergleich zur letzten Saison kaum weiterentwickelt. Auch beim Thema „Vertrauen in junge Spieler“ hat Dirk Schuster noch Potenzial. Aaron Basenach und Angelos Stavridis hätten sicherlich mehr Spielzeit verdient. Es muss auch hinterfragt werden, warum die Mannschaft so oft in Rückstand geriet.

    Fazit: Mission accomplished


    Eine Saison ohne Kopfschmerzen erleben, das Saisonziel vorzeitig erreicht - wann gab es das in Kaiserslautern zuletzt? Gedrehte Spiele, Tore in der Nachspielzeit - der Betze war endlich wieder ein unangenehmes Pflaster für Auswärtsmannschaften. Noch nie hatte der Verein in der 2. Bundesliga einen Zuschauerschnitt von 40.489, über 4.500 Auswärtsfans begleiteten im Durchschnitt die Roten Teufel - das wäre in der Bundesliga Platz sieben! Mit anderen Worten: Es war eine richtig geile Saison.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    //


    Du willst alle Neuigkeiten rund um den FCK einfach und direkt auf deinem Smartphone empfangen?

    - Whatsapp-Nutzer klicken hier: https://bit.ly/whatsapp_TB

    - Telegram-Nutzer klicken hier: https://t.me/treffpunktbetze

    - Treffpunkt Betze in der Google News-App: https://bit.ly/TB_google_news

    ALLGOVIA LUTRA


    Wie du schon richtig sagst, spielen die Topteams wie HH oder HDH offensiv einen richtig guten Ball, was aber auch -bei aller Defensivschwäche- für Magdeburg gilt. Andererseits haben die "Mauertruppen" wie Sandhausen und Braunschweig große Probleme das Spiel zu machen. Warum sollten wir denen den Gefallen tun und auf einmal offensiv auftreten?


    Natürlich redet Schuster (öffentlich) jeden Gegner stark, er ist ja nicht dumm. Intern wird er schon auch auf die Schwächen des Gegners hinweisen und die eigene Mannschaft starkmachen. Stell Dir mal vor er würde in der PK sagen : "Unser nächster Gegner ist hinten schwach besetzt, hat keinen torgefährlichen Spieler und ist auf den Flügeln viel zu langsam. Die hauen wir weg!"


    Der Gegner wäre anschließend hochmotiviert und was dann bei einem Unentschieden beim FCK-Anhang los wäre wissen wir wohl beide.

    ALLGOVIA LUTRA Ich muss Dir leider in mehreren Punkten widersprechen - ist aber keinesfalls persönlich gemeint. :bier:


    Meines Erachtens "bewertest" Du in erster Linie die Ergebnisse und nicht den Fußball, den Schuster spielen lässt.


    Schuster hat gegen Hamburg keinen Deut offensiver spielen lassen, als in Braunschweig. Wobei der HSV selber natürlich eine offensivere Grundausrichtung hat. Ohne Zimmers Ballgewinn nach HSV-Fehler vor Boyds Führungstreffer wäre es wahrscheinlich auch gegen Hamburg beim 0-0 geblieben.

    Hauptunterschiede zum BS-Spiel waren ein konsequenteres Zweikampfverhalten und ein besseres Passspiel der Mannschaft. Gegen Heidenheim sind wir übrigens genauso defensiv wie gegen HH und BS aufgetreten. "Betonfußball" wie du ihn nennst, spielt der FCK eigentlich fast immer, was letztlich das Erfolgsrezept einer phantastischen Lauterer Saison ist.


    Zolinski wegen eines Spiels als "Chancentod" zu bezeichnen, ist natürlich auch vollkommen übertrieben. Unfassbar, was über einen Spieler, der diese Saison so gut wie nie in der Startelf stand, wegen eines einzigen Spiels bzw. zwei Spielsituationen überall so abgelassen wird.


    Wieviele katastrophale Trainer hatten wir in den letzten Jahren am Betzenberg? Nun sollte man dem einzigen erfolgreichen FCK-Coach seit Marco Kurz, der noch dazu sein Saisonziel vorzeitig am erreicht hat, einfach ein wenig mehr Vertrauen schenken.