Es geht für mich hier einfach nicht mehr nur noch um Hopp. Es hat für mich den Anschein, als will man hier den Fußball grundlegend ändern.
Früher war es Gang und Gebe, dass es Beleidigungen gab. Fußball war ein rauher Sport. Besonders die alte Nordtribüne war gefürchtet, da dort Spieler als mit Regenschirmen attakiert wurden. Es gab ziemlich viele Beleidigungen gegenüber Spielern. Mathäus, Gaudino, Illgner und nicht zuletzt Uli Honeß. Alle mussten sich was anhören. Auch Möller kann davon ein Lied singen. Und was war? Keiner hat sich irgendwie aufgeregt. Keiner hat sich beim DFB beschwert. Und nun: Seitdem Hoppenheim in der Liga spielt, möchten die auf einmal alles ändern. Ist ja auch klar warum. Die haben halt net so die Fanszene wie wir sie kennen. Ihre Anhängerschaft besteht aus Kunden. Die könnten sich ja durch so etwas gestört fühlen. Daher das Vorgehen dagegen.
Ich hab leider mehr und mehr das Gefühl, dass der Fußball das verliert, was ihn mal ausgemacht hat und mehr und mehr zu einem Familienevent verkommt...
Jaja, früher war alles besser... Am besten wir versammeln uns wieder in unseren Fellumhängen ums Lagerfeuer, wenn wir eine Frau haben wollen, braten wir ihr eins mit der Keule über und wenn wir hunger haben gehen wir ein Mammut jagen. Die guten alten Zeiten.
Ich kann diese differenzierung in Kunden, Eventfans und richtigen Fans überhaupt nicht verstehen. Da bezahlen Leute Geld um sich von Leuten die Sport betreiben unterhalten zu lassen und fiebern dabei mit einem Team. Für mich sind das alles Fans. Es ist nicht wichtig, wieviel man vom Fussball versteht oder wieviele Gesänge man kann oder wielange man ununterbrochen rumhüpfen kann. Solange man zum FCK hält ist man FCK-Fan. Und selbst wenn meine Freundin nichtmal wissen würde, was Abseits ist (in Wahrheit weiss sie mehr über Fussball als ich), würde ich sie trotzdem mit ins Stadion nehmen, damit wir uns gemeinsam an dem Event erfreuen können, welches uns geboten wird. Was ist denn so schlimm an der Entwicklung, dass mittlerweile Frauen und Kinder mit ins Stadion gehen? Und was ist schlimm an der Entwicklung, dass der Fussball mittlerweile soviel öffentliche Präsens hat, dass man sich im Stadion nichtmehr benehmen kann wie ne Sau? Wenn man sich benehmen will wie ne Sau, dann soll man sich mMn nen anderen Ort suchen, der nicht so omnipräsent ist wie Bundesligafussball und wo nicht soviele Kinder zuschauen, denen man ein schlechtes Beispiel liefert. Findet euch damit ab, der Fussball ist nichtmehr die reine Männerdomäne, die Zeiten haben sich geändert und das ist auch gut so.
Und man kann Hoffenheim sehen wie man will, aber so ein Spruch geht einfach zu weit und rückt den Verein in schlechtes Licht. Dass sich die Vereinsführung aus Imagegründen davon Distanzieren muss ist völlig verständlich. Und wie ein Fritz Walter soeinen Spruch gefunden hätte sollte jedem klar sein.
Übrigens war da nicht auchmal ein Dorfverein, den Fritz Walter fast in die Bundesliga geführt hatte? Wie hättet ihr es gefunden wenn dann gegnerische Fans ihm den Tod gewünscht hätten? Sicherlich ist Hopp nicht mit ihm zu vergleichen, aber der ganze Frust gegen ihn richtet sich doch nur dagegen, dass er seinen Dorfverein mit seinem Geld und seiner Energie nach oben pusht und nicht den FCK.