Corona: Die "wirklich ernsthaften" Probleme

  • @ apo, du tust mir Leid. Aus dir spricht so viel Ärger und Hass, dass es dir unmöglich ist, ein zufriedenes Leben zu führen.

    Aber das willst du wahrscheinlich auch gar nicht.

    Wutbürger genießen ihre Wut, so weit das möglich ist.

    Und du bist ein Musterexemplar eines unzufriedenen Bürgers, der glaubt, wenn er etwas zu sagen hätte, sähe die Welt ganz anders aus.

    Und tatsächlich - sie sähe anders aus.

  • Wutbürger genießen ihre Wut, so weit das möglich ist.

    dass ist auch so ein links/grün versiffter ausdruck


    die wahren wutbürger wirst du morgen wieder in den medien erkennen,wenn sie ihre wut

    auf diesen staat raus lassen.


    ich denke apo steht mit beiden beinen im leben und sieht die dinge so wie sie sind.

  • Ich verstehe deine Kritik daran, dass die Formulierung als solche zu hypothetisch ist und in Folge Unsicherheit innerhalb der Gesellschaft auslöst bzw. auslösen kann. Falsch muss sie deswegen trotzdem nicht sein. Welche uns bekannten Möglichkeiten mit dieser Pandemie umzugehen gibt es denn?

    .......


    Der Faktor Impfstoff ist wahrscheinlich ein Spiel gegen die Zeit. Erste klinische Studien laufen jetzt an. In wie weit sie erfogsversprechend sein werden, kann niemand seriös sagen. Wenn ich mich jetzt nicht vollkommen irre, gehen die meisten Wissenschaftler von mindestens zwei Jahren aus


    .......


    Um auf Lauterbach zurück zu kommen. Was bleibt uns also, als mit diesem Virus in den kommenden Jahren zu leben, verbunden mit der Gewissheit, dass es diese Realität, die es vor Corona gab, so nicht mehr geben kann? Mundschutz, social distancing, Verbot von Großveranstaltungen, etc - all das wird vorerst bleiben. Und dabei ist das Jahr 2022 als Richtwert vermutlich gar nicht so falsch.

    Ich gehe auf die 3 Punkte mal ein:

    Zum ersten:

    Nur weil eine Behauptung nicht falsch ist muss sie doch nicht ins blaue geäussert werden in dieser Zeit. Gerade als Politiker ist das verantwortungslos und entbehrt einer fundierten Berachtung. Maßnahmen müssen immer angemessen und abgewogen sein. Würden die Herren Politiker dass auch auf Ihre Äußerungen anwenden wäre allen schon viel geholfen.

    Es gibt gute Wege mit der Pandemie umzugehen, nur haben die keinen zeitlichen Horizont größer ein paar Wochen und das passt natürlich weder dem Arglosen noch dem Weltuntergangsfetischist. Die Zahlen sind täglich zu beobachten und zwar alle Zahlen. Nicht nur Todesraten, Infizierte und und Ansteckungsfaktor. Auch die Zahlen der Wirtschaft, anderer wisschenschaftlicher Fachdisziplinen sind zu betrachten. Das Grundgesetz in seiner Gesamtheit ist zu betrachten und spätestens da muss einem klar werden dass es die absolute Unversehrtheit des Lebens nicht gibt. Eine interessante Diskussion bei der 90% der Weltbevölkerung müde und traurig Lächeln denn nur ganz wenige Staaten können sich dieser Betrachtung überhaupt leisten. Leisten heisst auch finanziell leisten und dazu gehört eine Wirtschaft die nicht voll in der Wand landet, dabei hilft jeder Euro jedes Wirtschaftszweigs.


    Nur: All diese Zahlen sind so dynamisch dass ich alles über ein paar Wochen hinaus nun wirklich als hohles Guessing bezeichne. Lauterback stellt ja nicht einmal Modelle an unter denen unterschiedliche, vielleicht auch schlimmere Szenarien zum Tragen kommen. Auch ein Punkt der den gelobten Wissenschafter entlarvt. Er bleibt bei einer Modellaussage ohne seine Ratio dahinter zu erklären. Substanzlos, schwach, persönlich geleitet mit Feindbild Fußball.

    ...

    Der Faktor Impfstoff. Die schweizer Studie sprach bei optimalem verlauf von ersten Massenimpfungen im Herbst (!). Und das wurde von Fachleuten als ambitioniert aber nicht völlig unrealistisch bezeichnet. Schon die Diskrepanz von der Vorhersage einer klinischen Studie (Da war gängige Aussage Ende des Sommers) bis zur aktuellen klinischen Studie (Findet gerade statt in Mainz beispiel Deutschland, 88 klinische Studien, diese Zahl war zu lesen) weltweit.


    Auch in den Behandlungsmethoden ist mit Redemsivir schneller eine, nach Studien, eindeutig positive Behandlungsmöglichkeit zulassungsfähig (Stand Gestern) als gedacht.


    Auf diesen beiden Sektoren haben sich Hoffnungen ergeben. Betrachten muss man sie dennoch in kleinen Schritten auf wenige Wochen. Alles darüber hinaus? Siehe oben.


    ....

    Um auf Lauterbach zurückzukommen...


    Man muss mit einer weiteren tödlichen Krankheit leben. Das ist aber nichts neues! Also wieso sollte das ihm in seiner These Recht geben. Auch das Leben ändert sich ständig. Die Menschheit war schon vor Covid in einem rasanten medialen, baulichem, wirtschaftlichen Wandel. Das hat sich nicht geändert wird aber beschleunigt.

    Eine Corona App, Gesichtsschutz und begrenztes social distancing bleiben zeitliche Erscheinungen die jetzt massiv Einzug halten und dann abebben wie eine Welle. China ist nach 2 Monaten in einer reduzierten aber bereits deutlich normaleren Realität angekommen.


    Ich würde durchaus Geld drauf setzen dass Weihnachtsmärkte ein reguliertes, entzerrtes aber normales Szenario sein werden. Die Menschen werden kreativ werden, veränderte Arbeitszeiten, mehr Flexibilität. Querdenken und raus aus der "Aber das war doch immer so" Falle. In der befindet sich Herr Lauterbach vielleicht. Die Welt wie sie war 1:1 wird es nicht wieder geben auch nicht 2022. Aber das war auch vor Corona schon so


    Da lasse ich mich sehr gern auf eine Wette mit Dir um ein symbolisches Bier ein. Ggfs, aber bei den Adlern Mannheim. Denn die Veränderung, die Beschleunigung von den Veränderungen trifft meiner Befürchtung nach alle nicht wirtschaftlichen Unternehmungen. Das schließt den FCK ein.....

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • dass ist auch so ein links/grün versiffter ausdruck

    Ich hänge keiner Partei an.

    Aber ich schätze soziale Gerechtigkeit als sehr wichtig und glaube auch, dass wir unsere Umwelt gut erhalten sollten.

    Wenn ich dann "links -grün" versifft bin, dann betrachte ich das als Auszeichnung.

  • ganz klar ist, dass wir alle absolut nicht verstehen, dass Hitler u. seine Schergen solche Macht bekamen und kaum Widerstand aufkam. Aus Überzeugung, -Angst, Bequemlichkeit etc...

    Ganz klar, dass die Mitbürger sich ihre eigene Gedanken machen sollen, nur bei Pandemie o.ä.

    müssen sich alle an die Vorgaben der "Spezialisten" sowie die Regierung halten, denn die haben das "Große" im Blick. Einige der "Kleinen" glauben, dass sie schlauer sind, aber das funktioniert nicht. Klar irren sich auch die Wissenschaftler, aber bei uns funktioniert der Umgang mit der Pandemie sehr gut, weiter so. Wer das nicht so haben will, darf gerne auswandern, mit allen Konsequenzen ! Ich bin froh, dass wir Frau Merkel haben, die sich beraten lässt und ebenfalls als Wissenschaftlerin abwägt, bespricht und entscheidet.

    Wer lieber Johnson, Erdogan, Bolsonaro oder Trump hat, darf gerne zu denen ziehen !

    koha

  • tja-heinz

    Heinz, ich hatte hier relativ transparent meine Einbußen durch Corona gelistet und gestern in der Diskussion mit trekkie auch meinen eigenen Werdegang dargestellt. Was mich nervt, so wie dich - allerdings umgekehrt-, ist die Argumentation, das andere "vom hohen Ross" her urteilen. Und deine Argumentation "zu lange in ihrem Wohlstand" gesonnt - ja darauf könnte man auch einiges zurück fragen - ZB - was ist deren Beitrag am Sozialsystem, geben zB auch solche User vielleicht durch kleine oder mittlere Betriebe anderen Menschen zu fairen Gehältern Arbeit. Sind da vielleicht Mensche dabei, die wöchentlich die Tafeln unterstützen oder sich sozial engagieren um Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht?


    Ich sagte gestern schon mal: manche hatten auch einfach Glück, nur müssen sich einige dieses Glück durchaus erarbeiten und sind nicht mit dem goldenen Löffel aufgewachsen. Selbst kenne ich beide seiten sehr gut und ich weiß, wie viel Glück ich hatte und deshalb gebe ich und werde immer was von meinem Glück abgeben.


    Auch habe ich vor wenigen Jahren das System bei der Arbeitslosigkeit meiner Frau kennengelernt: Unternehmen wurde geschlossen, weil der Chef >70 in den Ruhestand wollte. Damals hatten wir unser erstes Kind im Kindergarten. Zahlreiche Bewerbungen - Absagen mit der Argumentation- sie bekommen doch eh bald Kind Nr 2, warum sollte ich sie einstellen. Weiterbildungen über die BA - nix, denn sie war ja nur Teilzeitkraft, da wollte man nicht investieren, außerdem könnte man sie dann ja während der Weiterbildung schlechter vermitteln - sonderbar, selbst ANÜ-DL sagten, Frau in dem Alter mit Kindern --- lass mal. Weiterbildung haben wir dann selbst gezahlt. Und auch in der Zeit haben wir gemeinsam auf viel verzichtet und waren auch froh, dass unser Vermieter damals die Miete über 3 Jahre nicht erhöht hatte, obwohl der Mitspiegel es ihm locker erlaubt hätte. Klar hatte ich dann Glück, dass jemand der auch auf einem großen Pferd saß mich mit gefördert hat - und dazu stehe ich.


    Und ja, ich sitze gerade noch auf einem Pferd - aber ich würde mich sehr freuen, wenn man bevor man das als Vorwurf benutzt, man einfach mal die Frage nach dem Werdegang der Gegenüber stellt. Oft würde man dann eben nicht so argumentieren, klar das gilt auch für die ANDERE RICHTUNG.


    Was soll ich zu dir sagen, außer, dass ich es auch nicht fair finde. Natürlich würde ich eine Diskussion über Grundeinkommen führen wollen (ja ich stehe politisch schon immer links der Mitte), klar würde ich mir wünschen, dass wir rigide Gesetzt gegen "moderne" Formen der Ausbeutung hätten. Klar würde auch ich mir wünschen, dass die Not der Menschen, denen es vorher schon schlecht ging nun stärker in den Fokus rücken. Klar hat der Gasto Bereich schon vor Corona oder Friseur Bereich schon vor Corona die Leute schon schlecht bezahlt - aber genauso perfide ist es doch, dass zahlreichen Menschen beim Preis von 18€ für den Haarschnitt die Nase rümpfen (obwohl sie sich das doppelte leisten könnten) und ein Schnitzel was trotz Beilagen mehr als 15€ kostet als zu teuer empfinden und nicht mal Trinkgeld geben.



    Zu Corona:

    Es war mir völlig klar, als Corona-bedingt die deutsche Wirtschaft runterfahren durfte, dass es relativ schnell für viele ans wirtschaftliche Überleben geht. Nicht nur Unternehmen, auch vielen Arbeitnehmern. V.a. solche die nicht durch Aufzahlung der KuA-Geldes geschützt werden, und solche, die vorher schon in prekären Beschäftigungen waren. Selbstverständlich hat Bartsch recht, wenn er heute sagt, dass nach Corona ein neuer "Klassenkampf" entstehen kann. Das wirtschaftliche und soziale System war doch schon vorher sehr heiß gelaufen! Dieser Virus wird viel Schaden anrichten, v.a. bei den Menschen. Und auch in Punkto soziale Gerechtigkeit. Nur mit verweilen an den verschiedenen Polen wird sich das nicht auflösen - Kompromisse werden gesucht. Und es wird diskutiert werden müssen, allerdings mit Eifer in den Argumenten, nicht mit Feuer.


    Nichts für ungut..... aber Coroan schädigt uns alle schon genug, als dass wir uns noch angiften sollten.

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • apo, du tust mir Leid. Aus dir spricht so viel Ärger und Hass, dass es dir unmöglich ist, ein zufriedenes Leben zu führen.

    Du mußt kein Mitleid mit mir haben. Mir geht es gesundheitlich, bis auf die normalen kleinen Zipperlein als Anfang 50 jähriger gut. Mein Beruf macht mir richtig Spaß, ich möchte ihn so lange es auch nur irgend geht ausüben. Auch um im Alter den Kontakt zu jüngeren Menschen zu haben, aktiv zu bleiben und um sich den immer neuen Herausforderungen zu stellen. Meine 2 Kinder sind aus dem Gröbsten raus, auch ihnen macht ihre Arbeit spaß und was noch wesentlich wichtiger ist, sie sind auch gesund und sie sind aufrechte Freigeister. Meine Partnerin ist auch gesund, wir haben viel Spaß miteinander, uzen, lachen und lieben uns.

    Was soll ich sagen ? Ich bin ein glücklicher Mann und ich bin zufrieden.

    Wutbürger genießen ihre Wut, so weit das möglich ist.

    Und du bist ein Musterexemplar eines unzufriedenen Bürgers, der glaubt, wenn er etwas zu sagen hätte, sähe die Welt ganz anders aus.

    Süß :love: Da ist es wieder, mein goldiges Seelchen. Das ewige Mädchen, das bei Widerspruch in Diskussionen (wie kann man es wagen?) bockt und Gift und Galle verspritzt.

    Aber auch das kannst du besser, streng dich mal gefälligst an. Unvergessen als du mich vor ein paar Jahren in einer Partei der 20er ind 30er Jahre verortet hast, mich also mit Antisemiten und Steigbügelhalter für Faschisten in Verbindung gebracht hast. Ich kann es jetzt nach all den Jahren zugeben, da musste sogar ich mal kurz schlucken und war sprachlos.


    @all

    Um wieder zum eigentlichen Thema und der ansonsten recht guten und ausgeglichenen Diskussion zu kommen. Gestern bin ich bei Maybrit Illner hängen geblieben, das war meiner Meinung nach eine außergewöhnliche gute Diskussionsrunde. Der Verfassungsrechtler und ehemalige Verfassungsrichter Udo di Fabio hatte einen sehr ausführlichen und starken Auftritt als er zugeschaltet wurde. Für jeden der Interesse daran hat, schaut in der ZDF Mediathek nach und gönnt euch die knappe Stunde.

    Aber wahrscheinlich ist dieser Mann auch nur der König der Verschwörungstheoretiker, der Reichs- und Wutbürger und aufrichtig Gedanken um unsere Verfassung macht der sich nicht .....

  • Ostalb-Devil

    Zuerst einmal. Ich habe deinen Post nicht zitiert, weil ich dir persönlich damit irgendwie Vorwürfe machen wollte. Ich hoffe mal, das ist auch nicht so angekommen.


    Zum Thema. Wir stehen an sich thematisch nicht mal weit auseinander. Es stört mich auch net, dass ich mit 2 Jobs noch was abgebe über Steuern und mir eben den Frisörbesuch für 18 Euro nicht leisten kann. Genauso wenig wie ich in Urlaub fahre, obwohl ich als Historiker Rom mal gerne sehen würde. Das muss ich zugeben. Aber es ist eben nicht machbar und wenn es machbar wäre, würde ich mich immernoch fragen, ob es wirklich soooooo wichtig wäre, dass ich mal sagen kann, hey ich bin als Tourist durch Rom gehetzt. Auch stört es mich nicht, wenn andere sich irgendwas erarbeitet haben und dafür entsprechend entlohnt werden. Das wäre ja auch bei dem von dir angesprochenen Grundeinkommen hoffentlich so, dass diejenigen, die sich engagieren, immernoch mehr von dem System profitieren müssen. Aber was musst man hier alles lesen die letzten Wochen? In Erinnerung geblieben ist mir zb. der Begriff Neidkultur. 5 % der Deutschen halten über 95 % des Vermögens in Deutschland. Darf man das kritisieren? Nach so einigen Schlaumeiern hier nicht.


