@ walz
Um mal Deinen letzten Satz zuerst aufzugreifen. Ich weiß - und das betonstDu ja bei jeder Gelegenheit - das Du kritisches Beleuchten der Entscheidung unserer Führung kategorisch ablehnst, sie haben immer recht und die bösen, bösen Kritiker haben grundsätzlich keine Ahnung. Das ist natürlich auch ne Sichtweise, ne einseitige halt. Ich glaube jedem (ichkorregiere mich, fast jedem) hier, der sich die Mühe macht zu posten und sich zu engagieren liegt der FCK am Herzen und genauso wie hier von all den hier hochmoralischen "entrüsteten Lautsprechern" eine wertschätzendere Wortwahl/Umgang mit den Spielern gefordert wird, genauso kann man auf der anderen Seite einen wertschätzenderen Umgang mit der "Fraktion, die es nie kapiert" erwarten dürfen.
traveller,
wenn Du Dir nicht die Mühe machst, meine Beiträge zu lesen, solltest Du daraus nicht grundsätzliche Einstellungen von mir abzuleiten versuchen.
Keinesfalls lehne ich das kritische Beleuchten der Entscheidungen unserer Führung ab und schon gar nicht kategorisch.
Ich wünsche mir eine sachliche und faire Bewertung und die setzt ein paar Grundlagen voraus: die Bereitschaft zum Nachdenken und vor allem das Wissen darum, dass es keinen Sinn macht, den Druck auf Menschen zu erhöhen, wenn diese bereits am Boden liegen. Und vor allem wer sich - trotz hundertfacher Beweise, nicht zuletzt bei der EM - weigert, diese Binsenweisheit der menschlichen Psychologie zu akzeptieren, bloß weil es so schön ist, seinem Frust freien Lauf zu lassen, dem spreche ich ab, dass ihm der FCK ernsthaft am Herzen liegt. Wie erklärt Ihr Euch die Leistung der Holländer oder der Engländer beim Elfmeterschießen? Mit der mangelnden Qualität der Spieler?
Die meisten hier sind volljährig und wer dem FCK durch sein Verhalten vorsätzlich Schaden zufügt, der ist für mich kein Fan.
Spieler fertig zu machen ist nun mal aus meiner Sicht vereinsschädigend. Und wer das trotzdem tut, gehört für mich zur Fraktion, die es nie kapiert.
Das hat nichts mit sachlicher Kritik zu tun. Es ist halt eine Riesenunterschied ob man sagt, dass die Leistungen von Sukuta letzte Saison enttäuschend waren (was ich natürlich auch so bewerte) oder ob man ihn auspfeift und ihm die Fähigkeit Fußball zu spielen abspricht.
Und wenn man sich die Mühe macht, über die zurückliegende Saison ernsthaft nachzudenken, dann sollte man zu dem Schluss kommen, dass es sicherlich nicht die Transferpolitik allein war, die für unseren Abstieg verantwortlich war, denn die war aus meiner Sicht, nicht so viel schlechter, als die der Saison davor (für die SK gefeiert wurde).
Mich bewegt z.B. die Frage, warum die Kommunikation zwischen Verein und und vielen Spielern letzte Saison ganz offensichtlich ernsthafte Probleme aufwies. Wieso man diese Probleme solange hat laufen lassen und gewartet hat, bis das ganze Selbstvertrauen dahin war und dann nichts mehr ging. Ob Amri, Sippel, Vermouth, Rodnei, Shechter, Micanski, Tiffert, Amedick, Knaller, Petsos und viele, viele mehr - da gab es extrem viel Klärungsbedarf und ich frage mich, warum SK und MK hier entweder nicht eingegriffen haben oder keinen Erfolg damit hatten. Waren Sie vom Erfolg geblendet, mit anderen, vielleicht privaten Dingen beschäftigt oder haben Sie zu lange gemeint, dass ein Eingreifen nicht nötig sei?
Die Beantwortung dieser Frage halte ich auch für viel wesentlicher bei der Bewertung, ob wir nächstes Jahr eine gute Saison spielen.
Mit dem Holzhammer auf die Transferpolitik einzuschlagen, die positiven Dingen mies zu machen, nach einfachen Lösungen zu suchen oder sich nur auszukotzen halte ich für falsch und schädlich.
Und bei der Suche nach den internen Konsequenzen können wir Fans - auch wenn man das nicht so gerne hört - nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die Fehleranalyse muss vor allem intern durchgeführt werden, hinter verschlossenen Türen muss man schonungslos analysieren, nach außen muss man zusammenstehen. Denn nur wenn der FCK alle Kräfte bündelt, können wir erfolgreich sein.