Diskussionsthema zum Artikel: Der FCK mit den Problemen eines Absteigers
Der FCK mit den Problemen eines Absteigers
Der FCK hat gegen Fürth erneut fahrlässig wichtige Punkte im Abstiegskampf verschenkt. Das Schema ist dabei immer gleich: Löchrige Defensive trifft auf harmlose Offensive.
Wenn ein Zweitligist einen Aufbaugegner braucht, dann ist der 1. FC Kaiserslautern derzeit wohl der Ansprechpartner Nummer 1. Gegen kein anderes Team fällt es derzeit so leicht, Tore zu schießen, wie gegen die Roten Teufel. Beim Auswärtsspiel im Sportpark Ronhof stand die Mannschaft von Friedhelm Funkel in der Defensive sehr stabil und ließ vor allem in der ersten Halbzeit keinen Torschuss der harmlosen Fürther zu. Dennoch stand der FCK am Ende wieder einmal mit leeren Händen da, weil er seine altbekannten Probleme einfach nicht in den Griff bekommt. Probleme, die eindeutig für einen Absteiger sprechen.
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Der FCK und seine zwei Halbzeiten
In der Tat war der FCK in der ersten Halbzeit sogar die bessere Mannschaft, auch wenn sich die Lautrer nur wenige Torchancen erspielen konnten. Die Roten Teufel standen tief und ließen nichts auf das Tor von Robin Himmelmann zu. Auch in den Zweikämpfen waren die Männer in Rot voll da. Die defensive Ausrichtung von Friedhelm Funkel schien aufzugehen, allerdings auf Kosten der Offensive. Viele Ballgewinne wurden teilweise planlos hoch und weit nach vorne geschlagen. Nach dem Motto: Die schnellen Außen mit Richmond Tachie und Aaron Opoku werden den Ball schon erobern oder Ragnar Ache wird den Ball schon festmachen können. Wenig überraschend war es dann ein Geniestreich von Marlon Ritter, der das 1:0 für die Roten Teufel einleitete. Ansonsten gelang dem FCK offensiv nicht viel.
Mit der Führung im Rücken zog sich der FCK wie gewohnt zurück und überließ dem harmlosen Gegner mehr Ballbesitz. Dadurch verfielen die Gäste in der zweiten Halbzeit in Passivität und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der Gegentreffer fallen würde. Wieder einmal gelang es dem FCK nicht, die gute Leistung aus der ersten Halbzeit mit in die Kabine zu nehmen.
Kaum Alternativen vorhanden
Entscheidend für den Bruch im Lauterer Spiel war die vermutlich schwere Verletzung von Julian Niehues, der bis zu seiner Verletzung sehr gute Arbeit geleistet hatte. Niehues agierte vor der Abwehr als Bewacher des Fürther Kapitäns Branimir Hrgota, der dadurch fast aus dem Spiel genommen wurde. Doch die Verletzung zwang Friedhelm Funkel zu einem Wechsel. Mit Tobias Raschl kam folgerichtig ein Spieler für diese Position, auch wenn er ein anderer Spielertyp ist. Raschl ähnelt in seiner Spielweise eher einem Marlon Ritter als einem defensiv denkenden Sechser wie Niehues. Dadurch hatte Hrgota in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Platz und war maßgeblich an den beiden Gegentoren beteiligt. Mangels ernsthafter Alternativen gab es keine andere Möglichkeit.
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Auch offensiv versuchte Funkel neue Akzente zu setzen und ließ die beiden Flügelstürmer Opoku und Tachie auflaufen, die sich aber kaum durchsetzen konnten. Auch Dickson Abiama und Philipp Hercher blieben nach ihrer Einwechslung blass. Ebenso harmlos blieb Ragnar Ache, der zwar ein Tor machte, aber gegen Gideon Jung kein Land sah - auch hier fehlte es deutlich an Alternativen. Die gesamte Offensive funktionierte in der zweiten Halbzeit nicht mehr, woraufhin der Fokus in der Defensiveausrichtung lag.
Im Stile eines Absteigers
Gut gekämpft, in letzter Minute verloren und unterm Strich mal wieder keine Punkte. In der Schule hieß es früher, man habe sich zwar stets bemüht, aber zu mehr hat es nicht gereicht. Die Roten Teufel haben wieder einmal geführt und sich selbst um den verdienten Lohn gebracht. Insgesamt leistet sich der FCK zu viele Fehler und Gegentore - gerade in dieser engen zweiten Liga entscheiden oft Nuancen. Und in jedem Spiel zwei, drei Gegentore zu kassieren, bricht am Ende jeder Mannschaft das Genick. Hinzu kommt die Abhängigkeit von einem Stürmer wie Ragnar Ache: Fällt er aus oder wird er komplett aus dem Spiel genommen, ist der FCK wie gegen Fürth aufgeschmissen. Auch die Tatsache, dass viele Aktionen in der Offensive Zufallsprodukte sind und man sich mehr auf die individuelle Klasse einzelner Spieler wie Marlon Ritter oder Tymoteusz Puchacz verlässt, reicht einfach nicht aus. Zudem fehlt in manchen Situationen das gewisse Etwas, die letzte Gier, das Tor oder den Zweikampf zu gewinnen. Alles Punkte, die in den letzten Jahren auch bei fast allen Absteigern zu beobachten waren.
Fünf Endspiele
Dennoch ist der FCK de facto noch nicht abgestiegen. Und er wird es auch am nächsten Spieltag nicht sein. Die Leistungen der letzten Wochen machen weiterhin Mut, den Bock irgendwann doch noch umzustoßen, auch wenn die Zeit drängt. Vor wenigen Wochen schien der FCK nach der bitteren Derbypleite gegen den KSC schon so gut wie abgestiegen zu sein und zeigte im darauffolgenden Spiel gegen Rostock sein anderes Gesicht. Wenn der FCK diese Spielfreude, Einsatzbereitschaft und mannschaftliche Geschlossenheit an den Tag legen kann, wird er es schaffen, denn er hat es weiterhin selbst in der Hand. Verlieren ist für den FCK allerdings fast schon verboten. Am besten starten die Pfälzer ihre Aufholjagd gleich im ersten Endspiel gegen Wehen Wiesbaden.
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