ZitatAlles anzeigenDer FCK-Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Rombach hofft darauf, dass möglichst viele Mitglieder an der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins am 9. Mai teilnehmen. Der FCK hatte eine solche Mitgliederversammlung am Ostersamstag bekanntgegeben.
Der Aufsichtsratsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, der als abgeschlagener Tabellen-Achtzehnter vor dem dritten Abstieg seiner Vereinsgeschichte aus der Ersten Fußball-Bundesliga steht, erklärte gegenüber der RHEINPFALZ am gestrigen Ostermontag, er wünsche sich, dass möglichst viele Mitglieder zu der außerordentlichen Mitgliederversammlung kommen, damit es im Plenum zu einer breiten, repräsentativen Diskussion kommen könne. „Wir haben 17.000 Mitglieder. Theoretisch können 50 kommen und alles entscheiden. Das wäre schlecht, nicht nur für die Gremien des Vereins, sondern auch für den ganzen Verein”, sagte Rombach.
Rombach unterstrich die Bereitschaft der FCK-Führung, mit den Anhängern die Saison in der Mitgliederversammlung aufzuarbeiten. Er kündigte eine Bestandsaufnahme zu den Fragen an, was sei schief gelaufen und warum sei es schief gelaufen. Er zog Parallelen zu Firmen oder Organisationen. Wenn etwas schief laufe, sei es hier das Normalste, sich den Eignern zu stellen. In diesem Fall seien die Eigner die Vereinsmitglieder. Der FCK-Aufsichtsratsvorsitzende erklärte, Ziel der Mitgliederversammlung solle es sein, auf einer geeinigten, bereinigten Basis in die neue Saison zu gehen.
„Ich gehe mit einem guten Gewissen in die außerordentliche Mitgliederversammlung”, kündigte Rombach gestern gegenüber der RHEINPFALZ weiter an. Er werde alle Fragen beantworten, alle Fakten auf den Tisch legen. Rombach machte deutlich, dass er mit der Mitgliederversammlung auch einen Beitrag zur Versachlichung der derzeitigen Diskussion leisten will. „Das Schlechteste ist”, so Rombach, „auf der Basis von Gerüchten Meinung zu verbreiten.”
Rombach bezeichnete die Häme, mit der die Anhänger der Roten Teufel die Mannschaft beim Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim (1:2) am Ostersamstag überschütteten, als Resultat der tiefen Enttäuschung der Fans über die sportliche Lage des Vereins. „Das tut ein bisschen weh”, bekannte der Aufsichtsratsvorsitzende. Es sei aber immer noch besser, als wenn die Enttäuschung über den sportlichen Verlauf der Saison in Gewalt ausarten würde.
Rombach, den die RHEINPFALZ gestern bei einem Kurzurlaub in den Dolomiten telefonisch erreichte, wo er nach eigenen Worten Kraft für die kommende Zeit tanken will, erinnerte daran, dass drei gute sportliche Jahre hinter dem Verein lägen. Der FCK habe auf einer extremen Glücksseite gestanden, in dieser Saison habe er Pech gehabt. Rombach machte deutlich, dass sich der FCK mit seinen finanziellen Möglichkeiten immer auf einem kritischen Grat bewegt hat. Der tiefe sportliche Fall komme für den Verein daher nicht überraschend, er hätte auch schon ein Jahr früher eintreten können.
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Kluger Schachzug
VON HANS-JOACHIM REDZIMSKI
Das Beste, was die FCK-Führung in der derzeitigen Situation hat machen können, hat sie gemacht. Sie hat eine außerordentliche Mitgliederversammlung für den 9. Mai einberufen. Sie will sich den Mitgliedern und Fans stellen. Es ist ein kluger Schachzug.
Mit ihrem Gang in die Offensive kommt die FCK-Führung auch einem möglichen Antrag aus der Mitgliederschaft auf eine Mitgliederversammlung zuvor. Sie behält damit das Heft des Handelns in der Hand, schafft sich eine gute Ausgangsposition.
Ein volles Haus bei der Mitgliederversammlung wäre im Sinne einer breiten Aufarbeitung der Saison wie im Sinne einer positiven FCK-Zukunft.
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung