Diskussionsthema zum Artikel: Die Leichtigkeit ist weg: Noch Luft nach oben beim FCK
Die Leichtigkeit ist weg: Noch Luft nach oben beim FCK
Kurz vor der 40-Punkte-Marke fängt der FCK an zu straucheln. Ein Trend, der sich seit Wochen abzeichnet. In der Gesamtbetrachtung ist man dennoch im Soll. Ein Kommentar.
Im Freitagabend-Spiel gegen den SV Sandhausen offenbarte der 1. FC Kaiserslautern fast schon gewohnte Muster. Früher Rückstand, Ausgleich, Führung. Doch im Vergleich zu zahlreichen Hinrunden-Partien schafften es die Roten Teufel diesmal nicht, die drei Zähler über die Zeit zu bringen. Bei widrigen Bedingungen auf dem Betzenberg ging es nicht nur um das Geschehen auf dem Rasen – vor Anpfiff der Partie wurde Mittelfeldspieler René Klingenburg, der seit dem Aufstieg unter Cheftrainer Dirk Schuster keine tragende Rolle mehr spielte, offiziell als Spieler verabschiedet. Mach's gut, Klinge!
Ziel Klassenerhalt: Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen
Exakt 39.779 Zuschauer wollten sich das Aufeinandertreffen gegen den SV Sandhausen nicht entgehen lassen. Mit einem Heimsieg an diesem so windigen Freitagabend hätten die Lautrer den sicheren Klassenerhalt endlich perfekt machen können. Doch diese Hoffnung wurde bereits nach acht gespielten Minuten gedämpft, als der Sandhäuser Kutucu die FCK-Defensive mit einem schnellen Antritt umkurvte und aus der Distanz zur frühen Führung für die Gäste traf. Erst nach rund einer halben Stunde begannen die Hausherren, ihre Offensivqualitäten unter Beweis zu stellen. Letztlich war es SVS-Torhüter Drewes zu verdanken, dass der FCK in Person von Innenverteidiger Boris Tomiak zum verdienten Ausgleich traf. Im Fokus des Treffers stand die Prüfung durch den VAR, das Tor wurde schlussendlich anerkannt. „Es ist schon ein komisches Gefühl. Du schießt ein Tor, bist am Jubeln und eine Minute später kommt auf einmal ein Signal. Dann dauert es fünf Minuten, in denen du warten musst. Aber so ist es halt einfach“, kommentierte Hendrick Zuck dem für die Pfälzer noch recht neuen Umgang mit dem VAR.
Wirklich kein gutes Spiel auf Seiten des FCK
Gegen die in weiten Teilen der Partie schwach aufspielenden Gäste haperte es auch im Lautrer Spiel an vielen Ecken und Kanten. So wurde der eigene Ballbesitz ständig durch unzählige und unnötige Ballverluste gestoppt. Auch Terrence Boyd, der einen müden Eindruck machte, konnte wie schon zuletzt mit langen und häufig zu unpräzisen langen Bällen nicht ins Spiel eingebunden werden. Ohne Akzente zu setzen, blieb Lauterns bester Scorer an diesem Abend eher unsichtbar. Hoffnung keimte auf den Rängen wieder auf, als Kevin Kraus in der 76. Spielminute per Handelfmeter zur Führung traf. „Ich schieße ja auch im Training Elfmeter. Ich war mir sicher, dass ich den reinmache. Habe mir den Ball geschnappt und es ist gutgegangen“, kommentierte Kraus seinen inzwischen vierten Saisontreffer mit einem Schmunzeln. Der Ausgleich durch Franck Evina, nur vier Minuten nach der FCK-Führung, kam wenig überraschend. Direkt nach dem Rückstand erhöhte Sandhausen gehörig den Druck - die Hausherren wirkten müde, kraftlos und ließen den SVS einfach gewähren.
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„Sind noch keine gestandene Mannschaft“
So gut es in der Hinserie lief, umso mehr schwächelt der 1. FC Kaiserslautern seit dem Spiel gegen St. Pauli. Die in der Vergangenheit so oft zitierte Demut - verbunden mit der Erkenntnis, dass es auch ganz anders laufen kann, zeigt sich in genau diesen Wochen. „Es war klar, dass auch mal andere Zeiten kommen, dass auch mal drei, vier Spiele kommen, die wir vielleicht nicht gewinnen. Das war ganz klar. Wir sind immer noch Aufsteiger“, lautete Hendricks Zucks Versuch einer Einordnung. Trotzdem bleibt die Frage, ob der Ausgleichstreffer nicht doch vermeidbar gewesen war. Avdo Spahic vertrat den erkrankten Andreas Luthe und sah bei beiden Gegentreffern nicht allzu gut aus. „Natürlich möchte man, wenn man kurz vor Schluss mit 2:1 in Führung liegt, dieses Spiel auch gerne gewinnen und die drei Punkte hierbehalten. Aber wir haben es nicht geschafft, weil wir uns beim 2:2 bei der Verteidigung dieses Eckballs nicht gut angestellt haben,“ erklärte Dirk Schuster im Nachgang des Spiels. Der Punktgewinn sei angesichts der Infektionswelle und der daraus resultierenden Trainingswoche dennnoch positiv zu bewerten, betonte Schuster.
Nächster Halt: Tabellenführer
In der nächsten Woche wartet auf den FCK ein echter Brocken. Auswärts am Böllenfalltor werden die Lautrer gegen den SV Darmstadt richtig gefordert - hoffentlich mit einer fitten und auskurierten Mannschaft. „20:30 Uhr gegen den Tabellenführer, da gibt es eigentlich nichts geileres“, äußert Hendrick Zuck voller Vorfreude. Doch um beim Tabellenführer zu bestehen, müssen es die Roten Teufel deutlich besser machen, die Fehler aus dem Sandhausen-Spiel abstellen und ohne Hemmungen auf dem grünen Rasen das abliefern, was den FCK in der Hinserie so stark machte. Es gilt, die abhanden gegangene Leichtigkeit wiederzufinden. Wo könnte das besser gelingen als beim Spitzenreiter, bei dem man eh nur wenig zu verlieren hat. „Am Böllenfalltor ist ja auch immer die Hölle los, es werden hoffentlich viele Lautrer Fans mitkommen“, weiß auch Kevin Kraus. Im besten Fall wird die 40-Punkte-Marke dann in Darmstadt überschritten. Denn wer den FCK kennt, der weiß, dass alles möglich ist. Und wenn es nicht klappt, bleiben noch weitere neun Spiele. Weiter geht der Lachs in Richtung Klassenerhalt!
Quelle: Treffpunkt Betze
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