ZitatAlles anzeigenFCK will in Cottbus punkten und sich gegen den 1. FC Köln und den FSV Frankfurt behaupten – Mit Dick – Ohne Simunek
Der Dauerbrenner beißt auf die Zähne: So kennt der Fan Florian Dick, so schätzen Vorstand und Trainer Florian Dick, der seit 2008 beim 1. FC Kaiserslautern in Lohn und Brot steht. Der rechte Verteidiger will heute (20.15 Uhr) im Montagsspiel der Zweiten Bundesliga bei Energie Cottbus unbedingt dabei sein.
Fehlen wird Jan Simunek. Eine Grippe legt ihn flach. So kehrt wohl Dominique Heintz in die Startelf zurück.
Beim jüngsten 3:0-Heimsieg gegen den SC Paderborn war Dick umgeknickt, musste ausgetauscht werden und hatte Glück im Unglück. Die Stauchung im Sprunggelenk bremste den Offensivverteidiger nur bis Donnerstag. „Tape und Schmerzmittel – das geht schon wieder.
Ich habe meine Erfahrungen mit dieser Art von Verletzungen“, erklärt der 28-Jährige. Bis zum Saisonende, glaubt er, mit dem Tapeverband spielen zu müssen. Lieber würde er sich früher davon befreien.
Das Gelenk soll sich erst gar nicht daran gewöhnen.Bis zur Relegation, die am 23. und 27. Mai gespielt wird, wäre Dick wohl wieder ohne Tapeverband unterwegs. Wenn es der FCK schafft, Platz drei gegen den 1. FC Köln und den überraschend starken FSV Frankfurt zu behaupten.
„Die Frankfurter machen das richtig gut. Man dachte immer mal wieder, jetzt brechen sie ab, aber sie sind dran. Eine ganz gefährliche Mannschaft“, äußert Dick Respekt vor dem FSV, der am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) beim FCK gastiert.
„Zu diesem Zeitpunkt der Saison lügt die Tabelle nicht. Die stehen zu Recht da, wo sie stehen. Gut, dass wir sie hier bei uns haben“, betont der Lauterer Abwehrspieler im Wissen um die nun doch wieder bewiesene Heimstärke. „Daheim haben wir zuletzt richtig gute Spiele gemacht“, sagt der Verteidiger.
„Auswärts hatten wir zuletzt nicht das Selbstvertrauen, das wir in den Heimspielen gezeigt haben“, meint Dick. „Das müssen wir versuchen in Cottbus zu durchbrechen“, sagt Dick. „Die Körpersprache ist wichtig. Wir müssen mit Überzeugung auf den Platz gehen, nicht so verhalten wie in Sandhausen und Aue“, sagt Dick, der auf einen heißen Abend im Stadion der Freundschaft eingestellt ist.
„Cottbus hatte keine so gute Phase, aber die werden alles geben. Die werden kämpfen, kratzen, beißen. Die sagen: Da kommt ein großer Gegner, ein Klub mit großem Namen, da herrscht hitzige Stimmung“, orakelt Florian Dick. Er weiß, welche Qualität Rudi Bommers Team auf den Platz bringen kann.
Nach starker Hinrunde schien Energie bei der Vergabe der Aufstiegsplätze mitzumischen, Boubacar Sanogo machte manches „goldene“ Tor. Seine Ladehemmung ließ Energie ins Tief geraten. Der Aufstiegstraum ist längst geplatzt. Leistungsträger wie Uwe Hünemeier (SC Paderborn), Thorsten Kirschbaum (VfB Stuttgart) und der nun schon aussortierte Daniel Adlung (1860 München) werden den Klub im Sommer verlassen.
„Nach dem Spiel in Aue haben sich die Kölner gefreut, letzte Woche wir, als sie 1:1 in Duisburg gespielt haben. Egal wie es in Cottbus ausgeht, es ist wichtig, auch bei Rückschlägen die Nerven zu behalten“, betont Dick. Gestern durften sich die Lauterer beim 1:1 der Kölner gegen 1860 München abermals über einen halben Ausrutscher des Konkurrenten freuen.
Heute heißt es, die Gunst der Stunde zu nutzen. „Ich schaue nicht auf Köln, wir müssen unsere Hausaufgaben machen“, sagte FCK-Trainer Franco Foda gestern Abend.
So spielen sie
Energie Cottbus: Kirschbaum - Schulze, Hünemeier, Möhrle, Bittroff - Banovic, Kruska - Rivic (Mosquera), Stiepermann, Fomitschow - Sanogo
Es fehlt: Brinkmann, Brzenska (beide Aufbautraining), Börner (Rot-Sperre)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Löwe - Weiser, Borysiuk, Orban, Baumjohann - Hoffer (Bunjaku), Idrissou – Ersatz: Hohs, Riedel, Azaouagh, Köhler, Drazan, Fortounis, Derstroff
Es fehlen: Alushi, Amri (beide Reha), Karl (Innenband-Teilabriss), Simunek (Grippe)
Schiedsrichter: Stark (Ergolding)
Hinrunde: 0:1.
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Betze-Geflüster
Marktplatz der Hoffnungen
Plötzlich ist alles anders. Die Montagsspiele der Zweiten Fußball-Bundesliga sind bei den meisten Fans eigentlich extrem unbeliebt. Berufstätige Anhänger, die ihre Mannschaft live im Stadion unterstützen wollen, müssen an manchen Montagen Urlaub nehmen, um diesem Hobby nachzugehen. Die erste Frage: Spielt da der Arbeitgeber überhaupt mit?
Die Montagsproblematik war schon häufiger Thema dieser Kolumne. Auch heute ist sie wieder aktuell. Einmal quer durch Deutschland von Westen nach Osten: Der 1. FC Kaiserslautern tritt heute Abend zu seinem viertletzten Punktspiel dieser Saison beim FC Energie Cottbus an.
Auswärts in der Lausitz – macht 700 Kilometer einfache Strecke. Und mindestens eineinhalb Urlaubstage. Keine Lust mehr auf Montagsspiele – also lieber aufsteigen in die Erste Liga, da gibt’s derzeit keine Montagsansetzungen, da wird fast immer von Freitag bis Sonntag gespielt. Das ist deutlich fanverträglicher.
„We don’t like mondays“ − „wir mögen keine Montage“ – das ist auf einem Transparent zu lesen, das die FCK-Fans montags im Stadion grundsätzlich dabeihaben. Doch halt!
Plötzlich ist alles anders. Auf die Karten für die allerletzte Montagspartie dieser Spielzeit wird es einen Riesenansturm geben. Und die Fans des 1. FC Kaiserslautern, des 1. FC Köln und des FSV Frankfurt drücken jetzt schon ganz fest die Daumen, dass ihre Mannschaft doch bitte, bitte, bitte Ende Mai noch ein Montagsspiel haben wird. Plötzlich ist alles anders: Die Relegationsspiele, die für den Zweitligisten die letzte Chance sind, doch noch in die Bundesliga aufzusteigen, sind terminiert worden.
Am Montag, 27. Mai, steigt das Relegationsrückspiel, in dem der Zweitliga-Dritte gegen den Bundesliga-Drittletzten Heimrecht hat. Zuvor im Hinspiel am Donnerstag, 23. Mai, ist es andersherum, da hat der Bundesligist Heimrecht.
Das eigentlich so ungeliebte Montagsspiel wird an jenem 27. Mai der Kassenschlager der großen Hoffnungen. In diesem Montagsspiel die Relegation für sich entscheiden, um künftig nicht mehr montags spielen zu müssen – das Motto ist klar für die Relegationsteilnehmer.
Doch noch ist das Zukunftsmusik und pure Hypothese für die Roten Teufel vom Betzenberg. Beim erhofften viertletzten Schritt Richtung Qualifikation zu diesem finalen montäglichen Qualifikationsspiel muss der 1. FC Kaiserslautern zunächst möglichst die heutige Montagspartie im Stadion der Freundschaft gewinnen.
Die Freundschaft zwischen den Fans des heutigen Gegners Cottbus und ihrer Mannschaft hat zuletzt gelitten. Die 0:1-Niederlage bei Abstiegskandidat Dresden als vorläufiger Tiefpunkt einer schwachen Rückrunde hat die Energie-Fans ihr Team heftig auspfeifen lassen.
Die Relegationsträume sind in der Lausitz ausgeträumt. Dort wird es in der kommenden Saison mit Sicherheit wieder so einige Montagsspiele geben.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau
Pfälzische Volkszeitung