Löwenvater gegen ganzes Rudel
FCK-Stürmer Timmy Thiele ist im Aufwind. In die heutige Drittliga-Partie gegen Eintracht Braunschweig will er den Schwung aus der letzten Woche mitnehmen.
Einen ganz besonders lieben und liebenswerten Jubelpartner hatte Timmy Thiele nach dem 2:0-Sieg gegen Mainz 05. Nach dem Coup vor acht Tagen in der ersten DFB-Pokalrunde gegen den Bundesligisten hatte der Stürmer des Drittligisten 1. FC Kaiserslautern bei der Feier mit den Fans auf dem Rasen vor der „West“ seinen einjährigen Sohn Lionel auf dem Arm – der trug Schnuller und hatte sichtlich Spaß.
Vater Thiele, nach dessen körperbetontem Strafraum-Duell mit 05-Innenverteidiger Stefan Bell per Foulelfmeter das 1:0 fiel, denkt gern an den aus FCK-Sicht so schönen „Betze“-Nachmittag vor mehr als 40.000 Zuschauern zurück. „Ich nehme Lionel gerne mit auf den Platz, wenn nach dem Spiel tolle Stimmung herrscht. Das sind für ihn beeindruckende Erlebnisse“, sagt Papa Thiele. Lionel? „Ein Name soll mit etwas Positivem verbunden sein. Da ist natürlich Lionel Messi, aber Lionel bedeutet auch: kleiner Löwe, also auch etwas Positives.“ Heute (13 Uhr) gegen die mit neun Punkten aus vier Spielen stark gestarteten „Braunschweiger Löwen“ wollen die Lauterer (fünf Zähler) an die Leistung aus dem Pokalspiel anknüpfen – mit Thiele in vorderster Linie.
„Ich würde mich als spielenden Stürmer definieren, nicht als den klassischen Wandspieler“, sagt Thiele. „Trotzdem bist du als Mittelstürmer darauf angewiesen, dass du Futter von deinen Mitspielern bekommst.“ Einer der „Futterlieferanten“ ist Manfred Starke. Den Offensivkollegen, nach seiner Afrika-Cup-Teilnahme mit Namibia als Sommerzugang zum FCK gekommen und dort eine Art hängende Spitze, kennt Thiele vom gemeinsamen Ex-Klub Carl Zeiss Jena. „In Jena habe ich die Rolle als einzige nominelle Spitze auch gespielt und mich wohlgefühlt. Aber es geht auch darum, dass die gesamte Reihe hinter mir Tore schießt. Dann sind wir schwerer auszurechnen.“
Mit bestem Beispiel voran geht dabei seit dieser Saison Florian Pick. Er erzielte gegen Mainz das 2:0 und leitete mit seinem Pass auf Thiele die Elfmetersituation ein, die Starke zum 1:0 nutzte. Thiele kam im Strafraumduell mit Bell zu Fall. Der hat sich dabei schwer am rechten Sprunggelenk verletzt, als er Thieles Fuß abbekam. Das sei keinesfalls Absicht gewesen, sagt der FCK-Stürmer, es geschah im Laufduell. „Ich bin direkt auf dem Platz hingegangen, als ich gesehen habe, dass er verletzt ist. Ich habe mich sofort entschuldigt“, sagt der 28-Jährige. Bell indes fällt lange aus.
Für Thiele und Co. geht es heute um wichtige Drittliga-Punkte. Auch „der kleine Löwe“ freut sich schon.
1. FC Kaiserslautern: Grill - Schad, Sickinger, Matuwila, Hercher - Bachmann - Hemlein, Kühlwetter, Pick - Starke - Thiele
Ersatz: Spahic, Kraus, Hainault, Fechner, Zuck, Jonjic, Skarlatidis
Es fehlen: Bergmann (Sportverbot wegen Herzmuskelproblem), Bjarnason (Reha nach Muskelbündelriss im Adduktorenbereich), Gottwalt, Sternberg (beide Trainingsrückstand), Esmel, Spalvis (beide im Reha-Training)
Eintracht Braunschweig: Fejzic - Kessel, Becker, Ziegele, Kijewski - Pfitzner, Nehrig - Bär, Kobylanski, Schwenk - Proschwitz
Es fehlen: Burmeister (Reha), Fürstner (Trainingsrückstand), Schlüter (Innenbandriss im Knie)
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden).
Rheinpfalz am Sonntag