Vor Länderspiel: NPD plant Versammlung

  • wenn es ein klares Nazitum wäre dann wäre es schon verboten. So einfach wie sich der ein oder andere das macht ist es nicht.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Die Vorgehensweise die ich fordere hat nun wirklich nichts mit der menschenverachtenden Vorgehensweise dieser braunen Suppe zu tun. Ein Parteiverbot einer radikalen Partei die Anti Demokratisch, ja Anti Menschlich ist ist meines Erachtens so demokratisch wie es nur sein kann. Wie gesagt, das Recht auf freie Meinungsäußerung gilt nicht uneingeschränkt - de fakto nicht mehr wenn ich meine Mitmenschen damit behellige. Was hier ja der Fall ist.

    Eine Partei zu verbieten hat rein garnichts mit Demokratie zu tun, solange sie sich im Rahmen der Verfassung bewegt. Jeder darf seine freie Meinung äußern, aber wie du schon sagst darf die eigene Freiheit nicht die Freiheit anderer Menschen einschränken. Ich muss sagen, dass ich mich als "Halb-Deutscher" nicht eingeschränkt fühle, solange das tatsächlich nur Meinungen bleiben. Und nicht aus jeder Meinung wird eine radikale Bewegung. In einer Demokratie muss jede Meinung erlaubt sein, sonst ist es keine Demokratie mehr. Ob man diese Meinungen mag oder nicht spielt dabei keine Rolle. Und wie schon gesagt darf sie eben nicht gegen die Verfassung verstoßen. Da ist die NPD zwar hart an der Grenze, aber eben noch im Rahmen. Ich würde ein Parteiverbot gegen die NPD kritisch sehen, nicht weil ich irgendwas für diese Partei übrig habe, sondern weil es nicht den Grundsätzen der Demokratie entspricht.


    Man muss bei aller Demokratie auch einfach mal sehen, dass die eigene Meinung nicht über allen andern steht. Wenn man andere Meinungen unterdrückt, dann tut man genau das, was die auch mit uns tun würden und das ist mit Sicherheit nicht demokratisch.

  • RedShark


    Diese Weichspülmentalität ist aber doch genau das, was den Rechtsstaat auszeichnet. Viele unterschiedliche Interessengruppen sind in der Lage ihre Meinung zu äussern und Lösungen müssen über einen Konsenz gefunden werden. Von mir aus lass ich noch das Argument gelten, das es ein grosser bürokratischer Aufwand ist und dadurch mit Sicherheit auch wichtige Entscheidungen nicht so schnell beschlossen werden können, wie man sich das wünschen würde, aber das is ein anderes Problem. Ich versteh auch sehr gut deine Abneigung gegen solche Gruppen, die ich auch voll und ganz teile. Trotzdem ist es gut zu sehn, das so viele Leute hier gegen deine Meinung protestieren. Das is in meinen Augen der Teil der Demokratie und das Erbe unserer Vergangenheit, den jeder persönlich zu tragen hat. Denn genau dieser fehlende (mögliche) Protest gegen bestimmte Vorgehensweisen, die deinen Gedankengängen sehr ähneln, hat zum Tod von zig Millionen Menschen geführt und zu einem ideologisch verblendeten Rassenhass. Deine Sichtweise mag von der grundlegenden Einstellung löblich sein, da stimmen dir ja auch alle zu, die protestieren. Keiner davon mag dieses Pack mehr wie du. Aber eine Randgruppe aufgrund ihrer Ansichten auszugrenzen und strafrechtlich zu verfolgen, würde Tür und Tor öffnen, alle Randgruppen auszugrenzen. Genau diese ständige Opposition soll doch verhindern, das wir erneut in eine Diktatur abrutschen. Bisher hats recht gut funktioniert, auch wenn Opposition oftmals nicht anhand von konstruktiven Argumenten, sondern über das Waschen dreckiger Wäsche der Gegenseite ausgetragen wird. Auch ein anderes Thema. Wie auch immer. Solang diese Personen sich in verfassungsrechtlichen Grenzen bewegen, find ich sie sogar förderlich, denn ihr lächerliches Auftreten sorgen doch weiterhin prima dafür, das ein Grossteil der Bevölkerung Antiphatie gegen solche Gruppen hegt. So sind sie ein Mahnmal für das gewesene und sorgen dafür das die Erinnerung nicht zu sehr verblasst, was viel schlimmer wäre.


