ZitatAlles anzeigenU19 des FCK schafft den Sprung in die Bundesliga und fällt auseinander – Für einige Spieler das letzte Spiel im FCK-Trikot
Die U19 des 1. FC Kaiserslautern hat ihre sensationelle Saison am Samstag mit dem Wiederaufstieg in die A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest bei Kickers Offenbach gekrönt. Am Ende überwogen aber eher Erleichterung und Trauer statt grenzenloser Jubel.
Das Triumphgeschrei über den erreichten Wiederaufstieg fiel bei den Roten Teufeln am Wochenende nach dem Abpfiff eher verhalten aus. Trainer Gunther Metz musste seine jungen Kicker sogar beim Siegerfoto zum Jubeln animieren. Man spürte einfach deutlich, dass die vergangenen Wochen den Talenten alles abverlangt hatten und sie nun erleichtert waren, für ein paar Wochen die Fußballschuhe im Schrank verschwinden lassen zu können.
Auch überwog nach Spielende die Trauer über den Endpunkt einer Mannschaft, die in den vergangenen Monaten immer mehr und mehr zu einem großen Kollektiv zusammengewachsen war und nicht nur auf dem Platz viele Stunden miteinander verbrachte. Für viele war es das letzte Spiel im Nachwuchsbereich. Für andere sogar das letzte Spiel im FCK-Trikot.
„Es war ein schönes Jahr mit den Jungs. Wir haben unglaublich viel erreicht. Das Ziel war es, aufzusteigen. Zudem haben wir den Verbandspokal geholt und standen im DFB-Pokal-Finale“, blickte Lauterns Top-Torschütze Halil Hajtic auf die vielen großen Momente der letzten Zeit zurück. „Wir sind nicht eine Mannschaft, sondern eine kleine Familie. Es ist daher so traurig, dass wir uns jetzt trennen müssen“, hatte er Verständnis für die Tränen, die einigen seiner Weggefährten in den Augen standen.
„Es war eine brutal lange Saison. Das war heute noch einmal ganz schwer. Nach einem 6:1 sind die Gedanken einfach ganz andere. Da kannst du machen was du willst, trotzdem fehlt ein bisschen was. Dann kommst du hier her, schläfst einen Tiefschlaf und bekommst das 1:0 nach ein paar Sekunden. Das ist aber mehr als menschlich“, zeigte Gunther Metz einmal mehr Feingefühl. „Heute hat man gemerkt, wie lange die Saison war. Die anderen sind seit drei Wochen im Urlaub und wir mussten immer noch die Spannung hochhalten.“
„ Als wir gleich in der ersten Minute das Gegentor kassierten, ließ das bei dem einen oder anderen Zweifel aufkommen. So sind wir dann in den ersten 20 Minuten nicht richtig ins Spiel gekommen. Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, so wie in den letzten Minuten der Partie über 90 Minuten zu agieren“, bestätigte sein Kapitän, Michael Schindele, und war ebenso sichtlich erleichtert, mit dem 1:1 noch ein „versöhnliches Ende“ erzielt zu haben.
„Das Spiel war heute schwierig. Vielleicht war es auch einfach Kopfsache. Zum Abschluss dann noch ein Tor zu schießen und damit die Partie zu retten, war eine schöne Sache“, freute sich hingegen Außenverteidiger Samuel Geiler über seinen Treffer zwei Minuten vor dem Ende der Partie riesig. Auch Manfred Osei-Kwadwo war froh darüber, dass Geiler nach dem Eckstoß den Kickers Torhüter auf dem falschen Fuß erwischte: „Das war heute nicht unser bestes Spiel. Letztendlich zählt aber nur der Aufstieg.“
„Wir hatten uns heute so viel vorgenommen und dann läuft das Spiel so katastrophal. Da wird die Freude wohl erst unter der Dusche oder im Bus kommen“, erklärte Geiler kurz zuvor noch die minutenlange Stille nach dem Schlusspfiff auf dem Platz.
Am Abend ließen es sich die jungen Kicker aber nicht nehmen, die Diskotheken in Kaiserslautern unsicher zumachen und auf die vielen Erfolge mit allen Kameraden anzustoßen, ehe heute Abend mit dem Abschlussgrillen im Sportpark Rote Teufel ein endgültiger Schlussstrich unter die Saison gesetzt wird. (fns
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung