Der Dreierpack: Drei Fragen, drei Antworten!

  • Alex Winkler kommt immernoch sehr sympathisch rüber und ich finde es rein von der Person her nach wie vor schade, dass sein Vertrag im Sommer nicht verlängert wurde (es hat ja nur ein Spiel zur automatischen Verlängerung gefehlt). Solche Typen gehören auf den Betzenberg. Alles Gute in Halle ....

  • Diskussionsthema zum Artikel: Shipnoski: "Gab wenige Spieler, die sich so mit dem Verein identifiziert haben"


    Shipnoski: "Gab wenige Spieler, die sich so mit dem Verein identifiziert haben"

    Drei Fragen, drei Antworten: Im heutigen Dreierpack spricht der ehemalige Lautrer Nicklas Shipnoski über seinen Abgang nach dem Drittligaabstieg und Gerüchte um eine Rückkehr.


    Nicklas Shipnoski galt in der jüngeren Vergangenheit als eines der Aushängeschilder für die Jugendarbeit des 1. FC Kaiserslautern. Der ehemalige U18-Nationalspieler durchlief bei den Roten Teufeln jegliche Jugendmannschaften und setzte am Betzenberg auch die ersten Schritte im Profifußball. Im Sommer 2018, also nach dem Abstieg in die dritte Liga, trennte sich der Verein von seinem Eigengewächs. Über Wiesbaden, Saarbrücken, Düsseldorf und leihweise in Regensburg konnte der 25-Jährige eine durchaus sehenswerte Entwicklung hinlegen.

    „Plötzlich sollst du nach dem Abstieg einfach gehen“


    Treffpunkt Betze: Du bist nach dem Lautrer Abstieg in die dritte Liga von Michael Frontzeck und Martin Bader für „nicht gut genug“ befunden worden. Dabei hattest du ausgerechnet in Liga drei (Wehen Wiesbaden und Saarbrücken) deine stärksten Karrierephasen. Warum hat es damals aus deiner Sicht nicht mit einem Verbleib beim FCK gereicht?


    Nicklas Shipnoski: Das war damals schon ein sehr harter Schlag für mich, als mir Michael Frontzeck mitgeteilt hat, dass ich mir einen anderen Verein suchen soll. Da habe ich schon ein paar Tage gebraucht, um das zu verarbeiten - denn freiwillig wäre ich nicht gegangen. Das war für mich schwierig zu verstehen, denn 1-2 Jahre vorher wurdest du noch vom Verein als größtes Talent der letzten Jahre gesehen und plötzlich sollst du nach dem Abstieg einfach gehen. Zumal es glaube ich wenige Spieler gab, die sich so mit dem Verein identifiziert haben. Ich meine, ich habe 13 Jahre lang dort gespielt und bin beim FCK groß geworden. Der Wechsel nach Wiesbaden ist daher aus der Tatsache entstanden, dass der Verein mich nicht mehr wollte. Am Ende der Saison bin ich als Leistungsträger mit Wiesbaden in die 2. Liga aufgestiegen und hatte eine Anfrage von einem Bundesligisten. Also habe ich mit dem Schritt nach Wiesbaden alles richtig gemacht.


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    Rückkehr im Sommer 2020?: „Es gab nie mehr als einen Erstkontakt“


    Treffpunkt Betze: Dem Vernehmen nach arbeitete der 1. FC Kaiserslautern im Sommer 2020 an einer Rückkehr von dir zum Betzenberg. Wie viel fehlte damals, um tatsächlich zurückzukommen? Und was gab den Ausschlag, sich gegen den FCK und ausgerechnet für Saarbrücken zu entscheiden?


    Nicklas Shipnoski: Es gab nichts mehr als einen Erstkontakt zu Boris Notzon. Das Ganze wurde in keiner Form konkreter und es lag auch kein Angebot vor. Was heißt ausgerechnet Saarbrücken? Ich habe als Fußballer eine Karriere und nur weil sich beide Fanlager hassen, da zu sagen: "Nein, da gehe ich nicht hin", ist ja Unsinn. Es ging um meine Zukunft und um meine Karriere, da habe ich diesen Wechsel als absolut richtig empfunden. Der damalige Schritt war sehr wichtig, denn Saarbrücken und der Coach Lukas Kwasniok haben sich wirklich Tag und Nacht intensiv um mich bemüht. Das Spielsystem passte hundertprozentig zu mir, Saarbrücken war nah an meiner Heimat und mein ehemaliger Berater und Freund - der leider ein halbes Jahr vor meinem Wechsel zum FCS verstorben ist - war auch ehemaliger Saarbrücker. Von daher passten schon viele Faktoren. Saarbrücken war mit 15 Toren und 10 Vorlagen bisher meine beste Station im Profifußball. Ich hätte es mir nicht besser erträumen können.

    Nächstes Karriereziel: „Topspieler“ in der zweiten Bundesliga werden


    Treffpunkt Betze: Kaiserslautern, Wiesbaden, Saarbrücken, Düsseldorf, Regensburg. Wenn du einmal zurückblickst, verlief deine bisherige Laufbahn so, wie du es dir insgesamt erhofft hast? Und wo siehst du dich in 2-3 Jahren, wie soll sich deine Karriere am liebsten entwickeln?


    Nicklas Shipnoski: Ich bin bisher zufrieden mit meiner Karriere. Natürlich passte vielleicht nicht immer jede Entscheidung, aber ich kann sagen, dass ich vieles genauso wieder machen würde. Ich denke, dass ich es in der 3. Liga mehrfach bewiesen habe und da ein Topspieler bin - wenn die Bedingungen stimmen. In der 2. Liga bin ich mittlerweile ein gestandener Spieler, vom Status Topspieler bin ich allerdings noch entfernt. Da möchte ich hinkommen.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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  • Diskussionsthema zum Artikel: Marcel Ziemer: „Nichts passiert ohne Grund!“


    Marcel Ziemer: „Nichts passiert ohne Grund!“

    Drei Fragen, drei Antworten: Im heutigen Dreierpack spricht Marcel Ziemer über seine sportlichen Höhepunkte, sein unfreiwilliges Laufbahnende und sein Leben nach der Karriere.


    Als 18-Jähriger wechselte Marcel Ziemer zu den Amateuren des 1. FC Kaiserslautern. In der Endphase der Saison 2005/06 wurde er in das kalte Wasser „Bundesliga“ geworfen und begann schlagartig zu schwimmen. Obwohl der Abstieg seinerzeit nicht mehr zu verhindern war, konnte sich der Stürmer im Profifußball durchsetzen. In der ewigen Totschützenliste der dritten Liga belegt Ziemer mit 73 Treffern immer noch den dritten Platz. Im August 2017 zog sich „Cello“ eine Knieverletzung zu, die letztlich auch seine Karriere beendete. Für einen Dreierpack auf Treffpunkt Betze unterbrach der heute 37-Jährige kurz seinen Alltag.

    Ziemer: „Alles ist gut, so wie es ist“


    Treffpunkt Betze: Hallo Marcel, nach deinem Wechsel von Saarbrücken nach Rostock im Jahr 2014 hast du die Ostsee scheinbar lieben gelernt. Du musstest deine Karriere dort 2018 verletzungsbedingt beenden und bist jetzt hauptberuflich in Rostock tätig. Was genau machst du an der Küste und wie sehr vermisst du deine Heimat?


    Marcel Ziemer: Nach meiner Verletzung hatte ich eine Umschulung zum Immobilienkaufmann gestartet, was insgesamt schon ziemlich anstrengend war. Wenn man nach so langer Zeit wieder die Schulbank drückt, muss man erst einmal das Lernen wieder lernen. Nach meinem erfolgreichen Abschluss eröffnete sich mir dann die Chance bei der WIRO - einer kommunalen Wohnungsgesellschaft in Rostock - zu arbeiten, wo ich seitdem in der Kundenberatung tätig bin. Meine Tätigkeit macht mir jeden Tag Spaß und ich genieße den direkten Umgang mit den Menschen.


    Natürlich vermisse ich meine Familie in Worms und selbstverständlich auch viele meiner Freunde. Auch an meine Truppe bei der TSG Pfeddersheim denke ich regelmäßig zurück. Ich hatte die Jungs von der C- bis in die A-Jugend trainiert und dort durchaus meine Handschrift hinterlassen. Aber auch hier bin ich wieder in der Nachwuchsarbeit tätig. Gemeinsam mit Marcel Jankowski betreue ich die U17 beim FC Förderkader René Schneider (Anm. d. Red.: Ein Verein, über den die Nachwuchsspieler der Fußballschule von Ex-Profi René Schneider Praxiserfahrung sammeln sollen), was auch einen Riesenspaß macht. Insgesamt sind wir hier in Rostock rundum zufrieden. Alles ist gut, so wie es ist.

    „Ein Riesenhighlight in Frankfurt vor 50.000 Zuschauern spielen zu dürfen“


    Treffpunkt Betze: Spätestens seit dem 34. Spieltag der Saison 2007/08 genießt du am Betzenberg Legendenstatus. Du hast im damaligen „Herzblut-Finale“ gegen den 1. FC Köln zwei Tore erzielt und hattest damit maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt des FCK. War dieses Spiel rückblickend betrachtet dein größtes sportliches Highlight?


    Marcel Ziemer: Ich würde dieses Spiel auf einer Ebene mit meinen ersten Bundesligaspielen zum Ende der Saison 2005/06 sehen, worauf man als junger Kerl ja immer hinarbeitet. Es war für mich ein Riesenhighlight in Frankfurt vor 50.000 Zuschauern spielen zu dürfen, zu Hause gegen Bayern bei ausverkauftem Haus im Kader zu stehen oder auch am letzten Spieltag in Wolfsburg noch um den Klassenerhalt kämpfen zu können. Natürlich ist es traurig, dass es am Ende doch nicht gereicht hat. Man weiß natürlich aber auch nicht, was passiert wäre, wenn wir dringeblieben wären. Hätten wir jungen Spieler überhaupt alle einen Vertrag bekommen? Oder hätte die Transferpolitik gegen eine Nachwuchsförderung gesprochen? Alles Dinge, über die man heute nur spekulieren kann. So ging es in die zweite Liga und ich konnte weiter für den FCK spielen.


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    Das Spiel gegen Köln war dann selbstverständlich ein absoluter Höhepunkt. Wir standen in dieser Saison fast durchgängig auf einem Abstiegsplatz und es schien fast unmöglich, da nochmal rauszukommen. Wenn man sich nur den Spielverlauf noch einmal vor Augen führt, bekommt man eine mega Gänsehaut. Sonnenschein, volles Haus, alles ist angerichtet. Das Spiel ist relativ ausgeglichen, Patrick Helmes schießt nach einer guten Stunde den Ball an den Innenpfosten, der trudelt fast parallel zur Torlinie wieder raus und dann macht Josh Simpson auf der anderen Seite das 1:0. Es fängt an zu regnen und bei bestem Fritz-Walter-Wetter gewinnen wir am Ende 3:0. Das bleibt vermutlich bei uns allen in ewiger Erinnerung.


    Generell muss ich aber sagen, dass all meine Stationen wichtige Bausteine meiner Karriere waren. In Wiesbaden waren wir ganz viele ehemalige FCK-Spieler, die gemeinsam versucht haben, etwas zu reißen. Wir waren damals fast wie ein FCK II. Hans-Werner Moser war unser Trainer und auch einen Sandro Schwarz, der wirklich ein Riesenmensch ist, durfte ich da kennenlernen. In Saarbrücken habe ich das Tore schießen so ein bisschen gelernt und agierte in meinen Aktionen fortan etwas erfahrener. Ich hatte dort einen Trainer, der auf mich gebaut hat und hatte eine Truppe mit sehr, sehr guten Freunden hinter mir. In Rostock lief nicht direkt alles reibungslos. Als ich hier ankam, war ich verletzt und wurde relativ schnell als Fehleinkauf abgestempelt. Ich durfte dann zum ersten Mal in Regensburg von Anfang an spielen und machte dort beim 4:4 alle vier Tore. Trotzdem war man noch nicht restlos von mir überzeugt, was sich aber im Laufe der Zeit noch legte. Insgesamt bin ich sehr dankbar, dass ich eine solche fußballerische Laufbahn hatte. Während ich hier in Rostock ab und an mal im Stadion vorbeischaue, drücke ich meinen anderen Ex-Vereinen aus der Ferne genauso die Daumen und wünschen allen, dass sie ihre Ziele erreichen.

    „Ein kleines bisschen darf ich in meinen Jungs weiterleben“


    Treffpunkt Betze: Du dürftest einer der effektivsten Bundesligastürmer der FCK-Geschichte sein. Im Schnitt hast du es in der ersten Liga alle 18 Minuten bei den gegnerischen Torhütern klingeln lassen. Zugegebenermaßen bei nur zwei Einsätzen zum Ende der Abstiegssaison 2006, aber immerhin. Tröstet eine solche Bilanz ein wenig über das schmerzhafte Ende deiner Profikarriere hinweg?


    Marcel Ziemer: Eine solche Bilanz liest sich zwar toll, über den Verlust meiner Karriere kann sie mich aber nicht hinwegtrösten. Ich hätte meine Laufbahn gern richtig beendet, wurde aber durch meine Verletzung irgendwie aus einer Sache herausgerissen, die mir immer sehr viel Spaß gemacht hat. Am meisten merkt man, wie sehr einem etwas fehlt, wenn man es nicht mehr hat. Im Nachgang betrachtet ist es für mich eine Riesenehre, dass ich für Vereine wie den FCK oder Hansa Rostock auflaufen durfte. Wenn man die Chance bekommt, muss man versuchen, es auf den Platz zu bringen, um weiterzukommen. Mein Glück war damals, dass Wolfgang Wolf einen Stürmer brauchte und ich da reingerutscht bin. Er hatte natürlich mit einem jungen Kerl auch nichts zu verlieren, aber man muss dann funktionieren. Das hatte bei mir damals gut geklappt, wofür ich total dankbar bin.


    Meinen Jungs von der U17 versuche ich immer zu vermitteln, dass sie ihre Zeit als Fußballer genießen sollen, so lange sie sie haben. Ich versuche ihnen mein Wissen und die Erfahrungen, die ich damals selbst sammeln durfte, weiterzugeben. So ein kleines bisschen darf ich so in meinen Jungs weiterleben. Es ist die schönste Sache, die es in meinem Leben gab und je älter man wird, desto klarer wird man auch im Kopf. Aber ich sage mir immer, dass nichts ohne Grund passiert. Wenn mein Weg so gehen soll, wie er jetzt geht, bin ich zufrieden und wir werden sehen, wohin es führt.


    Treffpunkt Betze: Marcel, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast. Dir und deiner Familie weiterhin alles Gute und viel Gesundheit.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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  • Schönes Interview. Ich erinnere mich sehr gerne an die Zeit um ihn zurück... Als er die Szene mit Simpson geschildert hat, habe ich mich ganz genau an diesen Moment zurück versetzt gefühlt... Carl Zeiss Jena im Fernduell... Ach, das war ne Zeit... 🙈😂