Gesittete Debatten kurz vor dem Abgrund

  • Zivilisierte Jahreshauptversammlung des stark abstiegsbedrohten FCK – Vier neue Aufsichtsräte, Kind wiedergewählt


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    „Es ist noch keiner vom Ball erschossen worden!"

    - Gerry Ehrmann -

  • Zitat von Boris Notzon

    Notzon bilanzierte, dass seit 2014/15 26,5 Millionen Euro durch Verkäufe erlöst wurden. Nur 6,3 Millionen wurden in Einkäufe investiert. „Wir mussten Leistungsträger verkaufen“, sagte Notzon. Nur so sei der FCK wirtschaftlich handlungsfähig geblieben. Die hohe Fluktuation bei den Spielern – 127 Transferbewegungen seit 2014/15, fünf Trainer und vier Sportdirektoren in diesem Zeitraum


    Die Zahlen muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Mir geht es in keinster Weise darum eine Kuntz-Diskussion vom Zaun zu brechen! Aber - zumindest von außen betrachtet - lässt sich an diesen Zahlen erkennen bzw. erahnen, wie groß die finanzielle Not sein muss, wie verschwindend gering die sportliche Kompetenz schon seit Jahren ist, wie gewirtschaftet wurde. Erschreckend.

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.

  • Schön 20 Millionen in den Stadionunterhalt gesteckt. Von mir aus kann der Investor kommen und das Ding abreißen. Ist ja aberwitzig. Wieso zum Henker sind die Kosten anderer Stadien so viel niedriger???? Das Beispiel Nürnberg passt ja ziemlich gut...altes Stadion zur WM Arena umgebaut, ähnliches Fassungsvermögen, nicht immer ausverkauft...trotzdem plus 2 Millionen

    16.05.2019 - R.I.P 1.FC Kaiserslautern - R.I.P Anstand, Werte und Moral


    01.09.2019 - Der Tag, an dem ich mein Fantum aufgegeben habe

  • Man kann die Zahlen auch etwas anders lesen:
    Die strukturelle Situation beim FCK ist seit 20 Jahren ein Problem. Nicht erst seit Kuntz.
    Die Einnahmen waren im Schnitt immer geringer als die Ausgaben. Ein grundlegendes Problem ist das defizitäre Stadion.
    Ich kann mich noch gut erinnern, wie dringend man Klose verkaufen musste, weil die Insolvenz drohte.
    Schon Jäggi sah keine andere Möglichkeit als das Stadion zu verkaufen.
    Dadurch hinterließ er seinen Nachfolgern aber die Pacht, die in Liga 2 nicht zu stemmen ist.
    Das sagen auch Klatt und Gries.
    Schon Kuntz stand vor diesem Problem. Warum nur gesteht man ihm das nicht zu, so wie man der heutigen Führung die Probleme zugesteht?
    Wenn Kuntz von Schwierigkeiten sprach, war er weinerlich: Der große FCK hätte doch beste Voraussetzungen.( Meinte auch großspurig Riesenkampff. Er gibt jetzt zu, dass er auf den Boden der Tatsachen zurück gekommen ist).So war es aber niemals:
    Es gab im Schnitt deshalb auch jährliche Defizite, die sich anhäuften.
    Kuntz griff in der Not zu einem Teil der Betzeanleihe. Das kann man verurteilen, aber es blieb ihm kaum eine Wahl, wenn er die Insolvenz vermeiden wollte.
    Man kann ihm nun vorwerfen, dass er es nicht geschafft hat, in Liga 1 zu bleiben.
    War das mangelnde sportliche Kompetenz - oder waren es nicht in erster Linie finanzielle Probleme, die nicht zuließen, starke Spieler zu holen?
    Braunschweig, Paderborn, Darmstadt mussten das auch erleben.
    War er nicht in der gleichen Lage wie die Führung heute: Transfergewinne zu machen ( siehe Zoller, Ilisevic...)


    Jetzt haben Gries und Klatt versucht, der finanziellen Not durch Spielerverkäufe zu entgehen. 9 Millionen durch Spielerverkäufe ( und praktisch kein Gewinn). Das muss man verstehen. Man wollte Schulden abbauen - und hat leider das Gegenteil erreicht. Auf dem Papier errechnet sich das so leicht: Mehr Einnahmen, weniger Ausgaben. Bleibt ein Gewinn - und Schuldenabbau.
    Aber das war eine Milchmädchenrechnung, denn ohne sportlichen Erfolg gibt es keinen wirtschaftlichen Erfolg. So werden denn die Schulden der Zukunft NOCH weit mehr ansteigen, denn nächstes Jahr wird man keine Spieler verkaufen können - da nur 2 Spieler Vertrag für Liga haben: Aber dadurch wurde natürlich die sportliche Misere noch größer. Die 3. Liga steht vor der Tür.
    Man hat sich schlichtweg getäuscht. Ohne sportlichen Erfolg kann der Verein nicht überleben.


    Ich bin nicht diejenige, die jetzt auf Gries, Klatt und den AR schimpft. Ihre Rechnung ging einfach nicht auf.
    Kuntz wollte auch der Misere entfliehen - und versuchte aufzusteigen.
    Auch seine Rechnung ging nicht auf.


    Warum verstehen so Viele die Probleme von Gries und Klatt, nicht aber die von Kuntz?


    Fehler haben beide gemacht - aber wer macht keine Fehler?
    Ein glückliches Händchen fehlte leider beiden:
    Die Mannschaft von Kuntz versaubeutelte damals in Darmstadt den Aufstieg, Ströver und Notzon holten einfach die falschen Spieler.


    Dumm gelaufen.


    Das wars für mich mit diesem Thema.
    Der FCK tut mir nur noch Leid.

    Einmal editiert, zuletzt von Teufelsbraten ()

  • @Teufelsbraten, in vielen Dingen hast du sicherlich Recht. Für mich musste Kuntz weg wegen seiner undifferenzierten Neuverpflichtungen (man musste nehmen, wenn "es auf dem Markt war"). Bei ihm ging Masse über Klasse. Allerdings konnte keiner ahnen, dass es seine Nachfolger noch schlechter machen.
    Aber in einem hast du 100 pro Recht: der Kardinalfehler begann mit dem Stadionausbau!!!

    Das Geheimnis des Fußballs ist der Ball (Fußballweisheit von Uwe S.)

    Einmal editiert, zuletzt von frankenfck ()

  • Warum verstehen so Viele die Probleme von Gries und Klatt, nicht aber die von Kuntz?


    ganz einfach


    weil sie von gries und glatt noch nicht belogen wurden,die beiden haben die fans auch
    noch nicht als ratten beschimpft und sie wirtschaften so,dass wir nicht kurz vor der
    insolvenz stehen.

  • und sie wirtschaften so,dass wir nicht kurz vor der
    insolvenz stehen.


    Eins müsste auch dir klar sein: Ohne Investor steht der fck vor der Insolvenz - da beißt die Maus keinen Faden ab.
    Die Transfergewinne wird es nicht mehr geben ( in diesem Geschäftsjahr kann man noch den Kochtransfer buchen, aber dann ist Ende der Fahnenstange.

  • Da brauche ich keine Glaskugel, das sagt mir der gesunde Menschenverstand.
    Sogar wenn der FCK in der Liga bleiben sollte - was für mich sehr unwahrscheinlich ist - sinken die Zuschauereinnahmen und vor allem die Fernsehgelder.
    Das kann man nicht durch Sparen ausgleichen.