ZitatAlles anzeigenDie Neuen beim FCK (3): Karim Matmour greift wieder an
Von Horst Konzok
Frankfurt war gestern. Die Eintracht ist Vergangenheit. Darüber mag Karim Matmour nicht mehr viel reden. Für ihn zählt das Hier und Heute. Die Zukunft des gerade 28 Jahre alt gewordenen Außenbahnspielers heißt 1. FC Kaiserslautern.
„Für mich zählt jetzt nur noch Kaiserslautern“, betont der in Straßburg geborene algerische Nationalspieler, der auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt. Vier Jahre hatte er beim SC Freiburg gespielt, dann drei Spielzeiten bei Borussia Mönchengladbach. Mit der Frankfurter Eintracht feierte er 2012 den Wiederaufstieg, wurde dort aber in der letzten Saison trotz seiner 24 Einsätze nicht mehr froh.
„Ich habe nie auf meiner Position gespielt“, erklärt der sehr gut Deutsch sprechende Profi. „Seine“ Position ist die rechte Außenbahn, sein Revier ist der rechte Flügel. Dort hatte sich bei der Eintracht in der vergangenen Saison Stefan Aigner durchgesetzt, Matmour musste in den Sturm, wo Notstand herrschte. Nicht seine Rolle, verdeutlicht der neue Lauterer: „Ich bin kein Stürmer! Ich bin ein Mittelfeldspieler.“
„Ich hatte mehrere Möglichkeiten – auch in der Bundesliga“, versichert Karim Matmour, den das FCK-Angebot aber reizte. Trainer und Vorstand überzeugten den schnellen Offensivmann von dem Projekt. „Kaiserslautern ist ein Verein mit großer Tradition, mit unheimlich guten Fans“, schwärmt er: „Kaiserslautern gehört in die Bundesliga “
Auf Routine und Reife, auf Raffinesse und Klasse des neuen Angreifers setzen Stefan Kuntz, der Boss, und Franco Foda, der Trainer. Matmour ist einer, der die Lauterer Mannschaft beflügeln soll, einer, der flanken für die Stürmer servieren soll, einer der Tempo ins Spiel bringen soll.
Augenscheinlich beim Blick in die Statistik ist, dass die Torquote Matmours in der Zweiten Liga weit besser als im Oberhaus war – was der Spieler vor allem auch auf den Einsatz in der falschen Rolle zurückführt. „Ich weiß, was ich kann, ich möchte aber nicht viel reden, ich möchte Taten sprechen lassen ...“
Karim Matmour kennt beide Ligen, weiß um die Unterschiede zwischen Erster und Zweiter Liga. „In der Zweiten Liga ist viel mehr Kampf, wird mehr gerannt. In der Bundesliga ist die individuelle Klasse größer, die Qualität besser. In der Zweiten Liga ist wohl noch mehr Leidenschaft dabei, die Bereitschaft zu kämpfen ist groß“, äußert der Flügelspieler, der mit seiner Frau auf Wohnungssuche ist. Seit zwei Wochen ist Karim Matmour Vater von Zwillingsmädchen. Eine neue Rolle, eine Traumrolle.
Zur Person
Geboren: 25. Juni 1985 in Straßburg; Nationalität: Franzose/Algerier; Größe: 1,81 m; Gewicht: 75 kg; bisherige Vereine: Racing Straßburg, ASPV Straßburg, SC Freiburg, Borussia Mönchengladbach, Eintracht Frankfurt; Position: rechtes offensives Mittelfeld; Länderspiele: 30 (2 Tore) für Algerien; Bundesliga-Einsätze: 101 (5 Tore); Zweitliga-Einsätze: 107 (16 Tore); Rückennummer: noch offen; Vertragsende: 30. Juni 2015.
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FCK will Olivier Occean und Simon Zoller holen
Das Homburger Unternehmen Dr. Theiss Naturwaren ist der Hauptsponsor des Fußball-Regionalligisten FC Homburg und des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. Heute (19.30 Uhr) treffen die beiden Klubs auf dem Sportplatz des SV Beeden in Homburg zum „Allgäuer Latschenkiefer Saar-Pfalz-Cup“ aufeinander. Nach der Partie stehen jeweils vier Spieler beider Mannschaften für eine Autogrammstunde bereit.
Zwei neue Stürmer könnten in den nächsten Tagen beim FCK unter Vertrag genommen werden: Olivier Occean (31), der Fürth in die Bundesliga schoss und bei Eintracht Frankfurt scheiterte, steht in Verhandlungen mit dem FCK. In aussichtsreichen Gesprächen mit Drittligist VfL Osnabrück steht der FCK über einen Transfer von VfL-Torjäger Simon Zoller (22).
Der FCK wird heute Abend rund 20 Minuten vor dem Anpfiff sein neues Trikot präsentieren. Ab 8. Juli soll der Dress auf dem Markt sein. Das Spiel heute Abend bestreiten die Roten Teufel – dank Sponsor Theiss – mit einem besonderen Aufdruck zum Gedenken an den am 16. Juni gestorbenen Weltmeister Ottmar Walter.
Unabhängig von dem Testspiel pfeift FCK-Trainer Franco Foda heute Vormittag zum Training. „Wichtig ist, dass wir am ersten Spieltag fit und frisch sind“, erklärte der Trainer. „Wir wollen wieder angreifen“, verspricht der Coach, der noch „sieben, acht andere Mannschaften“ zum Kreis der Mitbewerber um die beiden direkten Aufstiegsplätze und den Relegationsplatz zählt. „Die tun alle was – Fürth, 1860, Köln, Pauli … Aber der Vorteil ist, dass es keine so dominante Mannschaft geben wird, wie es Hertha gewesen ist“, meinte Foda.
„Wir wollen direkt aufsteigen, Relegation ist ein Glücksspiel“, betonte Torhüter Tobias Sippel, der die Niederlage gegen Hoffenheim noch nicht verwunden hat. „Das Spiel vergesse ich nie“, sagte Sippel.
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DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau