ZitatAlles anzeigenWenn der FCK absteigt, stirbt eine Region. Doch warum steht sie zusammen, wenn er nicht aufsteigt? Vier Kaiserslautern-Fans über den Mythos Betzenberg, Kritik an Stefan Kuntz, Neonazis in der Kurve und ihre Wünsche für die neue Saison.
Locke: Jahrgang 1991, Dauerkartenbesitzer seit 2003. Mitglied der 2006 gegründeten Ultragruppe »Frenetic Youth«. Philipp Gauch: Jahrgang 1989, Mitglied der seit 1998 bestehenden und somit ältesten FCK-Ultragruppe »Generation Luzifer«. Sebastian Scheffler: Jahrgang 1979, offiziell gewählter Fanvertreter und Vorsitzender der Interessengemeinschaft »Perspektive FCK«. Thomas Hilmes: Jahrgang 1980, seit 1990 FCK-Fan. Früher Mitglied der »Generation Luzifer«, heute Betreiber des Webzines »Der Betze brennt«.
Sehr geehrte Herren, Sie alle kennen den berühmten Satz: »Wenn der 1. FCK Kaiserslautern absteigt, stirbt eine Region.« Was passiert, wenn er nicht aufsteigt?
Thomas Hilmes: Natürlich waren wir enttäuscht, dass es nicht geklappt hat. Dennoch haben die Spiele gegen Hoffenheim die Fanszene wieder sehr enger zusammen gebracht.
In einigen Medien war davon die Rede, dass es seit den achtziger Jahren nicht mehr so laut im FCK-Block war. Die »Frankfurter Rundschau« schrieb: »Der Lärm, den die Fans auf dem Betze machten, war für Ohren von Nicht-Pfälzern kaum noch erträglich.«
Hilmes: Es war wirklich unfassbar laut. Schon auf dem Weg zum Stadion habe ich peitschende Gesänge gehört – und alle haben mitgemacht haben. Nicht nur Ultras.
Trotz der Niederlagen gegen den reichen Rivalen?
Philipp Gauch: Trotz einer Saison, die nicht befriedigend war.
Locke: Die Stimmung war eher eine Ausnahme als ein Spiegelbild der ganzen Saison. Es hat sich sicher keiner gefreut, dass wir nicht aufgestiegen sind, aber an dem Abend wollte keiner die Hoffenheimer feiern hören.
Hilmes: Bei diesen Spielen sind Welten aufeinander getroffen. Wir haben aber realisiert, dass wir als Underdog gegen solche Projekte, die sich Vereine nennen, nur eine Chance haben, wenn wir zusammenhalten.
Thomas Hilmes, Sie betreiben die Internetseite »Der Betze brennt«. Dort hieß es nach dem Spiel: »Der Mythos Betzenberg wacht nach zwei ruhenden Jahren wieder auf.« Was bedeutet dieser Mythos denn für Sie?
Hilmes: Dass die Fans im wahrsten Sinne des Wortes der zwölfte Mann sind. Dass sie Einfluss aufs Spiel haben ...
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