ZitatMein Kollege Reinhard Rehberg ist ein Bär von einem Mann, ein wahrer Hüne unter den Sportjournalisten. Einer der austeilen kann, aber auch über große Nehmerqualität verfügt. Und der in kritischen Momenten stets zu besonnenen Reaktionen fähig ist.
Wie sonst hätte er nach seiner Analyse der FCK-Finanzsituation am Mittwoch voriger Woche die zahlreichen Schmähungen und die in Aussicht gestellte Prügel beim nächsten Betreten Pfälzer Bodens so ruhig über sich ergehen lassen, ohne ad hoc Urlaub für den 20. Spieltag einzureichen? Gut, vielleicht hatte das auch damit zu tun, dass der Kollege Armin Franz den ein oder anderen wutentbrannten Zeitgenossen souverän am Telefon abwimmelte ("Wie, wollen Sie uns drohen? Wir können das gerne Auge in Auge klären").
Am Freitagabend allerdings musste der Kollege Rehberg die Erfahrung machen, dass der lange Rache-Arm des Stefan Kuntz offenbar bis Mainz reicht. Dass der einst als Ordnungshüter tätige Vorstandsvorsitzende des 1.FC Kaiserslautern zwar kein Geld, dafür aber Beziehungen hat. Oder warum sonst stürmte ein Trupp uniformierter Einsatzkräfte um die 70. Minute der Partie zwischen Mainz 05 und dem 1.FC Nürnberg herum den Presseraum am Bruchweg und teilte dem zu dieser Zeit einzigen dort arbeitenden Journalisten - rr - mit: "Einsatzbesprechung. Bitte verlassen Sie den Raum." Sanfte Einwände, er müsse arbeiten, und die Zeit dränge, hatten lediglich eine Konkretisierung der Aufforderung zur Folge: "...sofort...". Den Gedanken, es könne sich a) um eine Einschränkung des Grundrechts auf Pressefreiheit oder b) um ein Komplott handeln, sprach der Kollege nicht aus. Erst recht nicht, als zwei der Beamten sich rechts und links von ihm postierten, um die Dringlichkeit der Angelegenheit zu untermauern.
Quelle : http://Rhein - Zeitung