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FCK-Kapitän trifft doppelt beim 2:1-Sieg in Aalen - Idrissou überzeugt - Neuling VfR gefällt
Von Oliver Sperk und Horst Konzok
Aalen - Mit einem Doppelpack verhalf Kapitän Albert Bunjaku dem 1. FC Kaiserslautern zum 2:1 (2:1)-Arbeitssieg beim forschen Aufsteiger VfR Aalen. Der Dreierpack geriet in der fast ausverkauften Scholz-Arena am Ende ernsthaft in Gefahr, als der VfR mit seinen Standards gefährlich wurde, der FCK seine Konter schludrig verdattelte.
Am Vortag der Aalener Heimspielpremiere im Bundesliga-Unterhaus feierte VfR-Trainer Ralph Hasenhüttl seinen 45. Geburtstag. Der Aufstiegstrainer, zwischenzeitlich am heimtückischen Hantavirus erkrankt, ist rechtzeitig zum Zweitligastart wieder gesund geworden und hätte gestern mit etwas mehr Glück fast auch einen Bonuspunkt im Kampf um den Klassenerhalt feiern können. „Solch eine Stimmung habe ich auf der Ostalb noch nie erlebt”, schwärmte Hasenhüttl nach dem starken Auftritt „gegen einen sehr starken Gegner”.
FCK-Trainer Franco Foda hatte in seiner Startelf gegenüber dem 3:3 vom Montag gegen Union Berlin nur eine Position verändert: Jan Simunek spielte für Anthar Yahia. Und er spielte nach durchwachsener erster Halbzeit gut. Die erste Chance hatte Mohamadou Idrissou, der vom ersten Arbeitstag in Rot zu einem Fixpunkt des Lauterer Spiels geworden ist. Die Fans mögen den kampfstarken Angreifer, der ein guter Balleroberer und ein entschlossen zum Tor gehender Angreifer ist.
Aalen aber gefiel durch schnelles Umschalten bei Ballbesitz. Der VfR bekam zunächst guten Zugriff aufs Spiel, vor allem Martin Dausch, Bindeglied zwischen den Mannschaftsteilen und den schnellen Außen, zeichnete sich als Konstruktivkraft aus. Die Flügelzange Kevin Kampl/Robert Lechleiter setzte den Lauterer Außenverteidigern Florian Dick und Alexander Bugera merklich zu. Eine Lechleiter-Flanke auf Marcel Reichwein war denn auch Ausgangspunkt des Ausgleichstreffers. Jan Simuneks Handspiel sühnte der junge, sehr gute Schiedsrichter Daniel Siebert mit Elfmeter. Die Chance nutzte Dausch (25.).
Vorbei an Bugera war der pfeilschnelle Lechleiter auf dem Weg zum 2:1 für den Aufsteiger, aber Torhüter Tobias Sippel parierte mit toller Flugabwehr (34.). Nach einem Vorstoß des energischen Offensivverteidigers Sascha Traut bereinigte der sehr gute Sippel per Faustabwehr die Gefahr (39.).
Durch einen Foulelfmeter hatte FCK-Kapitän Albert Bunjaku, von Benjamin Hübner gelegt, für die Führung des Bundesliga-Absteigers gesorgt (17.). „Er stand mir auf dem Fuß, hat mir fast den Schuh ausgezogen. Der Schiedsrichter hat das gut gesehen”, schilderte Bunjaku.
Gegen Ende der ersten Halbzeit sah der Gast besser aus. Die Umstellung auf 4-2-3-1 ließ vor allem Gil Vermouth als zentrale Kraft besser ins Spiel finden. Nach einem Zuck-Freistoß aber köpfte Bunjaku drüber (40.). Vier Minuten später traf der aus Nürnberg gekommene Stürmer nach klasse Pass Idrissous zum 1:2. Mit Haken und Ösen hatte die neue Lauterer Sturmkante den Ball erobert und dann blitzgescheit die richtige Entscheidung getroffen. Bunjaku, sonst nicht eben glücklich im Spiel, hatte gekonnt getroffen.
„Das zweite Tor war hervorragend herausgespielt”, lobte FCK-Trainer Franco Foda. Die Pausenführung hätte Hendrick Zuck in der Nachspielzeit nach großartiger Vorarbeit von Enis Alushi aufstocken müssen. Drei Minuten nach der Pause vergab Zuck eine weitere Großchance.
Der FCK versäumte es in der Folge, auf das 3:1 zu spielen. „Die zweite Halbzeit war ein bisschen zu ruhig von uns”, sagte Dick. Foda trauerte den vertanen Konterchancen nach: „Der finale Pass kam nicht.”
So spielten sie
VfR Aalen: Bernhardt - Traut, Kister, Hübner, Buballa - Hofmann, Grech - Lechleiter, Dausch (84. Haller), Kampl (86. Zimmermann) - Reichwein (71. Cidimar)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Abel (84. Yahia), Bugera (71.Heintz) - Vermouth (69. Fortounis), Borysiuk, Alushi, Zuck - Idrissou, Bunjaku
Tore: 0:1 Bunjaku (17., Foulelfmeter, 1:1 Dausch (25., Handelfmeter), 1:2 Bunjaku (44.)
Gelbe Karten: Alushi, Heintz
Beste Spieler: Kampl, Dausch, Lechleiter - Sippel, Idrissou, Borysiuk
Zuschauer: 12.038
Schiedsrichter: Siebert (Berlin).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau