Fußball und Rechtsextremismus / Neonazismus

  • @ Apo


    Du sprichst da eine vielleicht grundsätzliche Einstellungssache an. Aus meiner Sicht macht es keinen Unterschied, ob einzelne Mitglieder oder eine gesamte Gruppe, die menschenverachtende Meinungen vertreten, diese Meinungen im Stadion propagieren oder nicht. Ich habe keine Lust auf Kategorie C Diskussionen, da ziehe ich einfach eher die Grenze.


    Danke für die Pauschalkeule, du beherzigst sie aber auch ganz gut mit diesem Satz: Menschenverachtende Faschisten sind beide.


    Zur Klarstellung: Das Beispiel der Sowjetunion habe ich herangezogen, weil genau dieses Beispiel in öffentlichen Diskussionen liebend gerne herangezogen wird, um den Sozialismus als gescheitert darzustellen. Mehr wollte ich damit nicht ausdrücken.


    Was mich ein wenig verwundert, dass du in diesem Thread bis dato auf keinen der geposteten Artikel über die aktuelle Entwicklung eingehst. Gefühlt geht's dir nur um die Kontra-Meinung.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • ich finde es ist wichtig, das es user wie apo696,hier in diesem forum gibt.


    einerseits mit dem nötigen intellekt und außerdem mit hintergrundwissen ausgestattet
    weiß er immer wieder passende argumente zu liefern.

  • @apo
    Das mit der Internetseite ging an mir vorbei.


    dirtdevil
    Sehe ich auch so, da lernt man immer noch was dazu.

    Zitat

    Armer Mann trifft reichen Mann und sehn sich an. Da sprach der Arme zum Reichen: "Wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich!"


    Bertolt Brecht

  • Menschenverachtende Faschisten sind beide.

    Da gebe ich dir Recht.
    Solange Sozialismus verbunden ist mit einer diktatorischen Regierung, in der nur eine Partei - oder eine Gruppe - das Sagen hat - und Menschen so unterdrückt werden, dass sie nicht mehr frei ihre Meinung sagen können, ist das Faschismus.
    Du hast wiederum Recht, dass das im bisher praktizierten Sozialismus weitgehend der Fall war.
    Ich könnte mir aber durchaus einen demokratischen Sozialismus vorstellen, in dem Gerechtigkeit und sozialer Ausgleich geübt werden. Insofern ist Sozialismus an sich noch nichts Schlechtes.
    Leider wird er am Egoismus der Menschen scheitern. Das bedeutend aber noch lange nicht, dass unser System des Kapitalismus unbedingt zu bevorzugen ist. "Frei" sind hier in erster Linie die Mächtigen und Wohlhabenden.

    Einmal editiert, zuletzt von fckzipfe ()

  • Michael


    dann schau auf meine 2 Posts auf der ersten Seite dieses Threads. Mir geht die politische Einseitigkeit auf die Nerven. So arme kleine Opfer wie sie dargestellt werden sind weder die Ultras in Braunschweig noch in Bremen. Über Aachen kann ich nichts sagen, da fehlt mir das Hintergrundwissen.
    Komischerweise gab es die Probleme bis zum Entstehen der Ultrawelle noch nicht. Vieleicht weil es uns in erster Linie um unseren Verein ging und wir nicht andere Fans mit unserem politischem Weltbild missionieren wollten ? Oder um es ganz knallhart auszudrücken, wenn du früher mit 200 Mann nach Gelsenkirchen, Nürnberg oder Düsseldorf gefahren bist war es dir scheißegal ob dein Nebenmann links, rechts oder liberal war. Du hast dich zu 100% auf seine Loyalität verlassen müssen.

  • Wer spricht denn hier überhaupt von kleinen armen Ultras? Um eine Gegenüberstellung von Ultras und Nazis im Stadon geht es doch überhaupt nicht. Es geht darum, dass Nazis immer präsenter in den Stadien werden. Die Borussenfront wurde 1982 gegründet - da konnte von Ultras noch keine Rede sein, um an dieser Stelle auf dein Argument einzugehen.


    Faktisch lässt sich der heutige Fußball von Politik und Teilhabe nicht mehr auseinanderhalten. Aktionen wie "12doppelpunkt12" oder "Kein Zwanni für 'nen Steher", alle Fanversammlungen aufm Betze, das ist Politik. Und natürlich werden solche sozialen Phänomene auch im Fußballstadion aufgegriffen, weil der Fußball so wie es heute Bestand hat, für Homophobie, Neonazismus, und so weiter eine wunderbare Grundlage bietet.


    Dieser Artikel fasst einige Dinge gut zusammen: (Rück-) Eroberung der Fankurven? (Treffpunkt Betze)?

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • pauschalisiert man den nationalsozialismus nicht irgendwie auch? es sagt doch auch keiner.. ja, der nationalsozialismus hat mit hitler ein schlechtes beispiel gehabt.. aber in anderer form "kööönnte es ja funktionieren".. zB. wenn die nationalsozialisten den rassismus weglassen und tolerant werden. was gäbe es dann an nazis noch auszusetzen?


    ich bin bestimmt kein nazi und kann diese rassenscheiße und hasstiraden gegen andere menschen echt nicht leiden. und es ist mir wichtig, dass das hier jeder weiß.
    schnell wird man als nazi abgestempelt, wenn man es alles so differenziert und abgeklärt sieht wie ich. ich will die taten der nazis auch nicht bagatellisieren!! um gottes willen!


    aber es wird irgendwie immer mit zwei maßen gemessen!
    rechts = schlecht
    links = toll, klasse und prima
    und das ist meiner meinung nach fatal und absolut gefährlich.
    unter dem namen sozialismus/kommunismus wurde locker genauso viel schreckliches getan wie unter dem banner der nazis.


    mao, stalin und die dispoten von nordkorea und china stehen den ideologischen hassmenschen, genannt nazis in NICHTS nach..!



    wenn wir jetzt anfangen, und schauen ob ein etwas linker ausgerichteteres land erfolgreich sein kann, dann müssen wir auch schauen ob eine etwas rechter ausgerichtete regierung nicht auch erfolgreich sein kann!
    und an rechten regierungen ist erstmal gar nichts schlimm.. die cdu ist genau genommen auch eine rechte partei, genauso wie die partei von sarkozy und die reps in den usa.. rechts bedeutet eig. nur, dass man rechts von der mitte ist! und hat nicht automatisch was mit rassismus zu tun..



    dieses thema ist verdammt kompliziert und schwer.!
    und ich denke es gibt hier nicht die eine richtige meinung. aber es sollte einen konsens geben, über den man sich als normaldenkende menschen einig sein sollte.


    intoleranz gegenüber andersdenkenden
    gewaltbereitschaft
    antisemitismus
    zB. sind solche dinge...!



    und alle drei dinge sind facetten sowohl von rechtsradikalen als auch linksradikalen ideologien.
    deshalb sollte man die linksradikalen nicht als besser darstellen als die rechtsradikalen..!
    denn im grunde, sind sie alle gleich!!



    ich hoffe wir sind uns wenigstens in dem punkt einig, Michael


    so, ich habe fertig..


    LAUTERN OLE! :schild:

    FCK ein Leben lang ♥ :schild:


    liebe Grüße von der bayrischen "Front" :teufel:

  • Da kann ich auf die Schnelle nur sagen, da hat die öffentliche Debatte mit ihrer Gleichstellung des Links- und Rechts-Extremismusbegriffs ganze Arbeit geleistet. Im Grunde gibt es riesige Unterschiede zwischen links und rechts, in dem Punkt kann ich dir nicht zustimmen.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Michael


    Grundsätzlich kann ich mich über unsere Ultras nicht beschweren da sie keine Politik machen. Dein Beispiel der Politik mit "12.12". oder "kein zwanni für nen steher" hinkt und das weist du selbst ganz genau. Das sind wirkliche Fanthemen für die sich jeder einsetzt, der unser aller Fußball mit seiner Kultur retten will. Ich rede von ganz anderen Dingen.
    Wenn zum Beispiel ein Länderspiel im Weserstadion von der dortigen Ultraszene mit Flugblättern und anderen Aktionen massiv boykotiert und zum krönenden Abschluß noch ein "Rave gegen Deutschland" veranstaltet wird.
    Wenn du meinst du bist nicht mehr in einem Fußballstadion sondern auf einem Parteitag der Grünen, vor lauter Kampf gegen Homophobie, Sexismus und Rassismus. Vor allem weil gerade unsere Lautrer Fanszene ein ganz massives Problem mit ihrem Liedgut hätte. Ich erinnere mal an die Lieder von den "schwulen City-Boys", der "Lolita Mattheus" und last but not least von "den dicken Titten und dem Suff".
    Wenn Ultraszenen, wenn sie nicht auf das von ihnen erwartete Echo stoßen "Solidaritätsbesuche" von ihren antideutschen Genossen aus Bremen, Hamburg, Babelsberg und zu guter letzt von der Fußballuninteressierten Antifa bekommen. Die eigentlich verhasste bourgoise links-liberale Presse wird dann auch noch gerne zum ausweinen benutzt.


    Die Nazis die immer präsenter werden, waren schon die ganze Zeit im Stadion. Am Beispiel Dortmund und Borchert macht mir das auch Sorge, weil sie nach dem Vorbild linker Ultras auch Anfangen Politik zu machen.
    In Braunschweig oder bei uns bin ich entspannt, weil eben keine Politik gemacht wird sondern der Verein die Nummer 1 ist.

  • Warum nennst du dich eigentlich "apo?"


    Mit apo verbinde ich seit meiner Jugend immer eine gewisse Linkstendenz, du aber scheinst mehr Sympathien für rechts zu haben.