Tiefe Identitätskrise: Was läuft schief bei Kaiserslautern?

  • So wie damals wird es nie
    mehr werden, das ist klar,
    nie mehr wie damals-- wunderbar.


    FCKzipfe hat damit meiner Meinung nach absolut recht - so traurig das für die FCK-fans sein mag.
    In den 90er Jahren war die Welt noch weitgehend in Ordnung - und auch der Fußball in Kl. Das Geld spielte noch nicht die überwältigende Rolle, um sportlichen Erfolg zu haben.
    So konnte man auch 1991 noch die deutsche Meisterschaft erringen, weil man das große Glück hatte, eine Mannschaft, die noch die Bezeichnung "Mannschaft" verdiente, auf den Platz brachte - und Stefan Kuntz war damals für den FCK als Spieler ein Glücksfall - auch wenn das so manche hier im Forum nicht gerne hören werden.
    Die 90er Jahre liefen für den FCK sensationell. 2 deutsche Meisterschaften für den Provinzverein.
    Aber mit der Meisterschaft 98 - so wunderbar sie war - war auch der Zenit überschritten.
    Man wollte mit den Großen in der Branche mithalten - und dazu brauchte man Geld. So begann die Verschuldung unter Friedrich.
    Ihm muss man auf jeden Fall zugute halten, dass er mit der Verpflichtung von Rehagel der Baumeister des sensationellen Erfolgs - als Aufsteiger deutscher Meister - war.
    Neben diesem großen Erfolg begann aber unter seiner Regie auch der Abstieg.
    Die Schulden wuchsen.
    Jäggi - der auch einer dieser Vereinsführer war; die ständig angefeindet wurden; blieb nichts weiter übrig, als das Stadion zu verkaufen, um den Supergau ( Pleite ) zu vermeiden.
    Aber natürlich schaffte man sich damit nur kurzzeitig Luft., die Probleme waren damit nicht gelöst.
    Finanzielle Verluste und sportlicher Niedergang bedingten einander.
    Stefan Kuntz schaffte es vorübergehend, eine gewisse Euphorie zu entfachen. Die Zuschauerzahlen stiegen mit dem sportlichen Erfolg, dem Aufstieg in Liga 1, wo nach Meinung vieler Fans der FCK auch hingehört.
    Aber das ist Wunschdenken, nicht mehr und nicht weniger.
    Kuntz schaffte den Aufstieg kein 2. Mal. Dieser hätte für einen kurzen Zeitraum wieder Beruhigung und Hoffnung gebracht.


    Doch in der heutigen Zeit brauchst du entweder eine wirtschaftlich finanzkräftige Region oder einen Investor. Der aber wiederum nicht gerne gesehen würde.
    Wie aber soll eine Provinzstadt wie KL, ohne große Industrie und folglich wenigen Mäzenen - mit den führenden Vereinen in der 1. Liga konkurrieren können?
    Man kann - wenn wirklich alles passt - einmal den Aufstieg schaffen, wie es Braunschweig , Darmstadt, Paderborn und zuvor der FCK vorgemacht haben.
    Aber es kommt zwangsläufig wieder die Ernüchterung . Siehe Paderborn - 3. Liga.
    Deshalb wäre es gut, wenn man von unserer neuen Führung nicht zu viel verlangen würde. Bundesligahoffnungen sollte man aus seinen Gedanken verdrängen.
    Auch sie werden den Erwartungen der Fans nicht genügen können. Noch haben sie Rückhalt, aber das könnte sich bald ändern.
    Meiner Meinung nach haben alle bisherigen Präsidenten das beste für den Verein versucht, leider hat es nicht gereicht. Jeder hat auch seine Fehler gemacht - aber man wird auch weiterhin Fehler machen.
    Und ich denke, dass auch Gries und Klatt irgendwann in die Reihe der "Versagerpräsidenten" eingereiht werden.


    Doch mit diesem ach so einfachen Schwarz-Weiß - Denken wird man keinem gerecht.


    Das ist nur meine Meinung - und ich erhebe keinen Anspruch auf die Richtigkeit.

    Einmal editiert, zuletzt von Teufelsbraten ()

  • Teufelsbraten, in deinem Post sind ein paar Sachen nicht so ganz richtig. Die Mannschaften, die in den 90ern zwei Meisterschaften und Pokalsiege geholt haben, wurden vom Baumeister Reiner Geye zusammengestellt. Wenn es jemanden gibt dem wir für diese Erfolge danken können dann ihm, kein "guter Mensch" Thines, kein Atze, kein Rehhagel. Obwohl ich dir bei Rehhagel in soweit recht gebe, das er einen zerstrittenen Haufen menschlich wieder auf Vordermann gebracht hat. Am Anfang, in den ersten 2 Saisons zumindest ....
    Die Verschuldung die zu unserem Genickbruch führte hatte erstmal nichts damit zu tun mit den großen Hunden mitpinkeln zu wollen. Das war der Größenwahn ein WM-Standort zu sein. Koste es was es wolle, sowohl von Landespolitik als auch von unserer damaligen Vereinsführung. Unsere Seele, das emotionsgeladene Schmuckstück von Stadion, haben wir gegen einen seelenlosen Betonkasten eingetauscht. Von dem Geld das dabei verbrannt wurde will ich gar nicht erst anfangen, sonst wird mir am frühen Morgen schon speiübel.
    Zum Thema Sponsoren machst du den gleichen Fehler wie so viele in Deutschland. Der FCK ist nicht nur Kaiserslautern. Das "FCK-Land" reicht vom Elsaß bis nach Koblenz, Westerwald und Hessen, geht von Lothringen bis nach Heidelberg. Wenn es nicht gelingt in diesem großen, auch wirtschaftlich starkem Raum, finanzkräftige Sponsoren zu verpflichten die für Bundesligafußball sorgen, hat man als Vereinsführung versagt. Und zwar völlig. Das zieht sich aber wie ein roter Faden seit Jäggi durch unsere Vereinsgeschichte. Hoffen wir das die jetzige Führung das zerschlagene Porzellan kittet und langfristig wieder für Vertrauen und bessere Zeiten sorgt.
    Zum Abschluß noch ein eine Sache. Die Pfalz ist keine Provinz. Die Pfalz ist der Nabel der Welt, Gottes Geschenk an seine liebsten Kinder. Da bin ich nicht bereit auch nur eine Sekunde drüber zu diskutieren ;)

  • So ist es Apo... Sehr guter Beitrag!


    Diese Ausreden erinnern mich stark an unseren letzten Vorstand. Einige werden es wohl nie begreifen. Und da gehört TB zweifelsohne dazu.

  • Zum Abschluß noch ein eine Sache. Die Pfalz ist keine Provinz. Die Pfalz ist der Nabel der Welt, Gottes Geschenk an seine liebsten Kinder. Da bin ich nicht bereit auch nur eine Sekunde drüber zu diskutieren ;)


    Hach, das hast du schön formuliert :)

  • Heute ist sogar ein Leserbrief von mir in der Rheinpfalz

    :schild: Eine Liebe ein Leben lang :schal:
    „Großer FCK deine Lieder singen wir voller Liebe wieder, wir stehen zu dir bis zum Tod, unsere Farben sind Weiß und Rot.“

  • Er hat ja schon so manche Ansicht die ich nicht teile der herrmann. Aber der Leserbrief ist fein denn so solls für immer sein.
    Egal ob WM, EM, Olympia, egal ob CL, EL oder was auch immer ich sonst rund um diesen schönen Sport schaue.


    Dähäm is nur unne in de West. Solang ich stehe kann und de Betz do is geh ich nuff. Ferdisch.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Djorkaeff und Co. waren aber schon vor der WM unser Genickbruch.
    Die WM hat den Sargnagel nur reingehauen.
    Hinzu kam die Pleite des Generalunternehmers, fehlerhafte Träger in der Süd usw...

  • Als ich hörte das wir Djorkaeff kriegen, dass konnte ich fast nicht glauben. Er hat leider dem FCK und auch der FCK hat ihm nicht gut getan. Er wäre bei einem europäischen Topclub besser aufgehoben gewesen. Damals waren wir über einen 5. Platz Total enttäuscht, heute würden wir uns freuen. Es hat sich so viel verändert auch die Verhältnisse zwischen den Fans. Aber trotz was damals passiert ist, wir haben es leider nicht geschafft wieder auf die Beine zu kommen. Mich kotzt es einfach an, wenn ich nach Frankfurt, Gladbach oder Dortmund schaue und feststelle, dass diese Clubs es wieder geschafft haben nach oben zu kommen und wir eben weiterhin in Liga 2 rumdümpeln.