Da wir jetzt in vielen Punkten schon weit weg vom Fussball driften, greife ich jetzt mal nur einen Punkt wieder auf.
Allein das man über diese Art der Austragung von Spielen redet. Krass! Als hätte man keine brennenderen, ernsthafteren Probleme. Man sieht wieder einmal in welchen Sphären manche da schweben. Überall, aber nicht im Leben, nicht in der Realität.
Also erstmal ist es absolut notwendig und wichtig, dass die Gesellschaft sich über einen Normalzustand unterhält und den Weg dahin. Dieser Zustand wird nicht morgen oder übermorgen erreicht, auch bestimmt nicht nächsten Monat und vielleicht nicht mal mehr in diesem Jahr. Aber es braucht ein Zielbild. Sonst wird die Akzeptanz der Maßnahmen drastisch in den Keller fallen und wird erleben ein Chaos.
Dann, wie ich schon gesagt hatte, wir sind in einem Fussballforum und da schauen wir auf den Fussball. Die Leute, die bei DFL, DFB oder den Vereinen arbeiten, die beschäftigen sich sicherlich auch mit gesellschaftlich wichtigeren Themen, aber deren Arbeit, für die sie bezahlt werden, ist der Fussball und da versuchen sie Lösungen zu finden. Wenn du es so empfindest, dass der Fussball in der aktuellen Situation keinen Platz hat und damit sterben soll, dann könnte ich dich auch fragen, was du hier überhaupt machst und weshalb du schreibst.
Und jetzt mal ganz konkret. Ich nehme mal zwei Personen in einer für ihr Unternehmen hohen Position: Seifert von der DFL und Voigt vom FCK. Der Betrieb wurde eingestellt und weitere Maßnahmen getroffen, sodass man der gesellschaftlichen Verantwortung nachkam. Beide haben aber ebenfalls eine Verantwortung für alle Angestellten, die in ihren Unternehmen arbeiten. Was ist also konkret deine Forderung? Sollen die beiden die Marschroute ausgeben, dass man jetzt auf Atemschutzmasken-Produktion umschwenkt? Was die beiden machen ist einen Weg zu beleuchten, wie es weiter gehen kann und welche Änderungen dafür nötig sind. Und das ist auch kein Alleingang, sondern da wird sich mit Wissenschaftlern und Politikern ausgetauscht. Wenn die Politik nein sagt, dann wirds auch keine Spiele geben.
Dann zurück zu den ernsthaften Problemen. Was soll denn die DFL oder der FCK da machen? Der FCK ist kurz vorm sterben. Voigt, Merk und Co. versuchen das sinkende Schiff irgendwie durch den Sturm zu bringen. Und die DFL? Das sind keine Mediziner oder Wissenschaftler, das beste was sie zur aktuellen Lage beitragen können sind finanzielle Mittel. Und wenn man dann nicht ganz kurzfristig denkt, dann muss man auch darüber nachdenken, wie die Situation in 2-3 Monaten aussieht, denn jetzt einen Finanzspritze ist schön, aber zehntausende zusätzliche Arbeitslose, das Sterben einer Branche mit allen die daran hängen und die fehlenden Steuereinnahmen sind etwas, das auch schmerzen wird.
Deswegen also vielleicht nochmal zum Abschluss zurück zu Corona selbst. Die Wahrnehmung ist hier durchaus unterschiedlich, da nach wie vor einiges unbekannt ist. Deswegen muss man nach wie vor Vorsicht walten lassen. Trotzdem darf man auch mal feststellen, dass wir mit etwa 6000 Toten bei einem Viertel von dem liegen, was eine Influenza-Grippewelle 2017/2018 nach Schätzungen des RKI an Menschenleben forderte. Die Betten in den Krankenhäusern sind über Deutschland verteilt auch nicht ausgelastet, zum Glück. Diesen Zustand des Lockdowns zu halten hat so viele negative Implikationen, wird uns aber nicht komplett vor dem Virus schützen. Das werden nur Impfungen/Medikamente oder Herdenimmunität, sofern eine Immunität denn langfristig gebildet werden kann. Aber wie sieht der Weg da hin aus? Aus welchem Grund sollten wir unsere Wirtschaft sterben lassen? Existenzen noch weiter gefährden? Es geht ja nicht darum alles aufzuheben, sondern welche Lockerungen man durchführen, sodass das Niveau an Neuinfektionen gleich bleibt und damit die Krankenhäuser nicht überlaufen. Und da gehts eben darum, dass 30 Profisportler + Betreuer mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen, an denen man ja auch arbeitet (Tests, Abstände vor/nach dem Spiel, usw), ihrer Arbeit nachgehen können, um einerseits natürlich ihrem Beruf nachgehen zu können, auch um ihre Branche zu retten und eben auch etwas Unterhaltung für die zu bieten, die daheim bleiben müssen.