Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: "Und es hat boom gemacht"
Roundhouse-Kick: "Und es hat boom gemacht"
Unser etwas anderer Wochen-Rückblick. Alles über den Hashtag der Woche #humanrights und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war.
Da verschluckt sich der Krawall-Heinz aus München doch glatt an seinem Goldsteak: Ein ehemaliger Lautrer setzt sich für Menschenrechte ein und stellt gemeinsam mit seinem Club das „gute Geld aus Katar“ in Frage. Darüber hinaus rufen die Nordlichter sogar zu einem Boykott der WM 2022 im Wüstenstaat auf. Offenbar gibt es ihn noch, den Profifußballer mit Gewissen. Alles über den Hashtag der Woche #humanrights und was rund um den FCK in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochenrückblick.
1. Ruben, der Normanne: Einst hat er den FCK in Leverkusen sensationell ins Halbfinale des DFB-Pokals geschossen - heute setzt er sich gemeinsam mit seinen Mitspielern und den Vereinsvertretern von Tromsø IL für einen Boykott der Fußball-WM in Katar ein. Auf den ersten Blick erscheint das Ansinnen der Nordeuropäer logisch: Die Jahresdurchschnittstemperatur rund um das Alfheim-Stadion beträgt gerade einmal acht Grad, während bei der Weihnachts-WM in Katar mit rund 30 Grad zu rechnen ist. Aber man täuscht sich. Völlig untypisch für Protagonisten aus dem Bereich des Spitzenfußballs werden Ruben Jenssen und seine Verbündeten nicht von Eigeninteressen getrieben. Sie wollen darauf hinweisen, dass im Zusammenhang mit der strittigen WM-Vergabe auch Menschenrechte mit den Füßen getreten werden und darauf einwirken, dass die anhaltende Misshandlung unzähliger Gastarbeiter sanktioniert wird. Aber beispielsweise ein Herr Infantino oder eine Frau Samoura, immerhin eine ehemalige Diplomatin der Vereinten Nationen, ignorieren diese Bemühungen geflissentlich. Dass der ein oder andere Dollar hierbei eine große Rolle spielt, bleibt nur zu vermuten. Chapeau Ruben und viel Erfolg bei eurem Kampf!
Ruben Jenssen: Glücklich beim nördlichsten Erstligisten der Welt
2. Der beste Boris seit es Becker gab: Kampfname: Tormiak. Sternzeichen Jungfrau. Aber das tut hier eigentlich nichts zur Sache. Skills: Rigorose Zweikampfführung, Kopfballungeheuer, und neuerdings auch Tormaschine. Der 23-jährige Innenverteidiger räumt in der Defensive wirklich alles ab und wirkt dabei so cool und gelassen, als wäre er ein Routinier in seinem letzten Profijahr. Als gebürtiger Ruhrpottler weiß Tomiak nur all zu gut, was „harte Maloche“ bedeutet. „Da gibbet nix umsonst“. Seine Fußballschuhe schnürte er bereits auf Schalke, in Wattenscheid, Essen und zuletzt auch Düsseldorf, wo er sogar einen Zweitliga-Profivertrag dankend ablehnte, nur um zum FCK zu kommen. „Man hat einfach Bock gehabt, hier hinzukommen", sagt Tomiak mit heiserer Stimme, die er sich nach dem Derbysieg in Saarbrücken eingefangen hat. Und womit? Mit Recht!
