Der Dreierpack: Drei Fragen, drei Antworten!

  • Das wäre fatal wenn die Ultras damit durchkommen und der Verein nicht darauf reagiert.

    ja, es finden sich überall "Leute", die Rechte für sich in Anspruch nehmen und auch meistens durchkommen.

    Siehe die Clans aus Türken, Arabern etc., wie auch die Ultras.

    Wir hatten mal die NSDAP, Gestapo etc....

    koha

  • Als Reaktion sollten viele Besucher der West bei den nächsten Spielen einfach filmen und online stellen; je mehr desto besser. Unglaublich, was sich da erdreistet wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Sebastian () aus folgendem Grund: Rechtschreibung...

  • leider ist das ein zeichen der zeit heute. minderheiten stülpen der mehrheit ihre meinung auf. und warum geht das? weil die mehrheit schweigt und hin nimmt

  • das beginnt doch schon, wenn man alleine oder zu zweit in der U-Bahn fährt und 3-Halbstarke "Frech" sind, dicke Arme machen, dann kuschen alle und hoffen, dass "die Anderen" bei der nächsten Haltestelle aussteigen !


    Ich habe schon solche Typen von unseren Ultras bei einem Auswärtsspiel erlebt, die Sitzplätze hatten, aber stehen blieben und uns sagten, dass sie auch auf dem Betze immer stehen und hier auch ! (Wir hatten Leute bis ca. 80 Jahre dabei, das war mehr, als unangenehm).

    koha

  • das beginnt doch schon, wenn man alleine oder zu zweit in der U-Bahn fährt und 3-Halbstarke "Frech" sind, dicke Arme machen, dann kuschen alle und hoffen, dass "die Anderen" bei der nächsten Haltestelle aussteigen !


    Ich habe schon solche Typen von unseren Ultras bei einem Auswärtsspiel erlebt, die Sitzplätze hatten, aber stehen blieben und uns sagten, dass sie auch auf dem Betze immer stehen und hier auch ! (Wir hatten Leute bis ca. 80 Jahre dabei, das war mehr, als unangenehm).

    ja kenne ich - hatte diesen Sachverhalt mit den "Stehern" im Sitzbereich auch schon. Aber dann hatten in dem Fall die Beiden die Übermacht von 10 anderen anerkannt....

    "Die Menschen wissen im Moment nicht wohin mit ihrer Liebe. Sie möchten dafür wenigstens ab und zu ein Fußballküsschen bekommen. Dafür werden sie den Klub weiterhin unterstützen müssen, auch in holprigen Zeiten" !! (Marcel Reif, kicker, 10.10.16)

  • So etwas macht einen einfach nur traurig, umso bewundernswerter ist dass "Matze" sich davon nicht beeindrucken lässt und auch weiterhin eine klare Kante zeigt.


    Ich kenne mich im Bereich "Ultras" absolut nicht aus, habe aber schon seit längerer Zeit das Gefühl dass solche Gruppierungen mehrheitlich ihre eigenen Befindlichkeiten über die der anderen stellen, als gäbe es "wichtigere" und "unwichtigere" Fans...


    Es schmerzt nochmal mehr eine solche Dimension im eigenenen Verein mitzuerleben. Lass dich nicht unterkriegen, Matze!

    `When the seagulls follow the trawler, it is because they think sardines will be thrown into the sea'

  • Diskussionsthema zum Artikel: "Der FCK ist ein Verein, der am Fußballhimmel strahlt"


    "Der FCK ist ein Verein, der am Fußballhimmel strahlt"

    Foto: Alex Klich



    Drei Fragen, drei Anworten: Im heutigen Dreierpack sprechen Alexander Klich und Christian Straßburger über ihre enge Freundschaft, den persönlichen Bezug zum FCK und ihre unwiderstehlichen Highlights.


    Neu auf Treffpunkt Betze, der Dreierpack: Klaus Toppmöller erzielte am 03. März 1978 innerhalb von 11 Minuten den schnellsten Hattrick der FCK-Geschichte. Ganz so rasant sind wir nicht, aber wir arbeiten dran. Drei Fragen, drei Antworten, ein Dreierpack auf Treffpunkt-Betze-Art - und das alle zwei Wochen.


    Im Rahmen ihrer Tätigkeit bei MagentaSport erlebten der gebürtige Pfälzer Alexander Klich und sein Kollege Christian Straßburger den 1. FC Kaiserslautern durch viele Tiefen und Höhen gehend. Die beiden Sportkommentatoren / Moderatoren sind darüber hinaus bei RTL tätig und begleiten neben der Europa League und Europa Conference League auch die anstehende Weltmeisterschaft in Katar. Zudem ist Straßburger nun auch bei Sky und kommentierte zuletzt das Heimspiel der Roten Teufel gegen Eintracht Braunschweig. In dem Format '3. Liga Top-Thema' hatten die beiden mit Jean Zimmer, Terrence Boyd oder Marlon Ritter schon einige Lautrer vor dem Mikrofon. Heute drehen wir den Spieß einmal um.

    "Humorwellen auf der gleichen Frequenz"


    Treffpunkt Betze: Vor der Kamera oder auch am Mikrofon führt ihr euren Job stets mit einer ordentlichen Portion Emotionalität, aber auch Lockerheit aus. Könnt ihr euch damit einfach gut identifizieren und ist es vielleicht einer der Gründe, weshalb ihr zwei augenscheinlich auch neben dem Rasen eine gute Freundschaft pflegt?


    Alexander Klich: Es freut mich, dass diese Emotionalität und Lockerheit so bei euch ankommt, so muss das sein! Das kommt irgendwie einfach aus mir herausgesprudelt (lacht). Es ist definitiv so, dass bei Christian Straßburger und mir die Humorwellen auf der gleichen Frequenz funken. Wir verstehen uns vor und neben dem Mikrofon sehr gut und deswegen sind wir auch eng befreundet. Wir beschäftigen uns auch gerne mit Themen über den Fußball hinaus, führen viele Gespräche und lachen vor allem oft miteinander.


    Christian Straßburger: Die Freundschaft zu 'Klichi' ist natürlich durch den Job entstanden, da haben wir uns kennengelernt. Die erste Begegnung, die wir hatten, war in Unterhaching. Da war alles allerdings noch ein bisschen angespannter und neuer. Jeder war noch auf sich selbst fokussiert, deswegen hat es da noch nicht zwischen uns gefunkt. Aber irgendwann hatten wir zusammen ein eigenes Format und aufgrund dessen unfassbar viel Kontakt gehabt. Das hat sich in kurzer Zeit zu einer Freundschaft entwickelt. Wir haben im Prinzip jeden Tag Kontakt und telefonieren nahezu täglich.

    "Ich bin wirklich froh, dass der FCK zurück ist"


    Treffpunkt Betze: Neutralität spielt in eurem Job eine enorm große Rolle. Trotzdem wollen wir wissen: Welchen Bezug habt ihr zum 1. FC Kaiserslautern? Oder anders gefragt: Was findet ihr geil am FCK?


    Alexander Klich: Neutralität ist das Standardbesteck eines jeden Kommentators, aber logischerweise hat auch jeder Mensch seine Wurzeln, seine Heimat. Diese liegt bei mir in Landau in der Pfalz und deshalb habe ich einen großen Bezug zu allen Teams im Südwesten - sei es zum Beispiel Mannheim, Karlsruhe oder Kaiserslautern. Als ich in den Neunzigern immer mehr mit dem Fußball in Kontakt gekommen bin, war Kaiserslautern der heißeste Scheiß in der Region, da war ich natürlich auch Kaiserslautern-Fan. Daher verfolge ich den Verein schon seit meiner Kindheit und beobachte ihn auch heute noch intensiv. Übrigens kaum zu glauben: Ja, ich kann den FCK trotz dieser Verbundenheit durch meine jahrelange journalistische Ausbildung trotzdem neutral kommentieren (lacht). Ich arbeite total gerne auf dem Betze, das ist immer ein Erlebnis.


    Christian Straßburger: Neutralität ist natürlich wichtig. Trotzdem sind wir alle irgendwann einmal Fußball-Fans geworden und das in der Regel auch durch einen Verein - bei mir ist es Borussia Mönchengladbach gewesen. Aber sobald man sich mit dem Fußball beschäftigt, ist der 1. FC Kaiserslautern natürlich ein Verein, der deutlich am Himmel des Fußballs strahlt. Ich habe das zu Beginn meines Lebens natürlich nur von außen mitbekommen. Das war dann auch die Zeit mit dem Europapokal oder den großen Duellen gegen die Bayern. Ich weiß aber auch noch, dass wenn Gladbach zum Betze gefahren ist, es oft Niederlagen gehagelt hat. Was man damals schon im Fernsehen sehen konnte, waren diese wahnsinnigen Fans. Seit ich denken kann, wurde immer dieser eine Fan gezeigt, der sich wie ein Teufel rot anmalt. Ihn hatte ich also schon als Kind wahrgenommen. Das erste Mal 'Betzenberg' war wirklich spektakulär. Denn man spürt und riecht diesen Mythos. Als Kommentator musste ich mich natürlich auch mal kritisch äußern. Aber das weiß jeder FCK-Fan besser als ich. Denn nicht alles lief damals gut und es gab vor allem sehr viele Personalrochaden. Das Personalkarussell wurde durchgespielt - seien es Trainer, Manager, Präsidenten oder der Vorstand. Aber diese Zeiten sind Stand jetzt Gott sei Dank vorbei. Der FCK ist ein absoluter Traditionsverein und eine der richtigen Größen in Deutschland. Ich bin wirklich froh, dass der Betze auf der Landkarte im Profifußball zurück ist. Und das gegenwärtig auch noch im Sonnenschein. Ich bin gespannt, wo das noch hinführt.

    "Das hat sich ins Hirn gebrannt"


    Treffpunkt Betze: In eurer gemeinsam Laufbahn bei MagentaSport konntet ihr den FCK auf unterschiedlichste Arten und Weisen begleiten. Welche besonderen Highlights sind euch da in Erinnerung geblieben?


    Alexander Klich: Den FCK habe ich wie gesagt schon viele Jahre auf dem Schirm und habe daher schon einiges miterlebt. Damals als Kind habe ich die deutsche Meisterschaft als erster Aufsteiger der Geschichte mitbekommen. Da war bereits klar, dass das eine einmalige Geschichte sein wird. In der jüngsten Vergangenheit habe ich weitere Highlights in Kaiserslautern als Reporter begleiten dürfen. Zu den größten gehören definitiv die zwei Derbys gegen Mannheim vor rund drei Jahren. Als der Waldhof frisch in die 3. Liga aufgestiegen ist, war ich in dem Jahr sowohl auf dem Betzenberg als auch im Carl-Benz-Stadion vor Ort. Das war in beiden Fällen eine Stimmung, die sich bei mir ins Hirn eingebrannt hat. Ich werde nie mehr vergessen, was da los war - welche Anspannung dort herrschte und wie die Stimmung war, als die Tore fielen. Es war unglaublich intensiv, so etwas miterlebt zu haben und dabei gewesen zu sein. Solche Momente bleiben für immer im Gedächtnis. Genauso schön ist es aber auch, dass sich Lauterns Weg fortgesetzt hat. So ein Standort, mit diesem Stadion und diesen Fans gehört mindestens in die zweite Liga, vielleicht sogar in die erste. Mal schauen, wie es da in Zukunft laufen wird, ich werde es auf alle Fälle genau beobachten.


    Christian Straßburger: Da fällt mir direkt das Derby gegen den Waldhof ein, als es zwei rote Karten hagelte und der FCK in Unterzahl noch einen Punkt holte. Im Prinzip war das der Startschuss zu dem, was dann unter Marco Antwerpen kam und zum Aufstieg führte. Was da auch für eine Stimmung herrschte und wie jeder auf den Tribünen versuchte, diese Unterzahl lautstark wieder wettzumachen. Das war ganz besonders und speziell. Ich war aber auch dort, als Preußen Münster gastierte hat und Martin Kobylanski den Freistoß aus - was weiß ich wie vielen Metern - reingeschossen hat. Das war relativ kurz vor Abpiff und ich sagte anschließend den Satz: „Mir platzt die Hose“ - das war noch zu Beginn meiner Tätigkeit. Das hat mich auf links gezogen, diese Stimmung, dieses Tor. Das war zwar negativ für den FCK, wurde dann aber von Spiel zu Spiel und von Besuch zu Besuch immer besser. Für mich hat der Betzenberg seit jeher etwas Magisches - und ich muss gestehen, dass mir das in der dritten Liga schon fehlt.


    [Anm. d. R.: Der 'Dreierpack' erscheint im Zwei-Wochen-Rhythmus, der nächste am 04. November.]


    Quelle: Treffpunkt Betze

  • Diskussionsthema zum Artikel: De Toibasch: „Ein Leben ohne Betze? Möglich, aber sinnlos!“


    De Toibasch: „Ein Leben ohne Betze? Möglich, aber sinnlos!“



    Im heutigen 'Dreierpack' spricht Tobias „De Toibasch“ John darüber, wer ihn inspiriert, welche Bedeutung der FCK für ihn hat und wie er seinen Halbzeit-Gig gegen Verl erlebt hat.


    Tobias John ist als „De Toibasch“ mittlerweile fester Bestandteil der Pfälzer Mundartszene. Der 33-Jährige Sambacher bedient dabei jedoch eher den komödiantischen Teil und ist sich auch nicht zu schade, sich selbst hin und wieder auf die Schippe zu nehmen. Sei es als vollbärtige Omi Elsje, als norddeutscher Spitzenkoch Gordon oder als megacooler Checkertyp Costa – das Repertoire an unterschiedlichen Charakteren scheint unerschöpflich. Was aber fast alle Clips gemeinsam haben, ist die Treue zum 1. FC Kaiserslautern. Grund genug, um uns auf die Suche nach Toibasch zu begeben und ihn kurz vor seiner Mutation zum „Stierkämpfer des Todes“ in seinem spanischen Urlaubsdomizil zum Gespräch zu bitten.

    "Jeder und alles kann Inspiration sein"


    Treffpunkt Betze: Tobias, Dein youtube-Format "Die Villa de Toibasch" und Musikstücke wie beispielsweise "Perfekter Stuhl" oder der "Stubbi-Song" sprechen für eine große Wandlungsfähigkeit und gewisse Lebenserfahrungen in speziellen Bereichen. In welchen Situationen entwickelst Du die Kreativität für solche Inhalte und woher nimmst Du die Inspiration zu Deinen Figuren?


    De Toibasch: Eine gewisse Zeit, in der man sich hinsetzt, um kreativ zu sein, gibt es eigentlich nicht. Die Ideen für solche Lieder und Videos kommen relativ spontan. Eigentlich muss man immer irgendetwas griffbereit haben, um sich Notizen zu machen. Oftmals ist es so, dass jemand nur ein einziges Wort sagt und schon entsteht daraus ein Gedanke. Dann wird klar, was man sagen will, wie es aussehen soll und was man damit ausdrücken möchte. Das kommt allerdings meistens unverhofft, es passiert in den alltäglichsten Situationen. Sei es beim Einkaufen, beim Autofahren, beim Arbeiten oder auch in der Westkurve. Wichtig ist, direkt entsprechende Notizen zu machen, sonst sind die Überlegungen weg und kommen auch nicht mehr wieder. Das Gefühl dürften die meisten kennen. Inspiriert wurde ich durch Künstler wie Kurt Dehn, Eugen Damm und einige andere, die im Pfälzer Mundartbereich sehr erfolgreich sind bzw. waren. Aber auch von Kunstfiguren wie beispielsweise Heinz Becker oder von Filmkomödien kann man hinsichtlich Gesten, Aussehen und Filmschnitt einige Ideen ableiten. Grundsätzlich ist es aber so, dass alles und jeder eine Inspiration sein kann.

    "Der Betze ist ein stetiger Begleiter"


    Treffpunkt Betze: Deine Songs "Lied fer Lautre" oder "Fer moi FCK" kann man als Liebeserklärung an Stadt und Verein verstehen. Welche Bedeutung hat der FCK, auf den Du regelmäßig Bezug nimmst, für Dich?


    De Toibasch: Mit dem Betze ist man ja quasi groß geworden. Ich bin in Kaiserslautern geboren, in der Umgebung aufgewachsen. Als Kind und als Jugendlicher war ich natürlich oft in der Stadt und auch so oft wie möglich im Stadion. Da wächst man dann einfach mit auf. Fans von anderen Vereinen gibt es hier fast keine und wenn man ehrlich ist, hält sich das übrige Sportangebot im Profibereich in Grenzen. Und so ist man dann automatisch FCK-Fan, eine Wahlmöglichkeit gibt es als Lautrer zum Glück ja nicht wirklich. Und egal wo man gerade ist, die Verbindung zum Betze ist immer da. Man will wissen, was gerade beim FCK passiert oder wie die Mannschaft gespielt hat. Der Betze ist so ein stetiger Begleiter im Leben, egal in welcher Liga – es geht einfach nicht ohne. Ein Leben ohne Betze? Möglich, aber sinnlos!

    " Ich sah nur diese rot-weiße Wand "


    Treffpunkt Betze: Das "Lied fer Lautre" hast Du in der Halbzeitpause des Heimspiels gegen Verl live vor der Westkurve performen dürfen. Wie kam der Auftritt zu Stande und wie hast Du ihn selbst wahrgenommen?


    De Toibasch: Unter'm Strich war das ein unbeschreibliches Erlebnis. Die Verantwortlichen des FCK hatten sich bei mir mit der Idee gemeldet, nach vielen Jahren mal wieder eine kleine Halbzeitshow auf die Beine stellen zu wollen. Im Zuge dessen hatte man an mich und an das „Lied fer Lautre“ gedacht. Die Chance vor so einer Kulisse spielen zu dürfen und der Erste zu sein, der nach einer so langen Zeit in der Halbzeitpause sein Lied präsentieren kann, hat mich schon sehr stolz gemacht. Die Aufregung begann dann eigentlich schon mit dem Soundcheck, der donnerstags durchgeführt wurde. Allein nur auf dem Rasen stehen und seinen Song spielen zu dürfen wirkte komplett surreal. Dazu kam noch dieses seltsame Gefühl nach oben schauen zu müssen, weil man im Gegensatz zu einem normalen Bühnenauftritt unterhalb der Zuschauerränge stand.


    Die Nervosität stieg dann kontinuierlich an und der Spieltag selbst wurde zu einem überragenden Ereignis. 18.000 Zuschauer wollten das Spiel gegen Verl sehen, also ein Publikum, wie ich es in diesem Ausmaß noch nie hatte. Ich stand auf dem Spielfeld, performte mein „Lied fer Lautre“ und lief auf die Westkurve, die vollstand mit Leuten, zu. Ich sah nur diese rot-weiße Wand vor mir und war völlig überwältigt. Um zu realisieren, wie krass dieses Erlebnis für mich war, musste ich die Geschehnisse aber erstmal so zwei, drei Tage verarbeiten und alles in Ruhe Revue passieren lassen. Als ich dann im Nachgang Videos meines Auftritts gesehen habe, kamen die Gefühle erst so richtig in mir hoch, das war schon einmalig. Ich würde mir wünschen, dass diese Halbzeitshows generell öfter gemacht werden. Wir haben sehr, sehr viele gute Künstler, die auch schon Songs über den FCK geschrieben haben, aber noch nicht die Chance bekamen, sich live im Stadion zu präsentieren. Und wer weiß, vielleicht darf ja auch ich noch einmal mit einem anderen Lied vor die Westkurve zurückkehren – abwarten und Tee oder was anderes trinken.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    [Anm. d. R.: Der 'Dreierpack' erscheint im Zwei-Wochen-Rhythmus, der nächste am 17. November]


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  • Diskussionsthema zum Artikel: Sascha Hildmann: "Erwartungshaltung war insgesamt sehr hoch"


    Sascha Hildmann: "Erwartungshaltung war insgesamt sehr hoch"



    Drei Fragen, drei Antworten: Im heutigen Dreierpack spricht Sascha Hildmann über seine Zeit beim FCK, damalige Turbulenzen im Verein und seine sportlichen Ambitionen als Trainer.


    Auf dem Betzenberg ist der Name ‚Sascha Hildmann‘ jedem ein Begriff. Schon ab 1985 stand der gebürtige Lautrer im Jugendbereich der Roten Teufeln unter Vertrag, ehe er nach einem einsatzlosen Jahr im Profikader der Saison 1994/95 für ein halbes Jahr zum 1. FC Saarbrücken wechselte. Dennoch zog es ihn erneut zurück nach Kaiserslautern, woraufhin Sascha Hildmann von 1996 bis 2000 über 100 Spiele für die Amateurmannschaft des FCK absolvierte. 2018 übernahm der heute 50-Jährige dann das Amt des Cheftrainers und startete gemeinsam mit dem 1. FC Kaiserslautern in die erste Drittliga-Saison der Vereinsgeschichte. Doch ein Jahr später - nur wenige Spieltage nach Saisonbeginn musste er im September 2019 seinen Posten räumen. Drei Monate nach seiner Freistellung beim FCK wurde Hildmann Cheftrainer beim damaligen Drittligisten Preußen Münster, mit dem er zurzeit den Aufstieg aus der Regionalliga-West, zurück in die 3. Liga, anstrebt. Sowohl in Münster als auch in seiner Heimatstadt Kaiserslautern, in der Hildmann noch heute lebt, fühlt er sich wohl.

    „Erwartungshaltung war immens groß“


    Treffpunkt Betze: Herr Hildmann, als gebürtiger Lautrer und zugleich ehemaliger Trainer des FCK haben Sie in Ihrer Zeit auf dem Betzenberg viel Sympathie bei den Fans und dem gesamten Umfeld gesammelt. Wie schauen Sie drei Jahre später auf diese Zeit zurück? Und welche Momente sind Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben?


    Sascha Hildmann: Ich meine, ich lebe ja in dieser Stadt, bin ständig damit konfrontiert und werde auch immer wieder von den Leuten angesprochen. Es war eine sehr, sehr harte und intensive Zeit für mich, weil der Verein wirklich nicht gut dastand und große finanzielle Probleme hatte. Viele Einflüsse von außen musste ich erleben. Die Erwartungshaltung war immens groß und wir haben dann leider feststellen müssen, dass die Mannschaft nicht die Qualität hatte, um diesen Aufstieg dann auch zu realisieren. Besondere Momente waren für mich ganz klar die Derbys gegen den KSC und das Heimspiel gegen den SV Waldhof Mannheim. Und natürlich auch der 2:0 Sieg gegen Mainz 05 im DFB-Pokal. So eine Stimmung werde ich nicht vergessen – das war altes Betze-Feeling. Das war richtig schön.

    „Musste mich an allen Ecken und Enden wehren“


    Treffpunkt Betze: Sie sprechen die unruhigen Zeiten bereits an. Ihre Arbeit dürfte von all den Turbulenzen nicht unbeeinträchtigt geblieben sein. Hat diese Zeit ihr Verhältnis zum FCK verändert? Und welche Schlüsse haben Sie daraus ziehen können?


    Sascha Hildmann: Es hat mein Verhältnis zum FCK überhaupt nicht verändert, weil das damals alles sehr aufregend und teilweise auch hektisch war. Es herrschte von allen Seiten viel Nervosität. Auf einmal wollte jeder mitreden und auf einmal kam jeder um die Ecke und wusste etwas besser. Es war für mich schon so, dass ich mich da an allen Ecken und Enden wehren musste. Wir haben kurz vor meiner Entlassung mit 5:3 in Zwickau gewonnen, haben zu Hause 1:1 gespielt und in Meppen dann sechs Gegentreffer kassiert. Das war sehr überraschend für mich, aber wenn ich heutige Ergebnisse betrachte, sehe ich, dass das nun mal im Fußball so passiert. Solche Ergebnisse kommen immer mal wieder vor und manchmal entwickeln sich solche Dinge. Aber damals war es so, die Leute im Verein waren sehr nervös und hektisch. Leider musste ich dann gehen, weil die Erwartungshaltung insgesamt sehr hoch war.

    „Wir wollen aufsteigen“


    Treffpunkt Betze: Preußen Münster trainieren Sie im Dezember seit drei Jahren. Allerdings vorwiegend in der Regionalliga. Wie steht es da um Ihre persönlichen Ambitionen als Trainer? Gibt es Vereine oder Ligen, in denen Sie sich ein Engagement vorstellen könnten? Oder ist gar eine Rückkehr zum 1. FC Kaiserslautern – eventuell auch in anderer Funktion – vorstellbar?


    Sascha Hildmann: Ja, zurück zum FCK wäre natürlich auch in anderer Funktion grundsätzlich vorstellbar. Aber in erster Linie bin ich jetzt Trainer bei Preußen Münster. Ich fühle mich dort sehr wohl und genieße ein sehr hohes Vertrauen, sowohl von Seiten des Sportdirektors als auch aus den Gremien. Wir haben letztes Jahr eine erfolgreiche Saison gespielt, haben 87 Punkte in der Regionalliga geholt und sind letztlich aufgrund von drei Toren nicht aufgestiegen. Momentan sind wir wieder Tabellenerster. Wir wollen schon aufsteigen, das ist Fakt. Wir wollen jetzt unbedingt wieder hoch in die dritte Liga, da gehört der Verein auch hin – wenn nicht sogar noch eine Liga höher. Ein neues Stadion wird gebaut, es passiert sehr viel in Münster. Es ist eine wunderschöne Stadt, mit sehr angenehmen Menschen. Es macht mir sehr viel Spaß. Und natürlich will ich als Trainer wieder hoch.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    [Anm. d. R.: Der 'Dreierpack' erscheint im Zwei-Wochen-Rhythmus, der nächste am 01. Dezember]


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  • Diskussionsthema zum Artikel: Niklas Levinsohn: „Sehr cool, dass der FCK wieder da ist“


    Niklas Levinsohn: „Sehr cool, dass der FCK wieder da ist“



    Drei Fragen, drei Antworten: Niklas Levinsohn über die Vielseitigkeit des Fanseins als Lautrer, die Hinrunden-Performance und warum sich selbst Eintracht-Fans über die Rückkehr des FCK freuen.


    Eine Geschichte, die so alt ist wie der Fußball selbst: Wenn man als Kind zum ersten Mal ein Fußballstadion von innen sieht. Hier werden die allermeisten Fußball-Fans geboren. So geschah es auch bei Niklas Levinsohn. Sein Vater nahm in einst mit auf den Betzenberg und seitdem ist es um ihn geschehen. Niklas ist aber nicht einfach nur Fußballfan, sondern auch Twitch-Streamer, Podcaster und zusammen mit Nico Heymer und Christoph Kröger Host des YouTube Kanals Calcio Berlin. Der Podcast 50+2, den er ebenfalls mit Nico Heymer regelmäßig produziert, ist regelmäßig ganz weit oben in den Podcast Charts zu finden - und auch die anstehende Live-Tour ist bereits ausverkauft. Obwohl sich sein Tagesgeschäft hauptsächlich der Bundesliga und dem internationalen Topfußball widmet, hat er immer ein Auge auf den FCK.

    Es gibt nichts Langweiligeres als jede Woche zu gewinnen


    Treffpunkt Betze: In einem Tweet Anfang März 2021 hast du geschrieben: Ich als 12Jähriger zum ersten Mal auffem Betze: „Wow gegen Dortmund gewonnen. Trikots sind auch cool. Ich glaub, ich bin jetzt Fan“. Ich 17 Jahre später: „Du kleiner Vollidiot, was hast du mir angetan“. Wie sähe dein heutiger Tweet zum FCK aus? Und wie bewertest du die Entwicklung des Vereins seit Beginn der Ära Hengen?


    Niklas Levinsohn: Das war damals schon mit einem halben Augenzwinkern gemeint, denn der Leidensweg hat ja nicht erst da begonnen. Der ging ja schon deutlich früher los. In meinem ersten vollen Jahr als neuer FCK-Fan stand direkt der Bundesligaabstieg am Ende. Das habe ich damals mit einem Mannschaftskollegen vom Fußball zusammen im Vereinsheim verfolgt. Und ich weiß noch, ich habe bittere Tränen geweint, als Cedric Makiadi bei Wolfsburg eingewechselt worden ist und das ganze Ding zuungunsten des FCK gedreht hat. Heute - aber auch grundsätzlich - würde ich sagen, dass ich dankbar bin, das ich bei einem Club gelandet bin mit einer bewegten Geschichte, mit einer tollen Fanszene und bei dem es auch für meinen Geschmack ein bisschen zu lange runterging, aber bei dem es hoch und runter geht.


    Weil dieses Zusammenspiel aus Scheiße fressen und das hinzunehmen - und dann sich aber umso mehr freuen zu können, wenn es dann wieder bergauf geht. Auch wenn es derzeit in Anführungsstrichen nur die 2. Bundesliga ist, denn in meinem Selbstverständnis ist der FCK eigentlich ein Bundesligaclub. Dafür bin ich dankbar, denn es ist ein super spannendes Fansein, dass emotional sehr unterschiedlich sein kann und ich finde, das macht Fan sein aus. Ich könnte mir nichts Tristeres vorstellen, als Woche für Woche ein Haken an den nächsten Sieg zu machen. Gerade dieses die Hände überm Kopf zusammenschlagen und sich denken: „Was machen die da eigentlich“ gehört einfach dazu und macht auch den Charme von einem Verein aus

    Jeder Neuzugang wäre Bonus


    Treffpunkt Betze: Der 1. FC Kaiserslautern trägt mittlerweile die typische Schuster‘sche DNA: Wenig Ballbesitz, viel Kampf, schnelles Umschalten. Zudem belegen die expected points, dass der FCK nicht zu Unrecht dort oben steht. Siehst du nach der Hinrunde überhaupt noch Raum für Entwicklung? Und siehst du Positionen, auf denen sich der FCK im Winter noch verstärken sollte?


    Niklas Levinsohn: Ich finde schon, dass es noch Raum für Entwicklung insofern gibt, dass ich der Meinung bin, dass die Chancenverwertung noch besser sein könnte. Laut Sofascore hat Terrence Boyd acht vergebene Großchancen - was gar keine Kritik an ihm sein soll, denn er ist ein fantastischer Stürmer, der als Person und als Spieler unheimlich wichtig für den Verein ist. Aber ich erinnere mich an ein paar Szenen, wo er relativ frei vor dem Tor aufgetaucht ist, und da ist mein Gefühl, dass da eigentlich noch mehr ginge. Auch die beiden Remis gegen Darmstadt und Magdeburg sind für mich Paradebeispiele, wo noch ein Ticken mehr drin gewesen wäre. Klar kam man erst nach einem krassen Rückstand zurück - das muss man auch erst einmal schaffen, aber das in diesen beiden Partien nach dem Drehen des Spiels noch mal der Ausgleich gefallen ist, ist irgendwo auch ein bisschen bitter. Deswegen wäre ‚Ergebnisse über die Zeit retten‘ noch etwas, was ich mir für die Rückrunde wünschen würde.


    Den Kader finde ich recht stabil, so wie er ist. Ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass man in der Innenverteidigung gemerkt hat, dass das Tempo in der 2. Liga ein anderes ist. Da haben wir ein paar Spieler, die vielleicht grundsätzlich nicht die beweglichsten, dynamischsten Kerle sind und sich erst einmal akklimatisieren mussten. Aber alles in allem bin ich damit, wie die Mannschaft insgesamt performt, sehr zufrieden. Klar, ein Neuzugang ist immer Bonus, aber ich habe jetzt nicht das Gefühl, dass es eine konkrete Baustelle im Kader gäbe, auf der dringend noch was passieren müsste. Was auch dafür spricht, dass der Kader im Vorfeld der Saison gut geplant worden ist, denn wenn man im Winter dasteht und sagt: „Da, da und dort müssen wir nachbessern“, dann steht das häufig für versäumte Arbeit im Sommer. Ich finde Opoku auch einen spannenden Transfer, von dem ich mir in der Rückrunde recht viel erhoffe. Also da ist einiges passiert, dass sehr positiv ist. Alles in allem bin ich damit recht glücklich.


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    Auch andere freuen sich, dass der FCK wieder da ist


    Treffpunkt Betze: Trainerverschleiß, sportliche Abstiege und wirtschaftliche Desaster. So ließen sich bis zur Rückkehr in Liga 2 die letzten 10 Jahre des FCK zusammenfassen. Du bewegst dich selbst in sportjournalistischen Kreisen: Wie erlebst du aktuell den Stellenwert des FCK aktuell? Wird wieder anders über den Traditionsverein aus der Pfalz gesprochen?


    Niklas Levinsohn: Ein sehr guter Freund von mir hat viele Jahre für Eintracht Trier gearbeitet und es war immer wirklich anstrengend mit ihm, weil er sich immer sehr über die Misserfolge des FCK gefreut hat. Aktuell gibt es für ihn da aber nicht so viel zu holen, denn im Erfolg ist es schwierig, hämisch zu sein. Mein Grundgefühl ist, dass selbst Leute wie mein Arbeitskollege Nico Heymer, der Eintracht Frankfurt-Fan ist - also jetzt auch nicht gerade von Natur aus dem FCK zugeneigt, sich im Moment freuen. Denn ich glaube, auch wenn man Fan von einem anderen Verein ist, kann man den unheimlichen Mehrwert des FCK unabhängig vom sportlichen für Fußball-Deutschland anerkennen. Denn was da mobil gemacht wurde Endspurt der dritten Liga um den Aufstieg und was da jetzt abgeht in dieser Saison, mit was für einer Entourage zu Auswärtsspielen gereist wird. Da muss man schon sehr engstirnig sein, wenn man davor die Augen verschließt. Deswegen ist mein Gefühl, dass die meisten Leute sagen: „Sehr cool, dass der FCK wieder da ist“. Weil der Verein als Gesamtpaket der Deutschen Fußballlandschaft einfach guttut.


    Quelle: Treffpunkt Betze