    Klar, wir sind unangenehm berührt, weil wir mit etwas Unrühmlichen immer wieder konfrontiert werden. Und das in Zeiten, wo die Welt zu Gast bei Freunden ist. Aber man kann unsre Vergangenheit nicht totschweigen. Die Menschen, die (nicht nur in Deutschland) verschleppt und gefoltert wurden, waren sicher auch unangenehm berührt, wenn ichs ma so milde ausdrücken darf. Seit Ende des Krieges wurde schon versucht, zu verdrängen. Niemand hats gewusst im Nachhinein, was in den Jahren 33-45 passiert ist. Liest man Briefe aus dieser Zeit, stellt man schnell fest, das auf der Strasse von Kindern so Aussagen kamen in der Art wie "Wenn net brav bist, kommt der Gaswagen" oder so ähnlich. Ein gutes Beispiel dafür is der Brief eines Geistlichen aus Bitburg, der sich in einem Brief an die Reichsregierung wendet, da er dies bedenklich findet. (Ich suchs jetzt net raus zum zitieren, kann man in den Prozeßakten des Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozesses finden). Genauso die Diskussion in Verbindung damit, die sich drum dreht, ob man einem Volk eine Kollektivschuld auferlegen kann. Genauso die Versuche selbst nach dem Krieg den Bombenterror der Briten genauso als menschenverachtend hinzustellen, um die eigenen Taten zu relativieren. Sicher ist auch der Bombenterror der Briten mindestens kritikwürdig, aber dies kann nie als Rechtfertigung dienen. An all das erinnern mich diese fehlgeleiteten Spinner und deswegen haben auch sie ihren "wichtigen" Platz in unserer Demokratie.


    Ansonsten sollte man vielleicht einen Blick auf das Reichsermächtigungsgesetz vom 24.3.33 werfen, mit dem die "Weimarer Demokratie" durch den Rechtsstaat ausgehebelt wurde, um genau gegen solche Gruppen härter vorgehen zu können. Schliesslich hats ja gebrannt im Reichstag. Ma dahingestellt, wer da mit Pyro net umgehn konnte / wollte. Ich hab echt nix gegen dich, shark, aber ich wär äusserst besorgt um unsere Demokratie, wenn deine Ansicht zuviel Zulauf erfahren würde. Du versuchst eine möglichst einfache und konkrete Lösung für das Problem des Rechtsextremismus anzubieten. Sozusagen Nägel mit Köpfen machen. Aber eine solche Thematik ist einfach zu komplex, um dem so einfach Herr werden zu können.

    2 Mal editiert, zuletzt von tja-heinz ()

  • tja-heinz


    Kann ich ja alles nachvollziehen. Danke übrigens das du so einen gut formulierten und informativen Text geschrieben hast, das du dir die Mühe gemacht hast finde ich toll.


    Naja ich war halt auch schon in Dachau und Bautzen und weiss nicht nur daher wie krank das alles damals war. Ich kann halt nicht verstehen das es immer noch Leute gibt die sowas net radikal ablehnen. Die Deutschen sind ein bequemes Volk und unter anderem deshalb hat der ganze Kram mit Adolf Hitler hier auch so gut funktioniert.


    Ich weiss nicht was an unserer Demokratie verloren sein soll wenn man sowas wie die NPD einfach dicht macht. Die dürften ihre Demos wenns denn sein muss meinetwegen an nem einsamen Waldstück veranstalten, umringt von 2000 bewaffneten Polizisten. Damit sie ja keiner stört bei der Kundgebung ihrer frohen Botschaft. Aber kostet die zahlende Bevölkerung ja auch wieder Steuergelder.


    Klar muss man sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen. Aber das Schuldbewusstsein und Verbeugen vor den Opfern muss ein Ende haben! Denn wir sind nicht dafür verantwortlich was damals passiert ist. Verstehe mich nicht falsch. Du weisst wie ich über den braunen Mob denke. Aber ich möchte auch sagen dürfen das ich stolz auf mein Heimatland bin ohne das ich das große ABER dahinter hänge. Da sind andere Staaten genauso schlimm oder gar schlimmer behaftet wie wir. Aber wir können einem Volk das in einer vollkommen anderen Generation lebt und eine ganz andere Meinung hat das nicht ewig anhängen. Mit uns Deutschen wird das gern getan. Was ich im übrigen ganz furchtbar finde. Ich bin ganz anders eingestellt wie die Menschen die damals dem dritten Reich folgten.


    Ich muss mich weder bei den Opfern entschuldigen noch dafür schämen was von 1933 bis 45 war. Ich tue es auch nicht. Denn ich war damals noch lange nicht geboren. Und ich ziehe mir diesen Mantel nicht an.


    Stolz bin ich auf den Teil der Geschichte Deutschlands natürlich nicht. Ich muss ihn so hinnehmen. Aber wie gesagt. Ich identifiziere mich in keinster Weise damit.