Tomiak: "Hätte es mir nicht besser ausmalen können"
3. Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß: Einer der größten Philosophen, die je das FCK-Trikot tragen durften, feierte vergangenen Dienstag seinen 61. Geburtstag. Vom siegbringenden WM-Final-Elfmeter 1990 will er nicht mehr reden. Dazu hat er nach eigener Aussage schon etwa eine Million Mal Stellung bezogen. Deshalb lassen wir diesen Schuss für die Ewigkeit heute außen vor und gratulieren Andy Brehme ohne Schnörkeleien und mit einem kerzengeraden 150km/h-Dropkick nachträglich zum Geburtstag. Ob der 274-fache Spieler und ehemalige Coach der Roten Teufel - zu dessen Karriere übrigens ein Weltmeistertitel, drei WM-Teilnahmen, 86 Länderspiele mit insgesamt acht Toren, zwei deutsche und eine italienische Meisterschaft, ein DFB-Pokalsieg und ein Finalerfolg im Uefa-Cup gehören - ein lautstarkes Geburtstagsständchen von Uli Hoeneß bekam, ist nicht überliefert. Aber egal wie: Happy Birthday, Bum-bum-Andy.
Parodie: Andy Brehme und Uli Hoeness
4. Ich bin Dick, ja und? Zwar ist er ein paar Jährchen jünger als Andy Brehme, feierte Dienstag aber ebenfalls seinen Geburtstag. Florian Dick, für den der FCK der englischste Verein Deutschlands ist, wurde 37 Jahre alt. Bis auf ein kurzes Gastspiel in Bielefeld ist der gebürtige Badenser seit 2008 ein fester Bestandteil des FCK. Es ist naturgemäß kein leichter Schritt vom KSC nach Kaiserslautern, aber der Rechtsverteidiger ging ihn mit aller Konsequenz. "So eine schöne Grätsche an der Außenlinie kann auch etwas Magisches haben.", stellte "Dick-Dick-Dick" einst fest und avancierte durch sein unvergleichliches Kämpferherz, gepaart mit einem feinen Füßchen, recht schnell zum Publikumsliebling auf dem Betzenberg. Auch dir, lieber Flo, alles erdenklich Gute zum Ehrentag!
5. Soeren Oliver hat die Gruppe verlassen: Lange war es ruhig im Umfeld des 1. FC Kaiserslautern. Scheinbar zu lange. Soeren Oliver Voigt wird zum Ende des Monats sein Amt als Geschäftsführer der FCK Management GmbH niederlegen und den Verein verlassen. Die Trennung erfolgt in beiderseitigem Einvernehmen, so zumindest die offizielle Version. Mit vielen warmen Worten hat der Beiratsvorsitzende Markus Merk den scheidenden Geschäftsführer überschüttet und ihm für seine private und berufliche Zukunft alles Gute gewünscht. In der Hoffnung, dass Voigt nicht erneuten Machtkämpfen im Hintergrund zum Opfer fiel, wünschen wir ihm natürlich das Gleiche. Mit großem Engagement und Einsatz habe der 52-Jährige "ganz maßgeblich dazu beigetragen, dass wir im vergangenen Jahr den schweren Weg der Lizenzierung und der Insolvenz in Eigenverwaltung schnell, souverän und erfolgreich absolvieren und unseren FCK im Profifußball überhaupt erhalten konnten", so Merk. Grundsätzlich ist dem zunächst nichts hinzuzufügen außer: Vielen Dank für das Engagement!
Soeren Oliver Voigt ist nicht mehr Geschäftsführer
6. Gerry kann's nicht lassen: Der Tarzan hat ernst gemacht. Bereits im Vorfeld seiner Verabschiedung vom FCK sickerte durch, dass der ehemalige Schlussmann und Torwarttrainer beabsichtigt eine private Torhüterakademie zu eröffnen. Und nun ist es soweit. Die Gerry-Ehrmann-Torwartschule wird sich am 17. November 2021 erstmals präsentieren und im SOC-Sportpark am Warmfreibad beheimatet sein. Gerry will jungen Talenten vor allem "wichtige Werte" mitgeben. In der Hoffnung, dass er viele weitere potentielle Profitorhüter aus dem Hut zaubern kann, wünschen wir dem jungen Existenzgründer gutes Gelingen. Und wenn es bei den Jungs doch nicht klappen sollte, können sie immer noch auf eine Wrestler-Karriere umschulen. Tim Wiese hat es vorgemacht.
Gerry Ehrmann trainiert wieder Torleute
Quelle: Treffpunkt Betze