    Dann kommt immer das Gesülze von wegen die Wirtschaft sorgt dafür, dass es uns allen gut geht. Ich kann nachvollziehen, dass eine starke Wirtschaft ihre Gewinne zum Teil auch weitergibt, damit die Leute genau diese Wirtschaft mit ihrem Konsum weiter füttern können. Keine Frage. Aber was nicht stimmt, ist dass es allen gut geht. Es geht der Mehrheit gut, das ist nötig, damit die Mehrheitsverhältnisse gewahrt bleiben und alles seinen Gang geht. Dabei sind Dinge wie Altersarmut, Kinderarmut, Tafeln usw. keine Erfindungen irgendwelcher Verschwörungstheoretiker. Aber was passiert, wenn sich die Abgehängten versuchen zu organisieren, sieht man gut am Umgang mit der AfD. Beileibe ich bin absolut kein Freund dieser Partei. Aber zuerst hat man jahrelang von seiten der etablierten Parteien mit Ignoranz reagiert, als dann die Unterstützungszahlen in die Höhe schossen, hat man die Partei als Nazis (was Teile davon unstrittig sind) bezeichnet und mit dem Geschütz Verfassungsschutz agiert. Und als man dann keine anderen Lösungen mehr gesehen hat, hat man mit ihnen paktiert wie in Thüringen. Das ist moralisch verwerflich, aber legitim. Und dann hat man eine gültige Wahl annulliert und wählt offenbar solange neu, bis einem das Ergebnis passt. Und dann über Trump lachen. Aber ich schweife ab.


    Letztlich geht es zumindest mir jedenfalls nicht darum, anderen ihren Wohlstand wegnehmen zu wollen. Aber es wäre ein Anfang in Betracht zu ziehen, dass man in einer Blase lebt und eben nicht immer von sich auf andere schliessen kann. Wie hat das Volker Pispers mal gut auf den Punkt gebracht: "In Deutschland kann jeder reich werden, eben nur nicht alle". Und wenn man wie ich die letzten Jahre echt am Existenzminimum gestrampelt hat, eben nochmal einen Bildungsweg bestritten hat, kostenlos Veranstaltungen an Uni gehalten hat, sich mit befristeten Verträgen über Wasser halten muss, die eh alle 2 Jahre gekündigt werden, weil sonst ein Anspruch entstehen würde, dann muss ich zu dem Schluss kommen, dass ich am Wohlstand dieser Gesellschaft nicht partizipiere. Dies zu bemängeln, reicht allerdings offensichtlich schon, um von Schmarotzer zu sprechen. Obwohl ich nicht mal wem auf der Tasche liege. Und da muss ich dann sagen, sollten manche von ihrem hohen Ross mal runterkommen. Dabei verlange ich keineswegs, dass man die Sichtweise teilt, aber man könnte zumindest versuchen, mal nen anderen Blickwinkel in Betracht zu ziehn. Und auch was die wahren Schmarotzer angeht, kann man sicher geteilter Meinung sein. Für mich sind es diejenigen, die ein Konjunkturprogramm nach dem anderen in den Arsch geschoben bekommen, es aber nicht schaffen, diese Pushs (für die man von mir aus als Leitindustrie noch Verständnis haben kann) für den Umstieg auf Elektromobilität zu nutzen, sondern mit getürkter Schadstoffsoftware nach noch mehr Gewinnmaximierung streben, um ein paar windige Börsenspekulanten reich zu machen. Daher kommt diese ungerechte Verteilung und ihr Fundament. Die Putzfrau von neben an kann eben nicht von ihrem Lohn soviel abzweigen, um bisle Roulette zu spielen. Geld geht immer dort hin, wo sich seine Verwandten befinden. Das mag unumkehrbar sein, aber man könnte zumindest versuchen soweit gegenzusteuern, um diesen Effekt zu bremsen. Stattdessen sieht man Leute (die trotz schlechter Bezahlung) in einer Großstadt nahe ihres Arbeitsplatzes leben müssen, und die gehen mittlerweile auf die Straße, weil die Aktionäre von Wohnovia oder wie der Dreck heisst, Rendite sehen wollen und dann wie immer im kapitalistischen System jedes Mittel recht ist.


    Apropos. Ich lese gerade ein Buch von einem gewissen Norman Angell aus den Jahren des Ersten Weltkriegs. Dort beschreibt er den Gedanken, dass militärisch geführte Kriege eigentlich total obsolet geworden seien, weil durch die globale Vernetzung damit immer eine Selbstschädigung der eigenen Wirtschaft einhergeht und das Wirtschaftskrieg das neue Mittel der Wahl wäre. Jetzt sind wir 100 Jahre später. Erstaunlich und erschreckend zu gleich, wie sehr seine Vorhersagen heute der Realität entsprechen.


    Edit: P.S Betzefensi hat meine Antwort auf deine Aussage im anderen Thread irgendwie verschoben. Sinnvoll fand ich das nicht, aber das kann er wahrscheinlich besser beurteilen. Ich antworte jetzt aber wieder hier, weil ich auf erneut auf deinen Beitrag reagiere. Nur falls die Äusserung hier jetzt auch wieder nicht reinpassen sollte vom Thema her.