ZitatAlles anzeigenZweitligist 1. FC Kaiserslautern bewahrt sich seine Aufstiegschance. Zoller und Idrissou erweisen sich beim hauchdünnen 2:1 gegen Sandhausen als Glücksgriffe.
Tooor - Florian Dick vom 1. FC Kaiserslautern schreit seine ganze Freude über das von ihm maßgeblich eingeleitete 2:1 für den FCK hinaus. (foto: kunz)
Er kam, er sah, er traf. Simon Zoller hat sich für den Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern einmal mehr als Glücksgriff erwiesen. Sein bisher letztes Spiel machte er am 23. Dezember, als er die Roten Teufel mit seinem Doppelpack zum 2:1-Sieg beim FC Ingolstadt schoss. Am Freitagabend nun trug der Torjäger prompt zu einem wieder ganz wichtigen Erfolg für die zuletzt dreimal in Serie geschlagenen Lauterer bei. 2:1 (0:1) besiegte der FCK trotz schlimmer erster Hälfte den taktisch clever und enorm zweikampfstark auftretenden SV Sandhausen.
Zollers Volltreffer zum 1:1 (60.) nach Vorarbeit seines nach der Pause eingewechselten Sturmpartners Mo Idrissou war das fußballerisch Sehenswerteste einer ansonsten nicht gerade glanzvollen Partie. Der starke Idrissou hatte Zoller den Ball klug in den Lauf geköpft, und der 22-Jährige überlupfte Torwart Manuel Riemann kaltschnäuzig-gekonnt.
„Wir haben uns gleich nach Schlusspfiff unterhalten: Manuel hat in dieser Situation gedacht, ich zieh’ mit dem Ball an ihm vorbei. Aber ich hab’ mich fürs Lupfen entschieden“, sagte Schlitzohr Zoller grinsend. Riemann, sein ehemaliger Mitspieler beim VfL Osnabrück, war geschlagen.
Die Unbekümmertheit Zollers, der die jüngsten drei Niederlagen seiner Kollegen wegen seines in der ersten Vorbereitungswoche Anfang Januar erlittenen Muskelfaserrisses im Oberschenkel aus der Ferne erlebte, war das große Plus der Lauterer am Freitagabend.
Sein elfter Saisontreffer riss die Roten Teufel aus den allerdüstersten Gedanken, die der erneute frühe 0:1-Rückstand verursachte. Nach einem fahrlässigen, überflüssigen Hackentrick an der Mittellinie verlor FCK-Innenverteidiger Jan Simunek den Ball; der gebürtige Frankenthaler Danny Blum, bis zur U17 für den FCK am Ball, vollstreckte zum 1:0 für das Team von Alois Schwartz (10.).
„Da glaubt man, man ist im falschen Film“, sagte FCK-Linksverteidiger Chris Löwe. „Beim Gegentor hab’ ich gedacht: Scheiße, es geht schon wieder los“, gestand Rechtsverteidiger Florian Dick nach der schwachen Partie, „aber zum Glück hat es geklappt, dass wir’s noch gedreht haben.“ Daran hatte der dynamische Dick maßgeblichen Anteil. Der 29-Jährige ließ sich von mehreren missglückten Flanken und den Pfiffen zu recht enttäuschter Fans nicht schrecken. Er machte das, was ihn auszeichnet – er kämpfte weiter.
Auch bei seinem Flankenlauf in der 73. Minute strauchelte er auf der rechten Außenbahn, spekulierte aber nicht auf Freistoß, sondern stand auf, tunnelte Timo Achenbach und drosch den Ball nach innen. SVS-Abwehrspieler Daniel Schulz lenkte Dicks Schuss unglücklich ins eigene Tor – 2:1 (73.). Später meinte Dick ähnlich schnörkellos: „Es war kein schönes Spiel gefordert, es waren drei Punkte gefordert, und die haben wir eingefahren.“
Mit dem hauchdünnen Erfolg haben sich die Lauterer ihre minimale Aufstiegschance erhalten. Zehn Spiele stehen noch aus. Linksverteidiger Löwe betonte: „Dieser Sieg war enorm wichtig für den Kopf.“
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