    Einmal editiert, zuletzt von RedShark ()

  • Geh ich mit dir grossteils konform. Ich find auch net wirklich, das man sich heute dafür schämen sollte. Ich bin auch für einen selbstbewussten Umgang mit dem Thema, da auch die Voraussetzungen heut ja ganz andere sind und man das gar nicht vergleichen kann. Ich denk man kann Deutschland auch net nur auf diese Zeit reduzieren und es sind auch einige Dinge passiert, auf die man durchaus (national-)stolz sein kann. Ich denk man sollte nen guten Mittelweg wählen zwischen nicht verbeugen und nicht verdrängen. Ich denk halt einfach nur, auf nem Waldstück abgeschirmt, geht Richtung Verdrängung und ich seh halt den Teil der rechtsextremen Szene, der im Untergrund operiert gefährlicher an wie diejenigen, die für Wahlplakate verantwortlich sind, bei denen man das Gefühl hat, als hätten sie nen Grundschüler überredet ihn was draufzuschreiben. Und nein, ich hab nix gegen die Randgruppe der Grundschüler jetzt ;)

  • Es ist so schlimm das diese braune Sch**** aus den Gullideckeln kommt


    Jetzt haben wir endlich mal wieder eijn Länderspiel und dann passiert das.


    ich habe die Tage in den Nachrichten gesehen, dass Jogi Löw sich noch freute und das Lauterer Publikum erwartet Action. Und jetzt kommen diese braunen Dreikantköpfe aus dem Untergrund hervor

    Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind. Es gibt so viele denen das Leben ganz leise viel besser gelingt.
    ...
    Die schützt kein Programm. Die sind Melodie. So aufrecht zu gehen lerne ich nie

  • Also als erstes mal möchte ich sagen, dass ich die NPD genauso scheiße finde wie ihr,
    aber wenn jetzt die Linke sowas machen würde, wäre die Aufregung bei weitem nicht so groß.
    Wenn ich wieder seh welche Ergebnisse sie in Sachsen Anhalt erziehlt hat :rofl: :rofl: :thumbdown:
    Diese beiden Parteien sollten einfach verboten werden. :jubel:


    Für mich ein ganz wichtiger Post. Was die SED seinerzeit veranstaltet hat war nur wenig besser als der NPD Horror. Die Leute die diese Zeiten nicht miterlebt haben, da sie noch nicht auf der Welt oder den Windeln nicht entsprungen waren können das meist nur bedingt nachvollziehen, das zeigen die Wahlergebnisse deutlich.
    Wer vor 1990 durch die "Zone" Richtung Berlin gefahren ist weiss wie glücklich er sich schätzen kann im westlichen Teil Deutschlands zu leben. Ein Grenzer mit durchgeladener Waffe vor dir steht während der andere einfach deinen kompletten Koffer durchwühlt, freche indiskrete Fragen stellt...
    Die Linke gehört als unmittelbare Nachfolgepartei der SED in jedem Fall verboten. Wer Leute in seinen Reihen hat die bis heute die Morde an der deutsch deutschen Grenze leugnen, decken oder zum Beispiel schützend die Hand über ehemalige Stasi Spitzel halten, stellt sich weit außerhalb jeder demokratischen und rechtsstaatlichen Ordnung.
    Nur Mal so by the way. Da wurden Frauen die in den Westen flüchten wollten die Kinder weggenommen und zur Zwangsadoption freigegeben oder Leute einfach Mal ein paar Jahre weggesperrt die nicht mehr in der DDR bleiben wollten...


    Da ist rein gar nichts besser als bei dem rechten Pack. Diese Seite der Geschichte sollte man ebenfalls niemals vergessen! Tut man aber in Deutschland ganz fleissig das zeigen die Wahlergebnisse. Eine schnucklige, kleine Demo der Linken hätte hier sicher nicht einen einzigen Post ausgelöst....das halte ich für genau so schlimm

    Marcel Reif: "Im Fußball ist es, zumindest bei mir, anders als in der Liebe: Man verliebt sich einmal - und diese Liebe hält. Um wen ich weine? Um den Verein meiner Kindheit, meiner Jugend, meines Lebens, um den 1. FC Kaiserslautern."

    Einmal editiert, zuletzt von Der Kämpfer ()

  • Ich wüsste auch nicht in welchem Bezug die Linke eine Demo gegen das Länderspiel machen sollte. Bei der NPD war es der Rassismus. Welchen Grund hätte die Linke eine Demo direkt vor einem Länderspiel zu machen und, wie gesagt, mit welchem passenden Motiv? ?(