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FCK siegt „unter Protest“
In einem verkrampften Duell zweier Krisenteams setzt sich der FCK mit 3:1 gegen Jena durch. Begleitet wurde das Spiel von Protesten und einem Stimmungsboykott von Teilen der FCK-Fans.
Im Vergleich zum letzten Wochenende rückte Manfred Starke für den verletzten Carlo Sickinger in die Startelf. Mehr Konsequenzen auf die Niederlage in München als in der Aufstellung gab es auf den Rängen: Hier verzichteten die Ultras des FCK auf eine organisierte Unterstützung und verlagerten dafür bereits kurz vor Spielbeginn den Standort vom Stehbereich der Westtribüne auf die benachbarten Sitzplätze der Südtribüne. Statt der üblichen Fahnen hing vor der Westtribüne lediglich ein einziges Banner mit der Aufschrift: „Mit euren Leistungen (v)erspielt Ihr euch unseren Rückhalt!“
Auch die Jenaer Spieler wurden von ihrem Anhang mit ähnlichen Spruchbändern sowie Pfiffen begrüßt – allerdings anschließend vom kompletten Gästeblock während der kompletten 90 Minuten angefeuert, während auf FCK-Seiten nur ein Teil der Fans die eigene Mannschaft unterstützte.
Rückstand nach wenigen Minuten
Bereits in der 5. Spielminute taucht der Jenaer Daniele Gabriele nach einem simplen Steilpass in den Strafraum freistehend vor Lennart Grill auf, legt den Ball am lauterer Keeper vorbei und wird von diesem gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelt Gabriele selbst zum 0:1. Im weiteren Spielverlauf gibt es schon bei jedem Rückpass zum eigenen Torwart Pfiffe des Lauterer Anhangs. Rund um die 8. Spielminute ein Mini-Powerplay der Lautererer, in dem Picks Schüsse jeweils von Torwart Coppens entschärft werden. In der 18.Spielminute läuft Skarlatidis alleine auf Jenas Torwart zu, kann aber das Tempo nicht halten und scheitert schließlich mit seinem Querpass auf den mitgelaufenen Hemlein.
Nach knapp 20 Minuten bringt Florian Pick etwas Farbe ins Spiel, indem er seinen Gegenspieler Skenderovic erst foult und dann sehr unsaft „auf die Beine hilft“. Dieser revanchiert sich für dir Hilfe mit einem Schubser, wofür beide Gelb sehen. Zumeist spielt der FCK mit einer Abwehr- und einer Angriffskette – der Zwischenraum zwischen beiden Ketten wird unverständlicherweise den Gästen fast komplett überlassen.
In der 31. Minute setzt sich Schad sehenswert auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch. Seine Hereingabe wird zunächst geblockt, jedoch vom heranstürmenden Christoph Hemlein kompromisslos ins Tor gehämmert.
Zweite Halbzeit: Spiel, Satz und Sieg
Im zweiten Durchgang versucht Trainer Schommers die bis dahin wacklige Abwehr durch die Einwechslung von Gino Fechner für Jose Matuwila zu stabilisieren, die erste gute Torchance bekommen jedoch die Gäste. Wiederum ist es Gabriele, der mit seinem Schuss aus 10m Torentfernung eine Riesenmöglichkeit ungenutzt lässt.
Nach gut einer Stunde beginnt das Lauterer Power-Play: Zunächst hat Skarlatidis am Fünfmeterraum stehend eine 100%ige Möglichkeit, doch er kann sich nicht wirklich entscheiden und so kullert seine Direktabnahme lediglich harmlos in Richtung des Jenaer Gehäuses. Nur wenig später setzt sich Kühlwetter auf der linken Seite stark durch, doch sein Schuss wird zur Ecke abgefälscht. In den Folgeminuten kommen wiederum Kühlwetter aus kurzer Distanz sowie Pick zu Einschußmöglicheiten.
In der 69. Minute ist es wieder Skarlatidis, der völlig frei vor dem Tor den Ball an die Latte zimmert. Den Nachschuss setzt dann Florian Pick, nicht direkt, sondern mit viel Ruhe und Übersicht ins Netz. Alles klar macht schließlich Gino Fechner, der nach einem abgewehrten Freistoß, den Ball mit der Brust annimmt und dann aus 16m flach ins Tor platziert. Kurz vor dem Abpfiff verpasst der eingewechselte Lukas Röser noch eine Kühlwetter-Flanke und später per Kopf aus kurzer Distanz.
Während der FCK-Anhang nach dem Match sein Team freundlich aber distanziert verabschiedete, hallte es „wir sind Jenaer und Ihr nicht!“ aus dem Gästeblock.
Letztlich geht der Sieg vor allem kämpferisch für die Roten Teufel in Ordnung. Spielerisch war das Team zumindest sehr bemüht. Allerdings bereiteten die Laufwege sowie die Ordnung in der Defensive weiterhin Kopfzerbrechen. Werbung in eigener Sache dürfte Innenverteidiger Gino Fechner, nicht nur wegen seines Tores, gemacht haben.
1. FC Kaiserslautern - Carl Zeiss Jena | 3:1 (1:1)
Aufstellung FCK:
Grill, Sternberg, Matuwilla (46.Fechner), Kraus, Schad - Bachmann, Starke, Hemlein (60.Jonjic), Pick - Skarlatidis (83.Röser), Kühlwetter
Aufstellung Carl Zeiss Jena
Coppens - Bock , Volkmer , Maranda - Jahn , Eckardt , Kircher , Obermair , Rohr , Gabriele - Skenderovic
Tore:
0:1 Gabriele (6. Minute, Elfmeter)
1:1 Hemlein (32. Minute)
2:1 Pick (69.Minute)
3:1 Fechner (78.Minute)
Kartenvergabe: Grill, Bachmann, Kraus, Pick - Skenderovic
Zuschauer: 16.083
Quelle: Treffpunkt Betze