Babak Rafati: Selbstmordversuch

  • Gründe für so einen Hilferuf sind zunächst immer privat. Wenner zu gegebenem Zeitpunkt öffentlich werden will damit anderen vielleicht geholfen werden kann, dann wird es seine Entscheidung sein. Nur weil er bekannt ist hat er trotzdem das Recht ein Leben zu führen dass nicht auf Seite 1 aller Zeitungen und über 3 und mehr Seiten aller möglichen Foren diskutiert und zerpfückt wird.


    Das sehe ich aber differenzierter.


    Wenn ein Schiedsrichter diesen Zeitpunkt unmittelbar vor einem Spiel wählt und die Zuschauer wieder nach Hause gehen müssen, liegt zunächst nahe, dass ein Zusammenhang zwischen beruflicher Tätigkeit und Tatentschluss liegt.


    Nicht umsonst kochen die Medien jetzt wieder das Thema vom harten Fußball und Druck auf die Schiedsrichter hoch.


    Ich bin bestimmt nicht der Einzige, der gerne und berechtigt wissen möchte, ob die bekannte berufliche Situation des Herrn Rafati diese Auswirkungen hatte und ob ich damit einem passiven Hobby nachgehe, das seine Darsteller zunehmend in Depressionen und Selbstmord treibt.


    Aufgrund der Wahl des Zeitpunktes sehe ich ein berechtigtes Interesse der Öffentlichkeit, in der er steht, dass möglichst bald klargestellt wird, ob es etwas damit zu tun hat.


    Daher waren mir die Wasserstandsmeldungen wichtig, natürlich auch aus Anteilnahme.


    Nachdem das Wort von privaten Gründen in der Welt ist, bin ich erstmal in dieser Hinsicht beruhigt.
    Jetzt interessiert mich nicht mehr, welche das waren.
    Aber sobald es doch auf den Fußball zurück zu führen sein soll, interessiert das doch, siehe das Medieninteresse und die Fragen ob etwas geändert werden soll.
    Ob sich z.B. ein Herr Tuchel an der Seitenlinie und in seinen Kommentaren künftig etwas bedeckter halten soll ...

    Gruß
    nobe

  • Das hier sollte sich eigentlich jeder mal zu Herzen nehmen, nicht nur die Medien ...


    Um Nachahmungstaten (den sogenannten "Werther-Effekt") möglichst gering zu halten, empfehlen Psychologen den Medien, bei der Berichterstattung über Suizide Folgendes zu beachten:


    • Sie sollten jede Bewertung von Suiziden als heroisch, romantisch oder tragisch vermeiden, um möglichen Nachahmern keine post-mortalen Gratifikationen in Form von Anerkennung, Verehrung oder Mitleid in Aussicht zu stellen.
    • Sie sollten weder den Namen der Suizidenten noch sein Alter und sein Geschlecht angeben, um eine Zielgruppen-Identifizierung auszuschließen.
    • Sie sollten die Suizidmethode und – besonders bei spektakulären Fällen – den Ort des Suizides nicht erwähnen, um die konkrete Imitation unmöglich zu machen.
    • Sie sollten vor allem keine Informationen über die Motivation, die äußeren und inneren Ursachen des Suizides andeuten, um so jede Identifikations-Möglichkeit und Motivations-Brücke mit den entsprechenden Lebensumständen und Problemen des Suizidenten vermeiden.


    Mehr sollte man also dazu nicht zu sagen haben ..

  • Das ist dann das Ideale. Im übrigen hat sich die Süddeutsche dazu entschlossen so zu handeln. So ziemlich das einzige Blatt.


    Interessanter Link dazu:

    http://www.bildblog.de/35089/von-der-dramatik-ueberfordert/


    Ist aber dann eh alles eine Farce, wenn sich der Zwanziger hinsetzt und beginnt sein Statement damit, dass er nicht viel sagen möchte, um dann danach alles in allen Einzelheiten zu schildern...... :autsch:

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht


  • Ist aber dann eh alles eine Farce, wenn sich der Zwanziger hinsetzt und beginnt sein Statement damit, dass er nicht viel sagen möchte, um dann danach alles in allen Einzelheiten zu schildern...... :autsch:


    Daran hab ich auch zuerst gedacht, als ich den vorausgegangenen Beitrag von Grizzly gelesen hab.


    Mit ein bisschen Besonnenheit hätte man auch über einen Unfall berichten können, den die anderen Schiris mitbekommen haben (daher nicht imstande waren, das Spiel ersatzweise zu leiten) und ansonsten erstmal kein Kommentar.
    Das hätte durchaus einer hinreichenden Wahrheit entsprochen.

    Gruß
    nobe

  • Das wäre auch völlig ausreichend gewesen. Später hat man dann ja den Vater "ausgequetscht".

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • Da er in der Öffentlichkeit steht, muss er damit leben.


    Das ist leider die gängige Meinung einer mittlerweile sensationsgeilen Masse. Ich hab dazu was anderes gelernt. "Die Würde des Menschen ist unantastbar.", dieser Satz steht ganz am Anfang eines kleinen Büchleins und gilt auch für Menschen in der Öffentlichkeit. Dieses besagte Büchlein unterscheidet nämlich nicht nach Öffentlichkeit oder nichtöffentlichkeit in der ein Mensch steht.


    Ist aber dann eh alles eine Farce, wenn sich der Zwanziger hinsetzt und beginnt sein Statement damit, dass er nicht viel sagen möchte, um dann danach alles in allen Einzelheiten zu schildern...... :autsch:


    Dieser Präsident hat in meinen Augen am Samstag einmal mehr gezeigt dass er der falsche Mann in diesem Amt ist.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Also mein lieber Maggo: duldest du auch die Meinung anderer?? Personen die im öffentlichen Leben stehen, stehen nun mal im Fokus der Presse etc..


    Das hat ganz und gar nichts damit zu tun, ob eine andere Meinung geduldet wird oder nicht! Vielmehr hat das etwas mit Anstand zu tun, der Vielen mittlerweile abhanden gekommen zu scheint!




    Aber - und jetzt kannst Du Dich auch ganz persönlich angesprochen fühlen - es gibt Menschen, die zu allem ihren Senf meinen dazu geben zu müssen! Landläufig haben diese Menschen sehr schnell das Sticma, als Schwätzer abqualifiziert zu werden.


    Wie viele "Beiträge" hast Du in den letzten 2 Tagen geschrieben? 100 oder waren es 120?

    Einmal editiert, zuletzt von NRW_Teufel ()

  • ICh hatte gehofft dass er wenigstens ansatzweise versteht welches Büchlein ich meine. Und ich weiss nicht ob es mich erschreckt oder entsetzt dass dem eher nicht so ist.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...