Diskussionsthema zum Artikel: Südwestderby: Krönung einer besonderen Hinrunde
Südwestderby: Krönung einer besonderen Hinrunde
Auf den verrückten Auswärtsdreier in Bielefeld folgt das umkämpfte Derby gegen den Karlsruher SC. Für einen Spieler wird es dabei eine ganz besondere Partie werden.
Genau 91 Kilometer trennen derzeit pure Euphorie und große Ernüchterung. Während der 1. FC Kaiserslautern im siebten Fußballhimmel schwebt, sind die regionalen Nachbarn aus Karlsruhe schwer gebeutelt. Schließlich läuft es sportlich betrachtet in den letzten Wochen überhaupt nicht für den KSC. Und nun kommt das Südwestderby zur absoluten Unzeit.
Karlsruher SC: Ein Saisonverlauf wie eine Achterbahnfahrt
Ob 0:5 Pleite oder 6:0 Kantersieg. Beim Karlsruher Sportclub war in dieser Spielzeit so ziemlich alles dabei. Trotz Katastrophenstart konnte Cheftrainer Christian Eichner seinem Team zwischenzeitlich eine gewisse Stabilität verleihen, allerdings ist diese schon wieder abhandengekommen. Mit 17 Punkten steht der KSC zwar noch auf Platz zehn, hat mit zwei Punkten jedoch nur einen kleinen Puffer auf den ersten Abstiegsrang vorzuweisen. Hinzu kommt, dass die Karlsruher die letzten fünf Pflichtspiele allesamt verloren haben. Dementsprechend angespannt ist daher auch die Stimmung im und um den Verein. Für viele Fans kommt das Südwestderby auf dem Betzenberg nun zur falschen Zeit.
Taktisch musste sich der KSC in dieser Saison neu erfinden. Mit dem Verlust von Top-Torjäger Philipp Hofmann veränderte sich auch die Spielphilosophie des Teams von Christian Eichner. Von nun an setzte der 39-jährige Sinsheimer auf eine Doppelspitze mit Raute im Mittelfeld. Während Schleusener und Batmaz häufig zusammen in der Spitze agieren, spielt im Dreier-Mittelfeld meist das bewährte Trio bestehend aus Gondorf, Breithaupt und Wanitzek. Gerade Wanitzek gehört seit Jahren zu den Außnahmespielern in den Reihen des Sportclubs und überzeugt auch in diesem Jahr mit guten Leistungen. Allerdings haderte es bei den Karlsruhern zuletzt vor allem an der offensiven Harmlosigkeit und dem mangelnden Zweikampfverhalten. Symbolisch dafür stehen die Karlsruher in der ligainternen Fairnesstabelle auf dem zweiten Platz.
Durm fehlt gelbgesperrt - Schad hinterlässt Eindruck
Nachdem Jean Zimmer seine Gelbsperre gegen Bielefeld absitzen musste, hat es nun den nächsten erwischt. Erik Durm kassierte beim emotionalen Auswärtssieg auf der Alm die fünfte Gelbe und darf am Dienstag nur zusehen. Ob Hendrick Zuck nach seiner Erkältung mitwirken kann, ist noch fraglich - schließlich musste der Außenverteidiger am Samstag kurzfristig aussetzen. Für ihn rückte Dominik Schad in die Startformation und erledigte seine Sache wirklich ordentlich. Aufgrund des Ausfalls von Durm und Zuck ist mit Schad auch am Dienstagabend wieder zu rechnen. Neben dem muskulär geplagten Anas Bakhat droht auch Kevin Kraus aufgrund seiner Sprunggelenkverletzung weiterhin auszufallen.
"Für die 90 Minuten ruht alles“
Für einen FCK-Spieler wird die anstehende Partie nicht nur aufgrund des Derbycharakters etwas ganz Besonderes. Abwehrspieler Robin Bormuth trug in der vergangenen Saison noch das Trikot des Karlsruher SC, ehe er im Sommer den Schritt nach Paderborn wagte. Wegen fehlender Aussicht auf Spielzeit folgte die Leihe nach Kaiserslautern. Im Interview mit BNN sprach Bormuth über seine persönliche Bedeutung dieser Partie: „Es ist ein Derby. Natürlich ist es etwas Besonderes. Für mich noch mit dem i-Pünktchen darauf, da es gegen die alten Kollegen geht. Darauf freue ich mich. Für die 90 Minuten ruht alles. Wir wollen das Spiel gewinnen.“
Trotz der eher fanunfreundlichen Anstoßzeit um 18:30 an einem Dienstagabend ist mit einer angemessenen Derbykulisse zu rechnen. Lautern hat die Gelegenheit, die komfortable Tabellensituation weiter auszubauen und den nächsten Riesenschritt in Richtung der 40-Punkte-Marke zu gehen. Trotz der schlechten Phase des KSC sind die Roten Teufel gut beraten, weiter demütig zu bleiben. In einem Derby ist schließlich alles möglich. Für alle Daheimgebliebenen wird die Partie wie gewohnt auf Sky und bei OneFootball im Einzelstream übertragen.
Quelle: Treffpunkt Betze