ZitatAlles anzeigenDer FCK-Trainer sieht sein Team in der Bringschuld – Morgen kommt Bochum auf den „Betze“ – Jenssen selbstkritisch
Das Leitmotiv des Trainers ist sonnenklar: „Wir müssen malochen“, fordert Kosta Runjaic vom Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern und setzt gegen den abstiegsgefährdeten VfL Bochum auf eine offensivere Ausrichtung, verschiebt alle Mannschaftsteile – zumindest auf der Taktiktafel – weiter Richtung VfL-Tor (Anpfiff: Sonntag, 13.30 Uhr, Fritz-Walter-Stadion).
Die Rückschläge haben Spuren hinterlassen – bei der Mannschaft, beim Trainer, bei den Fans. „Wir haben es wieder geschafft, ein unnötiges Tor zu kassieren“, grollt der Coach beim Blick zurück auf das 2:2 in Karlsruhe. „Dass wir doch noch eine Chance haben, das ist doch eigentlich Motivation genug“, sagt Runjaic vor der Hausaufgabe gegen den VfL, der im Abstiegskampf steckt, 20 seiner 33 Punkte auswärts holte.
„Beim FCK unter Vertrag zu stehen, das allein ist schon eine Prämie. Das ist schon ein Privileg“, erklärt Runjaic auf die Frage, ob der FCK – wie der SC Paderborn – eine Aufstiegsprämie auslobe. Dass es eine besondere Ehre sei, FCK-Profi sein zu dürfen, „das ist nicht bei jedem in jeder Faser des Körpers angekommen“, meint der Coach. Einer, der diese Identifikation lebt, ist Marcel Gaus. Im Derby in Karlsruhe pausierte der Außenbahn-Turbo verletzt, fieberte aber auf der Bank mit, feuerte an, trieb an.
Nach seinem vor zehn Tagen beim 1:1 gegen Arminia Bielefeld erlittenen Meniskuseinriss konnte Gaus am Donnerstag erstmals wieder am Mannschaftstraining der Roten Teufel teilnehmen. Auch gestern war der 24-Jährige engagiert am Ball. Bleibt er schmerzfrei, ist Gaus sogar schon für die Partie morgen wieder eine Option. „Wir müssen von Tag zu Tag schauen, wie es sich entwickelt“, sagte Gaus gestern nach dem Training.
Zu früh kommt das Spiel gegen den VfL für Albert Bunjaku; auch der 30 Jahre alte Stürmer ist nach vier Wochen Verletzungspause seit Donnerstag wieder im Training. „Aber wir haben nach Bochum ja noch fünf Spiele plus vielleicht zweimal Relegation, da brauchen wir jeden Spieler. Da kann Albert sehr wichtig werden“, betont Runjaic.
Obwohl die „Woche der Wahrheit“ für den FCK mit fünf von neun Punkten so enttäuschend verlaufen ist, sei er noch optimistisch, sagt der Coach: „Wir müssen punkten, punkten, punkten, dann ist die Chance noch realistisch.“ Runjaic unterstreicht: „Die Kritik der vergangenen Wochen ist berechtigt gewesen. Wir sind dran, zu beweisen, dass wir wirklich wollen, dass wir ein Team sind, dass der Zusammenhalt da ist.“
Ruben Jenssen wird morgen wieder im zentralen Mittelfeld spielen. Zuletzt jedoch vermochte auch der meist sehr ballsichere Norweger die so bitter benötigten Impulse nach vorne nicht zu geben – das Mittelfeld als große Problemzone. „Das Aufbauspiel muss besser werden, wir müssen den Ball fordern und mehr Torvorlagen liefern“, sagt Jenssen, der im Pokal-Viertelfinale im Februar in Leverkusen sein bisher bestes Spiel machte und auch den 1:0-Siegtreffer erzielte. Seitdem klappte nur wenig beim FCK.
Peter Neururer, der Trainer des morgigen Gegners Bochum, indes meint: „Die Lauterer haben noch alle Möglichkeiten. Die haben größeren Druck, als wir ihn haben.“ Überrascht, dass der FCK so viel Rückstand zur Spitze hat, ist Ex-FCK-Kapitän Christian Tiffert: „Für mich war Lautern die beste Mannschaft, gegen die wir gespielt haben: eine klare Struktur, sehr gute Abwehrspieler, erstligareife Stürmer. Ich habe meinen Kollegen gesagt: Das ist eine absolute Spitzenmannschaft, bundesligareif besetzt, ein Gegner, der mit aller Macht nach oben will und da auch hingehört.“
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau